VORARLBERGER VERKEHRSSICHERHEITSPROGRAMM 2015 2020

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VORARLBERGER VERKEHRSSICHERHEITSPROGRAMM 2015 2020

VORWORT LAND VORARLBERG Die Lebens- und Standortqualität einer Region wird heutzutage ganz wesentlich auch über den Faktor Mobilität bestimmt. Das verwundert nicht: Verkehrswege verbinden Menschen, sie sind die Lebensadern unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Wer am Gemeinschaftsleben vollständig teilnehmen will, und das trifft auf Jung und Alt in gleicher Weise zu, ist auf eine gewisse Grundmobilität angewiesen. Der Auftrag, der sich daraus für das Land ergibt, lautet, im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger und der heimischen Wirtschaft für eine gut funktionierende Mobilität zu sorgen. Großes Augenmerk wird von Landesseite auf die Förderung einer umweltschonenden, sanften Mobilität gelegt. Zugleich werden beachtliche Anstrengungen gesetzt, um eine möglichst sichere Mobilität gewährleisten zu können. So werden etwa Kindergartenkinder und Erstklässler jährlich mit kostenlosen Sicherheitspaketen ausgestattet. Neben der Exekutive engagieren sich 500 Schüler- und 300 Elternlotsen für die Schulwegsicherung. In den Kindergärten und in den Schulen werden zahlreiche Maßnahmen und Aktionen zur verstärkten Nutzung von Kindersitzen und Sicherheitsgurten durchgeführt. Fast alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen unterziehen sich der freiwilligen Radfahrprüfung. Darüber hinaus finden zahlreiche Radworkshops statt. Neben dieser wichtigen Bewusstseinsbildung setzen wir auch auf die Entschärfung von Gefahren- und Unfallhäufungsstellen sowie auf eine sichere Gestaltung der Straßenräume. Die Verkehrsüberwachung trägt durch die Überprüfung des Zustandes der Kraftfahrzeuge und des Verhaltens im Straßenverkehr präventiv zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei. Mit dem vorliegenden Verkehrssicherheitsprogramm 2015-2020 für Vorarlberg konnte ein weiterer bedeutender Meilenstein gesetzt werden. Bei allen Partnern, die an der Ausarbeitung des Programms mitgewirkt haben, bedanken wir uns ganz herzlich. Mag. Markus Wallner Landeshauptmann Mag. Karlheinz Rüdisser Landesstatthalter, Verkehrsreferent 1

VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT FÜR DAS LAND VORARLBERG LANDESPOLIZEIDIREKTION FÜR VORARLBERG 20% weniger Verletzte bis 2020 lautete das Ziel des 1. Vorarlberger Verkehrssicherheitsprogrammes. Ein ebenso erstrebenswertes wie ehrgeiziges Ziel. Obwohl Vorarlberg bereits derzeit eines der Bundesländer mit den wenigsten Verkehrsunfällen und Verkehrstoten in Österreich ist und dies zweifellos als Erfolg anzusehen ist, darf dies aber keiner sein, auf dem man sich ausruhen kann, denn jeder einzelne Tote und Verletzte im Straßenverkehr ist einer zu viel. Hinter jedem Fall steht ein Schicksal, stehen Familie und Freunde, steht persönliches Leid. Daher dürfen wir bei allen statistischen Erfolgen nie nachlassen, um unsere Straßen im Ländle noch sicherer zu machen. Und: Verkehrssicherheit ist keine Sache von Einzelnen, sondern von jedem Einzelnen! Ich bedanke mich bei allen, die sich in Vorarlberg für mehr Verkehrssicherheit stark machen. Und allen, die zum Gelingen des 1. Vorarlberger Verkehrssicherheitsprogramms 2015-2020 durch Umsicht und Rücksichtnahme im Verkehr beitragen. Kommen Sie immer sicher und unfallfrei an Ihr Ziel! Rudolf Salzgeber Kommandant der Landesverkehrsabteilung KURATORIUM FÜR VERKEHRSSICHERHEIT Das Sicherheitsniveau von Pkw-Insassen hat sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Deshalb setzt dieses Verkehrssicherheitsprogramm einen besonderen Schwerpunkt bei ungeschützten Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger, Radfahrer, Moped- und Motorradfahrer. Vor allem das Radfahren erfreut sich in jüngster Vergangenheit besonderer Beliebtheit, was sich leider auch in der Unfallstatistik wiederspiegelt. Es ist wichtig, auf solche Mobilitätsentwicklungen zu reagieren und unsere Infrastruktur, Regelungen und Verhaltensweisen daran anzupassen. Wir im KFV beschäftigen uns intensiv mit diesen Themen der Zukunft. Aber die Zukunft kann nur gut werden, wenn wir in der Gegenwart den Grundstein dafür legen. Dazu gehören auch das Auffinden von Unfallhäufungsstellen und detaillierte Unfallanalysen. Bei den Unfallursachen ist aber meist der Mensch selbst - mit seiner Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung und Leichtsinnigkeit - der ausschlaggebende Faktor. Maßnahmen zur Stärkung der Eigenverantwortung werden daher weiterhin ein wichtiger Teil der Sicherheitsarbeit sein. Wir möchten uns bei allen Partnern für die gute Zusammenarbeit und das große Engagement in der Verkehrssicherheitsarbeit bedanken. Lassen Sie uns gemeinsam das Ziel Minus 20 bis 2020 und die definierten Maßnahmen des Vorarlberger Verkehrssicherheitsprogramms umsetzen! Mag. Martin Pfanner Kuratorium für Verkehrssicherheit 2

