Unternehmensprozesse Teil 1 Informationen zu : 1. Einführung 1.2 ökonomisches Prinzip,Produktivität Wirtschaftlichkeit 1.3.- 1.5 der Betrieb 2. Betriebliche Rahmenbedingungen
Unternehmensfunktionen
Ziele Höherqualifizierung im kaufmännischen Bereich, um den wachsenden Marktanforderungen zu genügen Zusätzliche Kenntnisse über die Aufgaben und Begriffe aus der Betriebswirtschaft Vermeidung von Reibungsverlusten zwischen technisch orientierten Berufen wie z.b. Produktion, Konstruktion und den Marketing- / Vertriebsabteilungen Anwendung des vernetzten Wissens für mehr persönliche Kompetenz
Die Praxis ist nicht der Feind der Theorie, sondern ihr größter Anreiz. Anonymus
Geschichte der Betriebswirtschaftslehre Wurzeln 3000 v. Ch. Erste Belege von Buchhaltung im alten Orient 2900 v. Ch. Gewinn- u. Verlustrechnung 1700 v. Ch. Buchführungspflicht in Babylonien 300/400 v. Ch. Erste (landwirtschaftsbezogene) Betriebslehren Entwicklung des Rechnungswesens vom 12. Jh. an Ausdehnung des Schriftverkehrs, Ausbau des ReWe, Ansätze zur Warenkalkulation u. darauf aufbauender Preispolitik ca. 1500 Erstes Buch über doppelte Buchführung Ansätze zu einer Handlungswissenschaft 1740 Allgemeine Schatzkammer der Kaufmannsschaft (Leuchs) 1750 Vollständiges Kaufmannslexikon (Ludovici)
Geschichte der Betriebswirtschaftslehre Gründung von Handelshochschulen 1898 Aachen, Leipzig, Wien 1901 Köln, Frankfurt 1906 Berlin 1908 Mannheim Ansätze zu einer Allgemeinen BWL 1910/1920 E. Schmalenbach/ H. Nicklisch = Verbreitung der Bezeichnung BWL Neuere Entwicklungen ab ca. 1960 Ausdifferenzierung in unterschiedliche Wissenschaftsprogramme E. Gutenberg : Betrieb als Kombination von Produktionsfaktoren, E. Heinen: Entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre ; H. Meffert: Marketing ; W. Hopfenbeck: Umweltmanagement
zu 1.1 Bedürfnisse und Knappheit von Gütern Dilemma Unbegrenztheit von Bedürfnissen Naturgegebene Knappheit von Gütern Zwang zum Wirtschaften
Zu 1.2 Ökonomisches Prinzip Minimalprinzip: Mit geringstmöglichem Aufwand (Mitteln) soll ein bestimmter Ertrag (Erfolg) erreicht werden, bspw. mit möglichst wenig Geld die Anschaffung einer Maschine Maximalprinzip: Mit gegebenem Aufwand (Mitteln) soll ein größtmöglicher Ertrag (Erfolg) erreicht werden, bspw. mit 200.000 Werbeaufwand ein höchstmöglicher Absatz..
Zu 1.2 Ökonomisches Prinzip Entscheide in Betrieben so, daß mit den vorhandenen knappen Mitteln (Gütern) optimale Ausprägungen der gesetzten Ziele erreicht werden * Extremwerte realisieren, d.h. ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag Ertrags- / Aufwandsoptimierung *Schweitzer 1997: 53
zu 1.2 Ökonomisches Prinzip Minimumprinzip: W = Output Input,mit Output gegeben. Einen bestimmten Output mit möglichst wenig Input erreichen. Maximumprinzip: W = Output Input,mit Input gegeben. Mit einem gegebenen Input einen möglichst hohen Output erzielen. in Wertgrößen: Minimumprinzip: W = Soll Kosten Ist Kosten Maximumprinzip: W = Ist Leistung Soll Leistung
zu 1.2 Wirtschaftlichkeit Ertrag Wirtschaftlichkeit = > 1 Aufwand Probleme des Wirtschaftlichkeitsprinzips Unvollkommene Rationalität Unvollständige Information Begrenzte Informationsverarbeitungskapazität Bewertung von Aufwand und Ertrag schwierig *Schweitzer 1997: 53
zu 1.2 Produktivität und Wirtschaftlichkeit Ertrag Wirtschaftlichkeit = > 1 Aufwand Menge der Ausbringungsleistung Produktivität = Menge der eingesetzten Produktionsfaktoren *Schweitzer 1997: 53
