Dachevaluation Erkenntnisse zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung

Transkript

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2 Dachevaluation Erkenntnisse zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung 2

3 Inhalte Datenquellen / Perspektiven Ergebnisse Wie ist die Situation? Hypothesen Warum ist die Situation so wie sie ist? Lösungsansätze für eine verbesserte Umsetzung Wie kommen wir dahin? Ausblick / Herausforderungen 3

4 Datenquellen / Perspektiven Repräsentative Befragungen 2011 Belastungen, Gefährdungsbeurteilung, Unterweisungen, Arbeitsschutzengagement, Einschätzung Arbeitsschutzregelwerk, Wahrnehmung Aufsichtsdienste, Kenntnis der GDA, Arbeitsschutzorganisation, Präventionskultur Belastungen, Gefährdungsbeurteilung, Unterweisungen, Arbeitsschutzengagement, persönliche Präventionskultur und Gesundheitskompetenz, gesundheitl. Selbsteinschätzung, Wahrnehmung von Arbeitsschutzaufgaben durch AN-Vertretung Betriebe Beschäftigte 4

5 Datenquellen / Perspektiven Aufsichtspraxis Kopf- und Fachdaten u.a. Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsschutz- Organisation, BGF, spezifische Arbeitsbedingungsfaktoren, APers-Befragung 2012 u.a. Anwendung und Information(saustausch) zu GDA- Leitlinien,. GDA-Arbeitsprogramme Aufsichtspersonal 5

6 Umsetzung Gefährdungsbeurteilung Wie ist die Situation? 6

7 Ergebnisse Betriebliche Umsetzungspraxis ist unzureichend nur knapp die Hälfte aller Betriebe führt Gefährdungsbeurteilungen durch; weniger als 20% der Betriebe setzen alle Prozess-Schritte um Ausrichtung an sichtbaren Arbeitsbedingungen Gefährdungsbeurteilungen beziehen weitgehend nur materielltechnische Aspekte ein; es fehlen Aspekte der Arbeitsorganisation, der psychischen Belastungen, Nichtdurchführung von Gefährdungsbeurteilungen wird von 85% der betreffenden Betriebe mit Fehlen von Gefährdungen begründet 7

8 Ergebnisse Unterschiedliche Bewertung der Qualität des betriebl. Arbeitsschutzes inner-betrieblich: 80% der Betriebe schätzen ihr Arbeitsschutzengagement hoch ein; ein Drittel der Beschäftigten gibt an, dass ihr Unternehmen nichts zur Minimierung langfristiger Belastungen tut betrieblich / institutionell: Einschätzung der Angemessenheit der Gefährdungsbeurteilung in Kopfdaten der Arbeitsprogramme positiver als Selbsteinschätzung der Betriebe (v.a. < 10 MA) inter-institutionell: Einschätzungen Angemessenheit GB fallen nach GDA-Träger, aber auch innerhalb der Trägergruppe unterschiedlich aus 8

9 Umsetzung Gefährdungsbeurteilung Warum ist die Situation so wie sie ist? 9

10 Hypothesen Wissensdefizite; Unkenntnis Standards 34 % der Betriebe geben einen geringen Kenntnistand zu gesetzl. Regelungen zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen an 55 % des Aufsichtspersonals geben an, dass sie zu den GDA-Leitlinien nicht ausreichend informiert, geschult oder unterwiesen wurden Divergierende Arbeitsschutzverständnisse betriebl. und überbetrieblicher Arbeitsschutzakteure Erfüllen formaler Anforderungen vs. Inhalte v.a. in Kleinstbetrieben verschaffen sich die Leitungen auf andere Weise als über die Gefährdungsbeurteilung einen Überblick über die Gefährdungen bei der Arbeit, z.b. Gespräche mit den Beschäftigten (BAuA Bericht F1913) 10

