Wirtschaftsbarometer 4/2012 Weihnachten: Mittelstand feiert und spendet Unterstützung vor allem für Kinderprojekte und Hilfsorganisationen Dezember 2012 +++ Weiterhin gute Stimmung im Mittelstand +++ Optimismus für 2013 +++ Ruhige Weihnachtszeit in Industrie und Baugewerbe +++ Weihnachtsfeier ja, Weihnachtsgeld wieder öfter +++ Soziales Engagement: Kontinuität ist Trumpf +++ Kinderprojekte und Hilfsorganisationen im Fokus Ketchum Pleon GmbH / Marktforschungsinstitut dimap Im Auftrag der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
Weiterhin gute Stimmung im Mittelstand Beurteilung der derzeitigen geschäftslage * Die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen in Ostsachsen zeigt sich weiterhin zufrieden: Insgesamt 77 Prozent der Befragten schätzten die eigene wirtschaftliche Lage als gut oder sogar sehr gut ein, das sind lediglich 2 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Jahresrückblick pendelte dieser Zufriedenheitswert zwischen 74 Prozent (Februar) und 79 Prozent zur letzten Befragung im August die geringen Schwankungen sprechen für eine insgesamt konstant gute Wirtschaftslage. sehr gut Sehr gut Gut Schlecht Sehr gut schlecht schlecht Weiß nicht / Keine Angabe Regional betrachtet, ist die Stimmung momentan im Landkreis Bautzen (Region Kamenz und Stadt Hoyerswerda) mit 78 Prozent an positiven Einschätzungen sowie im Landkreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge (77 Prozent) geringfügig besser als in Dresden (75 Prozent). Insgesamt schätzen große Unternehmen mit über 500.000 Euro Jahresumsatz ihre Lage am besten ein (86 Prozent gut oder sehr gut). 6 71 20 2 1 Frage: Wie schätzen Sie die derzeitige wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens ein? Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 2
Handwerk und Dienstleistungen am stabilsten Beurteilung der derzeitigen geschäftslage * 9 58 3 79 15 3 Im Branchenvergleich zeigen sich Handwerk und Dienstleistungsunternehmen am zufriedensten mit der derzeitigen wirtschaftlichen Lage (jeweils 82 Prozent). Hier zeigt sich eine recht hohe Konstanz im Jahresverlauf. Die Tourismus- und Gastgewerbebranche (77 Prozent) hat gegenüber der Befragung im August 2012 (72 Prozent) deutlich zugelegt. Saisonale Effekte zeigen sich in Industrie und Baugewerbe: Hier schätzen 70 Prozent der befragten Unternehmen im November ihre Lage als gut oder sehr gut ein, gegenüber 86 Prozent im August und 71 Prozent bei der Vorjahresbefragung im November 2011. Handel 77 23 Sehr gut Gut Schlecht 30 3 Tourismus / Gastgewerbe 6 Handwerk 10 60 25 3 2 Sonstige Dienstleistungen Industrie, Baugewerbe 76 14 3 1 Sehr schlecht Weiß nicht / Keine Angaben Frage: Wie schätzen Sie die derzeitige wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens ein? Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 3
Optimismus für 2013 Prognose Geschäftslage 2013* Zu den Erwartungen für das kommende Jahr äußerten sich die befragten Unternehmer noch etwas zurückhaltender. Immerhin zwei Drittel (64 Prozent) rechnen aber weiterhin mit einer guten oder sogar sehr guten Geschäftsentwicklung. Jeder Fünfte (20 Prozent) wollte oder konnte im November dazu noch gar keine Prognose abgeben. Am größten ist der Optimismus im Tourismus- und Gastgewerbe. Hier rechnet die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) mit einer weiterhin guten und sehr guten Entwicklung. Am meisten Unsicherheit herrscht hingegen im Handwerk, hier gab jeder Dritte (33 Prozent) keine Prognose für 2013 ab, gut die Hälfte (51 Prozent) ist optimistisch gestimmt. Deutlich positiver gestimmt gehen Industrie und Baugewerbe ins kommende Jahr; hier rechnen 65 Prozent der Unternehmer damit, dass sich ihr Geschäft gut oder sehr gut entwickelt. Sehr gut Gut Schlecht Sehr schlecht Weiß nicht / Keine Angaben 1 15 20 8 56 Frage: Wie wird sich Ihre Geschäftsanlage voraussichtlich im Jahr 2013 entwickeln? Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 4
