Auslandsgeschäfte clever absichern und finanzieren mit der Hausbank
Gliederung 1. Produkte und Service entlang der Wertschöpfungskette 2. Risiken und ihre Absicherungsmöglichkeiten 3. Die Möglichkeiten der Absicherung im Einzelnen - Akkreditiv - Bestellerkredit - Working Capital - Forfaitierung 2
Wo unterstützt Sie Ihre Hausbank entlang Ihrer Wertschöpfungskette? Finanzierungs -bedarf Konsortialkredit (Cash/Avale) Aval Management Zahlungsziele im Einkauf neu verhandeln Aufträge vorfinanzieren Dokumentenerstellung für Akkreditive und Inkassi Elektronische Prozesse Zahlungsziele im Verkauf neu verhandeln Währungskonvertierung Planung & Verhandlung Vertragsabschluss Einkauf (laufend & Projekt) Lager Produktion Lieferung & Rechnungsstellung Zahlungsziel Zahlungseingang Management der Reisekosten optimieren Zahlprozesse im Einkauf Auswahl des besten Zahlungsinstrumentes Automatisierungsquote von Buchungen und Scheckeinreichungen Verbesserung des automa - tischen Matchings bei Verbuchung von Zahlungseingängen Zentralisierung von Zahlungsverkehr Gruppenliquidität managen 3 9/9/2015
Produkte entlang der Wertschöpfungskette Produktbausteine* entlang der Wertschöpfungskette Instrumente/ Phasen Sicherungsinstrumente Zahlungsinstrumente Finanzierungsinstrumente Serviceinstrumente Verhandlung/ Einkauf/ Dokumenten- Tender Versand Zahlung Abschluss Produktion präsentation Zeit 1 2 3 4 5 6 Bietungsgarantie Anzahlungsgarantie Fabrikationsrisiko- Gewährleistungs- Finanzkreditdeckung Erfüllungsgarantie deckung garantie (z.b. Hermes) Termingeschäfte, Zahlungsgarantie Optionen, Derivate Akkreditivbestätigungsrisikodeckung (Hermes) Exportakkreditive Importakkreditive Exportinkasso Exportakkreditive (Avisierung/ Eröffnung) Importinkasso (Dokumentenaufnahme) Pre-Exportfinanzierung Betriebsmittellinie Exportakkreditive (Finanzierung) Bestellerkredit (blanko/ ECA-gedeckt) Bank zu Bank Kredit Akkreditiv-/ Wechselankauf Akkreditivanschlussfinanzierung Marktinformationen Erstellung, Prüfung u. Weiterleitung von Garantien + standby L/Cs Bankauskünfte * Kategorisierung der Produkte zum Zeitpunkt der Verwendung in der Wertschöpfungskette 4
Produkte und übliche Laufzeiten PRODUKTE Kein Zahlungsziel Kurzfristig bis 1 Jahr Mittelfristig 1-3 Jahre Langfristig mehr als 3 Jahre Vorauskasse Dokumenteninkasso Akkreditiv Lieferantenkredit Forfaitierung Bestellerkredit Forfaitierung Deferred Payment Akkreditiv 5
Risiken für den Importeur und Absicherungsmöglichkeiten Risiken des Bestellers/ Importeurs: Lieferrisiko Exporteur führt den Auftrag nicht oder nicht vollständig aus die Rückzahlung geleisteter Anzahlungen sind gefährdet Besteller muss anderen Lieferanten suchen Qualitätsrisiko Liefergegenstand mangelhaft Wechselkurrisiko Politische Risiken Revolution, Krieg, Zahlungsverbot, Moratorium, Recht, Sprache, Mentalität, Vertragsgestaltung, Logistik etc. Absicherungsmöglichkeiten des Bestellers/ Importeurs: Bietungsgarantie Anzahlungsgarantie Liefer- und Leistungsgarantie Gewährleistungsgarantie 6
