Allgemein bildende Schulen

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Transkript:

Allgemein bildende Schulen Qualitätsentwicklung und Evaluation Qualitätsrahmen zur Fremdevaluation (zweiter Durchgang) an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg ab zweitem Schulhalbjahr 2015/16 Landesinstitut für Schulentwicklung Qualitätsentwicklung und Evaluation Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung Schulentwicklung Bildungspläne Stuttgart 2015 QE-25

Redaktionelle Bearbeitung Redaktion: Autoren der Version: Mitautoren der Erprobungsversion: Ergänzung: Sabine Kimmler-Schad Christa Bidier Nicolai Genzel Renate Knoll Christine Meyner Dr. Ingola Mohr Miriam-Christa Munz Heidi Strohmeyer-Thum Dr. Sabine Stein Hannelore Schuster Handreichung Konzeption und Verfahren der Fremdevaluation (zweiter Durchgang) an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg ab zweitem Schulhalbjahr 2015/16 Stand: Mai 2015 Impressum: Herausgeber: Druck und Vertrieb: Urheberrecht: Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Heilbronner Straße 172, 70191 Stuttgart Telefon: 0711 6642-0 Telefax: 0711 6642-1099 E-Mail: poststelle@ls.kv.bwl.de www.ls-bw.de Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Heilbronner Straße 172, 70191 Stuttgart Telefon: 0711 6642-1204 www.ls-webshop.de Inhalte dieses Heftes dürfen für unterrichtliche Zwecke in den Schulen und Hochschulen des Landes Baden-Württemberg vervielfältigt werden. Jede darüber hinausgehende fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion ist nur mit Genehmigung des Herausgebers möglich. Soweit die vorliegende Publikation Nachdrucke enthält, wurden dafür nach bestem Wissen und Gewissen Lizenzen eingeholt. Die Urheberrechte der Copyrightinhaber werden ausdrücklich anerkannt. Sollten dennoch in einzelnen Fällen Urheberrechte nicht berücksichtigt worden sein, wenden Sie sich bitte an den Herausgeber. Bei weiteren Vervielfältigungen müssen die Rechte der Urheber beachtet bzw. deren Genehmigung eingeholt werden. Landesinstitut für Schulentwicklung, Stuttgart 2015 Seite 2

Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort... 5 2 Überblick der Qualitätsbereiche und Merkmale... 6 3 Überblick der Pflicht- und Wahlbereiche... 7 4 Aufbau der einzelnen Merkmale... 8 5 Definition von im Qualitätsrahmen verwendeten zentralen Begriffen... 9 6 Merkmale des Qualitätsrahmens im Detail und ihre Bewertung... 12 Qualitätsbereich I Unterricht... 13 Qualitätsbereich II Professionalität der Lehrkräfte... 23 Qualitätsbereich III Schulführung und Schulmanagement... 29 Qualitätsbereich IV Schul- und Klassenklima... 35 Qualitätsbereich V Inner- und außerschulische Partnerschaften... 41 Ergebnisse und Wirkungen Bereich Bewertung schulischer Arbeit... 45 Seite 3

Seite 4

1 Vorwort Für die zweite Runde der Fremdevaluation an allgemein bildenden Schulen wurde ein strukturell und inhaltlich überarbeiteter Qualitätsrahmen entwickelt, der die aktuellen bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen und die veränderte Situation an den Schulen aufgreift und berücksichtigt. Dabei sind die Erkenntnisse aus der im Schuljahr 2014/15 durchgeführten Erprobung an elf freiwilligen Schulen aller Schularten im allgemein bildenden Bereich und die dazu eingeholten Rückmeldungen aus der Kultusverwaltung eingeflossen. Inhaltlich wurde das Thema Heterogenität von Schülerinnen und Schülern und Inklusion im weiteren Sinne quer über den gesamten Qualitätsrahmen in entsprechenden Merkmalen auf der Ebene der Qualitätsstandards bzw. Indikatoren eingearbeitet. Für die Inklusion im engeren Sinne (Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot) gibt es in entsprechenden Merkmalen zusätzliche Indikatoren in kursiver Schrift. Demzufolge gibt es keinen Extra-Bereich oder kein zusätzliches Merkmal, das dieses Thema im Qualitätsrahmen separat abbildet. Insgesamt wurde darauf geachtet, dass die Merkmale und Qualitätsstandards für alle Schularten und damit auch für die neue Schulart Gemeinschaftsschule passend sind. Damit verbundene neue Begrifflichkeiten wurden entsprechend aufgegriffen und berücksichtigt. Das Thema Ganztagsschule wurde separat aufgenommen, als neues Merkmal im Qualitätsbereich IV eingeordnet und gehört somit zum Wahlbereich. Ein weiterer neuer Aspekt in der Fremdevaluation ist der Bereich Ergebnisse und Wirkungen. Hier wird die subjektive Zufriedenheit mit der schulischen Arbeit bei den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern erfasst und der Schule zurückgemeldet. Der Qualitätsbereich I Unterricht wurde strukturell so überarbeitet, dass zentrale Gelingensbedingungen für guten Unterricht basierend auf der aktuellen Unterrichtsforschung für alle Schularten mit vier Merkmalen erfasst werden, und zwei weitere Merkmale sowohl in einer Version für allgemeine Schulen als auch für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) vorliegen. Der bisherige Qualitätsbereich Q Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung wurde als separater Bereich aufgelöst, jedoch inhaltlich komplett in die Qualitätsbereiche I bis V integriert. Damit ist es nun möglich, inhaltlich nah beieinander liegende Themen, die aber bisher in getrennten Merkmalen verortet waren, zusammenzuführen und gleichzeitig den Werkzeugcharakter von Instrumenten der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung für die Weiterentwicklung von Unterricht und Schule deutlicher darzustellen. Alle Qualitätsbereiche I bis V bleiben in Anlehnung an die weiterhin gültige Evaluationsverordnung als Struktur und mit ihren bisherigen Bezeichnungen erhalten, die Merkmalsebene in den einzelnen Qualitätsbereichen wurde jedoch überarbeitet. Mit dieser Überarbeitung konnte die Anzahl der Merkmale insgesamt auf 17 plus die zwei Merkmalsversionen für die SBBZ reduziert werden. Damit erfasst die Fremdevaluation in der zweiten Runde nicht mehr alle bisher betrachteten Facetten der schulischen Arbeit im Detail, sondern konzentriert sich auf die relevanten Gelingensfaktoren guter Schulen und eines guten Unterrichts. Aufgrund der derzeit noch nicht abschließend geklärten Ausgestaltung der sonderpädagogischen und inklusiven Beschulung in Baden-Württemberg wird der bisherige zusätzliche Qualitätsbereich S Sonderpädagogische Beratungs- und Unterstützungsangebote beim Beginn der zweiten Runde der Fremdevaluation im Schuljahr 2015/16 zunächst ausgesetzt. Seite 5

