Projekt Gleitzeit 2012 1 Ausgangssituation Im Schuljahr 2011/12 wurde in sechs von acht Klassen kooperatives offenes Lernen installiert und erfolgreich implementiert. Im Juli 2012 erfolgte die Zertifizierung zur COOL- Impulsschule (COOL- Impulszentrum Steyr und BMUKK) Qualitätsmerkmale von COOL Teamarbeit der Lehrer/- Aus- und Weiterbildung der Lehrer/- Struktur der offenen Arbeitsphasen Schriftliche Arbeitsaufträge als Grundlage des eigenverantwortlichen Lernens Förderung von Kooperation und Teamfähigkeit Reflexion und Evaluation der Unterrichts- und Entwicklungsarbeit Rahmenbedingungen Feedback und Leistungsbeurteilung Konkretes Beispiel 3a Im Stundenplan des WS 12/13 der 3a sind jeweils am Montag in der 1.E Mathematik und in der 6.E Geschichte im Stundenplan verankert. Die Fachkollegen deklarieren ihren Unterricht als COOL- Stunde und setzen entsprechende Lernangebote: Die Schüler/- arbeiten mit schriftlichen, oft auch fächerübergreifenden Assignments. Sie haben die Wahlfreiheit, wann innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens, wo (Klassenzimmer, Gruppenraum,..), wie (mit welchen Methoden) und meist auch in welcher Sozialform sie die gestellten Aufgaben bewältigen wollen. Klassensituation In den vergangenen Jahren war beobachtbar, dass sich Schüler/- teilweise schon sehr früh am Morgen in der Schule aufhalten, andere sehr knapp in den Unterricht kommen, manche auch etwas verspätet. Arbeitsrhythmus und Arbeitstempo sehr individuell sind Diese Beobachtungen haben dazu geführt, kooperativen offenen Unterricht weiter zu entwickeln und Rahmenbedingungen zu verändern. Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 1
2 Projektbeschreibung Gleitzeit 2.1 Ziele Weiterentwicklung des Unterrichtsprinzips COOL (Cooperatives Offenes Lernen) durch gleitende Lernzeit Stärkung der Lernmotivation und Bereitschaft, Verantwortung für selbstgesteuertes Lernen in einem flexiblen Zeitplan zu übernehmen Ziel und Aufgabe des Lernens Erweiterung und Ergänzung der Sachkompetenz durch Selbst- und Sozialkompetenz Entwicklung der eigenen Begabungen und Möglichkeiten Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen Bereitschaft, sich selbst in neuen Situationen immer wieder kennen zu lernen Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zu kooperieren, Initiative zu entwickeln,.. Allgemeine didaktische Grundsätze Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung: Grad der Mitbestimmung der Schüler/- bewirkt Offenheit des Unterrichts - Dimensionen: Organisation ( Zeiteinteilung, Orts- und Partnerwahl) Methode (Gestaltung individueller Lernwege) Inhalt (Auswahl der Themen und Fragestellungen) Soziales Leben in der Klasse Werte (Beziehungen zwischen Personen) 2.2 Befragung von Schüler/- Eine Schüler/-befragung (siehe S3) zum Thema Gleitzeit sollte Klarheit darüber bringen, ob Schüler/- an einem Projekt Gleitzeit Interesse finden würden, mit dem Ziel, selbst Entscheidungen über Unterrichtsbeginn bzw. -ende treffen zu können und im Idealfall, gesammelten Lernzeitüberschuss auch individuell abbauen zu können. Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 2
Befragung Liebe Schüler und Schüler, wir ersuchen euch, die Fragen zu beantworten, um zu erheben, ob gleitender Unterrichtsbeginn an einem Schultag pro Woche für euch interessant sein könnte. Es ist wichtig, dass du die Fragen verantwortungsbewusst für dich selbst beantwortest. Ich würde gerne fallweise am Morgen früher zu lernen beg. Ich bin zufrieden damit, dass Unterricht immer um 7.55 beginnt. Gleitender Unterrichtsbeginn wäre einen Versuch wert. Ich möchte gerne selbst entscheiden, ob ich früher oder später in den Unterricht komme. Es wäre mir angenehm, fallweise auch später als um 7.55 in die Schule zu kommen, auch wenn ich dann länger bleiben müsste. Ich bin nicht sicher, ob es mir gelingen würde, in den Früh selbstständig mit dem Lernen zu beg. Zutreffendes bitte ankreuzen eher teilweise nicht nicht 12 8 1 1 7 10 3 2 17 4 0 0 18 4 0 0 7 7 4 4 3 6 6 7 Danke. Ergebnisse Teilnehmer/-: 22 Schüler/- der 3.a Klasse Ein Großteil der Schüler/- würde gerne fallweise am Morgen früher zu lernen beg, obwohl die allgemeine Zufriedenheit mit Unterrichtsbeginn um 7.55 Uhr sehr hoch ist. Die Zustimmung zu späterem Unterrichtsbeginn ist mit einem Anteil von ca. 60% vorhanden. Daraus lässt sich ablesen, dass Schüler/- möglicherweise den gleitenden Lernstart in den einzelnen Wochen unterschiedlich nutzen möchten. Ganz eindeutig ablesbar ist auch, dass die Schüler/- selbst entscheiden möchten, ob sie früher oder später in den Unterricht kommen. Sie sind mit großer Mehrheit der Meinung, dass gleitender Unterrichtsbeginn einen Versuch wert wäre. Mehr als die Hälfte der Schüler/- meint auch, dass sie es schaffen würde, selbstständig mit dem Lernen zu beg. Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 3