Risiken für den Exporteur und Absicherungsmöglichkeiten I Risiken des Exporteurs Nichtabnahme der Ware / Unzumutbarkeit bzw. Unmöglichkeit der Lieferungen aus wirtschaftlichen und/oder politischen Gründen Nichtbezahlung der Forderung aus wirtschaftlichen und/oder politischen Gründen Wechselkursrisiko vor Versand nach Versand Wirtschaftl. Risiko z.b. Unzumutbarkeit der Fertigstellung der Ware Politisches Risiko z.b. kein Warenversand aufgrund Krieg, Aufruhr, KTZM*-Risiken etc. Wirtschaftl. Risiko z.b. Zahlungsunfähigkeit des Schuldners Politisches Risiko z.b. Uneinbringlichkeit der Forderung aufgrund Krieg, Aufruhr etc., KTZM-Risiken* * KTZM: Konvertierungs-, Transfer-, Zahlungsverbot-, Moratoriumsrisiko 7
Risiken für den Exporteur und Absicherungsmöglichkeiten II Absicherungsmöglichkeiten des Exporteurs: Wirtschaftliches Risiko: Banken im Ausland (Hausbank des Bestellers) Garantiestellung/Akkreditivstellung Banken im Inland Rückgarantie, Wechseleinlösungsgarantie, Akkreditivbestätigung/ Ankaufszusage private Exportkreditversicherungen Inland (z.b. Euler Hermes privat) staatliche Exportkreditversicherung (Euler Hermes) Politisches Risiko: Banken im Inland Euler Hermes private Exportkreditversicherer für kurze Laufzeiten (z. Zt. 1 Jahr) 8
Instrumente der Risikoreduzierung Zahlungsbedingungen Vorauszahlung Exporteur Dokumentenakkreditiv Inkasso: Dokumente gegen Zahlung Inkasso: Dokumente gegen Akzept Zahlung nach Erhalt der Ware Importeur Vorteile Exporter Nachteile Exporter Offenes Zahlungsziel 9 9/9/2015
Instrumente der Risikoreduzierung Zahlungsbedingungen Akkreditiv Definition: Ein Akkreditiv (Letter of Credit) ist die vertragliche Zusicherung einer Bank (Akkreditivbank) für Rechnung ihres Auftraggebers (Käufer) innerhalb eines festgelegten Zeitraums an einen bestimmten Empfänger (Verkäufer) unter der Voraussetzung der Einreichung vorgeschriebener Dokumente einen bestimmten Betrag in vorgeschriebener Währung zu zahlen. 10 9/9/2015
Akkreditiv: Ablauf Eröffnende Bank (Bank des Importeurs) 3) Akkreditiveröffnung Avisierende Bank (Bank des Exporteuers) 7) Dokumentenversand 9) Verrechnung (nach Prüfung) 2) Eröffnungsauftrag 8) Dokumente 9) Belastung 9) Gutschrift 6) Dokumente 4) Avisierung (Bestätigung) 1) Kaufvertrag 5) Ware Auftraggeber = Importeur Begünstigter = Exporteur 11 9/9/2015
Akkreditiv: Rechtsverhältnisse Eröffnende Bank (Bank des Importeurs) Geschäftsbesorgungs- vertrag 675 BGB Avisierende Bank (Bank des Exporteuers) Geschäftsbesorungs -vertrag 675 BGB Abstraktes Schuldversprechen 780 BGB Nur bei Bestätigung! Abstraktes Schuldversprechen 780 BGB Kaufvertrag 433 ff. BGB Auftraggeber = Importeur Begünstigter = Exporteur 12 9/9/2015
Akkreditiv - Arten unwiderruflich avisiert / bestätigt Sonderformen: Ankaufszusage / Schutzzusage Sichtakkreditiv /Nachsichtakkreditiv (Deferred Payment) Finanzierungsmöglichkeiten gegeben Forfaitierung vorfristige Erfüllung 13 9/9/2015