2 Überblick der Qualitätsbereiche und Merkmale Qualitätsbereiche Merkmale QB I Unterricht I 1 I 2 Lerngruppen führen Unterricht strukturieren I 3 Unterricht kognitiv herausfordernd und motivierend gestalten QB II Professionalität der Lehrkräfte I 4 I 5-A I 5-S I 6-A I 6-S II 1 II 2 II 3 Selbstständige Lernprozesse ermöglichen und unterstützen Lern- und Leistungsstand feststellen und zurückmelden (Version für allgemeine Schulen) Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand feststellen und zurückmelden (Version für SBBZ) Gruppenspezifische und individuelle Lernangebote zur Verfügung stellen (Version für allgemeine Schulen) Individuelle Bildungsangebote zur Verfügung stellen (Version für SBBZ) Kollegial kooperieren Professionalität sichern und weiterentwickeln Förderliche Arbeitsbedingungen sicherstellen QB III Schulführung und Schulmanagement QB IV Schul- und Klassenklima QB V Innerschulische und außerschulische Partnerschaften Ergebnisse und Wirkungen Bewertung schulischer Arbeit III 1 III 2 III 3 IV 1 IV 2 V 1 V 2 EW 1 Schulentwicklung ausrichten und planen Instrumente der Qualitätsentwicklung nutzen Schule steuern und führen Schulische Gemeinschaft gestalten und leben Ganztagsangebote entwickeln und umsetzen Mit Eltern kooperieren Mit externen Partnern zusammenarbeiten Zufriedenheit mit der schulischen Arbeit An Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) werden anstelle der Merkmale I 5-A und I 6-A die Merkmale I 5-S und I 6-S evaluiert. Seite 6

3 Überblick der Pflicht- und Wahlbereiche Faktoren Qualitätsbereiche Anzahl Merkmale QB I Unterricht 6 QB II Professionalität der Lehrkräfte 3 Prozesse QB III Schulführung und Schulmanagement 3 QB IV Schul- und Klassenklima 2 QB V Innerschulische und außerschulische Partnerschaften 2 Ergebnisse und Wirkungen EW Bewertung schulischer Arbeit 1 Pflichtbereich (grau) An allen allgemein bildenden Schulen werden jeweils alle Merkmale der folgenden Qualitätsbereiche evaluiert: QB I Unterricht QB II Professionalität der Lehrkräfte QB III Schulführung und Schulmanagement EW Ergebnisse und Wirkungen - Bewertung schulischer Arbeit Wahlbereich (weiß) Jede Schule wählt innerhalb des Wahlbereichs ein Merkmal aus. Der Wahlbereich umfasst die beiden Qualitätsbereiche IV Schul- und Klassenklima und V Innerschulische und außerschulische Partnerschaften mit insgesamt vier Merkmalen: IV 1 Schulische Gemeinschaft gestalten und leben IV 2 Ganztagsangebote entwickeln und umsetzen V 1 Mit Eltern kooperieren V 2 Mit externen Partnern zusammenarbeiten Seite 7

4 Aufbau der einzelnen Merkmale Für die zweite Runde der Fremdevaluation wurde der Aufbau der Merkmale so weiterentwickelt, dass die Schulen eine detailliertere Rückmeldung pro Merkmal erhalten als bei der ersten Fremdevaluation. Dies wird dadurch erreicht, dass jedes Merkmal in mehrere Qualitätsstandards untergliedert wird. Jedem Qualitätsstandard sind mehrere Indikatoren zugeordnet, die den einzelnen Standard weiter konkretisieren. In der Regel gelten die Indikatoren für alle Schularten, können aber je nach Schulart ein unterschiedliches Gewicht für den einzelnen Standard haben. Wenn es für einen Qualitätsstandard relevant ist, gibt es zusätzliche Indikatoren zur Inklusion im engeren Sinne. Diese sind über den gesamten Qualitätsrahmen verteilt (siehe auch Erläuterung im Vorwort) und werden an einer Schule nur dann bei der Fremdevaluation in die Bewertung einbezogen, wenn die Schule bereits Schülerinnen und Schüler inklusiv beschult. Damit wird der Situation Rechnung getragen, dass Inklusion an Schulen derzeit im Aufbau ist. Jedem Merkmal ist ein Fokus vorangestellt, der das Ziel des Merkmals nennt und den Beitrag beschreibt, den das Merkmal zur schulischen Qualität insgesamt leistet. Die Merkmale werden in der zweiten Runde ausschließlich über die Formulierung der Qualitätsstandards auf der Zielstufe beschrieben. Das System der Bewertung der einzelnen Merkmale wird ausführlich in der Handreichung QE-24 Konzeption und Verfahren der Fremdevaluation (zweiter Durchgang) an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg ab zweitem Schulhalbjahr 2015/16 erläutert. Bezeichnung des Merkmals Darum geht es (Fokus) Kurzbeschreibung mit Ziel und Zweck des Merkmals Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Qualitätsstandard 1 Qualitätsstandard 2 usw. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Qualitätsstandard 1 Indikator 1 Indikator 2 Indikator 3 usw. Qualitätsstandard 2 usw. Indikator 1 Indikator 2 Indikator 3 usw. Seite 8

5 Definition von im Qualitätsrahmen verwendeten zentralen Begriffen Begriffe Unterricht/ Lernangebote Differenzierung Heterogene Schülerschaft Individuelles Bildungsangebot Unterrichtsqualität Erläuterung der Begriffe Summe aller für die jeweilige Schulart laut Bildungsplan verpflichtenden Lernangebote in allen Fächern bzw. Fächerverbünden und Bildungsbereichen (SBBZ), die von Lehrkräften geplant, organisiert und durchgeführt werden. Dies umfasst in der Ausgestaltung alle Formen von Lernarrangements und Sozialformen sowie schulinterne als auch außerschulische Lernorte. Ebenfalls eingeschlossen sind weitere schulische Lernangebote, die von Lehrkräften der Schule angeboten werden (z. B. Förderkurse, Vertiefungskurse). Davon abzugrenzen sind zusätzliche Angebote (z. B. Lehraufträge durch Ehrenamtliche) und Betreuungsangebote (z. B. Hausaufgabenaufsicht, Mittagessen in der Mensa). Gruppenspezifische und individuelle Lernangebote, die dazu dienen, den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Lernständen und Interessen einer heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden. Im Sinne der inneren Differenzierung werden für heterogene Lerngruppen gruppenspezifische oder individuelle Lernangebote organisiert, die in den Unterricht integriert sind. Im Sinne der äußeren Differenzierung werden möglichst homogene Lerngruppen (z. B. Förderkurse, Vertiefungskurse) gebildet, auf die ein passendes Lernangebot zugeschnitten wird. Die heterogene Schülerschaft schließt alle Formen von Heterogenität ein (z. B. Leistungsfähigkeit, soziale Herkunft, Migrationshintergrund, Anspruch auf sonderpädagogisches Bildungsangebot, Anspruch auf sonderpädagogisches Beratungs- und Unterstützungsangebot). Ein Lernangebot, welches auf den jeweiligen Entwicklungs-, Lernund Leistungsstand einer einzelnen Schülerin bzw. eines einzelnen Schülers mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot zugeschnitten ist. Güte von Unterricht, der Kriterien für erfolgreiches Lernen zugrunde liegen. Die Erhöhung der Unterrichtsqualität ist vorrangiges Ziel jeder systematischen Qualitätsentwicklung der Schule. Seite 9

