Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13



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Transkript:

Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Institut für Verkehrswissenschaften TU Wien Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik komobile w7 GmbH Ingenieurbüro für Verkehrswesen und Verkehrswirtschaft Dezember 2011 Im Auftrag der Magistratsabteilung 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung

Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Bearbeitung TU Wien - IVV Technische Universität Wien Institut für Verkehrswissenschaften Fachbereich Verkehrsplanung und Verkehrstechnik Gußhausstraße 30/231 A-1040 Wien http://www.ivv.tuwien.ac.at DI Dr. Harald Frey (harald.frey@ivv.tuwien.ac.at) em. Prof. DI Dr. Hermann Knoflacher DI Ulrich Leth komobile w7 GmbH Dipl.-Ing. Dr. Romain Molitor Ingenieurbüro für Verkehrswesen und Verkehrswirtschaft Schottenfeldgasse 51/17 A-1070 Wien www.komobile.at wien@komobile.at DI Stéphanie Bauer-Ibili DI Dr. Romain Molitor DI Martin Niegl Nina Zeleny, BSc. in Zusammenarbeit mit SPP und Stadtland Unter Mitarbeit von: Wiener Linien GmbH & Co KG Erdbergstr. 202 A-1031 Wien Auftraggeberin MA 18-Stadtentwicklung und Stadtplanung Referat V Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien 1., Rathausstraße 14-16, Zimmer 631 verkehr@ma18.wien.gv.at DI Robert Simbürger DI Gregor Stratil-Sauer Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 2 von 190

Inhalt 1 Einleitung... 6 2 Problemanalyse... 8 2.1 Fahrgastbefragung... 8 2.2 Daten der Wiener Linien... 13 2.2.1 Fahrgastzählungen... 13 2.2.2 Daten aus dem rechnergestützten Betriebsleitsystem (RBL)... 16 2.3 Umfeldanalyse... 20 2.3.1 Stellplätze im öffentlichen Raum... 20 2.3.2 Stellplätze in Parkgaragen... 21 2.3.3 Gebäudenutzungen... 22 2.4 Haltestellen... 23 2.5 Mängelanalyse der Bestandsstrecke... 28 2.6 Charakteristik verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel... 40 2.6.1 Einsatzfähigkeit verschiedener Fahrzeugtypen... 40 2.6.2 Merkmale der Straßenbahn... 42 2.6.3 Fahrzeugvergleich zum Einsatz auf der Linie 13A... 44 2.6.4 Andere Bus-Fahrzeugtypen... 45 2.6.5 Schlussfolgerungen und Bewertung... 48 2.7 Umstellung auf Gelenkbus... 50 2.7.1 Streckentauglichkeit... 50 2.7.2 Haltestellenbereiche... 51 3 Neutrassierung der Straßenbahnlinie 13... 60 3.1 Historisches... 60 3.2 Trassierungsparameter... 62 3.2.1 Lageplan-Parameter... 62 3.2.2 Längenschnitt-Parameter... 63 3.2.3 Wichtige Hinweise... 64 3.3 Varianten und kritische Stellen... 64 3.3.1 Bereich 1 - Alser Straße bis Mariahilfer Straße (8. und 7. Bezirk)... 66 3.3.2 Bereich 2 - Mariahilfer Straße bis Rainergasse (6., 5. und 4. Bezirk)... 77 3.3.3 Bereich 3 - Rainergasse bis Hauptbahnhof (4. Bezirk)... 89 3.3.4 Zusammenfassung und Bewertung der Varianten... 91 Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 3 von 190