VERWENDETE KÜRZEL ARBÖ ASFINAG AUVA Clubs FSZ G KFV L LSR RK VE-Partner WKV Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreich Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AutofahrerInnen- und Mobilitätsclubs Fahrsicherheitszentren Gemeinden Kuratorium für Verkehrssicherheit Land Landesschulrat Rotes Kreuz ARBÖ, AUVA, KFV, LSR, ÖAMTC, Polizei, Sicheres Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg Aus Gründen der Lesbarkeit und der sprachlichen Vereinfachung wird in der vorliegenden Broschüre auf die doppelte geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. Alle Leserinnen werden ersucht, sich in gleicher Weise angesprochen zu fühlen. 3

INHALT VORWORTE 1 VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT FÜR DAS LAND VORARLBERG 2 RÜCKBLICK 5 ENTWICKLUNG DER UNFALLZAHLEN 6 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VORARLBERGER VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT: 7 UNGESCHÜTZTE VERKEHRSTEILNEHMER UNSERE ZIELE 8 HANDLUNGSFELDER 9 Fußgänger 9 Sicherheit auf Schutzwegen 10 Fahrrad 11 Moped 13 Motorrad 15 Lkw (Lastkraftwagen) 17 Busse/Schulbusse 19 ALLGEMEINE THEMEN 20 Bewusstseinsbildung, Verkehrserziehung, Aus- und Weiterbildung 20 Infrastruktur (inkl. Sichtbarkeit des Straßenverlaufs) 21 Unfallhäufungsstellen 22 Überwachung und straßenpolizeiliche Maßnahmen 23 Geschwindigkeit im Freiland und Ortsgebiet 24 Sicherheitsabstand 25 Alkohol und Drogen 26 Sicherheitsgurt und Kindersitz im und am Fahrzeug 28 Verkehrssicherheit im Nahbereich von Schulen 29 Ablenkung 31 AUSBLICK 32 IMPRESSUM 33 4

RÜCKBLICK Das vorliegende Verkehrssicherheitsprogramm 2015-2020 ist das erste dieser Art für das Land Vorarlberg. Im Vorarlberger Verkehrskonzept 2006 Mobil im Ländle wurde der Verkehrssicherheit ein Abschnitt gewidmet, in dem eine Vielzahl von Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit festgeschrieben wurde. In den vergangenen Jahren sind viele dieser Verkehrssicherheitsmaßnahmen umgesetzt worden, was zu einer allgemeinen Erhöhung der Verkehrssicherheit beigetragen hat. DAZU ZÄHLEN UNTER ANDEREM FOLGENDE, ERFOLGREICH UMGESETZTE : mit der Polizei und dem KFV, z.b. zu den Themen Moped und Motorrad schulen keitsmessgeräten und technischen Geräten zur Überprüfung der Einhaltung der EU-Sozialvorschriften; landes- und bezirksweite Schwerpunktaktionen Spaß auf 2 Rädern - aber sicher! Eine Motorradsicherheitskampagne des Landes Vorarlberg in Kooperation mit der Polizei und dem KFV. 5

ENTWICKLUNG DER UNFALLZAHLEN Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden und der dabei Verletzten und Getöteten unterliegt leichten Schwankungen, blieb in den letzten Jahren jedoch annähernd auf gleichem Niveau. Im Jahr 2012 ist sowohl die Zahl der Unfälle mit Personenschaden als auch jene der dabei Verletzten beträchtlich höher als in den Vorjahren, da die Erhebungsmethode verändert wurde. In 2013 wurden bei 1.880 Unfällen 2.232 Verkehrsteilnehmer verletzt und 14 getötet. 3000 2500 2.259 2.294 2.106 2.197 2.293 2.119 2.174 2.060 2.177 2.533 2.232 2000 1500 1.792 1.840 1.701 1.800 1.824 1.721 1.789 1.696 1.781 2.150 1.880 Verletzte Unfälle 1000 Getötete 500 17 31 25 26 16 27 29 22 25 24 14 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Vorarlberg liegt im Spitzenfeld der Bundesländer: die Zahl der Verkehrstoten pro Einwohner weist nach Wien den zweit besten Wert Österreichs auf. 12-50 51-60 61-70 71-80 68 80 12 81-90 82 51 62 77 64 78 Getötete pro Mio. Einwohner (Durchschnitt 2012-2013); Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: KFV 6

HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VORARLBERGER VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT: UNGESCHÜTZTE VERKEHRSTEILNEHMER In den vergangenen Jahren konnten entscheidende Fortschritte erzielt werden, vor allem für die Sicherheit von Pkw-Insassen. Die Zahl der verunglückten Fußgänger, Radfahrer, Moped- und Motorradfahrer ist in den letzten Jahren gestiegen. Verunglückte Verkehrsteilnehmer in Vorarlberg 1200 Fußgänger 1000 Radfahrer 800 600 Mopeds und Kleinmotorräder Motorräder und Leichtmotorräder Pkw 400 Busse 200 Lkw < 3,5t 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Lkw > 3,5t Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Dieses Verkehrssicherheitsprogramm setzt deshalb einen besonderen Schwerpunkt bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Mit zahlreichen Maßnahmen in 18 Handlungsfeldern, die von einer Expertengruppe des Landes Vorarlberg, der Vorarlberger Polizei und des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) erarbeitet wurden, wollen wir den Herausforderungen des laufenden Jahrzehnts begegnen und die Verkehrssicherheit Vorarlbergs wesentlich erhöhen. 7