Begriffe Qualitätsentwicklung Erläuterung der Begriffe Systematisch gesteuerter und zielgerichteter Prozess zur Erhöhung und Weiterentwicklung der Qualität von Prozessen und Dienstleistungen/Produkten einer Institution. Dieser Prozess gliedert sich in vier Phasen, die sich regelmäßig wiederholen, und wird als Qualitätskreislauf bezeichnet: Analyse der Ausgangssituation (Ist-Zustand) und Definition von Entwicklungszielen (Soll-Zustand) Ableitung und Durchführung entsprechender Maßnahmen zur Erreichung der festgelegten Entwicklungsziele Evaluation der durchgeführten Maßnahmen und Reflexion der Ergebnisse Ableitung von Konsequenzen: Festlegung neuer Entwicklungsziele mit Ableitung neuer Maßnahmen oder Beibehaltung der Entwicklungsziele mit Fortsetzung/Optimierung/Beendigung der Maßnahmen Der oben beschriebene Prozess wird von der Schule als Instrument und Werkzeug für eine systematische Schulentwicklung eingesetzt. Schulentwicklung Unterrichtsentwicklung Aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität der Schule, die alle inhaltlichen und prozesshaften Bereiche der Schule umfassen. Schulentwicklung verknüpft dabei die steuerbaren Aspekte von Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung. Ziel aller Maßnahmen der Schulentwicklung ist die Verbesserung der Erziehungs- und Bildungsarbeit der einzelnen Schule. Eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Schulentwicklung ist die angemessene Einbeziehung aller Beteiligten. Verantwortlich für diesen Prozess sind Personen oder Personengruppen, die mit der Führung der Schule beauftragt sind und solche, denen dies durch die Schulleitung übertragen wurde. Die Führungsaufgaben umfassen insbesondere Organisation, Gestaltung und Steuerung der schulischen Prozesse mit dem Ziel einer systematischen Schulentwicklung. Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung des Unterrichts als zentralem Prozess der pädagogischen Arbeit, für den jede Lehrkraft mitverantwortlich ist. Gesamtheit der systematischen Bestrebungen der einzelnen Lehrkräfte und der Schule insgesamt, die darauf abzielen, die Qualität von Lehr- und Lernprozessen zu sichern und zu steigern. Seite 10

Begriffe Personalentwicklung Organisationsentwicklung Erläuterung der Begriffe Alle Aktivitäten rund um die Auswahl, Laufbahnplanung und Fortbildung der Lehrkräfte, der Schulleitung sowie des nicht lehrenden Personals. Hierbei stehen insbesondere Maßnahmen zur Erhaltung und Weiterentwicklung fachlicher und überfachlicher Qualifikationen und Kompetenzen im Vordergrund. Langfristig angelegter Prozess der Schulführung, in dem der organisatorische Aufbau der Schule und die schulischen Abläufe gestaltet und verbessert werden. Seite 11

6 Merkmale des Qualitätsrahmens im Detail und ihre Bewertung In den folgenden Abschnitten sind alle Merkmale, die in der Fremdevaluation der zweiten Runde an allgemein bildenden Schulen evaluiert werden, vollständig aufgelistet und mit allen Ebenen dargestellt. Die vorliegenden Merkmalsbeschreibungen dienen zum einen der Transparenz im Rahmen des Verfahrens der Fremdevaluation und sollen zum anderen den Schulen Anregungen und Impulse für ihre erfolgreiche interne Schulentwicklung geben. Im Rahmen der Fremdevaluation wird auf der Grundlage aller erhobenen Daten am Ende des Auswertungsprozesses die Ebene der Qualitätsstandards auf einer Skala eingeschätzt und der Schule zurückgemeldet. Dabei wird jeder einzelne Qualitätsstandard separat eingeschätzt. Eine Zusammenfassung der einzelnen Einschätzungen auf Merkmalsebene findet bewusst nicht statt, um der Schule eine möglichst genaue Rückmeldung geben zu können. Um der Schule Hinweise zur Verbesserung und Weiterentwicklung zu geben, wird die Ebene der Indikatoren zusätzlich in die Rückmeldung einbezogen. Seite 12

Qualitätsbereich I Unterricht Seite 13

I 1 Lerngruppen führen Darum geht es (Fokus) Um erfolgreiche Lernprozesse in Gang zu setzen, werden Lerngruppen so geführt, dass ein lernförderliches Klima aufgebaut und die Lernzeit für die Schülerinnen und Schüler möglichst gut genutzt wird. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Die Lehrkräfte gestalten Lernangebote so, dass sie weitgehend störungsfrei verlaufen und die Lernzeit möglichst effizient genutzt wird. Die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler gehen respektvoll und wertschätzend miteinander um. Die Lehrkräfte haben Regeln für das Verhalten in Lerngruppen eingeführt und fordern deren Beachtung ein. Erhalt und Weiterentwicklung eines lernförderlichen Klimas werden durch gezielte Maßnahmen unterstützt. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Lehrkräfte gestalten Lernangebote so, dass sie weitgehend störungsfrei verlaufen und die Lernzeit möglichst effizient genutzt wird. Der Unterricht verläuft durchgängig effizient. Die Lehrkräfte sind aufmerksam und haben das Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Blick. Die Lehrkräfte verstärken erwünschtes Arbeits- und Sozialverhalten. Die Lehrkräfte reagieren angemessen auf Störungen. Die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler gehen respektvoll und wertschätzend miteinander um. Der Umgang und Umgangston in der Klasse bzw. Lerngruppe ist freundlich. Die Schülerinnen und Schüler nehmen im Unterricht Rücksicht aufeinander. Die Schülerinnen und Schüler motivieren, ermutigen einander und helfen sich gegenseitig. Die Lehrkräfte haben Regeln für das Verhalten in Lerngruppen eingeführt und fordern deren Beachtung ein. Die Regeln zum Verhalten in den Lerngruppen sind im (Teil-) Kollegium abgestimmt und verbindlich. Regeln für das Verhalten in Lerngruppen sind mit den Schülerinnen und Schülern abgesprochen. Alle Beteiligten achten auf die Einhaltung der Regeln und fordern sie ein. Konsequenzen bei Regelverstößen sind im (Teil-) Kollegium abgestimmt, verbindlich und den Schülerinnen und Schülern bekannt. Erhalt und Weiterentwicklung eines lernförderlichen Klimas werden durch gezielte Maßnahmen unterstützt. Die Gestaltung der Räumlichkeiten schafft günstige Lernvoraussetzungen und fördert das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte führen Projekte zur Stärkung der Klassengemeinschaft durch. Maßnahmen zur Konflikt- und Problemlösung sowie präventive Maßnahmen zur Begegnung von Aggressivität und Mobbing werden unter Einbindung von Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Spezifische Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot werden gezielt berücksichtigt. Seite 14