3.4 Linienkonzept... 93 3.5 Grobkostenschätzung... 93 3.5.1 Annahmen... 94 3.5.2 Kostentabelle... 97 3.6 Verkehrsorganisation... 97 3.6.1 Öffentlicher Verkehr... 97 3.6.2 Radverkehr... 99 3.6.3 Autoverkehr... 112 3.6.4 Parkraum- und Fußgängerflächenbilanz... 125 3.7 Gestaltung des öffentlichen Raums... 128 3.7.1 Strozzigasse - 8. Bezirk... 128 3.7.2 Neubaugasse - 7. Bezirk... 130 3.7.3 Gumpendorfer Straße - 6.Bezirk... 131 3.7.4 Pilgrambrücke - 6./5. Bezirk... 133 3.7.5 Pilgramgasse - 5. Bezirk... 134 3.7.6 Margaretenplatz - 5. Bezirk... 136 3.7.7 Leibenfrostgasse - 4. Bezirk... 137 4 Städtebauliche Analyse... 139 4.1 Parkraum... 139 4.2 Vernetzungswirkung - Vernetzungsqualität... 141 4.3 Autofreie Straßenzüge Stadterneuerung und Ansprüche an den öffentlichen Raum... 143 4.3.1 Kleinräumige Induzierung... 144 4.3.2 Behinderung beim Queren... 145 4.3.3 Orientierungswirkung (Linienbezug) und Bezirksverbindung (emotionaler Bezug)... 147 4.3.4 Linienmäßige Wirkung auf die Geschäftsstrukturen... 150 4.3.5 Qualitative Umfeldverbesserung... 150 4.3.6 Innere Stadtentwicklung... 153 4.3.7 Steigerung des Fahrgastpotenzials... 154 4.3.8 Soziale Kontrolle des öffentlichen Raumes... 156 5 Vergleichende Bewertung... 157 5.1 Wirkungsanalyse und Bewertung... 157 5.2 Zusammenfassende Aspekte der Variante Straßenbahn... 158 6 Zusammenfassung... 160 Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 4 von 190

7 Abbildungsverzeichnis... 164 8 Tabellenverzeichnis... 171 9 Quellen... 172 10 Anhang... 174 Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 5 von 190

1 Einleitung Hintergrund Die Linie 13A ist nach Angaben der Wiener Linien eine der am stärksten frequentierten Buslinien von Wien. Eine Taktverdichtung auf der Linie scheint kaum möglich (in der Stoßzeit wird bereits ein Intervall von unter 4 Minuten gefahren), derzeit können geringfügige Störungen im Betrieb oft nicht ausgeglichen werden. Diese Störungen führen zu unregelmäßigen Intervallen, die sich im Verlauf der Linie vergrößern. Der Komfort für die Fahrgäste der Linie ist durch die - nicht nur zur Stoßzeit - vollen Busse stark eingeschränkt. Mögliche Lösungen liegen in der Erhöhung der Kapazität durch größere Fahrzeuge (zb. Gelenkbus, Straßenbahn) bzw. in der Verbesserung der Rahmenbedingungen für den öffentlichen Verkehr entlang der Linie. Diese Verbesserungsmöglichkeiten sind Gegenstand dieser Studie. Projektziele Als Basis für die Erstellung der vorliegenden Machbarkeitsstudie wurden folgende Ziele definiert: Prüfung der Machbarkeit einer Straßenbahnlinie 13 als Ersatz für die Buslinie 13A sowie weiterer Optimierungslösungen Kostenschätzung als Grundlage für Finanzierungsüberlegungen Darstellung der Auswirkungen auf die Verkehrsorganisation im Umfeld Vorbereitung der fachlichen Grundlagen für eine folgende Abstimmung des Projektes mit den betroffenen Bezirken Grundlagenaufbereitung für die nachfolgende Entscheidungsfindung Inhalte Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden viele Aspekte rund um die Optimierung des öffentlichen Verkehrs entlang der Linie 13A aufgegriffen. Kapitel 2 enthält die Problemanalyse der bestehenden Buslinie 13A sowie Vorschläge zur Verbesserung des Busbetriebs. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 6 von 190

