BADEN-BADEN 2012: IM KERNGESCHÄFT DER ERST- UND RÜCKVERSICHERER ZÄHLT PROFITABILITÄT. 22. Oktober 2012 Ludger Arnoldussen



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Presse-Information

Transkript:

BADEN-BADEN 2012: IM KERNGESCHÄFT DER ERST- UND RÜCKVERSICHERER ZÄHLT PROFITABILITÄT 22. Oktober 2012 Ludger Arnoldussen

Globaler Überblick Aktuelle Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft Ökonomisches Umfeld, v.a. Niedrigzinsumfeld und Volatilität der Kapitalmärkte Globale Vernetzung der Wirtschaft, Zunahme von Kumulrisiken Zunahme von wetterbedingten Naturkatastrophen Klimawandel spielt eine Rolle Technologischer Fortschritt, neue Risiken z.b. Cyberrisiken Veränderung der regulatorischen Rahmenbedingungen Gesellschaftliche Veränderungen, demographischer Wandel 22. Oktober 2012 2

Makroökonomisches Umfeld Langfristig niedrige Zinsen belasten Geschäftsmodell der Versicherer Auswirkungen auf die Erst- und Rückversicherung Erwartungen für Zinserträge und Inflation 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Inflation Deutschland Inflation USA Rendite dt. Staatsanleihen Rendite US-Staatsanleihen Seit Mitte 2011 sind Nominalzinsen weiter stark gesunken, historisch niedriges Niveau für sichere Häfen Moderate Inflation für die nächsten Jahre erwartet dennoch kein Ausgleich für anhaltend niedrige Nominalzinsen in vielen sicheren Häfen (über die gesamte Zinserwartungskurve) Risiken sehr vielfältig: Realzinsen bereits negativ, steigende Inflation würde noch stärker belasten Plötzlicher Anstieg der Nominalzinsen würde Bilanzen schwer treffen: Eigenkapital der Rückversicherer stieg in den vergangenen fünf Quartalen bis Q2/2012 um 11,7%, während Zinsen für Staatsanleihen um rund 180 BP sanken Hauptursache für Eigenkapitalanstieg: verbessertes Anlageergebnis (inkl. unrealisierter Gewinne) durch gestiegene Anleihepreise Im Falle einer weiteren Eskalation der Krise auch Deflation möglich Quelle: Bloomberg, IHS Global Insight, Consensus Economics, Munich Re Economic Research. 22. Oktober 2012 3

Ergebnis ( Mrd.) Zinsen (%) Beispiel: Deutscher Erstversicherungsmarkt Versicherungstechnisches Ergebnis zunehmend unter Druck entscheidend sind risikoadäquate Preise Kapitalanlageergebnis und VT-Ergebnis 5 4 3 2 1 0-1 Kapitalanlageergebnis VT-Ergebnis Zinsen Analyse auf Basis der Zahlen von Einzelgesellschaften, die ca. 60% des deutschen Marktes repräsentieren. VT-Ergebnis nach Schwankungsrückstellungen für eigene Rechnung. Die Kapitalanlageergebnis-Kurve wurde um Sondereffekte bereinigt. Zinskurve zeigt Umlaufrenditen für deutsche Bundeswertpapiere. 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0-1,0 Niedrigzinsumfeld hat noch nicht voll auf das Kapitalanlageergebnis durchgeschlagen Ausreichende Kapitalisierung im deutschen Markt ( SI- Quote ca. 250%) Versicherungstechnisches Ergebnis seit 2007 zunehmend unter Druck Maßnahmen erforderlich, um Auswirkungen auf das Gesamtergebnis zu kompensieren Generell begrenzter Spielraum für weitere Kostenmaßnahmen Risikoadäquate Preise und diszipliniertes Underwriting 22. Oktober 2012 4

Beispiel: Inflation im Gesundheitssektor Versicherungstechnik durch Kosteninflation zusätzlich unter Druck Inflationsrate für Pflegekosten liegt über 9% pro Jahr (Anteil der Pflegekosten bei Durchschnittsschaden liegt bei 40%). Verdienstausfallkosten nehmen um mehr als 11% pro Jahr zu. Schmerzensgeld wächst um mehr als 3,6% pro Jahr. Dagegen steht: Inflationsrate des Verbraucherpreisindex unter 2% jährlich. Quelle: 2010 GDV Studie zum Teuerungsrisiko bei schweren Personenschäden im Heilwesenbereich. Die skizzierten Teuerungsraten beziehen sich ausschließlich auf Schadenfälle mit einem Regulierungsaufwand größer als 50.000. 22. Oktober 2012 5

Beispiel: Reservierungslücke durch Inflation der Pflegekosten Rückstellungsbedarf für Pflegekosten für einen Regulierungszeitraum von 30 Jahren 6.000.000 5.000.000 4.000.000 4.907.071 3.828.342 Angenommener Bedarf von 1.200 p.m. Diskontierungszinssatz lt. RückstellungsVO 1,75% Teuerungsrate: 9% p.a. lt. GDV-Studie 3.000.000 2.000.000 1.000.000 0 1.080.000 842.582 Barwert mit Teuerung Barwert ohne Teuerung Barwert Endleistung Die Unterreservierung beträgt für o.g. Zeitraum 78% Teuerungsrisiko schwerer Personenschäden durch Kosteninflation im Gesundheitssektor in Reserven stark unterschätzt 22. Oktober 2012 6

Zusammenfassung Keine Alternative zu Wertschöpfung im Kerngeschäft Niedrige Zinsen belasten Geschäftsmodell der Versicherer Weniger Erträge aus Kapitalanlagen Kosteninflation im Gesundheitssektor zusätzliche Herausforderung für Versicherer Technisch adäquates Underwriting ist Schlüssel für erfolgreiches Geschäft Versicherungswirtschaft muss Erträge im Kerngeschäft erwirtschaften Ausrichtung auf Profitabilität im Versicherungs-Kerngeschäft unerlässlich 22. Oktober 2012 7

Disclaimer Diese Präsentation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. 22. Oktober 2012 8