2.3 Projektplan Maßnahme Was Wer Wann Ergebnis Setzen der COOL stunden im Stundenplan Im Stundenplan setzen Kolleg/- ihre COOL- Stunden. Ziel: in einer Klasse eine 1. und 6.Einheit als COOL Stunde zu markieren, um flexible Lernzeit zu ermöglichen Kollegium Startkonferenz 10.9.12 Fertige Stundenpläne Transport der Gleitzeitidee Fixieren der Projektidee in einer Klasse Leitung + Kollegium Studientage 14.9. und 15.9.12 Zustimmung der jeweiligen Kolleg/- Befragung von Schüler/- Erstellen eines Fragebogens zur Ermittlung von Interesse der Schüler/- an Gleitzeit Durchführung der Befragung Leitung mit zwei Kolleg/- 20.09.2012 Interpretation der Ergebnisse Projektplan Schriftliche Ausführung des Planes mit Zielen, Durchführung, Evaluierung Leitung 22.09.2012 Schriftliche Vorlage mit Zeitplan Information der Eltern Präsentation des Projektes und der Schüler/- befragung Klassenvorstand 25.09.2012 Zustimmung der Eltern Einführung in Ziele und Durchführung Information Schulforum Besprechen des Projektplanes mit Schüler/- Präsentation im Schulforum Klassenvorstand und Kollege Klassenvorstände, Elternvertreter/-, Leitung Ende September 2012 Schüler/- verstehen und akzeptieren Projektplan 16.10.2012 Akzeptanz des Projekts Start der Gleitzeit Schüler/- starten bzw. beenden ihre Lernzeit jeweils montags in einem 40- minütigen Zeitfenster individuell Schüler/- der 3a + Kolleg/- 22.10.2012 reibungsloser Verlauf der 1. und 6.Einheit jeweils montags mit flexiblem Start und Ende Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 4
Maßnahme Was Wer Wann Ergebnis Feedback einholen schriftliche Rückmeldung Lehrer und Leitung regelmäßig Dokumentation des Verlaufs Feedback einholen Erhebung der Zufriedenheit der Schüler/- Schüler/- November Feedback 2.4. Durchführung Schüler/- können ab 22.10 12 (jeweils nur montags ab 7.35 mit ihrer individuellen Lernzeit starten. Sie haben die Möglichkeit, in einem 40- minütigen Zeitfenster ihre Arbeit an Geschichte oder Mathematik entsprechend einem COOL-Plan zu beg. Die Reihenfolge der Bearbeitung der einzelnen Aufgaben erfolgt individuell. Das größtmögliche Zeitguthaben von 20 Minuten kann am Ende des Unterrichts ab 13.10 eingelöst werden. Bei verzögertem Beginn des Unterrichts (bis 8.15 Uhr) wird die Lernzeit ab 13.30 (bis spätestens 13.50) angehängt. Rückstände können nicht gesammelt werden. Es ist nicht möglich, 20 Minuten früher zu kommen und auch 20 Minuten länger im Unterricht zu bleiben (Mittagspause!) Schüler/- können, wenn sie dies wollen, ihr Zeitguthaben (bis zu 20 Minuten/pro Termin) sammeln und gegen Ende des Semesters (letzte Schulwoche) einlösen. Das größtmögliche Guthaben von 6 Einheiten ermöglicht einen unterrichtsfreien Tag. Alle Schüler/- der 3a erhalten die Erlaubnis, falls sie montags früher mit Unterrichtsarbeit beg wollen, auch früher in ihre Klasse (oder Gruppenraum) zu gehen. Ein Zeitplan ermöglicht genaue Dokumentation der Zeitressourcen. Einverständniserklärung der Eltern für flexiblen Unterrichtsbeginn bzw. ende wurde eingeholt. Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 5
Datum: Unterrichtsbeginn Unterrichtsende Zeit- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Name 07:35 07:40 07:45 07:50 07:55 08:00 08:05 08:10 08:15 13:10 13:15 13:20 13:25 13:30 13:35 13:40 13:45 13:50 Ressource Unterschrift Lehrer/-in Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 6
2.5 Evaluierung Gleitzeit Maßnahme Was Wer Wann Ergebnis Konferenz Rückmeldungen einholen Berichte der Kolleg/- November 2012 Kommunikation der laufenden Ergebnisse Kontakt durch JKU Evaluierung Studierende mit Schüler/- WS 12/13 Ergebnisse der Evaluierung Entscheidung über Weiterführung des Projektes Besprechen der Ergebnisse und Verbesserungsmöglichkeiten Kollegium und Leitung Konferenz Februar 2013 Kommunikation und ev. Adaptierung des Projektes Feedback Schüler/-/ November 2012 Wie geht es dir mit unserem Gleitzeitprojekt? Auszug Wie geht es dir? Was gefällt dir? Mir geht es sehr gut damit. Was könnte verbessert werden? Gut! Dass man sich einteilen kann, wann man kommt und wann man geht. Mir gefällt, dass ich selber einteilen kann, wann ich komme und wie lang ich bleibe. Gut. Ich kann in der Früh arbeiten, wenn noch nicht alle da sind. Ich bin sowieso schon in der Schule und könnte arbeiten. Die Zeit, die ich arbeite, habe ich am letzten Tag frei. Es ist toll, dass man Zeit ansparen kann. Gut..selber Zeit einteilen, selbstständig lernen,... Gut. Mir gefällt daran, dass man ruhig arbeiten kann. Ich würde mich freuen, wenn es jeden Tag Gleitzeit gäbe. Nichts. Aber ich fände es toll, wenn man noch mehr Zeit ansparen könnte. Schüler, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren müssen, haben keine Chance früher zu kommen. Ich finde, dass nichts verbessert werden kann. Ulrike Lischka; Gleitzeit 2012 7