UNSERE ZIELE Das Ziel für das VSP Vorarlberg 2015 2020 lautet: MINUS 20 bis 2020 20 % weniger Verletzte im Straßenverkehr (auf Basis der verfügbaren Daten nach der neuen Erhebungsmethode = Durchschnitt der Jahre 2012/2013) Sanfte Mobilität muss sicherer werden! Rund 1.200 Menschen und damit mehr als die Hälfte aller Verunglückten im Straßenverkehr wurden 2013 in Vorarlberg verletzt oder getötet, als Sie als ungeschützte Verkehrsteilnehmer unterwegs waren. Da bereits Zusammenstöße mit geringen Geschwindigkeiten bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern zu schweren Verletzungen führen, wollen wir in diesem Programm besonders für diese Gruppe gezielte Verkehrssicherheitsarbeit leisten. Das Vorarlberger Verkehrssicherheitsprogramm 2015 2020 legt als Basis die Unfallzahlen von 2012 und 2013 zu Grunde, da ab diesem Zeitraum eine neue Zeitrechnung für die Datenerhebung und übermittlung begonnen hat. Aufgrund der geänderten Erhebungsmethode sind keine direkten Vergleiche zu den Vorjahren möglich. Aufgrund der insgesamt niedrigen Anzahl von Verkehrstoten in Vorarlberg können Einzelereignisse große Auswirkungen auf die statistische Entwicklung haben. Daher werden Getöteten-Zahlen nur bedingt für Entwicklungsargumentationen herangezogen. 2600 2400 2200 2000-20 % 1800 1600 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 8

HANDLUNGSFELDER FUSSGÄNGER Fußgänger werden bei Unfällen oft überdurchschnittlich schwer verletzt. Besonders ältere Fußgänger weisen aufgrund ihrer oft schwächeren körperlichen Verfassung eine hohe Unfallschwere auf. Die Sichtbarkeit entscheidet über die Sicherheit: Rund ein Drittel aller verunglückten Fußgänger verunglückt bei Dämmerung oder Dunkelheit. IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN IN VORARLBERG DURCHSCHNITTLICH 221 FUSSGÄNGER VERLETZT UND 2 GETÖTET. Verletzte/Getötete Fußgänger in Vorarlberg 250 200 179 199 173 179 190 183 181 182 182 218 224 150 100 50 0 4 6 8 5 4 3 6 8 6 3 1 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV 9

HANDLUNGSFELDER Verbesserung der Infrastruktur für Fußgänger, z.b. durch die Errichtung alternativer baulicher Querungshilfen, wo Schutzwege nach RVS nicht möglich bzw. sinnvoll sind Beachtung des Prinzips der Barrierefreiheit, insb. für Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen bei Planung und Überprüfung von Anlagen Erhöhung der Sichtbarkeit von Fußgängern, z.b. durch die Ausgabe von Warnwesten oder Reflektorbändern an Kinder über Schule, oder bei Veranstaltungen für Senioren Mobilitätsberatungen für Senioren, VE-Partner L, VE-Partner SICHERHEIT AUF SCHUTZWEGEN Auf Schutzwegen kommt es immer wieder zu gefährlichen Konfliktsituationen, die häufig zu Unfällen führen. Die Sicht auf Schutzwege ist oft durch falsch geparkte Fahrzeuge oder Begleitgrün eingeschränkt. Bei der Planung, dem Bau und der Überprüfung von Schutzwegen ist besonders auf eine richtlinienkonforme Ausführung zu achten, um eine maximale Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Erhöhung der Anhaltebereitschaft von Kfz-Lenkern vor Schutzwegen trägt stark zur Reduktion der Unfälle bei. 10

HANDLUNGSFELDER IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN IN VORARLBERG BEI DURCHSCHNITT- LICH 49 UNFÄLLEN AUF SCHUTZWEGEN (DAVON 43 AUF SCHUTZWEGEN OHNE AMPELREGELUNG) 50 FUSSGÄNGER VERLETZT UND KEINER GETÖTET. Überwachung der Anhaltebereitschaft von Kfz-Lenkern Überprüfung bestehender Schutzwege auf die richtige Anlage (Sichtweiten, Aufstellflächen, Kennzeichnung etc.) und ihre Notwendigkeit Infokampagne hinsichtlich des richtigen Verhaltens vor und auf Schutzwegen Durchführung von Aktionen zur Bewusstseinsbildung und Verbesserung der Anhaltebereitschaft Polizei L, Clubs, KFV Clubs, KFV FAHRRAD Die Vorteile des Radfahrens sind bekannt: es ist umweltfreundlich, gesund und macht zudem Spaß. Deshalb steigen immer mehr Menschen für alltägliche Wege (Arbeit-, Schul-, Einkaufs-, Freizeitwege) auf das Fahrrad um. Das Land Vorarlberg unterstützt diese Entwicklung sehr stark und verfügt über den höchsten Radanteil in Österreich. Eine Reihe von neuen Initiativen wurde gestartet, wie z.b. der Fahrradwettbewerb und die Aktion Schoolbiker, um diese positive Verlagerung auf das Rad weiter auszubauen. Radfahrer erleiden bei Zusammenstößen oft schwere Verletzungen. Die Zahl der Unfälle und der dabei verletzten oder getöteten Radfahrer hat in Vorarlberg in den letzten zwei Jahren den höchsten Wert erreicht. Deshalb wird künftig ein besonderer Schwerpunkt bei der Sicherheit von Radfahrern gesetzt. 11

HANDLUNGSFELDER IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN DURCHSCHNITTLICH 558 RADFAHRER VERLETZT UND 5 GETÖTET. 700 Verletzte Radfahrer in Vorarlberg 600 500 400 413 415 384 428 443 443 492 411 472 602 514 300 200 100 0 1 7 3 3 2 5 3 2 3 5 4 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Erweiterung des Radwegenetzes (Radwege, Radfahrstreifen, Mehrzweckstreifen etc.) Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer und der Querungsstellen (Beleuchtung, Sicherung, vorgezogene Aufstellflächen an Kreuzungen etc.) Beachtung von Anforderungen des Fahrradverkehrs bei der Planung und Ausführung von Straßenprojekten Gezielte Analyse von Radunfällen und Ableitung von Maßnahmen Ausbildung und Schulung junger Radfahrer Schwerpunktaktionen zur Kontrolle der Ausrüstung von Fahrrädern (insbesondere Beleuchtung bei Dunkelheit) und des Verhaltens der Radfahrer (verbotenes Benützen von Gehsteigen, Missachtung von Stopptafel und Rotlicht, verbotenes Fahren gegen die Einbahn etc.) zur Aufklärung VE-Partner Clubs, Polizei 12