I 2 Unterricht strukturieren Darum geht es (Fokus) Der Unterricht wird inhaltlich, zeitlich und organisatorisch klar strukturiert, um erfolgreiche Lernprozesse zu unterstützen. Dadurch werden Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, dem Unterricht zu folgen und Arbeitsaufträge zügig zu bearbeiten. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Der Unterricht hat eine klare inhaltliche Struktur. Der Unterricht hat eine klare zeitliche und organisatorische Struktur. Klarheit und Verständlichkeit von Handlungsanweisungen und Arbeitsaufträgen sind gegeben. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Der Unterricht hat eine klare inhaltliche Struktur. Die Unterrichtsziele sind deutlich. Der Lernstoff ist so strukturiert, dass er an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler anknüpft und vernetztes Lernen ermöglicht. Der Unterricht ist so strukturiert, dass der Lernstoff angewendet und die Lernergebnisse gesichert werden. Der Unterricht hat eine klare zeitliche und organisatorische Struktur. Es gibt eine Rhythmisierung des Unterrichtsablaufs (Stunde, Tag, Woche). Es gibt eine zu Inhalt und Methoden passende Raumregie. Der Wechsel zwischen den einzelnen Unterrichtsphasen ist klar markiert und verläuft zügig. Klarheit und Verständlichkeit von Handlungsanweisungen und Arbeitsaufträgen sind gegeben. Die Lehrkräfte nutzen Signale und/oder Rituale zur Steuerung des Unterrichts. Die Lehrkräfte sprechen klar und verständlich. Die Handlungsanweisungen und Arbeitsaufträge werden von den Schülerinnen und Schülern verstanden und zügig umgesetzt. Es gibt eine vereinbarte Vorgehensweise, die Schülerinnen und Schüler anwenden, wenn sie bei Lern- und Verstehensproblemen Unterstützung benötigen. Seite 15

I 3 Unterricht kognitiv herausfordernd und motivierend gestalten Darum geht es (Fokus) Die Lernangebote werden so gestaltet, dass bei den Schülerinnen und Schülern das Interesse am Unterrichtsstoff geweckt und die Lernmotivation gefördert wird. Durch kognitiv herausfordernde Ziele und Aufgaben werden Lernprozesse initiiert. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Die Lehrkräfte gestalten die Lernangebote interessant, abwechslungsreich und anregend. Die Lernangebote sind passend zur jeweiligen Lerngruppe kognitiv herausfordernd gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler zeigen Interesse am Lernstoff und beteiligen sich aktiv am Unterricht. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Lehrkräfte gestalten die Lernangebote interessant, abwechslungsreich und anregend. Die Lehrkräfte stellen interessante Bezüge zum Unterrichtsgegenstand her, so dass die Neugier der Schülerinnen und Schüler geweckt wird. Die Lehrkräfte ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, ihr Wissen sowie ihre Interessen und Begabungen einzubringen. Die Lehrkräfte setzen Sozialformen, Methoden und Medien so ein, dass die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler gefördert und aufrechterhalten wird. Die Lehrkräfte gehen mit Schülerbeiträgen und Arbeitsergebnissen so um, dass die Lernmotivation gefördert wird. Die Lernangebote sind passend zur jeweiligen Lerngruppe kognitiv herausfordernd gestaltet. Die Lehrkräfte haben hohe Leistungserwartungen an ihre Schülerinnen und Schüler und bieten ihnen solche Herausforderungen, die sie an ihre Leistungsgrenzen heranführen. Es werden komplexe und problemorientierte Aufgaben gestellt, die einen vielschichtigen Umgang mit einem Thema erfordern. Bei Bedarf geben die Lehrkräfte der jeweiligen Lerngruppe gezielte Hilfestellungen, um die Weiterarbeit an den Aufgaben zu unterstützen. Die Schülerinnen und Schüler zeigen Interesse am Lernstoff und beteiligen sich aktiv am Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler folgen dem Unterricht in Plenumsphasen aufmerksam und beteiligen sich aktiv mit Fragen und Beiträgen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Partner-, Gruppen- und/oder Projektphasen aktiv an der gestellten Aufgabe. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Aufgaben in Einzelarbeitsphasen konzentriert und mit Ausdauer. Die Schülerinnen und Schüler nehmen schwierige Aufgaben als Herausforderung an und arbeiten zielstrebig an der Lösung. Seite 16

I 4 Selbstständige Lernprozesse ermöglichen und initiieren Darum geht es (Fokus) Die Lernangebote sind so konzipiert, dass sie die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich ihr Lernen zu gestalten und ihre Aufgaben zu bearbeiten. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Die Schule sorgt für Voraussetzungen, die für regelmäßiges selbstständiges Lernen erforderlich sind. Die Lehrkräfte fördern gezielt die Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler für das selbstständige Lernen benötigen. Schülerinnen und Schüler lernen und arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Schule sorgt für Voraussetzungen, die für regelmäßiges selbstständiges Lernen erforderlich sind. An der Schule ist der Unterricht so organisiert, dass regelmäßig wiederkehrende Phasen des selbstständigen Lernens ermöglicht werden. Die Schule gestaltet ihre Räumlichkeiten nach Prinzipien, die selbstständiges Lernen gezielt unterstützen. Das Vorgehen zur Förderung von sozialen, personalen, methodischen Kompetenzen und Medienkompetenzen ist auf Schul-, Stufen- oder Klassenebene abgestimmt. Die Lehrkräfte fördern gezielt die Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler für das selbstständige Lernen benötigen. Personale und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden gezielt trainiert, um die notwendigen Voraussetzungen für selbstständiges Lernen zu schaffen. Methoden und Lerntechniken, die das selbstständige Lernen der Schülerinnen und Schüler unterstützen, werden vermittelt und geübt. Der Einsatz von Medien zum selbstständigen Lernen und Lösen von Aufgaben wird vermittelt und geübt. Die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, ihre Kompetenzen selbst einzuschätzen, wird gezielt gefördert. Schülerinnen und Schüler lernen und arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich. Die Schülerinnen und Schüler wenden Lernstrategien und Arbeitsmethoden selbstständig an. Die Schülerinnen und Schüler setzen Materialien, Medien und Hilfsmittel selbstständig ein. Die Schülerinnen und Schüler erhalten und nutzen Gestaltungsspielräume hinsichtlich der Themen, Lerninhalte und Vorgehensweisen. Schülerinnen und Schüler arbeiten regelmäßig in Teams, in denen sie Verantwortung für das eigene und das gemeinsame Lernen übernehmen. Seite 17

