Verordnung über die Gewährung von Ausbildungsbeiträgen vom 24. Juni 2011



Ähnliche Dokumente
Verordnung betreffend die Organisation und die Direktionen der kantonalen Berufsfachschulen der Sekundarstufe II vom 10.

- 1 - Art. 1 2 Höchstansätze Die Höchstansätze, die als Stipendien und Ausbildungsdarlehen gewährt werden, sind folgende:

Änderung vom. Der Staatsrat des Kantons Wallis

Verordnung zum Stipendiengesetz vom 24. April 1988

Nr. 866a Verordnung zum Gesetz über die Verbilligung von Prämien der Krankenversicherung (Prämienverbilligungsverordnung)

Reglement über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen

werde was Staatliche Stipendien und Darlehen

nach Einsicht in Bericht und Vorlage des Regierungsrates,

Anhang V zur Weiterbildungsordnung SSO

Reglement Mediator SAV / Mediatorin SAV

Verordnung über die Darlehen an Arbeitgebende für die Ausfinanzierung der Forderungen der Pensionskasse (Poolingverordnung)

Nr. 575 Gesetz über Ausbildungsbeiträge (Stipendiengesetz) vom 9. September 2002 * (Stand 1. Januar 2008)

Reglement über Gemeindebeiträge an die schulergänzenden Betreuungsangebote der Gemeinde Allschwil

Zusatzprämientarif. Gültig ab 1. April 2013 (Version 5.0/2013)

Vorschlag für eine DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG DES RATES

Pensionskasse der Zürich Versicherungs-Gruppe. Reglement Kapitalplan 1 Gültig ab 1. Januar 2015

Verordnung über die Ausrichtung von Stipendien und Studiendarlehen

Verordnung über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung

Regionales Schulabkommen über die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsberufe

Gesetz zum Schutz der Berufsbezeichnungen "Ingenieurin" und "Ingenieur" (Ingenieurgesetz - IngG)

0.3 VORSCHRIFTEN ZUM BVG-LEISTUNGS-PLAN DER PENSIONSKASSE DER STADT BIEL (PKBiel)

Regierungsratsbeschluss betreffend Genehmigung des Regionalen Schulabkommens über die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsberufe

A) Allgemeine Bestimmungen

EINWOHNERGEMEINDE BARGEN BE

VORSORGEREGLEMENT. Vorsorgeplan SE (Selbständigerwerbende) Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Vorsorge BVG. Gültig ab

Erweitertes Aufnahmeverfahren und Vorbereitungskurs

Grundsätzlich ist der Staatsrat mit einer Erhöhung der Pauschalabzüge, welche den Durchschnittsprämien im Wallis entsprechen, einverstanden.

Reglement über den Sozialfonds der Stadt Luzern

gestützt auf 9, 10 Abs. 2 und 19 Abs. 2 des kantonalen Anwaltsgesetzes vom 29. Mai 2002, 2

über die Verbilligung der Krankenkassenprämien (VKP)

Gesetz über die Geschäftsführung und den Finanzhaushalt des Kantons und deren Kontrolle

Verordnung über Investitionshilfe für Berggebiete

Gebührenordnung über das schulische Betreuungsangebot im Primarschulbereich

Zypern. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

Berufsausbildungsbeihilfe Die finanziellen Hilfen der Agentur für Arbeit

ASF 2002_028. Verordnung

Regionales Schulabkommen über die Finanzierung der Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsberufe

A) Allgemeine Bestimmungen

zur Änderung des Gesetzes über die direkten Kantonssteuern

Merkblatt «Lebensgemeinschaft/Todesfallkapital» (Art. 27, 28 und 30 des Vorsorgereglements)

Verordnung zum Kantonalen Familienzulagengesetz (Kantonale Familienzulagenverordnung)

von Einstufungsprüfungen gem. 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 der Polizeilaufbahnverordnung

Satzung der Hochschule Aalen Technik und Wirtschaft über die Zulassung für die höheren Fachsemester vom 21. Januar 2013

Kreisschreiben über die Verrechnung von Nachzahlungen der IV mit Leistungsrückforderungen von zugelassenen Krankenkassen

Auswirkungen der Güterstände auf das Erbrecht eingetragener Lebenspartner

Neue SECO-Weisung Vorgehen zum internationalen Lohnvergleich

3.04 Leistungen der AHV Flexibles Rentenalter

Vorstand Sozialpolitik. Anerkennung von Erziehungszeiten. Mütterrente.