HANDLUNGSFELDER Info-Kampagnen und Projekte rund ums Radfahren (z.b. Helm, Beleuchtung, Verkehrsverhalten, Kindersitz) Erhöhung der Sichtbarkeit von Radfahrern durch erhöhte Kontrolle durch die Exekutive begleitet mit Aufklärung Bewusstseinsbildung für Helmtragen in allen Altersgruppen, insbesondere bei Kindern sowie Vorbildwirkung der Erwachsenen Einsatz neuer Planungsinstrumente (z.b. Fahrradstraße, Ausnahmen der Benützungspflicht von Radwegen) RSI (Road Safety Inspection) für Radwege bzw. Radrouten L, VE-Partner Polizei, VE- Partner MOPED Die Fortbewegung mittels Moped bietet für Jugendliche den ersten Kontakt mit dem motorisierten Verkehr. Selbstüberschätzung und fehlende Fahrpraxis führen bei dieser Gruppe oft zu Unfällen mit schweren Verletzungen. Fast 80% aller verletzten 15- und 16-Jährigen sind bei Mopedunfällen zu beklagen. Ein großes Sicherheitsproblem sind Mopeds, die serienmäßig oder nach Tuning die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten nennenswert überschreiten können. Diesem Risiko wurde im Jahr 2013 mit einer Infokampagne des Landes mit dem Motto Unser Frisiertipp: Die Haare ja, das Moped nein erfolgreich begegnet. Mopeds sind die unsichersten Fahrzeuge: Die Gruppe der Mopedfahrer weist die höchsten Unfallzahlen pro zugelassene Fahrzeuge auf. 13

HANDLUNGSFELDER IN DEN JAHREN 2012/13 WURDEN IN VORARLBERG DURCHSCHNITTLICH 325 MOPEDFAHRER VERLETZT UND EINER GETÖTET. Verletzte Moped- und Kleinmotorradfahrer - 450 400 350 300 288 291 315 368 371 353 340 342 368 382 267 250 200 150 100 50 0 1 0 1 0 0 2 1 2 2 1 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Weiterhin intensive Kontrollen von Mopeds in Bezug auf Tuning (Geschwindigkeit, Lärm etc.) durch Einsatz von Mopedprüf- und Lärmmessgeräten Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Mopedsicherheit Verkehrserziehung an AHS, BHS, PTS und Berufsschulen Nutzung neuer Kanäle zur Bewusstseinsbildung, wie z.b. Jugendberatungsorganisationen Polizei L, Polizei, Clubs, KFV Clubs, FSZ, Polizei, LSR, RK, KFV L 14

HANDLUNGSFELDER MOTORRAD Die Kombination aus oft hohen Geschwindigkeiten, der Gefahr nicht oder zu spät gesehen zu werden und der fehlenden Knautschzone machen das Motorrad zum Verkehrsmittel mit den schwersten Unfallfolgen. Gerade nach der Winterpause oder aufgrund mangelnder Fahrpraxis steigt bei den Motorradfahrern das Unfallrisiko deutlich. In Vorarlberg sind auch Unfälle von ausländischen Motorradfahrern ein Thema: etwas weniger als ein Viertel der am Motorrad Verunglückten stammt aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland. IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN DURCHSCHNITTLICH 186 MOTORADFAHRER VERLETZT UND EINER GETÖTET. 250 Verletzte Motorrad- und Leichtmotorradfahrer 200 150 180 169 158 154 164 137 150 129 198 186 186 100 50 0 5 5 4 4 0 5 4 1 2 1 1 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV 15

HANDLUNGSFELDER Überwachung der Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten Überprüfung der Motorräder auf ihren technischen Zustand (Lärm etc.) Sicherung bekannter Motorradstrecken und vorrangige Sanierung von einschlägigen Unfallstrecken und kreuzungen Sanierung von Fahrbahnschäden mit griffigen Asphaltbaustoffen Vermeidung von Griffigkeitswechseln des Fahrbahnbelags Ausbau des Unterfahrschutzes bei Leitschienen auf Straßen mit hohem Motorradverkehrsaufkommen und Einsatz neuartiger Rückhaltesysteme Erstellung von Kehrplänen zu Saisonbeginn, prioritäre Entfernung von Streusplitt an beliebten Motorradstrecken Gezielte Analyse von Motorradunfällen zur Unterstützung der Verkehrssicherheitsarbeit Bewusstseinsbildung auch für ausländische Lenker entlang von Motorradunfallstrecken sowie grenzüberschreitende Aktionen Abhaltung von Fahrsicherheitstrainings Polizei Polizei L L FSZ, Polizei 16

HANDLUNGSFELDER LKW (LASTKRAFTWAGEN) Unfälle mit Beteiligung von Lkw >3,5t weisen aufgrund der großen Massen der Fahrzeuge die höchste Unfallschwere überhaupt auf. Technische Mängel an den Lkw, nicht bzw. falsch gesicherte Ladung und ein Überschreiten der Lenkzeiten stellen nicht nur für Lkw-Lenker selbst, sondern auch für andere, meist schwächere Verkehrsteilnehmer ein hohes Gefahrenpotential dar. Den Hauptteil der Kollisionspartner stellt mit 65% der Unfälle mit Lkw >3,5t die Gruppe der Pkw. An zweiter Stelle befindet sich mit rund 12% die Gruppe der Radfahrer. 17