Weihnachten: In Industrie und Baugewerbe herrscht Ruhe, Handel und Tourismus haben Konjunktur Freie Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr* 37 23 Die Weihnachtszeit ist auch für die Wirtschaft eine wichtige Zäsur im Jahresablauf: Gut jedes Dritte der befragten ostsächsischen Unternehmen (37 Prozent) schickt seine Mitarbeiter in die Betriebsferien, weitere 23 Prozent halten die Firma in dieser Zeit nur gering besetzt. Überraschenderweise sind größere Firmen hierbei häufiger vertreten: 45 Prozent der Unternehmen mit mehr als 250.000 Euro Jahresumsatz schließen ihre Tore von Weihnachten bis Neujahr ganz, 23 Prozent kommen in den Ferien mit Minimalbesetzung aus. In knapp jeder sechsten Firma (15 Prozent) läuft dagegen gerade über Weihnachten das Geschäft auf Hochtouren. Erwartungsgemäß sind Unternehmen des Handels (27 Prozent) sowie des Tourismus und Gastgewerbes (22 Prozent) überproportional vertreten. Hier zeigt sich die gleiche Tendenz wie im Vorjahr. Rund zwei Drittel aller Industrie- und Baufirmen sowie knapp die Hälfte aller Handwerksfirmen schließen dagegen in den Weihnachtsferien ganz. In dieser Zeit haben unsere Mitarbeiter Betriebsferien 25 Diese Zeit unterscheidet sich geschäftlich nicht von anderen Zeiten Wir halten das Unternehmen gering besetzt 15 Alles läuft auf Hochtouren, da in dieser Zeit höhere Umsätze als zu anderen Zeiten erzielt werden Frage: Welche Bedeutung hat für Ihr Unternehmen die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr? Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 5
Weihnachtsfeier ja, Weihnachtsgeld wieder öfter WeihnachtsBoni für Mitarbeiter * Gemeinsame Weihnachtsfeiern mit den Kollegen können den Teamgeist stärken, und genauso sieht das offenbar die Mehrzahl der befragten Unternehmen: Die Hälfte (51 Prozent) gibt Geld für gemeinsame Feiern der Belegschaft. Bei Firmen mit mehr als 10 Mitarbeitern tut dies sogar die überwiegende Mehrheit (85 Prozent). 51 Wir stellen Geld für eine gemeinsame Feier zur Verfügung 24 Wir zahlen Weihnachtsgeld 4 Weiß nicht / Keine Angaben Knapp jedes vierte befragte Unternehmen in Ostsachsen zahlt seinen Mitarbeitern Weihnachtsgeld (24 Prozent) im Vorjahr war es nur gut jedes fünfte. Darüber hinaus werden weitere Möglichkeiten genutzt, den Mitarbeitern Vergünstigungen zukommen zu lassen: 12 Prozent zahlen leistungsabhängige Prämien, 23 Prozent der Unternehmen verteilen Geschenke oder Gutscheine an ihre Belegschaft. Besonders spendierfreudig gegenüber seinen Mitarbeitern zeigt sich hier der Handel: Knapp jedes dritte befragte Unternehmen zahlt Weihnachtsgeld (30 Prozent); ebenso viele geben Geschenke oder Gutscheine aus. Wenig überraschend: Große Unternehmen sind deutlich häufiger bereit, Weihnachtsgeld zu zahlen (40 Prozent), als kleinere Firmen (12 Prozent). 22 Unsere Mitarbeiter erhalten ein Geschenk bzw. Gutscheine 32 Kein Bonus Wir zahlen einen leistungsabhängigen Betrag Frage: Erhalten Ihre Mitarbeiter zu Weihnachten einen speziellen Bonus? (Mehrfachnennung möglich) 12 Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 6