Verordnung. Der Staatsrat des Kantons Freiburg. beschliesst: vom 24. März 2014

Statuten in leichter Sprache

Verordnung über die Militärakademie an der ETH Zürich

RECHTSSCHUTZREGLEMENT des Zentralverbandes der Magistraten, der Lehrerschaft und der Beamten des Staates Wallis (ZMLB)

Verwaltungsvorschrift des Finanz- und Wirtschaftsministeriums zur Änderung der Verwaltungsvorschrift zum Landeswohnraumförderungsprogramm 2015/2016

Drei Wege zum Berufsabschluss. Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis ein sicherer Wert

Protokoll: Fragen und Antworten zu Förderungen der betrieblichen Lehre von AMS und WKW

Das Berufsregister wird von der Geschäftsstelle SW geführt.

der Baugenossenschaft Rotach REGLEMENT

M I T T E I L U N G. an alle Pächter und Verpächter von Milchquoten

Ihre Rürup-Förderung

Oberstufenreform INTERAKTIVER FÄCHERPLANER

über die Gebühren im Bereich der Fremdenpolizei

STEUERLICHE BEHANDLUNG VON VEREINSFESTEN

Verordnung über die Handelsmittelschule (HMSVO)

Verordnung über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler und Pflegeheime in der Krankenversicherung

Gesetz über die kantonale Pensionskasse (Pensionskassengesetz)

Teilliquidationsreglement der Kantonalen Pensionskasse Solothurn

s Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Spitalfinanzierung

Gültig ab Schuljahr 2015/16

Vollzugsverordnung zum Gesetz über Ausbildungsbeiträge (Stipendienverordnung)

Zusatzvereinbarung zum Berufsausbildungsvertrag

ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital ist die leihweise überlassenen Geldsumme

c:\temp\temporary internet files\olk42\pct änderungen.doc

Verordnung über die Weiterbildung

Stipendienreglement von Youth For Understanding (YFU) (Schweiz)

Merkblatt Profilwechsel. Kaufmännische Grundbildung. M-Profil E-Profil B-Profil Berufsattest

Verkündungsblatt der. an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Ihre Riester-Förderung

Elternzeit Was ist das?

Vorab per . Oberste Finanzbehörden der Länder

Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Friedhöfe der Stadt Herzogenrath (Gebührensatzung für die Friedhöfe)

zur Änderung des Reglements über das Staatspersonal (flexible Pensionierung)

AVB für Unfallversicherung gemäss UVG

Verordnung über Ausbildung, Weiterbildung und Aufgaben der Diakone und Diakoninnen (Diakonische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) 4

Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit der unterzeichneten Gemeinden bei der Wahrnehmung der Aufgaben des Bevölkerungsschutzes.

Reglement betreffend die Heranziehung schweizerischer Staatsangehöriger zur italienischen ausserordentlichen Vermögensabgabe

Berufungsentscheidung

Liechtensteinisches Landesgesetzblatt

Anspar-Darlehensvertrag

IV D 3 f. betreffend. Ausbildungsbeiträge. (Vom Kirchenrat beschlossen am 26. September 1994)

Merkblatt Existenzgründung im Nebenerwerb

Verordnung über die Ausbildungsbeiträge (Stipendien und Ausbildungsdarlehen) vom 24. Juni 2011

1.07 Allgemeines Erziehungsgutschriften

Neues Namens- und Bürgerrecht

Studienplanmäßig ist die Praxisphase im 4. Semester angesiedelt mit einer Laufzeit von 10 Wochen als Vollzeitpraktikum.

Jahrgang 2009 Kundgemacht im Internet unter am 6. März 2009

Versetzungsregeln in Bayern

Nutzen wir die Gelegenheit, Energie sparen lohnt sich auf jeden Fall!