I 5-A Lern- und Leistungsstand feststellen und zurückmelden Version für allgemeine Schulen Darum geht es (Fokus) Die Lern- und Leistungsstände der Schülerinnen und Schüler werden erhoben, bewertet und dokumentiert, um die Leistungen des Einzelnen einzuordnen und individuell zurückzumelden. Dabei ist die Vergleichbarkeit der Leistungsbewertung zu gewährleisten. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Verfahren zur Feststellung des Lern- und Leistungsstands werden regelmäßig genutzt, um Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu identifizieren. Für die Bewertung von Leistungen und die Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler sind an der Schule Festlegungen getroffen. Die Schülerinnen und Schülern erhalten regelmäßig lernförderliche Rückmeldungen zu ihrem Lern- und Leistungsstand. Die Eltern werden systematisch informiert und eingebunden, wenn es um den Lern- und Leistungsstand ihres Kindes geht. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Verfahren zur Feststellung des Lern- und Leistungsstands werden regelmäßig genutzt, um Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu identifizieren. Klassenarbeiten, Lernzielkontrollen und weitere schulinterne Formen der Leistungsbeurteilung werden systematisch ausgewertet, um Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu ermitteln. Lernstandserhebungen und ggf. weitere standardisierte Schulleistungstests werden systematisch ausgewertet, um Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu ermitteln. Für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot wird der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand fortlaufend mit sonderpädagogischen Verfahren diagnostiziert. Für die Bewertung von Leistungen und die Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler sind an der Schule Festlegungen getroffen. Die Lehrkräfte stimmen inhaltliche und formale Bewertungskriterien untereinander ab und dokumentieren sie. Die Lehrkräfte geben den Schülerinnen und Schülern ihre Leistungserwartungen sowie die Kriterien der Leistungsbewertung bekannt. Es gibt an der Schule Absprachen über Form und Inhalt der Rückmeldungen an die Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schülern erhalten regelmäßig lernförderliche Rückmeldungen zu ihrem Lern- und Leistungsstand. Die Lehrkräfte geben den Schülerinnen und Schülern regelmäßig kriteriengeleitete Rückmeldungen zum individuellen Lern- und Leistungsstand, die über die Notenfeststellung hinausgehen und konkrete Hilfen zur Weiterarbeit geben. Die Form der individuellen Rückmeldung entspricht dem Alter der Schülerinnen und Schüler, dem Fach und dem Anlass der Rückmeldung. Die Reflexion der Lernprozesse und/oder Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler ist regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts. Seite 18

Die Eltern werden systematisch informiert und eingebunden, wenn es um den Lern- und Leistungsstand ihres Kindes geht. Die Eltern erhalten zum Lern- und Leistungsstand ihres Kindes regelmäßig Rückmeldungen, die über die Notenfeststellung hinausgehen. Das Verfahren zur Rückmeldung der Lern- und Leistungsstände an die Eltern ist an der Schule abgestimmt. In die Planung des weiteren Lern- und Bildungsweges des Kindes werden die Eltern einbezogen. Für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot wird die kooperative Bildungsplanung gemeinsam mit den Eltern sowie ggf. weiteren Partnern in einem festgelegten Turnus erarbeitet und dokumentiert. Seite 19

I 5-S Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand feststellen und zurückmelden Version für Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) Darum geht es (Fokus) Der individuelle Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand jeder Schülerin/jedes Schülers wird erhoben, bewertet, dokumentiert und den Beteiligten zurückgemeldet, um gemeinsam in einer kooperativen Bildungsplanung ein passendes Bildungsangebot zu entwickeln. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand jeder Schülerin/jedes Schülers wird regelmäßig in diagnostischen Prozessen erhoben und beschrieben. In regelmäßigen Beratungsgesprächen wird der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand zurückgemeldet und gemeinsam reflektiert. Dabei werden im Rahmen der kooperativen Bildungsplanung die nächsten Lern- und Entwicklungsziele besprochen und dokumentiert. Die individuellen Lernprozesse werden regelmäßig im Unterricht besprochen. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand jeder Schülerin/jedes Schülers wird regelmäßig in diagnostischen Prozessen erhoben und beschrieben. Diagnostische Erhebungen zum Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand finden regelmäßig möglichst alltagsbezogen und in lebensnahen Situationen statt. Sie beziehen die jeweiligen Lernvoraussetzungen und das Lebensumfeld mit ein. Es gibt ein Repertoire standardisierter und nichtstandardisierter Diagnoseverfahren, die gezielt zur kompetenzorientierten Erhebung der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstände eingesetzt werden. Die Ergebnisse der diagnostischen Erhebungen werden dokumentiert. In regelmäßigen Beratungsgesprächen wird der Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand zurückgemeldet und gemeinsam reflektiert. Dabei werden im Rahmen der kooperativen Bildungsplanung die nächsten Lern- und Entwicklungsziele besprochen und dokumentiert. Der diagnostizierte Entwicklungs-, Lern- und Leistungsstand wird den Eltern, der Schülerin/dem Schüler sowie ggf. weiteren Partnern in einem festgelegten Turnus zurückgemeldet und gemeinsam reflektiert. Bei dieser Reflexion werden auch die Erfahrungen mit den bisherigen individuellen Bildungsangeboten berücksichtigt. Inhalte, Maßnahmen und Zielbeschreibung werden gemeinsam mit den Eltern sowie ggf. weiteren Partnern im Bildungsprozess und mit der Schülerin/dem Schüler erarbeitet. Es gibt ein verbindliches Vorgehen an der Schule, in welcher Form die kooperative Bildungsplanung dokumentiert und den beteiligten Personen zugänglich gemacht wird. Die individuellen Lernprozesse werden regelmäßig im Unterricht besprochen. Die Lehrkräfte nutzen verschiedene Kommunikationsebenen, um den Schülerinnen und Schülern ihre Entwicklungs- und Lernfortschritte zu spiegeln. Die Reflexion der Lernprozesse und/oder der Lernergebnisse mit den Schülerinnen und Schülern ist regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts. Seite 20