Produktivität / Wirtschaftlichkeit Zu 1.2 In allgemeiner Form gibt die Produktivität das Verhältnis von Produktionsmenge und Faktoreinsatzmenge wieder. Je nachdem, welcher Produktionsfaktor betrachtet wird, erhält man entweder die Arbeitsproduktivität oder die Kapitalproduktivität. Es handelt sich um eine Mengenbetrachtung, die entsprechenden Kosten werden hierbei nicht berücksichtigt. Im Allgemeinen gilt: Faktorproduktivität = Ausbringungsmenge Eingesetzte Produktionsfaktormenge Arbeitsproduktivität = Ausbringungsmenge eingesetzte Arbeitsmenge (z.b.std.) Wirtschaftlichkeit: Bei der Wirtschaftlichkeit wird Ertrag (z. B. erzielbarer Umsatz) und Aufwand (z. B. Kosten der eingesetzten Produktionsfaktoren) ins Verhältnis gesetzt. Faktorwirtschaftlichkeit = Wert der Ausbringungsmenge (Ertrag) Wert der eingesetzten Produktionsfaktormenge
zu 1.2 Produktivität und Wirtschaftlichkeit Unternehmer A will insgesamt 100.000 Schuhe fertigen, und zwar je 50.000 Schuhe in Deutschland und in Tschechien. Die deutschen Mitarbeiter benötigen für die Produktion insgesamt 1.000 Stunden, die Tschechen 2.000 Stunden. Allerdings betragen die Lohnkosten der Deutschen 30,- Euro pro Stunde, die der Tschechen nur 6,- Euro. Der Wert der hergestellten Schuhe liegt einheitlich bei 1,- Euro. Welche Produktionseinheit (die deutsche oder die tschechische) ist a) produktiver? b) wirtschaftlicher? Die Deutschen produzieren 50.000 Schuhe in 1.000 Stunden; ihre Arbeitsproduktivität liegt bei 50 Schuhen pro Arbeitsstunde. Die ihrer tschechischen Kollegen liegt mit 25 Schuhen pro Arbeitsstunde deutlich darunter. Bei der Wirtschaftlichkeit sieht es anders aus. Der Wert des von Deutschen und Tschechen Geschafften beträgt einheitlich 50.000 (50.000 Schuhe x 1,- ). Allerdings ist der Aufwand unterschiedlich. Er beträgt in Deutschland 30.000 (1.000 Arbeitsstunden x 30,- ) in Tschechien dagegen nur 12.000 (2.000 Arbeitsstunden x 6,- ). Während also die deutschen Arbeitnehmer eine Wirtschaftlichkeit von (nur) 1,66 erreichen, liegen ihre tschechischen Kollegen bei 4,16. *Schweitzer 1997: 53
zu 1.3 Der Betrieb Ein Betrieb ist eine technische, soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Einheit mit der Aufgabe der Bedarfsdeckung, mit selbständigen Entscheidungen und eigenem Risiko. Betriebe - zur Fremdbedarfsdeckung = Unternehmungen und - zur Eigenbedarfsdeckung = Haushalte Der Betrieb ist ein sozio-technisches System
Betriebswirtschaftslehre = Betrieb +... zu 1.3 Der Betrieb Ein Betrieb ist eine ökonomische, technische, soziale und umweltbezogene Einheit mit der Aufgabe der Bedarfsdeckung, mit selbständigen Entscheidungen und eigenen Risiken. * Dazu gehören: 1. Unternehmen (Betriebe der Fremdbedarfsdeckung) 1.1. Private Unternehmen 1.1.1. Private Sachleistungsunternehmen 1.1.2. Private Dienstleistungsunternehmen 1.2. Öffentliche Unternehmen 1.2.1. Öffentliche Sachleistungsunternehmen 1.2.2. Öffentliche Dienstleistungsunternehmen Schweitzer, M. 1997: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre, in: Bea/Dichtl/Schweitzer, S.30
zu 1.3 Der Betrieb Betriebswirtschaftslehre = Betrieb +... 2. Haushalte (Betriebe der Eigenbedarfsdeckung) 2.1. Private Haushalte 2.1.1. Ursprüngliche Haushalte 2.1.1.1. Großfamilienhaushalte 2.1.1.2. Kleinfamilienhaushalte 2.1.1.3. Einzelpersonenhaushalte 2.1.2. Abgeleitete Haushalte 2.1.2.1. Verbraucherverbände 2.1.2.2. Turn- und Sportvereine 2.1.2.3. Private Schulen 2.1.2.4. Private Erziehungsheime 2.2. Öffentliche Haushalte 2.2.1. Körperschaften 2.2.2. Anstalten 2.2.3. Öffentlich-rechtliche Stiftungen
zu 1.3 Wirtschaft und ihre Elemente Betriebswirtschaftslehre = Betrieb + Wirtschaft +... Alle Institutionen/Prozesse, die direkt/indirekt der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse nach knappen Güter dienen. Betrieb + Wirtschaft + Lehre Aufgabe der Lehre ist es, zu verstehen,wie etwas funktioniert, das so Verstandene zu vermitteln und die praktische Anwendung nutzbar zu machen.