Akkreditiv - Dokumente im Außenhandel Handelsrechnung Transportdokumente Versicherungsdokumente Andere Dokumente Traditionspapiere: (Dispositionspapiere) - Konnossement - Ladeschein - Order-Lagerschein Nachweispapiere: - Duplikatfrachtbrief - Luftfrachtbrief - CMR - Posteinlieferungsschein Einzelpolice Generalpolice Zertifikat - Packliste - Gewichtsliste - Qualitätszertifikat - Analysenzertifikat - Werksattest - Ursprungszeugnis - u.a. 14 9/9/2015
Staatliche Absicherung - Deckungsmöglichkeiten Produkte Produkte Sammeldeckungen Einzeldeckungen Ergänzende Deckungsformen Ausfuhr-Pauschal- Gewährleistung Lieferantenkreditdeckung Akkreditivbestätigungsrisikodeckung APG-light Leistungsdeckung Avalgarantie Revolvierende Lieferantenkreditdeckung Revolvierende Finanzkreditdeckung Finanzkreditdeckung Fabrikationsrisikodeckung Beschlagnahmerisikodeckung Leasingdeckung Rahmenkreditdeckung Bauleistungsdeckung Verbriefungsgarantie Airbusgarantie Vertragsgarantiedeckung 15
Deckungsformen von der Liefervertragsverhandlung bis zur Tilgung Fabrikationsrisikodeckung Ausfuhrdeckung Finanzkreditdeckung Produktion Inkrafttreten des Liefervertrages Lieferung / Leistung Auszahlung aus Bestellerkredit Tilgung 16
Prämienkalkulation Die Höhe der Entgelte richtet sich im Wesentlichen nach folgenden Kriterien: Länderkategorie des Käuferlandes Gedeckter Auftragswert Laufzeit des Geschäftes Akzeptables Länderrisiko (China, Indien, Russland usw.) Käuferkategorie (staatlich oder privat) Ggf. Höhe der Selbstbeteiligung 17
Bestellerkredit - Voraussetzungen Hermesdeckung Finanzierung von Exporten mit vornehmlich deutschem Ursprung Finanzierungsfähiges Gut, wie z.b. Maschine oder Anlage Kreditvolumen i.d.r. mind. EUR 1.000.000 Ausreichende Bonität des ausländischen Bestellers oder seiner Hausbank Akzeptables Länderrisiko Zahlungsziel des ausländischen Bestellers i.d.r. mind. 3 Jahre (abhängig von den Hermes- Regularien für entsprechendes Land, in das die Ware geliefert wird) Voraussetzung ist die Erfüllung des OECD-Konsensus 18
Bestellerkredit Vorteile für den Exporteur Vorteile für den Importeur Das Zielgeschäft wird ein Bargeschäft Verbesserung der Liquidität Schonung der Kreditlinien Kunde kann seine Risiken aktive steuern. Risiken des Abnehmers und des Länderrisikos werden auf die finanzierende Bank verlagert. Bezahlung der importierten Maschinen / Anlagen in Raten Schonung des Devisenbestandes des Importlandes Nicht vorhandene langfristige Refinanzierungsmöglichkeiten im Importland 19
Bestellerkredit Kosten für den Exporteur Kosten für den Importeur Hermesentgelt (falls nicht auf den Importeur abwälzbar) Gebühren für die dokumentäre Abwicklung des Geschäftes Zinsen nach Fälligkeit (siehe Exporteurerklärung) Risikoprämie auf den 5%igen nicht abwälzbaren Hermes-Selbstbehalt (falls nicht auf den Importeur abwälzbar) Hermesentgelt (falls auf den Importeur abgewälzt) 100 % Finanzierung über eine separate Kredittranche möglich Gebühren für die dokumentäre Abwicklung des Geschäftes (wenn auf den Importeur abgewälzt) Kosten des Bestellerkredites (Zinsen, Provisionen, Gebühren) Lokale Kosten 20