HANDLUNGSFELDER DURCHSCHNITTLICH WURDEN 2012/2013 BEI 51 UNFÄLLEN MIT LKW-BETEILIGUNG 66 PERSONEN VERLETZT UND 2 GETÖTET. Verletzte/Getötete bei Unfällen mit LKW Beteiligung 120 110 100 80 60 69 75 93 76 85 57 81 67 73 59 40 20 0 7 4 5 5 2 2 3 4 3 3 1 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Intensive Kontrollen sowohl auf Autobahnen als auch auf dem Sekundärstraßennetz (Kontrolle von Lenk- und Ruhezeiten, Fahrtauglichkeit der Lenker, Fahrzeugzustand, richtige Bereifung, Einhaltung der Geschwindigkeit, Ladungssicherung etc.) Beibehaltung des hohen Kontrollstandards auf der Kontrollstelle der Haupttransitroute unter besonderer Berücksichtigung technischer Überprüfungsmöglichkeiten (z.b. Prüfzugeinsätze) und des weiterhin intensiven Einsatzes speziell ausgebildeter Organe der Polizei zur wirksamen Ahndung spezifischer Verstöße im Schwerverkehrsbereich Schaffung weiterer für die Schwerverkehrskontrolle geeigneten Anhalteplätze L, Polizei L, Polizei L 18

HANDLUNGSFELDER BUSSE/SCHULBUSSE Buslenker tragen für die sichere Beförderung einer großen Zahl an Fahrgästen die Verantwortung. Technisch einwandfreie Fahrzeuge und ein absolut fahrtauglicher Lenker sind Voraussetzung dafür, dass das Busfahren eine der sichersten Fortbewegungsarten bleibt. IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN DURCHSCHNITTLICH 53 BUSINSASSEN VERLETZT. Verletzte Businsassen 60 56 50 49 40 30 20 23 17 30 28 39 19 26 34 29 10 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Überwachung von Lenk- und Ruhezeiten (Reisebusse) Kontrolle der Busse und Fahrtauglichkeit der Lenker Überwachung der Einhaltung der Geschwindigkeiten Bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema Gurt und Kindersicherung im Reisebus Information der Mobilitätsorganisationen über ökonomische, passive und sichere Fahrweise im ÖPNV L, Polizei L, Polizei L, Polizei L, Polizei, Clubs, KFV L 19

ALLGEMEINE THEMEN BEWUSSTSEINSBILDUNG, VERKEHRSERZIEHUNG, AUS- UND WEITERBILDUNG Aktionen und Kampagnen zu wichtigen Sicherheitsthemen (z.b. Sichtbarkeit, Geschwindigkeit, Gurt, Alkohol) wirken sich positiv auf die Verkehrssicherheit aus. Auch gezielte Verkehrserziehung für Personen unterschiedlichen Alters bildet eine wichtige Grundlage für eine sichere Verkehrsteilnahme. In Vorarlberg wird die Verkehrserziehung neben den Schulen und Kindergärten auch von ARBÖ, AUVA, Jugendrotkreuz, KFV, Polizei, ÖAMTC und Sicheres Vorarlberg getragen. Im Rahmen der Verkehrserziehung werden den Kindergärten, Schulen, Unternehmen und Privatpersonen fast vierzig unterschiedliche Aktionen angeboten, mit denen rund 40.000 Personen jährlich erreicht werden. Das Ziel des Landes ist die Verkehrserziehung in den nächsten Jahren weiter zu intensivieren. Zu den elementaren Maßnahmen einer sinnvollen Verkehrssicherheitsarbeit zählt vor allem eine verbesserte Ausbildung der Fahrzeuglenker. Viele junge Fahrer unterschätzen die Gefahren, überschätzen ihr Fahrkönnen und übertreten beim Erfahren und Erleben ihre persönlichen und faktischen Grenzen. Der typische Autounfall des jungen Fahrers ist meist einer mit einem hohen Schweregrad, verursacht durch Kontrollverlust, der sich auf einer Freizeitfahrt mit Freunden unter Alkoholeinfluss, bei hoher Geschwindigkeit, am Wochenende und in der Nacht ereignet. Diese Erkenntnis ist nicht neu. In den nächsten Jahren wird der Vertiefung von Themen wie Risikoverhalten und Selbstüberschätzung als auch der Verbesserung in der Wissensvermittlung in der Fahrausbildung große Bedeutung beigemessen. Regelmäßige Weiterbildung von Fahrlehrern, Fahrsicherheitsinstruktoren und Fahrprüfern ist unerlässlich. Zielgruppenorientierte Bewusstseinsbildung (z.b. für Senioren, Migranten, Mopedlenker usw.) Durchführung von einer bewusstseinsbildenden Kampagne im Jahr L, VE-Partner L 20