zu 1.3 Wirtschaft und ihre Elemente Betriebswirtschaftslehre = Ausgangspunkt betriebswirtschaftlicher Betrachtungen und Untersuchungen ist der Betrieb als Einzelwirtschaft. Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre werden die wirtschaftlichen Prozesse in Den Betrieben analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse zu betriebswirtschaftlichen Theorien zusammengefasst. Darüber hinaus analysiert die Betriebswirtschaftslehre auch die wirtschaftlichen Beziehungen der Betriebe untereinander aus der Sicht des Einzelbetriebes. Oder einfacher ausgedrückt: Die Betriebswirtschaftslehre beschäftigt sich damit, wie ein Unternehmen funktioniert. Insbesondere versucht sie zu erklären, was gut und was weniger gut funktioniert
Zu 1. 3 Merkmale des Betriebes Kombination von Produktionsfaktoren Orientierung am Wirtschaftlichkeitsprinzip Beachtung des finanzwirtschaftlichen Gleichgewichts
zu 1.4 Systematisierung der Unternehmungen S.Kopie
Zu 1.4 Systematisierung von Unternehmungen
Der Betrieb in der Gesamtwirtschaft
Zu 1.5 Der Betrieb als Erkenntnisobjekt der Wissenschaften Wissenschaften Objektwissenschaften Metawissenschaften Realwissenschaften Geisteswissenschaften Formalwissenschaften (z.b. Mathematik; Systemtheorie) Naturwissenschaften (z. B. Biologie/ Chemie etc.) Wirtschaftswissenschaften Rechtswissenschaften Soziologie Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsgeschichte Wirtschaftsethik
Zu 1.5 Der Betrieb als Erkenntnisobjekt der Wissenschaften Abgrenzung Betriebswirtschaftslehre zur Volkswirtschaftslehre Die VWL betrachtet die Wirtschaft eines Gemeinwesens = Makroökonomie Das Wirtschaftsrecht Setzt Rahmenbedingungen und gibt Regeln für das wirtschaftliche Handeln
Zu 1.5 Der Betrieb als Erkenntnisobjekt der Wissenschaften Teilgebiete: Betriebs- und Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre: Lehre zur Untersuchung von Beziehungen zwischen Betrieben, Privathaushalten, Staat und Ausland Typische Fragestellungen: Bildung und Verteilung des Volkseinkommens, Einflussgrößen der Arbeitslosigkeit, Preisentwicklung, Güter- und Finanzflüsse.
Zu 1.5 Der Betrieb als Erkenntnisobjekt der Wissenschaften Teilgebiete: Betriebs- und Volkswirtschaftslehre Betriebswirtschaftslehre: Lehre zur Beschreibung und Erklärung einzelbetrieblicher Entscheidungen und Probleme, die weitgehend bei allen Betrieben - unabhängig von einem speziellen Wirtschaftszweig im Zusammenhang mit der Erstellung von Sachgütern oder der Hervorbringung von Dienstleistungen auftreten können. Aufgabe: Entwicklung von Verfahren und Instrumenten für die betriebliche Praxis, mit deren Hilfe Unternehmen ihre gesetzten Ziele besser erreichen können. Schwerpunkt der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ist der Industriebetrieb.
Zu 1.5 Der Betrieb in der Gesamtwirtschaft Quelle: Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 21. Auflage, S. 11
Funktionen der BWL
Beispiele für typische Fragen der BWL Wie sollen die Arbeiten auf Arbeitskräfte übertragen werden? Soll eine neue Maschine gekauft werden oder wird eine hohe Ausschussquote in Kauf genommen? Soll man weiterhin Produkt X produzieren? Wie ist der optimale Lagerbestand? Wie kann man die Beschäftigten motivieren? Wie lenkt man den ganzen Betrieb?