EINE NEUE ORGANISATIONSEINHEIT UND IHRE FOLGEN FÜR DIE PFLEGENDEN

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Transkript:

EINE NEUE ORGANISATIONSEINHEIT UND IHRE FOLGEN FÜR DIE PFLEGENDEN MASTER-THESIS ZUR ERLANGUNG DES GRADES MASTER OF ARTS KATHOLISCHE HOCHSCHULE NORDRHEIN-WESTFALEN, ABTEILUNG KÖLN, FACHBEREICH GESUNDHEITSWESEN MASTERSTUDIENGANG PFLEGEMANAGEMENT BETREUER: PROF. DR. HERIBERT W. GÄRTNER Kerstin Dittmer, Wioletta Osko, Eva Thielmann, Nadine Zielasko

Inhaltsübersicht Problemlage Methodisches Vorgehen Ergebnisdarstellung Fazit

Problemlage Zunehmend subjektiv empfundenes Gefühl der Arbeitsbelastung Errichtung der Wahlleistungsstation mit einem interdisziplinärem Team Umstrukturierung der Aufgabenverteilung

Theorierahmen Stresstheoretische Erkenntnisse Handlungsregulationstheorie nach Hacker Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit nach Volpert Tätigkeits-und Analyseverfahren für das Krankenhaus von Büssing und Glaser

Methodisches Vorgehen Dokumentenanalyse Beobachtungen Interviews

Ergebnisgliederung Die Patienten Die Pflegenden Kommunikation Fachwissen Arbeitsweisen

Die Patienten Wahlleistungspatienten haben ein erhöhte Anspruchshaltung Patientenzufriedenheit gilt als Indikator für eigene Arbeit verursacht Stress

Die Pflegenden Subjektives Empfinden einer unzureichenden Pflege Idealisierte Vorstellung Arzt- und Medizinorientiertheit Denkstile Begründungszusammenhang

Kommunikation Die Kommunikation ist aufwendiger Durch fehlende Regelkommunikation zwischen den Berufsgruppen entsteht ein Nebeneinander-Arbeiten der Berufsgruppen Die Pflegekräfte sind die zentralen Ansprech-partner auf der Station vor allem für Kollegen und anderen Berufsgruppen Aufgrund der hohen Dringlichkeit und des Arbeitstempos werden die Informationen meist mündlich weitergegeben

Fachwissen Für die Pflege der Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern ist ein spezielles Fachwissen in den verschiedenen Fachdisziplinen erforderlich. Das gesamte Fachwissen für alle11 Fachdisziplinen kann nicht vorausgesetzt werden Die dort Tätigen verfügen über ein hohes Fachwissen, sind erfahrene Pflegekräfte in den ihnen bekannten Fachgebieten und verfügen meist über eine langjährige Berufserfahrung

Arbeitsweisen Planung ist durchgehend erkennbar Die Planungssicherheit wird von verschiedenen Einflussfaktoren beeinflusst Dies führt zu einer ständigen Anpassung des Arbeitsablaufes und damit zu einer Planungsunsicherheit.

Ergebnis Die subjektive Belastung bei den Pflegekräften ist erklärbar durch Patientenzufriedenheit gilt als Indikator für eigene Arbeit verursacht Stress Nicht koordinierte Kommunikationswege zur Informationsweitergabe erhöhter Zeitbedarf Die Erwartungen an ein hohes Fachwissen, dass nur in Ansätzen erfüllt werden kann erhöhter Zeitbedarf Planungsunsicherheit bezüglich des Arbeitsablaufes verursacht Stress

Verwendete Literatur Büssing, A.; Glaser, J.; Tätigkeits-und Arbeitsanalyseverfahren für das Krankenhaus (TAA-KH), in: H. Dunckel (Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren: Mensch Technik Organisation MTO Band 14, Zürich, vdf. Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 1999, S. 465 494. Dunckel, H.; Psychologische Arbeitsanalyse: Verfahrensüberblick und Auswahlkriterien, in: H. Dunckel (Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren: Mensch Technik Organisation MTO Band 14, Zürich, vdf. Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 1999, S. 9 30. Glaser, J.; Aufgabenanalysen in der Krankenpflege: Eine arbeitspsychologische Analyse und Bewertung pflegerischer Aufgaben, Münster, New York, München, Berlin. Waxmann, 1997. Hacker, W.; Arbeitstätigkeitsanalyse: Analyse und Bewertung psychischer Arbeitsanforderungen, Heidelberg. Roland Asanger Verlag, 1995. Lüders, E.; Analyse psychischer Belastungen in der Arbeit: Das RHIA-Verfahren, in: H. Dunckel (Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren: Mensch Technik Organisation MTO Band 14, Zürich, vdf. Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 1999, S. 365 395. Volpert, W.; Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit (VERA): Analyse von Planungs-und Denkprozessen in der industriellen Produktion : Handbuch, Köln. Verlag TÜV Rheinland, 1983. Die vollständige Literaturliste kann auf Anfrage zugesandt werden

Kontaktdaten Kerstin Dittmer: kerstin.dittmer@gmx.de Wioletta Osko: wsmi@web.de Eva Thielmann: eva@thielmaenner.de Nadine Zielasko: nergenau@gmx.net