ALLGEMEINE THEMEN Intensive Verkehrserziehung in Kindergärten, Volks- und Hauptschulen sowie auch in AHS, BHS, PTS und Berufsschulen Bewusstseinsbildende Maßnahmen wie Vorträge oder Kurse für die Generation 65+ zur Sensibilisierung auf Selbsteinschätzung und persönliche Potenziale (Gehör, Sehvermögen, Beweglichkeit, Risikowahrnehmung, etc.) Aufklärung von Rehabilitationspatienten Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung in ermächtigten Ausbildungsstätten sowie einer regelmäßigen Weiterbildung von Fahrlehrern, Fahrsicherheitsinstruktoren und Fahrprüfern, Pädagogen, VE-Partner, VE-Partner L L INFRASTRUKTUR (INKL. SICHTBARKEIT DES STRASSENVERLAUFES) Ausgestaltung und Zustand der Straßen haben einen direkten Einfluss auf das Unfallgeschehen. Die Infrastruktur sollte dabei einen weitgehend selbsterklärenden Charakter haben, durch welchen die Nutzer intuitiv zu einem sicheren Verhalten angeleitet werden. Wichtige Punkte sind hier eine ausreichende Sicht auf den Straßenverlauf und die anderen Verkehrsteilnehmer sowie eine weitreichende Barrierefreiheit. Für eine umfassende Verbesserung der Sicherheit der Infrastruktur sind zwei Instrumente ganz zentral: das Verkehrssicherheitsaudit (zur Begutachtung von Straßenprojekten in der Planungsphase) und die Verkehrssicherheitsinspektion (zur regelmäßigen Überprüfung bestehender Infrastruktur). Sicherheitsbegutachtung von Straßenprojekten in der Planungsphase und Sicherheitsinspektionen bestehender Abschnitte im Landesstraßennetz Laufende Sanierung von Unfallhäufungsstellen L 21

ALLGEMEINE THEMEN Anwendung neuer Erkenntnisse bei Kreuzungsgestaltungen (Kreisverkehre, Bypass-Lösungen, Verkehrslichtsignalanlagen etc.) Straßenverkehrssicherheitsaudit von Baustellenplänen und Monitoring bei Langzeitbaustellen auf stark verkehrsbelasteten Straßen (bzw. am hochrangigen Netz) und Schulungen bzgl. Baustellenabsicherung Überprüfung der Informationspräsentation im Straßenverkehr nach Kriterien der kognitiven Leistungsfähigkeit (z.b. Erfassbarkeit von mehreren nebeneinander befindlichen Verkehrszeichen Durchführung von Verkehrszeicheninspektionen hinsichtlich Notwendigkeit, Effizienz und Wahrnehmung Deutliche Kennzeichnung des Straßen- bzw. Fahrbahnverlaufes: Prinzip selbsterklärende Straße (auch bei Radwegen) und Sicherung des Straßenrands (fehlerverzeihende Straße) Beleuchtung unfallträchtiger Straßenabschnitte (Autobahnknoten, Kreisverkehrsanlagen im Freiland, Querungsstellen des Fußgängerverkehrs etc.) unter Beachtung normgerechter Ausführung, ASFINAG L UNFALLHÄUFUNGSSTELLEN Unter einer Unfallhäufungsstelle (UHS) wird ein Knotenpunkt oder ein Streckenabschnitt mit einer Länge von max. 250 m verstanden, wo sich wiederholt Unfälle ereignen. Derartige Stellen sind vorrangig zu entschärfen, um weitere Unfälle zu verhindern. UHS sind nicht nur auf Landesstraßen, sondern auch auf Gemeindestraßen zu finden. 22

ALLGEMEINE THEMEN UNFALLHÄUFUNGSSTELLE (MAX. 250 m LÄNGE): UND EINEM RELATIVKOEFFIZIENTEN 0,8 (BERECHNET SICH AUS SÄMT- LICHEN UPS UND DER TÄGLICHEN VERKEHRSSTÄRKE AUF EINEM STRE- CKENABSCHNITT) ODER JAHR Jährliche Identifikation von Unfallhäufungsstellen und Prioritätenreihung Sanierung von Unfallhäufungsstellen, z.b. durch bauliche Maßnahmen, Beschränkungen und Verbote und Überwachungsmaßnahmen Überprüfung der umgesetzten Maßnahmen auf ihre Effizienz Unfallhäufungsstellensanierung auch im Gemeindestraßennetz etablieren ÜBERWACHUNG UND STRASSENPOLIZEILICHE In Vorarlberg wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Kontrollen durchgeführt, die wesentlich zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit beigetragen haben. Dabei führte bereits die Präsenz der Exekutive zu einer positiven Beeinflussung des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer. Die häufigsten Kontrollen werden dabei in Bezug auf Geschwindigkeit, Alkohol, Sicherheitsabstände, Gurtverwendung, Kindersicherung, Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung und technischen Zustand von Fahrzeugen durchgeführt. Erfahrungsgemäß ist die Kombination von Bewusstseinsbildung und Kontrolle am wirksamsten, da sich so das Verhalten der Verkehrsteilnehmer auch längerfristig beeinflussen lässt. 23

ALLGEMEINE THEMEN Sicherstellung einer weiterhin hohen subjektiven Kontrolldichte Situationsspezifische Überwachung (z.b. Geschwindigkeit, Abstand, Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen, Gurtverwendung, Kindersicherung, Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung) und intensive Kontrollen (Moped-Tuning, technische Kontrollen, Lenk- und Ruhezeiten etc.) Ausweitung des Angebots an Kontrollplätzen für die Polizei Kopplung von bewusstseinsbildenden Kampagnen mit Überwachung Kontrolle der Einhaltung der Bescheidauflagen bei Baustellen, speziell deren nächtlicher Sicherung und Beleuchtung Unterstützung einer österreichweiten Harmonisierung der Strafkataloge und Erhöhung der Mindeststrafhöhen (z.b. für Schnellfahren) sowie Automatisierung der Abläufe Verringerung der Straftoleranzen bei Geschwindigkeitsübertretungen Polizei Polizei L, ASFINAG L, Polizei Polizei L L GESCHWINDIGKEIT IM FREILAND UND ORTSGEBIET Eine der Hauptunfallursachen für Unfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten ist nicht angepasste Geschwindigkeit. Regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen auf den Straßen Vorarlbergs zeigen an vielen Stellen immer wieder erhöhte Durchschnittswerte. Österreichweit überschreiten mehr als 80% der Lenker ein Tempolimit von 30km/h. Im Ortsgebiet bei 50km/h sind es 60%, bei 100km/h halten sich immerhin noch 24% der Lenker nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Wichtig ist eine Anpassung des Geschwindigkeitsniveaus sowohl im Freiland als auch im Ortsgebiet an die örtlichen Verhältnisse. 24