Merkblatt. zur Gewährung von Umzugskostenvergütung. I. Allgemeines

Militärdienstkasse Schweizerischer Baumeisterverband. Statuten und Reglement

Leistungsstipendium. Vergaberichtlinien und Bewerbungsunterlagen

Transkript:

- 1-416.100 Verordnung über die Gewährung von Ausbildungsbeiträgen vom 24. Juni 2011 Der Staatsrat des Kantons Wallis eingesehen das Gesetz über die Ausbildungsbeiträge vom 18. November 2010; auf Antrag des Departements für Erziehung, Kultur und Sport, verordnet: 1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen Art. 1 Zweck und Anwendungsbereich Die vorliegende Verordnung regelt die Anwendungsmodalitäten des Gesetzes über die Ausbildungsbeiträge (GAB). Art. 2 Gleichbehandlung In der vorliegenden Verordnung gilt jede Bezeichnung der Person, des Statuts oder der Funktion in gleicher Weise für Mann oder Frau. Art. 3 Anerkannte Ausbildungen Anspruch auf Beiträge haben alle im Sinne der Artikel 7 und 8 GAB anerkannten Ausbildungen, die eine Dauer von mindestens einem Studiensemester haben und die die Ausbildung in öffentlichen oder privaten Schulen ausserhalb des Kantons besuchen, welche zu einem anerkannten Diplom führen. 2. Abschnitt: Berechnungsmodus Art. 4 Berechnung und maximale Beträge Bei der Berechnung werden alle tatsächlichen Kosten bis zur Höhe der maximalen Beträge unter Anhang I berücksichtigt. Art. 5 Abzüge Von den anerkannten Kosten werden abgezogen: a) die eigenen finanziellen Mittel des Gesuchstellers, namentlich: 1. Einkommen, Nebenverdienste, andere Stipendien usw., die während des Jahres, für welches er eine finanzielle Hilfe verlangt, erzielt werden, sind nach Abzug von 30 Prozent, jedoch eines Betrags von mindestens 6'000 Franken, zu berücksichtigen; 2. für tertiäre Ausbildungen kann dieser Freibetrag erhöht werden, sofern die Summe der Ausbildungsbeträge und der übrigen Einnahmen die anerkannten Kosten für Ausbildung und Lebenshaltung nicht übersteigt;

416.100-2 - 3. fünf Prozent des Reinvermögens nach Abzug eines Freibetrages von 20'000 Franken; b) ein Beitrag der Eltern, der gemäss der Tabelle unter Anhang II berechnet wird. Art. 6 Massgebendes Einkommen Das massgebende Einkommen setzt sich zusammen: a) aus dem steuerbaren Nettoeinkommen, zuzüglich gegebenenfalls von drei Prozent Sollzinsen auf den Anteil der Privatschulden, welcher 500'000 Franken übersteigt; b) aus einem Beitrag von fünf Prozent vom Vermögen, nach Abzug eines Freibetrags von 40'000 Franken für die Eltern und 10'000 Franken pro Kind. Privatschulden werden nur bis zum Betrag in der Höhe von 500'000 Franken berücksichtigt; c) aus Waisenrenten und Unterhaltsbeiträgen, sofern sie im steuerbaren Nettoeinkommen nicht bereits enthalten sind. Art. 7 Beitrag der Eltern 1 Hat eine Familie mehrere Kinder, wird der Beitrag der Eltern durch die Anzahl Kinder geteilt, die noch minderjährig sind und/oder sich noch in der Ausbildung befinden. 2 Wenn die Familie mehr als drei Kinder hat und nur noch ein Kind in Ausbildung steht, wird der Beitrag der Eltern um 25 Prozent reduziert. 3 Handelt es sich um eine Patchwork-Familie, wird der Beitrag der Eltern um die Hälfte gekürzt. Art. 8 Aufteilung der Entschädigung Die Entschädigungen werden folgendermassen zugesprochen: a) die Beiträge werden aufgrund der Berechungstabelle «Stipendien» festgesetzt bei Vorbereitung zur Ausbildung, unter der Bedingung, dass diese nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit erfolgt; bei Besuch des Unterrichts der Sekundarstufe I in einer anderen Sprachregion oder bei einer Sport-Kunst-Ausbildung; bei einer Lehre und bei der Ausbildung der Sekundarstufe II; b) die Höhe der Beiträge für Grundbildungen auf tertiärer Stufe sowie für Ausbildungen in Privatschulen wird bei Stipendien aufgrund der Berechnungstabelle Stipendien und bei Darlehen aufgrund der Berechnungstabelle Darlehen festgesetzt; von diesem Betrag werden 80 Prozent aus der Berechnung Stipendien und 20 Prozent aus der Berechnung Darlehen als finanzielle Hilfe ausgerichtet; die Summe der Beträge dürfen den in Anhang I festgelegten Höchstbetrag nicht übersteigen; c) bei einer Ausbildungsdauer, welche die ordentliche Studienzeit um mehr als zwei Semester überschreitet, als auch bei berufsbegleitenden Weiterbildungen, universitären Zweitstudien, Nachdiplomstudien, Doktoraten und Praktika, die auf das Notars- und Anwaltspatent vorbereiten wird die Berechnung entsprechend den im oben festgehaltenen Buchstaben b vorgenommen; der Betrag, der sich aus der Berechnung mit

