2.2. Wieder im Trend Die Pensionskasse Pensionskassen sind rechtlich eigenständige Versorgungseinrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge, die den Arbeitnehmern gegen Beitragszahlung einen Rechtsanspruch auf Versorgungsleistungen einräumen. Sie haben den Status von Lebensversicherungsunternehmen und unterliegen der staatlichen Aufsicht. Pensionskassen haben insbesondere bei größeren Unternehmen Tradition, die in vielen Fällen ihre eigene Pensionskasse zur Versorgung der Mitarbeiter gegründet haben. Seit der Verabschiedung des Altersvermögensgesetzes haben viele Versicherungsunternehmen Pensionskassen gegründet, über die nun auch kleine und mittelständische Unternehmen ihre Mitarbeiter versorgen können, ohne gleich eine eigene Pensionskasse gründen zu müssen. Die Funktionsweise ist derjenigen der Direktversicherung sehr ähnlich. Das Unternehmen schließt eine Rentenversicherung zu Gunsten des Gesellschafter Geschäftsführers ab. Ab dem 60. Lebensjahr kann eine Altersrente bezogen werden. Darüber hinaus können sowohl Leistungen an die Hinterbliebenen als auch die Absicherung des Invaliditätsrisikos vereinbart werden. news to use in summertime 2007 Juni 2007 Ulrich Watermann 12
Unternehmen Geschäftsführervertrag Versorgungszusage Gesellschafter- Geschäftsführer Beitrag Versicherungsvertrag Bezugsrecht Pensionskasse Leistungen Auch bei der Versorgung über eine Pensionskasse können wie bei der Direktversicherung jährlich bis zu 4% der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung zuzüglich eines Festbetrages in Höhe von 1.800 steuerfrei investiert werden. Beispiel: Dies entsprich nach der Beitragsbemessungsgrenze (BBG)in 2007: 4% der BBG 2.520,00 p.a. Festbetrag + 1.800,00 p. a. Maximaler, steuerfreier Gesamtbeitrag 4.320,00 p. a. Wie bei der Direktversicherung auch, sind in der Phase des Rentenbezugs, die mit steuerfreien Beiträgen finanzierten Versorgungsleistungen, als sonstige Einkünfte mit dem individuellen Steuersatz zu versteuern. news to use in summertime 2007 Juni 2007 Ulrich Watermann 13
Anmerkung: Die steuerliche Situation aus Sicht des Unternehmens Die Beiträge stellen Betriebsausgaben dar. Eine Aktivierung in der Unternehmensbilanz erfolgt nicht. Beispiel Für einen 40 jährigen Gesellschafter Geschäftsführer wird eine Pensionskasse installiert. Jahresbeitrag / Bruttoaufwand: 4.320,00 Steuerersparnis./. 1.684,80 (bei einem unterstellten, betrieblichen Gesamtsteuersatz von 39%) Nettoaufwand: 2.635,20 Aus dem somit errechneten Netto Aufwand können bei einer Laufzeit bis zum 65. Lebensjahr beispielsweise folgende Leistungen finanziert werden: Garantierte monatliche Rente 509,00 Monatliche Rente inkl. Überschussbeteiligung * 710,00 Garantierte, monatliche Berufsunfähigkeitsrente 250,00 (inkl. Übernahme der zukünftigen Beitragszahlung durch den Versicherer) Berufsunfähigkeitsrente inkl. Überschussbeteiligung * 355,00 Hinterbliebenenleistungen: Bei Tod in der Anwartschaftsphase: Bei Tod in der Rentenbezugsphase: Auszahlung der eingezahlten Beiträge abzüglich der auf die Berufsunfähigkeitsversicherung entfallenden Beitragsanteile Weiterzahlung der Altersrente bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit von 14 Jahren * In den angegebenen Leistungen sind auch Leistungen aus der Überschussbeteiligung enthalten. Diese sind nicht garantiert. Sie gelten nur dann, wenn die für 2007 festgesetzte Überschussbeteiligung während der gesamten Vertragslaufzeit unverändert bleibt. news to use in summertime 2007 Juni 2007 Ulrich Watermann 14
Fazit Die Pensionskassenversorgung unterscheidet sich seit der Verabschiedung des Altersversmögensgesetzes nicht mehr wesentlich von der Versorgung über eine Direktversicherung. Somit fällt auch das Fazit nahezu identisch aus: Die partielle Absicherung des vorhandenen Versorgungsbedarfs eines Gesellschafter Geschäftsführers wird durch die Pensionskasse bei einfachem Handling ermöglicht. Auch bei neu gegründeten Gesellschaften wird die Pensionskassenversorgung von der Finanzverwaltung akzeptiert. In der großen Ähnlichkeit von Pensionskasse und Direktversicherung liegt aber auch eine clevere Kombinationsmöglichkeit begründet: Tipp: Die Pensionskasse kann auch zusätzlich zu einer lohnsteuerpauschalierten Direktversicherung (Alt Zusage bis 31.12.2004) abgeschlossen werden und somit den Umfang der bilanzneutralen, betrieblichen Versorgung des Gesellschafter Geschäftsführers deutlich verbessern. Allerdings kann in diesem Fall der steuerfreie Festbetrag in Höhe von 1.800 nicht geltend gemacht werden. Der maximale steuerfreie Beitrag beläuft sich also auf 4% der BBG. Das bedeutet in 2007: 2.520 news to use in summertime 2007 Juni 2007 Ulrich Watermann 15
Vor und Nachteile im Überblick Aus Sicht des Gesellschafter Geschäftsführers + flexible Leistungsgestaltung + Die Beiträge sind im Rahmen der Höchstgrenzen steuerfrei + Sicherheit durch unter staatlicher Aufsicht stehenden Anbieter + Durch Vereinbarung eines unwiderruflichen Bezugsrechts kann die Versorgung auch vor einer Firmeninsolvenz geschützt werden + Leistungsdynamisierung durch regelmäßige Erhöhung des steuerfreien Höchstbeitrags möglich Durch bestehende Höchstgrenzen bei der steuerlich begünstigten Beitragszahlung kann der Vorsorgebedarf oft nur teilweise gedeckt werden Leistungen sind als sonstige Einkünfte zu versteuern Aus Sicht des Unternehmens + Unkomplizierte Handhabung und kostengünstige Verwaltung + Keine Bilanzierung + Versorgungsrisiken werden auf die Pensionskasse verlagert + Klar kalkulierbarer Beitragsaufwand + Beiträge sind als Betriebsausgaben abzugsfähig + Sicherheit durch unter staatlicher Aufsicht stehenden Anbieter + Keine Beiträge an den Pensionssicherungsverein Durch die bestehenden Höchstgrenzen bei der steuerlich begünstigten Beitragszahlung kann mit der Direktversicherung alleine i. d. R. keine ausreichende Versorgung für den Gesellschafter Geschäftsführer erreicht werden news to use in summertime 2007 Juni 2007 Ulrich Watermann 16