ALLGEMEINE THEMEN BEI ALLEINUNFÄLLEN (UNFÄLLE MIT NUR EINEM BETEILIGTEN FAHR- ZEUG) WAREN IN EINIGEN DER LETZTEN JAHRE BIS ZU EINEM DRITTEL ALLER VORARLBERGER VERKEHRSTOTEN ZU BEKLAGEN. Gezielte Kontrolle von Geschwindigkeitsbeschränkungen Unterstützung von Geschwindigkeitsbeschränkungen durch bauliche Maßnahmen (Verengung der Fahrbahn, Verkehrsinseln, Baumpflanzungen, Grünstreifen etc.) Weitere Optimierung der Standortwahl für die Geschwindigkeitsüberwachung Einsatz mobiler Tempoanzeigen (zur Bewusstseinsbildung) Kopplung von bewusstseinsbildenden Kampagnen mit Schwerpunktaktionen zur Tempoüberwachung Einsatz moderner technischer Überwachungsgerätschaften Polizei, Polizei L, Polizei, Polizei SICHERHEITSABSTAND Auffahrunfälle ereignen sich vor allem im hochrangigen Straßennetz (Autobahnen und Schnellstraßen) und auf gut ausgebauten Landesstraßen bei trockenen Straßenverhältnissen. Drängeln und zu geringer Sicherheitsabstand zählen zu den häufigsten Unfallursachen in Österreich. Laut Straßenverkehrsordnung muss der Lenker eines Fahrzeuges einen solchen Abstand zum vorderen Fahrzeug halten, dass ihm jederzeit das rechtzeitige Anhalten möglich ist, wenn der Lenker vor ihm abbremst. 25

ALLGEMEINE THEMEN IN VORARLBERG EREIGNETEN SICH IN DEN JAHREN 2012/2013 DURCH- SCHNITTLICH 389 AUFFAHRUNFÄLLE MIT PERSONENSCHADEN BEI DE- NEN 508 VERKEHRSTEILNEHMER VERLETZT UND EINER GETÖTET WURDE. Intensivierte stationäre und mobile Abstandsmessungen auf Autobahnen und Schnellstraßen Gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung Polizei L, Polizei, Clubs, KFV ALKOHOL UND DROGEN Mit steigendem Promille-Gehalt steigt auch das Unfallrisiko signifikant an: bei 0,5 ist das Unfallrisiko schon doppelt so hoch wie bei einem nüchternen Fahrer, bei 0,8 sogar viermal so hoch. Viele Lenker unterschätzen die Auswirkungen von Alkohol und Drogen. Durch den Konsum von derartigen Suchtmitteln kommt es zum sogenannten Tunnelblick, bei dem nur noch Teile des Verkehrsgeschehens wahrgenommen werden. Die Reaktionsfähigkeit wird mit steigendem Alkohol- oder Drogenkonsum ebenfalls stark herabgesetzt. In Vorarlberg erfolgte in den letzten Jahren eine massive Erhöhung der Alkoholkontrolldichte mit Vortestgeräten. Für Drogentests gibt es in Österreich jedoch noch keinen einheitlichen Standard. 26

ALLGEMEINE THEMEN IN DEN JAHREN 2012/2013 EREIGNETEN SICH DURCHSCHNITTLICH 173 UNFÄLLE MIT ALKOHOLISIERTEN BETEILIGTEN, BEI DENEN 199 PERSONEN VERLETZT UND 4 GETÖTET WURDEN. Verletzte bei Unfällen mit alkoholisierten Beteiligten 250 200 218 207 216 193 193 200 183 179 227 171 150 147 100 50 0 5 2 4 2 2 3 3 3 6 4 3 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte Getötete Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Hier ist anzumerken, dass keine Testung auf Alkohol oder andere Drogen im Todesfalle oder bei bewusstlosen Personen durchgeführt wird. Weiterhin intensive Alkoholkontrollen mit Vortestgeräten Verstärkte Kontrollen hinsichtlich Beeinträchtigung durch Drogen, auch unter probeweisem Einsatz von Drogen-Vortestgeräten Erhöhung der ärztlichen Anlaufstellen für Untersuchungen Durchführung eines Pilotprojektes: Teilnahme eines Arztes bei Schwerpunktkontrolle - Drogen Umsetzung von Informationskampagnen zur Bewusstseinsbildung Alkoholprävention in Fahrschulen und Schulen Sicherer Heimweg von Discos, Lokalen und Events Forcierung des freiwilligen Einsatzes von Alkoholwegfahrsperren Polizei Polizei L L, Polizei L, KFV L L, WKV L, WKV 27