I 6-A Gruppenspezifische und individuelle Lernangebote zur Verfügung stellen Version für allgemeine Schulen Darum geht es (Fokus) Um individuelle Kompetenzen gezielt zu erweitern und Leistungen zu verbessern, werden den einzelnen Schülerinnen und Schülern und/oder Lerngruppen passende Lernangebote bereitgestellt. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Es gibt ein Gesamtkonzept, wie Differenzierung an der Schule umgesetzt wird. Die Schule hat differenzierende Angebote für leistungsstarke und leistungsschwache Schülerinnen und Schüler. Die Schule berücksichtigt bei der Gestaltung der weiteren differenzierenden Angebote die spezifische Heterogenität ihrer Schülerschaft. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Es gibt ein Gesamtkonzept, wie Differenzierung an der Schule umgesetzt wird. Die Schule hat das Differenzierungskonzept auf ihre pädagogischen Ziele abgestimmt. Die Schule hat ihren Bedarf hinsichtlich der Differenzierung erhoben, analysiert und interpretiert. Die Angebote sind aus dem Konzept und dem Bedarf abgeleitet, berücksichtigen die vorhandenen Ressourcen und sind aufeinander abgestimmt. Die Angebote werden regelmäßig in Bezug auf ihre Wirksamkeit reflektiert und gegebenenfalls angepasst. Die Schule hat differenzierende Angebote für leistungsstarke und leistungsschwache Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte nutzen die Kenntnis der Lern- und Leistungsstände der einzelnen Schülerinnen und Schüler dazu, differenzierte Lernangebote im Unterricht bereitzustellen (innere Differenzierung). Für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler gibt es gruppenspezifische Lernangebote (äußere Differenzierung). Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler gibt es gruppenspezifische Lernangebote (äußere Differenzierung). Die Schule berücksichtigt bei der Gestaltung der weiteren differenzierenden Angebote die spezifische Heterogenität ihrer Schülerschaft. Die Lehrkräfte planen und gestalten ihren Unterricht in allen Fächern so, dass die Schülerinnen und Schüler ausgehend von ihren individuellen sprachlichen Voraussetzungen in ihren Sprachbildungsprozessen (sowohl in der Alltags- als auch in der Bildungssprache) unterstützt werden. Die Schule macht differenzierende Angebote, die die unterschiedlichen sozialen und kulturellen Voraussetzungen ihrer Schülerschaft gezielt berücksichtigen. Die Schule macht differenzierende Angebote, die sich an den unterschiedlichen Interessen ihrer Schülerschaft orientieren. Die Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot erhalten Lernangebote im Rahmen der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB). Seite 21

I 6-S Individuelle Bildungsangebote zur Verfügung stellen Version für Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) Darum geht es (Fokus) Um die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und damit langfristig ihre Teilhabe und Aktivität zu sichern, wird für jede Schülerin/jeden Schüler ein individuelles Bildungsangebot entwickelt und umgesetzt. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Auf der Grundlage der kooperativen Bildungsplanung werden die individuellen Bildungsangebote geplant und durchgeführt. Die individuellen Bildungsangebote werden möglichst oft in geeigneten alltagsrelevanten Situationen umgesetzt. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Auf der Grundlage der kooperativen Bildungsplanung werden die individuellen Bildungsangebote geplant und durchgeführt. Jede Schülerin/jeder Schüler erhält auf der Grundlage der kooperativen Bildungsplanung ein passendes individuelles Bildungsangebot, das kompetenzorientiert ist und realistische Ziele enthält. Individuelle Bildungsangebote berücksichtigen die unterschiedlichen Zugangsformen der Schülerinnen und Schüler und beinhalten ggf. auch therapeutische/pflegerische Elemente. Die Personen, die an der Planung und Umsetzung der individuellen Bildungsangebote beteiligt sind, stimmen diese untereinander ab. Die individuellen Bildungsangebote werden möglichst oft in geeigneten alltagsrelevanten Situationen umgesetzt. Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Aktivitäten und Kompetenzen regelmäßig in Erprobungsund Handlungsfeldern. Die an der Schule entwickelten Erprobungs- und Handlungsfelder werden im Hinblick auf die Schülerschaft regelmäßig von den Beteiligten reflektiert, überprüft und weiterentwickelt. Individuelle Bildungsangebote finden auch an außerschulischen Lernorten und unter Einbezug außerschulischer Partner statt. Die Auswahl der außerschulischen Lernorte und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern werden regelmäßig reflektiert. Seite 22

Qualitätsbereich II Professionalität der Lehrkräfte Seite 23

II 1 Kollegial kooperieren Darum geht es (Fokus) Um eine hohe Unterrichtsqualität an der Schule zu gewährleisten und diese weiterzuentwickeln, kooperiert das Kollegium sowohl im Bereich der Unterrichtsvorbereitung und -durchführung als auch im Bereich der langfristigen Unterrichtsentwicklung in jeweils passenden Organisationsformen. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Systematische und zielgerichtete Kooperation in zentralen schulischen Bereichen ist selbstverständlicher Teil des professionellen Handelns der Lehrkräfte und wird in ihrem Nutzen für die Unterrichtsqualität wahrgenommen. Passend zur jeweiligen Schule und Schulart sowie den jeweiligen Aufgaben angemessen findet die kollegiale Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen und/oder in unterschiedlichen Konstellationen statt. Zentrale Absprachen sind dabei dokumentiert und werden verlässlich umgesetzt. Die Schulleitung sorgt für geeignete Rahmenbedingungen, welche die kollegiale Zusammenarbeit unterstützen und sichern. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Systematische und zielgerichtete Kooperation in zentralen schulischen Bereichen ist selbstverständlicher Teil des professionellen Handelns der Lehrkräfte und wird in ihrem Nutzen für die Unterrichtsqualität wahrgenommen. Die Lehrkräfte arbeiten in für die Schule/Schulart zentralen Bereichen des Unterrichts regelmäßig und systematisch zusammen. Die Lehrkräfte erfahren den Nutzen der Zusammenarbeit für die eigene Unterrichtsgestaltung. Die Lehrkräfte erfahren die Zusammenarbeit als gewinnbringend für die Entwicklung der Unterrichtsund Schulqualität. Das Verhältnis von selbstgestaltetem und gemeinsam entwickeltem Unterrichtshandeln wird als ausgewogen wahrgenommen. Formen und Inhalte der Kooperation werden regelmäßig im Hinblick auf ihren Nutzen reflektiert und bei Bedarf weiterentwickelt. Passend zur jeweiligen Schule und Schulart sowie den jeweiligen Aufgaben angemessen findet die kollegiale Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen und/oder in unterschiedlichen Konstellationen statt. Zentrale Absprachen sind dabei dokumentiert und werden verlässlich umgesetzt. Die Zusammenarbeit findet je nach Aufgabe auf der passenden Schul-, Fach-, Stufen- und/oder Klassen- bzw. Lerngruppenebene statt. Das Kollegium arbeitet systematisch mit dem weiteren pädagogisch tätigen Personal zusammen. Lehrkräfte bringen ihr Wissen und ihre Kompetenzen zum Nutzen des Kollegiums ein. Zu zentralen Kooperationsbereichen gibt es verbindliche Absprachen, die dokumentiert und dem Kollegium zugänglich sind. Seite 24

Die Schulleitung sorgt für geeignete Rahmenbedingungen, welche die kollegiale Zusammenarbeit unterstützen und sichern. Die Schulleitung unterstützt aktiv die Kooperation im Kollegium zur Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Von der Schule sind dafür feste Kooperations- und Besprechungszeiten eingerichtet. Die räumlichen Gegebenheiten bieten Möglichkeiten zur Arbeit in Kleingruppen. Es gibt verbindliche Absprachen, wie Arbeitsgruppen über Arbeitsergebnisse regelmäßig im Kollegium berichten. Es gibt verbindliche Absprachen, wie Wissen und Materialien systematisch im Kollegium weitergegeben werden. Seite 25

