Standardisierung in der Sozialwirtschaft Wege zu einem besseren Miteinander von IT-Lösungen



Ähnliche Dokumente
Mobiles SAP für Entscheider. Permanente Verfügbarkeit der aktuellen Unternehmenskennzahlen durch den mobilen Zugriff auf SAP ERP.

Unser Leitbild. Medizinprodukte. Unverzichtbar für das Leben. Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v. Fünf-Punkte-Plan Lebenslanges Lernen Eine Initiative der Fachgruppe Aus- und Weiterbildung

Delta Audit - Fragenkatalog ISO 9001:2014 DIS

Herzlich Willkommen. Informationsveranstaltung Validierungsverfahren Produktionsmechaniker/in EFZ. 25. März 2014, ZBSL - Bern

Schutz & Rettung. Informationsfluss im Rettungswesen. 24h Immer für Sie im Einsatz

Die Telematik-Infrastruktur (TI)

Bausteine für zukünftige HL7- Hausstandards. Kraska D, Wentz B, Prokosch HU Medizinisches IK-Zentrum; Universitätsklinikum Erlangen

Umzug der abfallwirtschaftlichen Nummern /Kündigung

Kooperationsvertrag zwischen run to help e.v. und der Straßenambulanz St. Franziskus e.v.

KEY-ACCOUNT-MANAGEMENT

VDMA Manufacturing Execution Systems Daten für Fertigungskennzahlen. Manufacturing Execution Systems Data for Production Indicators

Entwicklung neuer Angebote

Mit denken - nicht ausgrenzen Kinder und Jugendliche mit Behinderung und ihre Familien

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Zukunft der stationären und ambulanten Medizin in der Schweiz: Näher zusammen oder weiter auseinander? Grand Casino Luzern (1097.) 27.

1) Was sind die Ziele des Europäischen Wirtschaftsführerscheins, EBC*L? 4) Von wem wurde der EBC*L initiiert und von wem wird er betrieben?

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

Worum geht es? Oder wozu eigentlich das ganze Qualitätstheater?

Globale Wirtschafts- und Finanzsteuerung

Skript Pilotphase für Arbeitsgelegenheiten

[Customer Service by KCS.net] KEEPING CUSTOMERS SUCCESSFUL

Neubewerbung Wiederbewerbung Preisträger Tiroler Integrationspreis

MEDIZINTECHNIK IN SACHSEN // Basisdaten 2015 und Perspektive

Vorankündigung Die Verlagsleitung und der Erfolgsautor der Blauen Business-Reihe ist auf der Frankfurter Buchmesse 2007 vertreten.

INitiative Gesunde Arbeitswelt

Kosten runter, Qualität hoch - der ewige Spagat zwischen Steigerung der Serviceleistung und Kostenoptimierung

MB Management GmbH. Key Account Manager IT (m/w) SPEZIFIKATION. Für ein bekanntes Systemhaus in Baden. Dezember 2015

Dr. Heiko Lorson. Talent Management und Risiko Eine Befragung von PwC. *connectedthinking

Key Findings der Studie zur Nachfolgeregelung bei Schweizer Grossunternehmen

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Gut vernetzt mit pflege.net der Homepage des Netzwerks

ChangeManagement. Vom IT-Spezialisten zum Führungsexperten

Installation OMNIKEY 3121 USB

Großunternehmen vs. Kleinunternehmen

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation

Dienstvereinbarung. - Auswahlverfahren zum Verwaltungslehrgang II - zwischen dem Präsidenten und dem Personalrat der Hochschule Hannover

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

MORE Profile. Pass- und Lizenzverwaltungssystem. Stand: MORE Projects GmbH

Das Seminarangebot richtet sich an drei Gruppen von Frauen:

Umfrage: Ihre Erwartungen, Ihr Bedarf und der aktuelle Einsatz von Informationstechnologie (IT) in Ihrem Unternehmen

Auditcheckliste. für Systemaudits nach ISO/TS 16949:2009 DIN EN ISO 9001 ISO/TS Martin Zander

Jahresbericht des Patientenfürsprechers aus dem HELIOS Klinikum Berlin-Buch für den Zeitraum bis

Befragung zum Migrationshintergrund

Fachkräftemangel: Herausforderung für das Personalmanagement?

Melde- und Veröffentlichungsplattform Portal (MVP Portal) Hochladen einer XML-Datei

Rundum-G. Die Anforderungen durch ständig steigende

In diesem Handbuch werden die Eckpfeiler unseres Qualitätsmanagements dargestellt und soll daher einen entsprechenden Überblick verschaffen.

Aufgabenstellung für den Prüfling

Geyer & Weinig: Service Level Management in neuer Qualität.

Zertifizierter GmbH-Geschäftsführer (S&P)

Handbuch Amos Ersteller: EWERK MUS GmbH Erstellungsdatum:

Direktspenden- Verbindung

Normative Weiterentwicklung des Casemanagement. Prof. Dr. Olaf Scupin

Regulatorische Anforderungen an die Entwicklung von Medizinprodukten

Richtlinien der Osteopathie Schule Deutschland zur Abschlussarbeit für die Erlangung der Ausbildungsbezeichnung D.O.OSD.