ALLGEMEINE THEMEN SICHERHEITSGURT UND KINDERSITZ IM UND AM FAHRZEUG Nach Erhebungen des KFV liegt die Gurtanlegequote in Vorarlberg im Jahr 2013 bei rund 95%, damit belegt Vorarlberg den 3. Platz im Bundesländervergleich. Bei der Kindersicherung belegen die Vorarlberger den vorletzten Platz: 92% aller Kinder waren richtig gesichert. Die Anschnallquote auf dem Rücksitz liegt unter 80%. Diese Werte gilt es durch entsprechende Maßnahmen in den nächsten Jahren zu verbessern, denn immer noch gibt es zahlreiche ungesicherte Todesopfer. Kinder unter 14 Jahren und einer Körpergröße unter 150 cm müssen im Pkw mit entsprechenden Rückhalteeinrichtungen befördert werden. Halten sich Eltern nicht an diese Vorschriften, besteht ein hohes Risiko für Verletzungen an Brustkorb, Kopf, Gesicht und Extremitäten der Kinder. Auf dem Rad müssen Kinder unter 8 Jahren in einem geeigneten Kindersitz transportiert werden, der hinter dem Sattel angebracht sowie fest und sicher mit dem Fahrrad verbunden sein muss. Das Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, ist für nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen 6mal höher als für Fahrer und Mitfahrer, die angeschnallt sind. 2012 UND 2013 KAMEN IN VORARLBERG 10 NICHTANGEGURTETE PKW-INSASSEN UMS LEBEN. 28

ALLGEMEINE THEMEN Schwerpunktkontrollen insbesondere im Umfeld von Kindergärten und Schulen Kampagnen rund ums Angurten Verstärkung der Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen Schwerpunktkontrollen und Aufklärungsarbeit hinsichtlich des Angurtens auf den Rücksitzen Aufklärungsarbeit hinsichtlich Kindersicherung am Fahrrad Polizei Polizei, Clubs, KFV L, VE-Partner Polizei, Clubs, KFV L, VE-Partner VERKEHRSSICHERHEIT IM NAHBEREICH VON SCHULEN Kinder reagieren im Straßenverkehr anders als Erwachsene, sind sich der Gefahren oft nicht bewusst und benötigen daher besondere Berücksichtigung bei der Verkehrssicherheitsarbeit. Der Weg zur Schule ist meist der erste Weg, den Kinder alleine bewältigen. Wird das Umfeld der Schule als nicht sicher empfunden, werden viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wodurch mehr Verkehr erzeugt wird und neue Gefahren für andere Schüler entstehen. Weitere Maßnahmen für ein sicheres Schulumfeld sollen dazu beitragen die Zahl der verunglückten Kinder auf dem Schulweg langfristig zu senken. 29

ALLGEMEINE THEMEN IN DEN JAHREN 2012/2013 WURDEN IN VORARLBERG DURCHSCHNITTLICH BEI 42 UNFÄLLEN 42 KINDER AUF IHREM WEG ZUR SCHULE VERLETZT. Verletzte Kinder (6-15 Jahre) am Schulweg 60 50 40 30 43 51 28 49 42 40 33 30 24 45 39 20 10 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Statistik Austria, Datenbearbeitung: KFV Einheitliche Gestaltung der Straßenräume im Schulumfeld (Bodenmarkierungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Schutzwege etc.) Ausbau der Radabstellanlagen in und um Schulen Schulwegsicherung durch die Polizei, Schüler- oder Elternlotsen Erstellung von Schulwegplänen für Volksschulen Durchführung von Sicherheitsinspektionen für höhere Schulen Verkehrserziehung durch ausgebildete Lehrer, Polizei und andere Verkehrserziehungspartner L, LSR, Polizei L, AUVA, KFV L, AUVA, KFV L, LSR, VE-Partner 30

ALLGEMEINE THEMEN ABLENKUNG Laut Verkehrsunfallstatistik 2013 ist Unachtsamkeit/Ablenkung eine der Hauptunfallursachen am gesamten Straßennetz. Die Unfallgefahr steigt durch Nebenbeitätigkeiten, wie z.b. Rauchen oder Bedienen des Navis/Smartphones. Ablenkung führt zu Verzögerungen bei der Wahrnehmung von Gefahren und der Reaktionsfähigkeit. Durch die steigende Nutzung von diversen neuen Handytechnologien wird die Gefahr der Ablenkung während der Autofahrt erhöht. IM JAHR 2013 WURDE BEI 745 UNFÄLLEN MIT PERSONENSCHADEN, UNACHTSAMKEIT/ABLENKUNG ALS VERMUTLICHE HAUPTUNFALLURSACHE ANGEGEBEN. Gezielte Schwerpunktkontrollen Umsetzung von Informationskampagnen zur Bewusstseinsbildung Verstärkung der Aufklärungsarbeit Polizei L, Clubs, KFV L, Clubs, Polizei, KFV 31

AUSBLICK Durch die schrittweise Umsetzung des Maßnahmenkatalogs in diesem Programm wollen wir dazu beitragen, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer in Vorarlberg dauerhaft zu erhöhen. Eine begleitende Expertengruppe (Vertreter des Landes Vorarlberg, der Polizei und des KFV) evaluiert die Erfolge des Programms laufend und schlägt bei Bedarf neue Maßnahmen vor. Die Gruppe berichtet dem zuständigen Landesrat für Verkehrsangelegenheiten, bzw. dem Landeshauptmann. VSP Vorarlberg 2015-2020 bei Bedarf: Anpassung der Maßnahmen Implementierung kurz/mittel/langfristig Bericht an Verkehrslandesrat Laufende Evaluierung Zielerreichung bis 2020 32

IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Verleger Land Vorarlberg Datenquelle von Unfallstatistiken Statistik Austria, bearbeitet durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit Redaktion und Bearbeitung Brigitte Hutter - Verkehrsrechtsabteilung des Landes Vorarlberg Rudolf Salzgeber - Landesverkehrsabteilung der Polizei Vorarlberg Martin Pfanner - Kuratorium für Verkehrssicherheit Bilder und Grafiken Fotolia, Walk-space.at (Cover), Manfred Halwax für ÖAMTC Fahrtechnik, Draeger, Polizei, Statistik Austria, Land Vorarlberg, KFV Grafik und Layout Catharina Ballan flussobjekte.net Druck Thurnher Druckerei GmbH Grundweg 4, 6830 Rankweil www.dth.at 33

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