Kapitel 3 hat die Neutrassierung der Straßenbahnlinie 13 (Varianten, Kostenschätzung, Verkehrsorganisation, Gestaltung des öffentlichen Raums) zum Thema. Den Abschluss bildet die städtebauliche Analyse in Kapitel 4. Danksagung Das Planungsteam bedankt sich bei den Wiener Linien sowie allen Dienststellen der Stadt Wien, die die Arbeiten an dieser Studie durch das Bereitstellen von Daten sowie die aktive Mitarbeit bei Workshops und Arbeitssitzungen unterstützt haben. Hinweis Das Planungsteam weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich beim vorliegenden Dokument um eine Machbarkeitsstudie handelt, die eine dieser Planungsstufe entsprechende Detailtiefe aufweist. Vor der Umsetzung sind jedenfalls weitere Planungsschritte erforderlich. Wien, im Dezember 2011 Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 7 von 190

2 Problemanalyse 2.1 Fahrgastbefragung Für eine Darstellung der Quell-/ Ziel Verkehrsbeziehungen wurden Fahrgastbefragungen an den Haltestellen entlang der Bestandsstrecke in der Kalenderwoche 20 zwischen Dienstag (17.05.2011) und Donnerstag (19.05.2011) jeweils zwischen 7-9h sowie 17-19h durchgeführt. Dabei wurden 1.211 Personen befragt. Für die Darstellung der Quell-/Ziel- Verkehrsrelationen konnten 1.183 vollständig beantwortete Fragebögen verwendet werden. Abbildung 1: Fragebogen zur Fahrgastbefragung 65% der Befragten erreichten die Haltestelle der Buslinie 13A zu Fuß. Rund 34% benutzten ein anderes öffentliches Verkehrsmittel. Die ÖV-Umsteiger kommen insbesondere mit den U-Bahn-Linien U4, U3 und U1, wobei die Umsteigeknoten Pilgramgasse und Mariahilfer Straße eine wesentliche Funktion einnehmen. Von den anderen ÖV-Linien mit Umsteigerelation zum 13A, sind vor allem die Straßenbahnlinien 5 und 33 von Bedeutung. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 8 von 190

Verkehrsmittel um die HS zu erreichen (in%) 0,6 34,2 65,2 Fuß ÖV Pkw Abbildung 2: Benütztes Verkehrsmittel um die Haltestelle zu erreichen. 25 ÖV-Umsteiger zur Erreichung einer 13A Haltestelle 20 in % 15 10 5 0 U4 U3 U1 5 33 1 48A 43 46 49 57A 59A 62 14A 69A 2 WLB 18 44 12A O U2 D Abbildung 3: Anteil der befragten Umsteiger aus anderen ÖV-Linien. Im Zuge der Befragung wurde auch die subjektiv bewertete Zugangszeit der Fußgänger zur Haltestelle ermittelt. Dabei zeigt sich, dass 87% Zugangszeiten von 5 Minuten oder weniger haben. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 9 von 190

in % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Zugangszeiten zur Haltestelle Fußgeher 0 5 10 15 20 25 30 in Minuten Abbildung 4: Summenkurve der Zugangszeiten der Fußgeher zur Haltestelle. Die Erhebung der Wegezwecke wird von der Befragungszeit beeinflusst und kann daher kein vollständiges Bild wiedergeben. Da ein Teil der Befragung zwischen 7-9h stattgefunden hat, und die Mariahilfer Straße ein wesentliches Ziel-Potenzial für den Wegezweck Einkaufen darstellt, scheint dieser Zweck unterrepräsentiert. Gleichzeitig wird der Wegezweck Arbeiten/Ausbildung aufgrund der Befragung zu den Spitzenzeiten überrepräsentiert. Wegezweck (in %) 13,9 25,1 43,3 Arbeit/Dienstweg Ausbildung Erledigung/Einkauf Freizeit 17,7 Abbildung 5: Anteile der Wegezwecke an den zurückgelegten Wegen. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 10 von 190