Abkommen. zwischen. der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. und. der Regierung der Russischen Föderation. über. und

STRATEGISCHE PERSONALPLANUNG FÜR KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN. Fachtagung CHANGE Papenburg Kathrin Großheim

Richtlinien über das Betriebskonzept für Einrichtungen der Heimpflege für Kinder und Jugendliche

Praktische Beispiele für die positiven Auswirkungen des QM in AWO-Wohn- und Pflegeheimen

Kapitel 1 auf den Punkt gebracht

Der Blindflug in der IT - IT-Prozesse messen und steuern -

Betriebswirtschaftlich und rechtlich weiterbilden, in Sachen Praxisführung auf der sicheren Seite sein

40x wissensch. Lehrerin / wissensch. Lehrer. 2. Mit dem Thema digitales Whiteboard als Unterrichtsmittel habe ich mich bereits beschäftigt.

Informationssystemanalyse Problemstellung 2 1. Trotz aller Methoden, Techniken usw. zeigen Untersuchungen sehr negative Ergebnisse:

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

FORTSCHRITT GESTALTEN.NRW

2.1 An welchen Weiterbildungsmaßnahmen haben Sie bisher teilgenommen? Beurteilen Sie bitte rückblickend deren Relevanz für Ihr Tätigkeitsfeld?

Workshop Fundraising, Spenden & Sponsoring. 16. Juni 2014 Dr. Robin Rumler Präsident

SCHULVERSUCH INFORMATIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG. Gerhard Liebrich Peter-Petersen-Gymnasium Mannheim

Microsoft (Dynamics) CRM 2020: Wie verändern sich Markt, Eco-System und Anwendungsszenarien nach Cloud & Co?

Workshop Informationen verbessern. Rückblick: Erwartungen der Teilnehmer

Pro Jahr werden rund 38 Millionen Patienten ambulant und stationär in unseren Krankenhäusern behandelt, statistisch also fast jeder zweite Deutsche.

Marketingkonzept als Anregung für ein P-Seminar


Leitfaden zur Prüfung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie der technischen Sicherheit von Betreibern von Abwasseranlagen nach DWA-Merkblatt M 1000

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) TRBS 1111 TRBS 2121 TRBS 1203

Grundlage der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Tagungs- und Gästehäuser in Deutschland

Erläuterungen zur Internen Leistungsverrechnung in der Hochschulfinanzstatistik 1

AbaWeb Treuhand. Hüsser Gmür + Partner AG 30. Oktober 2008

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Begrüßung mit Schwung und Begeisterung. Die Teilnehmer müssen spüren, dass die Aufgabe Spaß macht.

Sicherheit und Gesundheit in Kleinbetrieben Die Schlüssel zum Erfolg

Fragebogen Seite 1 von 7

Franchise Start. Paket Startup. Franchise Start Die Franchise Berater

Deutsches Forschungsnetz

Was ist Peer-Beratung?

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Christian Zahn. Perspektive der Krankenversicherung. bei der Präsentation des Sonderpostwertzeichens. 100 Jahre Reichsversicherungsordnung

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001

Betriebsnahe Umschulung. Umschulung in Partnerschaft mit Unternehmen

E-Government-Projekt «GEVER Luzern; Erstellen einer Vorstudie zur Erarbeitung eines Vorgehensplans» Workshop Auswertung vom 21.3.

Konzentration auf das. Wesentliche.

Benötigen wir einen Certified Maintainer?

Fragebogen zu den Möglichkeiten der Integration von Kindern mit Behinderungen in Schulen im [(Land-)kreis oder Stadt]

Wissensmanagement im Geschäftsalltag: Wie unterstützt es mich in der beruflichen Praxis?

Legionellenuntersuchung

Transkript:

Fachverband Informationstechnologie in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung FINSOZ e.v. Standardisierung in der Sozialwirtschaft Wege zu einem besseren Miteinander von IT-Lösungen Jörg Waste, Dr. Dietmar Wolff, FINSOZ e.v. Aussteller-Fachforum auf der ConSozial 2010 Nürnberg, 03. November 2010

FINSOZ Bisher keine verbandsübergreifende Plattform für den Austausch der IT-Verantwortlichen in sozialen Organisationen die Anbieter von IT-Lösungen, Wissenschaftler und Berater Ziel des neuen Verbandes den Wertbeitrag der IT zum Nutzen seiner Mitglieder sowie der Adressaten Sozialer Organisationen zu steigern. die Kommunikation aller Akteure fördern konkrete Schritte zur Lösung aktueller Probleme einleiten z.b. die Schaffung gemeinsamer Standards für den Datenaustausch, die Interessensvertretung gegenüber Politik und Kostenträgern oder die Forschung und Weiterbildung.