II 2 Professionalität sichern und weiterentwickeln Darum geht es (Fokus) Um sowohl die individuelle Professionalität der Lehrkräfte als auch eine hohe Unterrichts- und Schulqualität kontinuierlich zu sichern und weiterzuentwickeln, nehmen Schulleitung und Kollegium ihre jeweilige Verantwortung in diesem Bereich wahr. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard) Die Schulleitung sorgt für eine systematische Personalentwicklung und -förderung. An der Schule gibt es eine koordinierte Fortbildungsplanung. Diese berücksichtigt sowohl die Schul- und Unterrichtsentwicklung als auch die Weiterentwicklung der Professionalität der einzelnen Lehrkräfte. Die Lehrkräfte nutzen Individualfeedback gezielt zur Weiterentwicklung des Unterrichts an der Schule und ihrer Professionalität. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Schulleitung sorgt für eine systematische Personalentwicklung und -förderung. Die Personalentwicklung der Schule trägt zur Sicherung der fachlichen Qualität des Unterrichts bei. Die Schulleitung führt regelmäßig kriteriengeleitete Personalentwicklungsgespräche mit ihren Lehrkräften durch. Aktivitäten der individuellen professionellen Weiterentwicklung werden von der Schulleitung gezielt angeregt und unterstützt. Die Schulleitung berücksichtigt bei der Zuteilung von Aufgaben die individuellen Fähigkeiten und Interessen der Lehrkräfte und nutzt dies ggf. für Schwerpunktsetzungen der Schule. Neue Lehrkräfte bzw. angehende Lehrkräfte oder weiteres pädagogisch tätiges Personal werden nach einem festgelegten Verfahren an der Schule eingeführt. An der Schule gibt es eine koordinierte Fortbildungsplanung. Diese berücksichtigt sowohl die Schul- und Unterrichtsentwicklung als auch die Weiterentwicklung der Professionalität der einzelnen Lehrkräfte. An der Schule existiert eine systematische Fortbildungsplanung mit festgelegten Zuständigkeiten, die mittel- bzw. langfristig angelegt ist. Neue bildungspolitische Vorgaben bzw. pädagogische Schwerpunkte oder Entwicklungsziele der Schule finden Eingang in die Fortbildungsplanung. Die Fortbildungsplanung wird von den Lehrkräften für ihre Unterrichts- und Schulentwicklung als nützlich angesehen. Die Fortbildungsplanung wird von den Lehrkräften als gewinnbringend für ihre individuelle professionelle Weiterentwicklung wahrgenommen. Die Lehrkräfte übernehmen Verantwortung für ihre professionelle Weiterentwicklung und qualifizieren sich dafür gezielt weiter. Die Lehrkräfte nutzen Individualfeedback gezielt zur Weiterentwicklung des Unterrichts an der Schule und ihrer Professionalität. Das systematisch durchgeführte Individualfeedback dient den Lehrkräften zur Weiterentwicklung ihrer eigenen Unterrichtsqualität. Ergebnisse aus dem Individualfeedback werden im kollegialen Austausch reflektiert und für die Unterrichts- und Schulentwicklung insgesamt genutzt. Die Schulleitung schafft die für das Individualfeedback förderlichen Rahmenbedingungen. Es gibt an der Schule verbindliche Vereinbarungen/Regelungen zur Durchführung von Individualfeedback. Seite 26

II 3 Förderliche Arbeitsbedingungen sicherstellen Darum geht es (Fokus) Um die Qualität der schulischen Arbeit langfristig zu sichern, sind die Leistungsfähigkeit, Motivation und Arbeitszufriedenheit der Lehrkräfte wichtige Faktoren im Sinne förderlicher Arbeitsbedingungen. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard) Die Schule sorgt im Rahmen ihrer Möglichkeiten für leistungs- und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen werden immer wieder überprüft und bei Bedarf im Rahmen der Möglichkeiten angepasst. Die Gestaltung der Arbeitsbedingungen wird von den Lehrkräften als leistungsförderlich eingeschätzt und sie unterstützt die Lehrkräfte darin, sich für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der schulischen Qualität zu engagieren. Die Lehrkräfte übernehmen Verantwortung für die Erhaltung ihrer Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit und nutzen Möglichkeiten zur wechselseitigen Unterstützung. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Schule sorgt im Rahmen ihrer Möglichkeiten für leistungs- und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen. Die Verwaltung und Organisation der Schule werden von den Lehrkräften als gut funktionierend eingeschätzt. Es werden Maßnahmen zur Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds ergriffen. Es gibt Angebote zur Prävention von und zum Umgang mit schulischen und beruflichen Belastungen. Die Schulleitung sorgt durch Strukturen und durch ihr Vorgehen für förderliche Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen werden immer wieder überprüft und bei Bedarf im Rahmen der Möglichkeiten angepasst. Die Schule hat in den letzten drei Jahren Befragungen oder sonstige Erhebungen zu den Arbeitsbedingungen durchgeführt, analysiert und bewertet. Die Lehrkräfte werden über die Ergebnisse informiert und in die Entscheidung über Verbesserungsmaßnahmen eingebunden. Die Schule überprüft in regelmäßigen Abständen die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie zur Minimierung bzw. zur Beseitigung von Gefährdungen und Belastungen. Die Gestaltung der Arbeitsbedingungen wird von den Lehrkräften als leistungsförderlich eingeschätzt und sie unterstützt die Lehrkräfte darin, sich für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der schulischen Qualität zu engagieren. Aus Sicht der Lehrkräfte werden Konflikte und Probleme an der Schule regelgeleitet, effizient und zielführend gelöst bzw. durch präventive Maßnahmen verhindert. Die Lehrkräfte äußern eine hohe Arbeitszufriedenheit. Die Lehrkräfte stehen hinter der pädagogischen Ausrichtung der Schule und dem Leistungsanspruch an die Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte sind offen für schulische Innovationen und beteiligen sich an deren Umsetzung. Die Lehrkräfte übernehmen Aufgaben im Bereich der Weiterentwicklung der Unterrichts- und Schulqualität. Seite 27

Die Lehrkräfte übernehmen Verantwortung für die Erhaltung ihrer Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit und nutzen Möglichkeiten zur wechselseitigen Unterstützung. Die Lehrkräfte sind über die Angebote der verschiedenen Unterstützungssysteme informiert. Die Lehrkräfte nehmen an Angeboten zur Gesundheitsförderung oder zum Umgang mit schulischen und beruflichen Belastungen teil. Die Lehrkräfte unterstützen sich gegenseitig in besonderen Belastungssituationen. Seite 28