Die Auswertung der Anzahl von Ein- und Aussteigern zeigt die relevantesten Quell- /Ziel-Verkehrsbeziehungen. Neben den Umsteigestationen Neubaugasse, Pilgramgasse und Südtiroler Platz, sind Ziegelofengasse und Skodagasse hervorzuheben. Haltestelle Einstieg MommSüdtir RainerJohan LeibenZiegel MargaPilgramEsterhNeubaKircheSiebenKellermPiaristTheateLaudo Skoda Gesam Südbahnhof 1 2 2 7 8 3 1 3 6 2 2 2 2 41 Mommsengasse 5 2 8 2 2 10 1 1 31 Argentinierstraße 5 4 4 2 1 1 3 2 22 Südtiroler Platz 12 2 10 10 2 8 1 4 1 2 52 Rainergasse 1 2 5 3 8 1 2 3 5 30 Johann-Strauß-Gasse 2 4 6 11 6 10 1 2 2 5 49 Leibenfrostgasse 1 1 15 3 15 1 4 4 2 1 3 7 57 Ziegelofengasse 17 17 2 1 4 41 Margaretenplatz/Schönbrunner Straße 2 20 4 2 1 10 39 Pilgramgasse 2 14 3 2 5 3 6 35 Esterházygasse 18 3 2 1 2 2 3 9 40 Neubaugasse 4 6 2 3 3 4 10 32 Kirchengasse/Neubaugasse 2 7 2 3 15 29 Siebensterngasse 2 2 3 5 18 30 Kellermanngasse 3 6 12 20 41 Piaristengasse 2 4 9 15 Theater in der Josefstadt 12 11 23 Laudongasse 3 3 Gesamtergebnis 1 12 20 21 14 25 16 59 21 125 14 20 20 29 29 46 138 610 Abbildung 6: Quell-/Ziel Verkehrsrelationen der Befragung. Fahrtrichtung Skodagasse. Haltestelle Einstieg LaudoLedereStrozzNeubaNeubaNeubaHaus dmagd PilgramMargaZiegel LeibenJohan RainerBelvedSüdtirSüdbaGesam Skodagasse 1 4 6 1 1 9 2 5 2 2 2 2 1 1 1 40 Laudongasse 5 12 7 7 27 5 3 4 2 2 1 1 1 77 Lederergasse/Josefstädter Straße 5 1 3 21 2 1 3 1 4 41 Strozzigasse 6 13 7 5 1 3 2 1 3 1 42 Neubaugasse/Burggasse 1 12 2 8 2 1 1 1 1 29 Neubaugasse/Westbahnstraße 9 16 2 4 1 2 1 4 39 Neubaugasse 6 8 9 5 6 1 1 3 2 41 Haus des Meeres 13 5 2 1 1 3 3 4 32 Magdalenenstraße 6 2 1 3 1 2 15 Pilgramgasse 2 26 8 13 3 1 1 7 61 Margaretenplatz/Schönbrunner Straße 4 4 4 4 3 1 6 26 Ziegelofengasse 8 6 1 8 3 26 Leibenfrostgasse 5 4 2 12 9 32 Johann-Strauß-Gasse 2 8 11 7 28 Rainergasse 1 9 7 17 Belvederegasse 8 8 Südtiroler Platz 19 19 Gesamtergebnis 1 9 23 9 18 91 18 4 66 24 52 26 50 26 22 56 78 573 Abbildung 7: Quell-/Ziel Verkehrsrelationen der Befragung. Fahrtrichtung Südbahnhof. Aus den Quell-/Zielrelationen lässt sich die Zahl der Bus verbrachten Stationen ermitteln. Dabei zeigt sich, dass 60% der Fahrgäste 4 Stationen oder weniger im Bus verbringen. Der Mittelwert liegt bei rund 3,5 Stationen. Das heißt, 50% der Fahrgäste sind durchschnittlich 3,5 Stationen oder weniger im Bus. Diese Kenntnisse fließen in die Bewertung der Fahrzeugarten ein. Abbildung 8 zeigt die Summenhäufigkeit unterschieden nach Fahrtzwecken. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 11 von 190