21 Working Capital Management Was bewegt die Unternehmen?
Working Capital Management (WCM) Working Capital Working Capital ist definiert als Umlaufvermögen abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten und ist eine Kennzahl zur Beurteilung der im Umlaufvermögen eines Unternehmens gebundenen Liquidität. Das Working Capital wird beeinflusst durch jede Phase der unternehmerischen Wertschöpfungskette. Anfrage/Angebot/ Auftrag von Kunden Einkauf und Produktion Lieferung & Rechnungsstellung Zahlungsziel Zahlungseingang Working Capital Management (WCM) Vorrangiges Ziel des WCM ist es, die Bindungsdauer des entlang der Wertschöpfungskette im Umlaufvermögen gebundenen Kapitals so kurz wie möglich zu gestalten und so über eine Verringerung der Kapitalbindung Liquidität freizusetzen. 22
Working Capital Management beeinflusst die Kapitalbindungsdauer im Unternehmen Bestellung Eingang Bezahlung Verkauf Zahlungseingang DIO 200 Tage DSO 90 Tage DPO 45 Tage Cash Conversion Cycle (CCC) von 245 Tage Supplier Finance DPO 90 Tage Mit Supplier Finance kürzerer Cash Conversion Cycle (CCC) von 200 Tage Reduktion um 45 Tage Forderungsverkauf DSO 30 Tage Reduktion um 60 Tage Mit Forfaitierung kürzerer Cash Conversion Cycle (CCC) von 185 Tage Cash Conversion Cycle (Kapitalbindungsdauer) = Ø Lagerdauer (DIO) + Ø Inkassoperiode (DSO) - Ø Zahlungsziel Lieferanten (DPO) 23 23
Forfaitierung - Voraussetzungen und Vorteile Liquidität Ausreichende Bonität Importeuer / Hausbank Das Zielgeschäft wir ein Bargeschäft Wegfall des Risikos des Abnehmers Wegfall d. Risikos des Abnehmerlandes Schonung Kreditlinien Akzeptables Länderrisiko Rechtl. bestehende einredefreie Forderung Zahlungsziel des Importeurs 24
Forfaitierung Working Capital Forfaitierung Bei einer Forfaitierung verkauft der Verkäufer regresslos, ggfs. revolvierend, Forderungen aus Lieferungen Individuelle Ausgestaltungen Ein Debitor oder Portfolio von Debitoren Forderungslaufzeiten i.d.r. bis zu 180 Tagen (längere Laufzeiten möglich) Finanzierung von Exportgeschäfte auch bei kleineren Volumen (Eliminierung des Zahlungsziels) Besichert (z.b. durch L/C oder Garantie) oder unbesichert Mögliche Weitervermittlung an Investoren garantiert hohe Leistungsfähigkeit Auszahlung von bis zu 100% des verkauften Forderungsvolumens Buchhaltung und Debitoren-Management verbleiben i.d.r. beim Verkäufer Vorteile / Working Capital Effekt Für Verkäufer Zusätzliche Liquidität zu attraktiven Konditionen Marketinginstrument, da dem Debitor ein längeres Zahlungsziel angeboten werden kann Verbesserte Finanzkennziffern bei regresslosem Forderungsverkauf, DSO Unterstützung des Risikomanagements durch Reduktion der Debitoren- und Länderrisiken bei regresslosem Forderungsverkauf Für Käufer Ggf. längeres Zahlungsziel DPO 25
Ihre Referenten Sabine Sommer Vice President Working Capital Structuring Deutschland Deutsche Bank AG Königsallee 45-47 40212 Düsseldorf Telefon: +49 211 883-6785 sabine.sommer@db.com Dr. Michael Kostuj Abteilungsdirektor Leiter Vertrieb Außenhandelsfinanzierung Helaba Neue Mainzer Straße 52-58 60311 Frankfurt /Main Telefon: +49 69 9132 5884 michael.kostuj@helaba.de 26