- 3-416.100 den Tabellen Stipendien und Darlehen ergibt, wird nur in Form eines Darlehens gewährt. Art. 9 Beschränkung der finanziellen Hilfe 1 Übersteigt das massgebende Einkommen 84'000 Franken, wird keine finanzielle Hilfe zugesprochen. Diese Einkommensgrenze erhöht sich ab dem zweiten Kind für jedes weitere unterhaltspflichtige Kind um 6'000 Franken. 2 Übersteigt das Vermögen vor Abzug der Schulden den Betrag von 800'000 Franken, wird eine allfällige Hilfe nur in Form eines Ausbildungsdarlehens gewährt. 3 Stipendien und Darlehen von Beträgen unter 500 Franken werden nicht gewährt. 3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen Art. 10 Verheiratete Studenten 1 Der Höchstbetrag für einen verheirateten Studenten beträgt 24'000 Franken. Für jedes Kind erhält der Antragssteller einen Zuschuss von 4'000 Franken. 2 Von diesen Beträgen werden in Abzug gebracht: 50 Prozent der dem Antragssteller und seinem Ehepartner für das laufende Jahr (Stipendienjahr) zur Verfügung stehenden Mittel nach Abzug von 12'000 Franken sowie 50 Prozent des elterlichen Beitrags (siehe oben stehende Bestimmungen). 3 Studieren beide Ehepartner, werden ihre Anträge einzeln und auf gleiche Weise wie ein Antrag eines ledigen Studenten behandelt; der kumulierte Höchstbetrag wird allerdings die in Absatz 1 festgehaltenen Normen nicht übersteigen. 4 Wenn ein verheirateter Antragssteller keine Kinder hat und sich der Ehepartner nicht in Ausbildung befindet noch einer Erwerbstätigkeit nachgeht, wird die finanzielle Hilfe gleich wie bei einem unverheirateten Studenten berechnet. 5 Diese Bestimmungen sind ebenfalls für verwitwete, getrennt lebende oder geschiedene Studenten mit Kindern anwendbar. Art. 11 Vollwaisen Einer Vollwaise wird ein Höchstbetrag von 24'000 Franken zugestanden. In Abzug gebracht werden die eigenen finanziellen Mittel, über die der Gesuchsteller im Stipendienjahr verfügt. Art. 12 Partiell unabhängige Berechnung der elterlichen Leistungen 1 Hat die auszubildende Person das 25. Altersjahr erreicht und bereits eine Erstausbildung absolviert, die ihr die Ausübung eines Berufes ermöglicht und war sie vor Beginn der neuen Ausbildung während zweier Jahre finanziell von ihren Eltern unabhängig, werden die zumutbaren Leistungen von Seiten der Eltern nur teilweise berücksichtigt. 2 Übt die Person, die eine Entschädigung beantragt, während vier Jahren eine berufliche Tätigkeit aus, die ihre finanzielle Unabhängigkeit sicherstellt, ist dies gleichbedeutend mit einer Erstausbildung, die Zugang zu einem Beruf