Anzahl der im Bus verbrachten Stationen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Anzahl Stationen Arbeit/Dienstweg Ausbildung Erledigung/Einkauf Freizeit gesamt Abbildung 8: Summenkurve der im Bus verbrachten Anzahl von Stationen nach Wegezwecken und gesamt. Eine Übersicht der durchschnittlichen Verweildauer im Bus nach jeweiliger Station zeigt Abbildung 9. 10 Durchschnittliche Verweildauer nach Stationen (nach Quell-/Ziel HS) 9 8 Fahrtrichtung Skodagasse Fahrtrichtung Südbahnhof 7 Zahl der Stationen 6 5 4 3 2 Quell-HS Ziel-HS 1 0 Abbildung 9: Durchschnittliche Verweildauer im Bus (Anzahl der Stationen) nach Einstiegs- /Ausstiegshaltestelle. (Z.B. Personen, die am Südtiroler Platz im Fahrtrichtung Skodagasse eingestiegen sind, fahren durchschnittlich 4,3 Stationen. Personen, die bei Mommsengasse in Fahrtrichtung Skodagasse aussteigen, sind durchschnittlich 1 Station (zwangsläufig) im Bus.) Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 12 von 190

2.2 Daten der Wiener Linien 2.2.1 Fahrgastzählungen Basierend auf den Daten der Wiener Linien können Aussagen über die Auslastung der Busse im Halbstundenintervall gemacht werden. Grundlage bildet die korrigierte maximale Belegung der Stehplätze von 4 Pers./m² (anstatt 7 Pers./m² lt. techn. Angaben der Hersteller) vergleiche Kapitel 2.6. Die im Bestand verkehrenden 12m Niederflur-Busse weisen somit eine Gesamtkapazität (100% Auslastung) von 65 Personen auf (30 Sitzplätze). Dargestellt wurde auch die 65% Auslastung (42 Personen). Über dieser (von den WL definierten) Grenze wären Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung zu setzen. Obwohl die durchschnittliche Auslastung unter der 65% Auslastung liegt, werden mehrmals am Tag die maximalen Auslastungsgrade der Fahrzeuge erreicht. In Fahrtrichtung Südbahnhof treten diese Maximalwerte (neben den Spitzenstunden) auch in den frühen Nachmittagsstunden (13-15h) auf, in Fahrtrichtung Alser Straße sind die höheren Auslastungsgrade insbesondere zu den Stoßzeiten deutlich ausgeprägt. Linie 13A, Hlst Neubaug. Burggasse, FR Südbahnhof S Belegung an Schultagen von Jänner bis Juni 2010 65 Mittelwert 65 62 65 65 60 55 Maximum 30 Sitzplätze 65 % Auslastung 53 55 56 54 59 55 50 49 47 47 50 47 50 48 45 45 44 45 44 40 35 30 25 20 38 35 36 19 20,0 17,1 28 23,4 30,5 31,7 31,7 28,0 30,3 38 28,8 30,0 30,6 28,3 31,7 31,2 34,2 35,5 31,8 34,1 30,9 36,1 35,9 36,9 30,4 35,1 29,2 25,9 40 22,5 26,7 31,9 26,8 21,8 32 23,8 31,2 41 20,3 29 29,0 37 15 11 10,8 10 6,7 5 0 05:00-05:29 05:30-05:59 06:00-06:29 06:30-06:59 07:00-07:29 07:30-07:59 08:00-08:29 08:30-08:59 09:00-09:29 09:30-09:59 10:00-10:29 10:30-10:59 11:00-11:29 11:30-11:59 12:00-12:29 12:30-12:59 13:00-13:29 13:30-13:59 14:00-14:29 14:30-14:59 15:00-15:29 15:30-15:59 16:00-16:29 16:30-16:59 17:00-17:29 17:30-17:59 18:00-18:29 18:30-18:59 19:00-19:29 19:30-19:59 20:00-20:29 20:30-20:59 21:00-21:29 21:30-21:59 22:00-22:29 22:30-22:59 23:00-23:29 Abbildung 10: Durchschnittliche Belegung an Schultagen zwischen Jänner bis Juni 2010 der Linie 13A, Haltestelle Neubaugasse, Burggasse in Fahrtrichtung Südbahnhof. Quelle: Wiener Linien (2011a). Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 13 von 190

