Zentrale Ergebnisse der Expertise. GuG Gesundheitsforschung und Gesundheitsförderung



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Transkript:

Zentrale Ergebnisse der Expertise GuG Gesundheitsforschung und Gesundheitsförderung

Gliederung Ziele der Expertise unser Vorgehen Ergebnisse, u.a. Unternehmerbefragung Mitarbeiterbefragung Zusammenfassung 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 2

Ziele der Expertise Systematische Erhebung hemmender und fördernder Faktoren von suchtpräventiven Ansätzen in Klein- und Kleinstbetrieben Bewertung der Erhebungsergebnisse Entwicklung konkreter Lösungsansätze 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 3

Leitfragen zu betrieblicher Suchtprävention in KKU Welche Erkenntnisse zur Suchtprävention in KKU liefert die Literatur? Welche besonderen Hemmnisse finden sich in KKU für die Umsetzung? Welche Hindernisse sehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer? Welche fördernden Faktoren können identifiziert werden? (Wie) gelingt eine Einbettung betrieblicher Suchtprävention in BGF? Welche Hilfestellungen zur Umsetzung wären sinnvoll? 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 4

Vorgehen Mix aus verschiedenen Erhebungsmethoden: Literaturrecherche quantitative Befragungen von Unternehmern und Mitarbeitern qualitative Interviews mit Experten kontinuierliche Begleitung durch Expertenbeirat 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 5

Quantitative Befragungen Methode Befragung von 800 Unternehmen Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Berufsgenossenschaft Holz und Metall Mitarbeiterbefragung Gesellschaft für Personaldienstleistungen über die FASi und den Betriebsarzt an die Unternehmer im Rahmen von Betriebsbegehungen Berufsgenossenschaft Holz und Metall über die technischen Aufsichtspersonen und in Seminaren zum Unternehmermodell 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 6

Rücklauf Unternehmerbefragung insgesamt 177 Fragebögen (22 %) aus Handel: 70 Fragebögen aus Holz und Metall: 107 Fragebögen Mitarbeiterbefragung insgesamt 80 Fragebögen aus Handel: 49 Fragebögen aus Holz und Metall: 31 Fragebögen männlich: n = 50 weiblich: n = 28 21% 30% 49% 33% 34% 33% 1-9 MA 10-19 MA 20-49 MA 1-9 MA 10-19 MA 20-49 MA 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 7

Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförderung 100% Unternehmer (N = 177) Mitarbeiter (N = 80) 80% 60% 68% 67% 40% 32% 20% 14% 19% 0% nicht erfragt ja nein weiß nicht 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 8

Beobachtete Auffälligkeiten mit Suchtmitteln 19 % der Unternehmer berichten von Auffälligkeiten im Betrieb. 32 % der Mitarbeiter berichten von Auffälligkeiten im Betrieb. davon.. davon.. Alkohol 88% Alkohol 92% illegale Drogen 21% illegale Drogen 24% Spiel-/ Internetsucht 15% Spiel-/ Internetsucht 8% Medikamente 6% Medikamente 0% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 9

Maßnahmen betrieblicher Suchtprävention 92 von 100 Unternehmen haben keine Maßnahmen der Betrieblichen Suchtprävention 8 Unternehmen haben Maßnahmen durchgeführt 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 10

Betriebliche Vereinbarungen 100% Unternehmer (N = 177) Mitarbeiter (N = 80) ja-nennungen 80% 82% 71% 60% 40% 43% 42% 20% 18% 12% 0% Vereinbarung zum Nichtraucherschutz Alkoholverbot Regelung zu anderen Suchtmitteln 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 11

Hemmnisse aus Unternehmer-Sicht Antwortmöglichkeiten von 1 spielte keine Rolle bis 5 spielte die größte Rolle Thema hat im Betrieb keine Bedeutung Unternehmer (N = 177) 3,3 Betrieb zu klein 3,2 Kostengründe unzureichende Informationen und Kenntnisse fehlende externe Unterstützung 2,2 2,5 2,4 Ablehnung der Mitarbeiter 2,1 Ablehnung der Geschäftsführung 1,5 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 Ø 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 12

Hemmnisse aus Mitarbeiter-Sicht Mitarbeiter (N = 67) keine Probleme im Betrieb 57% Unkenntnis über geeignete betriebliche Maßnahmen 33% kein Interesse der Führungskräfte 30% fehlende finanzielle Mittel 20% Widerstand der Mitarbeiter 10% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 13

Informationswege zu Sucht und Gesundheit Unternehmer wer? 1. Ärzte / Betriebsärzte 2. Berufsgenossenschaft 3. Krankenkassen 4. Mitarbeiter 1. Internet 2. Krankenkasse 3. Tagespresse / Fachzeitschriften 4. was? 1. Broschüren 2. Online-Informationen 3. Veranstaltungen von Innungen / Verbänden und Kammern 4. 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 14

Sollte das Thema Suchtprävention in Ihrem Betrieb stärker aufgegriffen werden? 100% Unternehmer (N = 155) Mitarbeiter (N = 73) 80% 68% 60% 40% 20% 0% 26% 1 = nein, ist nicht nötig 30% 12% 13% 21% 12% 11% 4% 3% 2 3 4 5 = ja, auf jeden Fall 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 15

Zusammenfassung aus den Befragungen Betriebliche Suchtprävention ist in KKU kaum anzutreffen. Es gibt keinen systematischen Arbeits- und Gesundheitsschutz / Gesundheitsförderung. Daher finden sich auch keine betrieblichen Good-Practice-Beispiele. Viele Unternehmen haben bereits betriebliche Alkohol- und Rauchverbote. Es gibt eine Vielzahl von Akteuren im Bereich Betriebliche Prävention. Für Arbeitgeber und Mitarbeiter sind Krankenkassen wichtige Ansprechpartner. Der betriebliche Arbeitsschutz wird von den Mitarbeitern nicht als zentrale Anlaufstelle gesehen. Die Mitarbeiter scheinen offener für das Thema zu sein als Arbeitgeber. 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 16

Zusammenfassung aus Literatur und Experteninterviews Es gibt eine Vielzahl an Informationen, die jedoch den Besonderheiten von KKU nicht gerecht werden. Führungskräfte agieren erst, wenn es einen akuten Problemdruck durch Erkrankte gibt. Was kann getan werden? Was sollte getan werden? 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 17

DANKE! Nachweis Titelbild: Bengelsdorf / Photocase 23.01.2013 Betriebsgeheimnis Sucht Wegschauen kostet! 18