416.100-4 - schafft. Weiter sind die übrigen Bedingungen unter Absatz 1 anwendbar. 3 Auch als berufliche Tätigkeit im Sinne der vorangehenden Absätze gilt die Führung seines Haushaltes mit minderjährigen oder pflegebedürftigen Personen, der Militär- und Zivildienst sowohl Arbeitslosigkeit. 4 Bei den Antragsstellern, welche die Bedingungen der vorangehenden Absätze erfüllen, wird zur Festsetzung des Betrags die finanzielle Situation der Eltern nur teilweise berücksichtigt. Diese dient in jedem Fall zur Festsetzung der Art der Ausbildungshilfe entsprechend den nachfolgenden Kriterien: bis zu einem massgebenden Einkommen von 44'999 Franken von 45'000 Franken bis 59'999 Franken von 60'000 Franken bis 74'999 Franken von 75'000 Franken bis 119'999 Franken ab 120'000 Franken Stipendium Darlehen 2/3 1/3 1/2 1/2 1/3 2/3 Finanzielle Hilfe wird nur in Form eines Darlehens gewährt Es wird keinerlei Unterstützung gewährt Art. 13 Vollzeit-Weiterbildungen Wer Vollzeit Weiterbildungen, Wiedereingliederungs- oder Umschulungskurse besucht, kann gemäss den vorangehenden Bestimmungen in den Genuss von Stipendien und Ausbildungsdarlehen gelangen. Art. 14 Berufsbegleitende Weiterbildungen 1 Wer berufsbegleitend Weiterbildungen, Wiedereingliederungs- oder Umschulungskurse besucht (Abendkurse, Kurse für Meisterprüfung usw.), kann in Form eines Ausbildungsdarlehens in den Genuss einer finanziellen Hilfe des Staates gelangen. 2 Die besuchten Kurse müssen zum Erwerb eines vom Departement für Erziehung, Kultur und Sport anerkannten Zeugnisses oder Diploms führen. Die Hilfe entspricht den dem Antragssteller entstandenen Auslagen für Taxen oder Einschreibegebühren, Bücher, Schulmaterial oder Werkzeuge, Mahlzeiten, Transporte und für andere in Zusammenhang mit dem Kurs stehende Auslagen; ausgenommen sind allerdings Lohnausfall, Taschengeld und andere vergleichbare Auslagen. 3 Belaufen sich die unter Absatz 2 vorgesehenen Kosten auf weniger als 4'000 Franken, werden keine Beiträge zugesprochen. 4 Ebenso wird keine Unterstützung gewährt, wenn der Antragssteller während des Jahres, für das er ein Gesuch um finanzielle Unterstützung einreicht, ein Nettoeinkommen von über 3'000 Franken erzielt. Für verheiratete