Linie 13A, Hlst Esterhazygasse, FR Alserstraße Belegung an Schultagen von Jänner bis Juni 2010 65 60 60 58 62 65 60 Mittelwert Maximum 55 50 53 53 48 48 54 50 56 51 51 54 51 54 50 30 Sitzplätze 65 % Auslastung 45 41 40,8 41 45 43 42 40 39 38 35 30 25 20 15 10 8 10,3 12 13,6 23 14,9 26 22,8 30,8 25,1 28,0 29,0 26,8 28,7 20,8 19,4 27,3 24,2 29,9 31,5 25,3 24,5 28,7 30,7 25,5 23,6 31,7 30,4 22,8 31,5 25,8 31 32 30,5 22,9 23,6 18,4 26 17,8 28 17,7 24 16,6 20 21,0 5 4,6 0 05:00-05:29 05:30-05:59 06:00-06:29 06:30-06:59 07:00-07:29 07:30-07:59 08:00-08:29 08:30-08:59 09:00-09:29 09:30-09:59 10:00-10:29 10:30-10:59 11:00-11:29 11:30-11:59 12:00-12:29 12:30-12:59 13:00-13:29 13:30-13:59 14:00-14:29 14:30-14:59 15:00-15:29 15:30-15:59 16:00-16:29 16:30-16:59 17:00-17:29 17:30-17:59 18:00-18:29 18:30-18:59 19:00-19:29 19:30-19:59 20:00-20:29 20:30-20:59 21:00-21:29 21:30-21:59 22:00-22:29 22:30-22:59 23:00-23:29 Abbildung 11: : Durchschnittliche Belegung an Schultagen zwischen Jänner bis Juni 2010 der Linie 13A, Haltestelle Esterhazygasse, in Fahrtrichtung Alser Straße. Quelle: Wiener Linien (2011a). Neben der zeitlichen Belegungsdauer (Ganglinie) zeigen die Daten der WL auch die durchschnittliche Zahl an Ein- und Aussteigern bzw. Belegung je Haltestelle. Die Daten unterstützen die aus der Befragung abgeleiteten Aussagen über die relevanten Quell- /Ziel-Verkehrsbeziehungen. In Fahrtrichtung Südbahnhof überwiegt im ersten Abschnitt von Skodagasse bis Neubaugasse (Burggasse) die Anzahl der Einsteiger. Insbesondere bei der Neubaugasse (U-Bahn) kommt es zu einem deutlichen Fahrgastwechsel. Dies gilt für beide Fahrtrichtungen. In Fahrtrichtung Alser Straße ist die Orientierung Richtung Neubaugasse/Mariahilfer Straße noch deutlicher ausgeprägt (auch im Verhältnis zur Haltestelle Pilgramgasse U4). Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 14 von 190

Linie 13A, Fahrtrichtung Südbahnhof S Zählung an Schultagen von Jänner bis Juni 2010 8068 7836 Aussteiger Einsteiger 6147 7083 6958 6751 6648 6498 5930 Belegung 22.144 Fahrgäste pro Tag Alser Straße, Skodagasse Laudongasse Ledererg. / Josefstädter Str. Strozzig. / Lerchenfelder Str. Neubaugasse / Burgg. Neubaug./ Westbahnstr. Neubaugasse U Haus des Meeres Magdalenenstraße Pilgramgasse U Margaretenplatz, Schönbr. Str. Ziegelofengasse Leibenfrostgasse Wiedner Hauptstr. / Jo.- Strauß-G. Rainergasse Belvederegasse Südtiroler Platz S U Südbahnhof S Anzahl der Fahrgäste 0 4077 4077 171 1240 5146 830 1828 840 1779 715 1700 1556 1322 3155 4031 1159 952 397 291 2116 1969 620 1189 797 1376 5350 702 1578 4477 721 1238 3960 574 1129 3405 204 704 2905 209 895 2220 895 0 0 Abbildung 12: Anzahl der Fahrgäste (Ein-, Aussteiger und Belegung) in Fahrtrichtung Südbahnhof. Quelle: Wiener Linien (2011a). Linie 13A, Fahrtrichtung Alser Straße Zählung an Schultagen von Jänner bis Juni 2010 Aussteiger 1015 1015 1452 1841 1942 3316 528 484 468 609 658 3365 Südbahnhof S Mommsengasse 759 1608 4213 588 1210 4836 860 1488 5464 620 1104 5949 Argentinierstraße Südtiroler Platz S U Rainergasse 0 1559 2173 6561 751 68 1025 98 6838 3389 Wiedner Hauptstraße Leibenfrostgasse Ziegelofengasse 2127 889 1627 1093 1017 Margaretenplatz, Schönbr. Str. 1028 696 1374 631 1248 449 3019 503 1847 0 0 5579 6316 6240 5908 5165 4366 1847 Pilgramgasse U Esterhazygasse Neubaugasse U Kirchengasse U Siebensterngasse Kellermanngasse Piaristengasse Theater in der Josefstadt Laudongasse Alser Straße, Skodagasse Anzahl der Fahrgäste Einsteiger Belegung 20.285 Fahrgäste pro Tag Abbildung 13: Anzahl der Fahrgäste (Ein-, Aussteiger und Belegung) in Fahrtrichtung Alser Straße. Quelle: Wiener Linien (2011a). Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 15 von 190