Soziales Engagement: Kontinuität ist Trumpf Engagement für soziale Projekte * Jedes achte Unternehmen sieht die Weihnachtszeit als Anlass, sich mit Spenden besonders für soziale Anliegen zu engagieren. Das sind weniger als vor einem Jahr (38 Prozent). Immerhin gut die Hälfte (54 Prozent) der Befragten setzt sich das ganze Jahr über für solche Belange ein Kontinuität steht offensichtlich in dieser Hinsicht hoch im Kurs bei den ostsächsischen Unternehmen. Auf dem Land ist dieses Engagement zudem etwas stärker ausgeprägt als in der Großstadt: Während gut 70 Prozent der Firmen in den Landkreisen Bautzen sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ganzjährig oder zu Weihnachten für soziale Zwecke spenden, ist diese Bereitschaft in Dresden lediglich bei 61 Prozent der Unternehmen zu verzeichnen. Im Branchenvergleich zeigen sich Industrie- und Bauunternehmen am spendenfreudigsten (78 Prozent); rund zwei Drittel (65 Prozent) spenden hier das ganze Jahr über für soziale Projekte. Die Weihnachtszeit als besonderen Anlass für Spenden sehen dagegen am häufigsten die Dienstleistungsfirmen (21 Prozent). 13 Ja, insbesondere zu Weihnachten 54 Ja, ganzjährig Nein Keine Angabe Frage: Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Engagiert sich Ihr Unternehmen für soziale Projekte? 32 1 Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 7
Kinderprojekte und Hilfsorganisationen im Fokus Spenden Schwerpunkt im Mittelstand * Kinderprojekte und soziale Hilfsorganisationen werden von den ostsächsischen Unternehmen besonders gern mit Spenden bedacht: Für Kinder engagieren sich mehr als die Hälfte der befragten Firmen (53 Prozent, 2011: 56 Prozent). Im Regionalvergleich liegt der Landkreis Bautzen (Region Kamenz und Stadt Hoyerswerda) mit 62 Prozent deutlich vorn, gefolgt von der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge (55 Prozent) und der Landeshauptstadt (43 Prozent). Bei Dresdner Unternehmen stehen soziale Hilfsorganisationen als Empfänger am höchsten im Kurs (49 Prozent). Anteilig am wenigsten Unterstützung gibt es seitens der Wirtschaft für benachteiligte Menschen. Besonders den kleinen Unternehmen liegen Kinderprojekte am Herzen (60 Prozent), für soziale Hilfsorganisationen spendet in dieser Gruppe jeder Dritte (31 Prozent). Das tut hingegen mehr als die Hälfte der großen Mittelständler (52 Prozent); etwa 54 Prozent dieser Gruppe spenden auch für Kinder. Offensichtlich verschieben sich mit wachsender Unternehmensgröße auch die Prioritäten im sozialen Engagement. Kinderprojekte 2 53 Weiß nicht / Keine Angabe 19 Benachteiligte menschen 45 Frage: Welchen Schwerpunkt haben Sie bei Ihren Spenden? (Mehrfachnennung möglich) Soziale Hilfsorganisationen 31 Andere Projekte Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 8
Methodenbeschreibung Die vorliegende Umfrage wurde vom Institut für Markt- und Politikforschung dimap im Auftrag der Ostsächsischen Sparkasse Dresden durchgeführt. Ziel war es, die Stimmungslage mittelständischer Unternehmen in Sachsen in Bezug auf aktuelle Themen aufzuzeigen. Dafür wurden vom 19. bis 27. November 2012 insgesamt 200 Inhaber beziehungsweise Geschäftsführer im Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews befragt. Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, hat dimap eine Zufallsauswahl unter den in der Region ansässigen Unternehmen getroffen. Zur Erleichterung der Auswertung wurden Unternehmen mit Jahresumsätzen bis 250.000 Euro zu kleinen Unternehmen, Unternehmen mit Jahresumsätzen zwischen 250.000 und 500.000 Euro zu mittelgroßen Unternehmen und Unternehmen mit Jahresumsätzen über 500.000 Euro zu großen Unternehmen zusammengefasst. Wirtschaftsbarometer 4/2012 Dezember 2012. Seite 9