11 Hypothesen Anspruch ArbSchG menschengerechte Gestaltung der Arbeit nicht flächendeckend bekannt Qualifikations- & Informationsdefizite Handlungshilfen & Instrumente haben Gefährdungsbeurteilung bisher primär im Sinne von Tätigkeit mit greifbarem Ergebnis ( Dokument ) unterstützt Gefährdungsbeurteilung ist mehr: Prozess ohne vorgegebenes Ergebnis (berührt betriebliche Strukturen, Abläufe, Entscheidungsprozesse) 11

12 Verbesserte Umsetzung Gefährdungsbeurteilung Wie kommen wir dahin? 12

13 Lösungsansätze (I) Durchführungswahrscheinlichkeit von Gefährdungs- Beurteilungen erhöht durch: Vorhandensein von Sifa und Betriebsarzt Vorhandensein Beschäftigtenvertretung Nachhaltige gesundheitsorientierte Personalstrategie (u.a. Schulung Führungskräfte; Mitarbeiterbefragungen im Rahmen BGF) Hoher Kenntnisstand zur Vorschriften Gefährdungsbeurteilung Besuch der Aufsichtsdienste (Quelle: Schmitt, Hammer Für welche betrieblichen Kontexte ist der Prozess der Gefährdungsbeurteilung anschlussfähig ; WSI Mitteilungen 3/2015) 13

14 Lösungsansätze (II) 14 Erfolgsfaktoren der betriebl. Umsetzung von Arbeitsschutz: Fach-, Methoden-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz der Akteure (u.a. arbeitswiss. Erkenntnisse, kooperative Zielorientierung) Soziale Prozessgestaltung (Commitment Management, Kommunikation, Beteiligung, systemat.vorgehen; kooperative Gefügeleistung, ökonomische Gesamtoptimierung) Akzeptanz von Schwierigkeiten; Bereitschaft für Veränderung Zugang zur Leitung Multi-Komponenten Programme (z.b. GDA-Arbeitsprogramme) (Quellen: E. Lehmann Erfolgsfaktoren für ergebnisorientierten Arbeitsschutz, 2002; Sifa-Langszeitstudie / DGUV Report 3/2013; Elke et. al. Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung - vergleichende Analyse der Prädiktoren und Moderatoren guter Praxis ; BAuA 2014)

15 Lösungsansätze (zusammengefasst) Begriffsklarheit und -einheit sowie Anwendung einheitlicher Bewertungsmaßstäbe sicherstellen Gefährdungsbeurteilung als Prozess Verständlichkeit und Kohärenz von Anforderungen an die Gefährdungsbeurteilung in Verordnungen, Regeln, Handlungshilfen Umsetzung GDA-Leitlinien Vorhandensein betriebl. Arbeitsschutzakteure /Arbeitsschutzwissen sicherstellen Kompetenzen / Qualifikation & betriebl. Einbindung Sifa/Betriebsarzt wichtig Schulung Führungskräfte (Erfahrungen alternatives Betreuungsmodell) 15

16 Lösungsansätze (zusammengefasst) Integration von Sicherheit und Gesundheitsschutz in betriebliche Prozesse stärken gestaltende und ressourcenorientierte Funktion des Arbeitsschutzes vermitteln; Arbeitsschutz als Bestandteil der Organisation von Arbeit Was wird von wem mit wem wann und wie gemacht? Prozesskompetenz als Thema / Inhalt von Aus- uns Weiterbildung der institutionellen und betrieblichen AS-Akteure 16

17 Herausforderungen / Ausblick Flexibilität von Arbeitsort, -form & -zeit Wandel der Arbeitswelt Herausforderungen / Ausblick Woran machen wir gute Prozesse fest? Fördernde und hemmende Faktoren der Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen => Transparenz, Zusammenspiel,.: Gegenstand von FuE (z.b. BAuA) Sicher und gesund gestaltete Arbeitsbedingungen => Bewertungskriterien und Leitplanken für institutionelles und betriebliches Handeln: Thema auf NAK-Sitzung 02/2015 Dynamik & Komplexität von Veränderungsprozessen Veränderte Belastungskonstellationen 17

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 18