- 5-416.100 Antragssteller darf das Nettoeinkommen der Ehepartner 55'000 Franken nicht übersteigen. Beide Ansätze erhöhen sich für jedes unterhaltspflichtige Kind um 6'000 Franken. Art. 15 Rückzahlung von Darlehen und Begleichung der Zinsen 1 Die Darlehen sind spätestens innert zehn Jahren ab Beginn des dritten Jahres nach Abschluss des Studiums zurückzuzahlen. Während den ersten drei Jahren muss eine Monatsrate von mindestens 300 Franken und danach mindestens 400 Franken zurückbezahlt werden. 2 Ab Beginn der Rückzahlungspflicht sind die ausstehenden Darlehen mit drei Prozent zu verzinsen. 3 Der Zins wird am Ende jedes Jahres berechnet und dem Schuldner mitgeteilt. Die aufgelaufenen Zinsen werden jeweils nach Ablauf einer Frist von fünf Jahren nach Beginn der Rückzahlungspflicht aber spätestens nach Ablauf des Darlehensvertrags fällig. 4. Abschnitt: Verfahren Art. 16 Einreichen der Gesuche 1 Die Gesuche für Ausbildungsbeiträge müssen dem Departement für Erziehung, Kultur und Sport im Prinzip unter Berücksichtigung folgender Fristen eingereicht werden: a) bis zum 25. Juli für Personen, die ihre Ausbildung im Herbst beginnen; b) bis zum 20. Februar für Personen, die ihre Ausbildung im Frühling beginnen. 2 Die Gesuche sind jährlich zu erneuern. 3 Je nach Gesuch sind dem Dossier folgende Dokumente beizulegen: a) offizielle Einschreibebestätigung der Schule oder des Institutes; b) Lehrvertrag; d) Finanzierungsplan. 4 Die Kommission kann andere Belege verlangen und wenn nötig die Meinung eines Experten in Sachen Berufsberatung einholen. 5 Wird ein Gesuch nach Beginn der Ausbildung eingereicht, werden die Beiträge für die verbleibende Dauer des Ausbildungsjahres berechnet. 6 Es werden keine rückwirkenden Beiträge gewährt. Art. 17 Entscheideröffnung Grundsätzlich werden die Entscheide innerhalb von drei Monaten nach Einreichen des Gesuchs und entsprechend den in Artikel 16 festgesetzten Fristen eröffnet. Art. 18 Schlussbestimmungen Die vorliegende Verordnung ersetzt das Reglement zur Berechnung der Stipendien und Ausbildungsdarlehen vom 16. Juni 2000. Sie wird im Amtsblatt veröffentlicht und tritt auf den 1. Juli 2011 in Kraft. So beschlossen im Staatsrat zu Sitten, den 24. Juni 2011.

416.100-6 - Der Präsident des Staatsrats: Jacques Melly Der Staatskanzler: Philipp Spörri

416.100 Anhang I - 7 - Maximale Beträge Folgende Beträge werden maximal für Stipendien und Darlehen gewährt: Art der Ausbildung Für die Berechnung massgebende Maximalbeträge a) Vorbereitung zur Ausbildung unter der Bedingung, dass diese nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit erfolgt; Besuch des Unterrichts der Sekundarstufe I in einer anderen Sprachregion oder einer Sport-Kunst-Ausbildung; Lehre; Ausbildung der Sekundarstufe II; - Ausbildung am Wohnort 3'400 Franken - Mittagessen zu Hause verbunden mit 4'300 Franken Reisekosten - Mittagessen auswärts 6'100 Franken - Unterkunft und Verpflegung ausserhalb der 9'300 Franken Familie - Unterkunft und Verpflegung ausserhalb des 12'000 Franken Kantons b) Studenten der HES-SO Wallis und angegliederte kantonale Schulen; - Ausbildung am Wohnort 5'000 Franken - Mittagessen zu Hause verbunden mit 6'000 Franken Reisekosten - Mittagessen auswärts 8'500 Franken - Unterkunft und Verpflegung ausserhalb der 14'700 Franken Familie c) tertiäre Ausbildung ausserhalb des Kantons 16'000 Franken d) Absolvieren Lehrlinge oder Studenten eine Ausbildung, bei der das Schulgeld den Betrag von 6'000 Franken übersteigt, so wird der Höchstansatz um 75 Prozent des diesen Betrag übersteigenden Schulgeldes angehoben. Dieser Zuschlag bleibt in jedem Fall auf 9'000 Franken beschränkt. Besteht im Wallis eine gleichwertige Ausbildungsmöglichkeit in derselben Sprache, so wird grundsätzlich das Schulgeld der im Kanton Wallis ansässigen Schule berücksichtigt.

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) 416.100 Anhang II - 8 - Tabelle für die Berechnung der Elternbeiträge Massgebendes Beitrag der Eltern in Franken Einkommen in Franken Für Stipendien Für Darlehen 26'000 278 222 30'000 1'533 1'226 35'000 3'280 2'624 40'000 5'100 4'080 45'000 6'982 5'585 50'000 9'110 7'288 55'000 12'202 9'761 60'000 15'502 12'401 65'000 18'986 15'188 70'000 22'313 17'850 75'000 25'296 20'236 80'000 28'899 23'119 85'000 32'899 26'319 90'000 37'149 29'719 95'000 41'649 33'319 100'000 46'149 36'919 105'000 50'649 40'519 110'000 55'149 44'119 115'000 und mehr 50 % 40 %