Qualitätsbereich III Schulführung und Schulmanagement Seite 29

III 1 Schulentwicklung ausrichten und planen Darum geht es (Fokus) Um die Unterrichts- und Schulqualität langfristig zu sichern und fortlaufend weiterzuentwickeln, richtet sich die Schule an pädagogischen Grundsätzen aus, verfolgt langfristige Planungen und setzt diese in konkrete Maßnahmen um. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Die Schule hat ihre pädagogischen Grundsätze festgelegt. Sie sorgt dafür, dass diese in der Schule bekannt sind und außerhalb der Schule wahrgenommen werden. Die Schule verfolgt ihre Weiterentwicklung gezielt und planvoll. Die Unterrichtsqualität wird dabei in besonderem Maße berücksichtigt. Maßnahmen zur Unterrichts- und Schulentwicklung werden zielführend und wirtschaftlich umgesetzt und im Hinblick auf ihren Nutzen und ihre Wirksamkeit überprüft. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Schule hat ihre pädagogischen Grundsätze festgelegt. Sie sorgt dafür, dass diese in der Schule bekannt sind und außerhalb der Schule wahrgenommen werden. Die Schule hat pädagogische Grundsätze festgelegt 1 und passt diese bei Bedarf an. Die pädagogischen Grundsätze nehmen Bezug auf die Situation der Schule und ihre Schülerschaft und enthalten schulspezifische pädagogische Schwerpunktsetzungen. Die pädagogischen Grundsätze werden als Leitgedanken im schulischen Alltag sichtbar. Die Schulleitung sorgt dafür, dass die pädagogischen Grundsätze der Schule nach innen und außen kommuniziert werden. Die Schule verfolgt ihre Weiterentwicklung gezielt und planvoll. Die Unterrichtsqualität wird dabei in besonderem Maße berücksichtigt. Die Schule verfügt über einen mindestens drei Jahre umfassenden Entwicklungsplan, der Entwicklungsziele, Prioritäten sowie eine Zeitplanung und Maßnahmen für die Umsetzung enthält. Die Entwicklungsplanung orientiert sich an aktuellen Aufgaben sowie internen Zielen der Schule und an externen Vorgaben. Die Unterrichtsentwicklung hat dabei einen zentralen Stellenwert. Die Schulleitung sorgt für eine transparente Vorgehensweise, sie informiert die am Schulleben beteiligten Gruppen, ggf. den Schulträger und/oder externe Partner. Die Schulleitung fördert im Kollegium, bei Eltern und der Schülerschaft aktiv die Akzeptanz von Entwicklungsaufgaben und neuen Unterrichtskonzepten und sorgt für die Umsetzung neuer bildungspolitischer Vorgaben. Maßnahmen zur Unterrichts- und Schulentwicklung werden zielführend und wirtschaftlich umgesetzt und im Hinblick auf ihren Nutzen und ihre Wirksamkeit überprüft. Die Ziele der Maßnahmen sind konkret und überprüfbar definiert. Für die Durchführung der Maßnahmen gibt es einen Arbeitsplan, der dokumentiert ist. Die Schule prüft anhand von Kriterien, ob die Maßnahmen den erwarteten Nutzen erbracht haben. Der Aufwand für die Umsetzung von Maßnahmen zur Unterrichts- und Schulentwicklung wird von den Lehrkräften als angemessen angesehen. 1 Evaluationsverordnung des Kultusministeriums vom 10.06.2008: 5 (1) Die Schule formuliert ihre pädagogischen Grundsätze, Seite 30

III 2 Instrumente der Qualitätsentwicklung nutzen Darum geht es (Fokus) Um Steuerungswissen für ihre Unterrichts- und Schulentwicklung zu erhalten, nutzt die Schule systematisch selbst erhobene und ihr zur Verfügung gestellte Daten. Das soll erreicht werden (Qualitätsstandard der Zielstufe) Die Schule ermittelt mit Hilfe von Selbstevaluationen ihre Entwicklungspotenziale und/oder überprüft die Wirksamkeit von Entwicklungsmaßnahmen. Bei der Durchführung der Selbstevaluationen beachtet sie Standards und hält eine systematische Vorgehensweise ein. Die Schule wertet Lernstandserhebungen systematisch auf verschiedenen Ebenen aus und nutzt die Ergebnisse zur Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Die Schule erfasst fortlaufend für sie relevante Kennzahlen, wertet diese systematisch aus und gewinnt daraus Steuerungswissen für die Unterrichts- und Schulentwicklung. Die Schule reflektiert die Ergebnisse von Fremdevaluationen und leitet daraus Zielvorstellungen und Maßnahmen zur Unterrichts- und Schulentwicklung ab. Daran ist die Qualität zu erkennen (Indikatoren) Die Schule ermittelt mit Hilfe von Selbstevaluationen ihre Entwicklungspotenziale und/oder überprüft die Wirksamkeit von Entwicklungsmaßnahmen. Bei der Durchführung der Selbstevaluationen beachtet sie Standards und hält eine systematische Vorgehensweise ein. 2 Die Schule führt regelmäßig Selbstevaluationen in den verschiedenen Qualitätsbereichen durch, insbesondere im Bereich Unterricht. Die Ergebnisse der Selbstevaluationen werden als Steuerungswissen für die Weiterentwicklung der Schulqualität genutzt. Wesentliche Evaluationsstandards wie Transparenz des Vorgehens, Datenschutz, Einbindung der vom Evaluationsgegenstand Betroffenen 3, Rückmeldung der Ergebnisse werden eingehalten. Die Schule orientiert sich bei der Durchführung der Selbstevaluation an einer systematischen Abfolge von folgenden Schritten, die entsprechend dokumentiert werden: Festlegung der Fragestellung, Auswahl bzw. Entwicklung geeigneter Instrumente der Datenerhebung, Durchführung der Datenerhebung, Auswertung der Daten sowie Analyse und Bewertung der Ergebnisse. 2 Evaluationsverordnung des Kultusministeriums vom 10.06.2008: 1 (2) Die Schule führt zur Bewertung ihrer Schul- und Unterrichtsqualität regelmäßig Selbstevaluationen durch. 3 (2) Inhaltliche Entscheidungen treffen die Gesamtlehrerkonferenz oder Teilkonferenzen. Die Schulkonferenz ist anzuhören 4 Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation erstrecken sich auf sämtliche für den Erfolg von Schule und Unterricht relevanten Bereiche 5 (1) Für ihre Selbstevaluationsprojekte legt sie (die Schule) für ein oder mehrere Schuljahre Ziele und Aufgaben fest. 5 (2) Der Bereich des Unterrichts ist verpflichtend und kontinuierlich zu bearbeiten. Zusätzlich soll die Schule die in 4 genannten Bereiche in einer mehrjährig angelegten systematischen Weise einbeziehen. 5 (3) Den Umfang und die Reihenfolge der zu evaluierenden schulischen Bereiche und Fragestellungen legt die Schule selbst fest 3 Evaluationsverordnung des Kultusministeriums vom 10.06.2008: 6 (1) Bei der Selbstevaluation bezieht die Schule alle am Schulleben Beteiligten,, mit ein. Seite 31