FINSOZ Wir steigern den Nutzwert der Informationstechnologie in der Sozialbranche! Informationstechnologie als zentraler Erfolgsfaktor in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung Arbeit des Verbandes wird getragen von Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppe Interoperabilität Arbeitsgruppe "Standardisierung" mit dem Ziel, Standards für die Interoperabilität der verschiedenen Systeme zu erarbeiten Herstellung einer verbesserten Interoperabilität zwischen den IT-Herstellern innerhalb des Sozialbereichs und mit Drittsystemen Ziel einen offen verfügbaren Branchenstandard für den Austausch von Daten zwischen Organisationen der Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung zu definieren Entsprechende organisatorische Strukturen zu dessen Weiterentwicklung und Verbreitung zu etablieren

Begriffsdefinition Physikalische Interoperabiltät Syntaktische Interoperabiltät Fähigkeit der Kommunikation und des Datenaustausch Semantische Interoperabiltät automatische Interpretation der ausgetauschten Information Pragmatische Interoperabiltät "Interoperability" from Wikipedia, the free encyclopedia, 31.10.2010

Interoperabilität Was ist das? Fähigkeit zur Zusammenarbeit zwischen Systemen Techniken Organisationen Konzepten M E N S C H E N

Interoperabilität beginnt mit dem gemeinsamen Interesse von mindestens zwei Akteuren an einer Aufgabe, die sie nicht alleine lösen können deren Erfolg vom Beitrag aller Akteure abhängig ist. Kann sich entwickeln auf Grundlage des gegenseitigen Verständnisses von Erfahrungshintergründen

Interoperabilität Ist im Ursprung kein IT Thema Frage fachlicher Prozesse Frage fachlicher Prägung und (Aus-)Bildung Interdisziplinarität und Interoperabilität Interoperabilitätsdefizite werden durch den Einsatz von IT deutlich gemacht

Interoperabilität Wirtschaftsgeschichte: Motor für Markt und Wettbewerb Förderer der Qualität durch Qualitätsbeschreibung Beispiele: Autoreifen Eisenbahnspurweite Euroeinführung

Interoperabilität - Eine Definition Ist die Fähigkeit einer Organisation oder eines Systems Dienste bereitzustellen oder Dienste einer anderen Organisation oder eines anderen Systems im Sinne einer effektiven Zusammenarbeit zu nutzen, ohne das der Adressat der Gesamtleistung sich darum besonderes Bemühen muss.

Interoperabilität in sozialen Unternehmen Einstellungsänderung: Alt: Abteilungsdenken Neu: (interne Kundenorientierung) Next Service as Customer Gesamtprozess als Messgröße für Kosten und Nutzen Voraussetzung für Prozessgestaltung Voraussetzung für erfolgreiche IT-Unterstützung Senkung administrativen Aufwandes

Stellen, erforderlicher besserer Interoperabilität und spezifische Probleme extern Ärzte Bank Kostenträger Kunden/Lieferanten Bundesagentur Einrichtung Statistische Ämter Krankenkasse Finanzamt Sozial-/Unfallversicherung/ Zusatzkassen

Stellen, erforderlicher besserer Interoperabilität und spezifische Probleme intern Kennzahlen / Risikomanagement Kennzahlen / Risikomanagement Personal Übergreifende Funktionen Übergreifende Funktionen Produktion und Logistik Produktion und Logistik Rechnungswesen Basissysteme Dienstplanung Planung und Dokumentation Planung und Dokumentation Kundenverwaltung und und Leistungsabrechnung Betriebssystem und technische Anwendungen Betriebssystem und technische Anwendungen Bildung Arbeit Betreuung Pflege Beratung

Ansätzen der Interoperabiltät in anderen Bereichen Im Gesundheitswesen HL7 (Health Level 7) Gruppe internationaler Standards für den Austausch von Daten zwischen Organisationen im Gesundheitswesen und deren Computersystemen IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) Initiative von Anwendern und Herstellern mit dem Ziel den Informationsaustausch zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen zu standardisieren und zu harmonisieren DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) offener Standard zum Austausch von Informationen in der Medizin

Interoperabilitätsthemen für die Arbeitsgruppe Masterprojekt Elisabeth Halbherr Das Projekt legt seinen Fokus auf die Interoperabilität zwischen Leistungserbringern und Kostenträgern nach dem Sozialgesetzbuch und möchte einen ersten Beitrag zur Standardisierung von Schnittstellen leisten. Die hohe Heterogenität der Kostenträger und Verfahren macht eine systematische Recherche der Schnittstellen erforderlich. Hierfür ist ein wissenschaftlich fundiertes Erhebungsinstrument notwendig, das bisher nicht existiert. An diesem Punkt setzt das Projekt an und hat das Ziel eine Erhebungsmethode zu entwickeln. Die Leitfragen sind: In welcher Form werden die Daten übermittelt? Wer muss an wen, aus welchem Grund Daten übermitteln? Im Projekt wird eine Erhebungsmethode gesucht und entwickelt, mit der diese Fragen beantwortet werden können. Als Ausgangspunkt wird die Methode der Sozialen Netzwerkanalyse benutzt und auf ihre Eignung hin untersucht und getestet.

Interoperabilitätsthemen für die Arbeitsgruppe Interoperabilität der Prozesse sozialer Einrichtungen Interoperabilität mit den Kostenträgern Definition eines einheitlichen Adressatendatensatzes