2.2.2 Daten aus dem rechnergestützten Betriebsleitsystem (RBL 1 ) Aus rund 40.000 Datensätzen wurden von den Wiener Linien Daten aus dem RBL zur Beförderungs- und Fahrtzeit übermittelt. Die Daten bilden die Mittelwerte aus rund 3 Monaten (März-Juni), daneben wurden auch Minimal- und Maximalwerte aufgelistet. Da lediglich die ausgewerteten Datensätze vorliegen konnten keine Aussagen über die Verteilung gemacht werden. Deshalb wurden für die Darstellung lediglich die Mittelwerte herangezogen. Ausgewertet wurden: die Beförderungszeit werktags zwischen 7-9 Uhr und 17-19 Uhr sowie die Fahrzeit werktags zwischen 7-9 Uhr und 17-19 Uhr Auswertung Aus den Haltestellenabständen und der Fahrzeit wurde die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit zwischen den Stationen errechnet. VLSA auf der Strecke haben einen maßgebenden Einfluss sowohl auf die Fahrtgeschwindigkeit als auch die Aufenthaltsdauer in den Stationen (bei Haltestelle vor einer VLSA). 1 Durch den Einsatz des RBL sollen Störungen frühzeitig erkannt werden. Das System soll auch Maßnahmen vorschlagen, um einen gestörten Betrieb möglichst rasch wieder in den Regelbetrieb überzuführen. Das RBL soll eine dynamische Anschlusssicherung ermöglichen. Dabei wird bei einer Verspätung des Zubringers der Abbringer automatisch eine gewisse Zeit aufgehalten. Kann die automatische Anschlusssicherung auf Grund der Verletzung von Randbedingungen nicht durchgeführt werden, bleibt die Möglichkeit zur manuellen Sicherung durch den Disponenten. Eine weitere Aufgabe des RBL ist die Verringerung der Fahrzeiten durch eine bedarfsgesteuerte Verkehrslichtsignal-Beeinflussung. Quelle: http://www.wien.gv.at/verkehr/verkehrsmanagement/vema/betriebssystem.html Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 16 von 190

30,0 Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit Fahrtrichtung Südbahnhof 25,0 in km/h 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 Skodagasse - Laudongasse - Lederergasse - Strozzig/Lerchenfelders Neubaug/Burgg - Neubaug/Westbahnstr Neubaugasse U - Haus Haus des Meeres - Magdalenenstraße - Pilgramgasse U - 7-9h 17-19h Margaretenpl/Schönbr Ziegelofengasse - Leibenfrostgasse - Johann-Strauß-Gasse - Rainergasse - Belvederegasse - Südtiroler Platz S U - Abbildung 14: Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit der Buslinie 13A in Fahrtrichtung Südbahnhof. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. 25,0 Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit Fahrtrichtung Skodagasse 20,0 in km/h 15,0 10,0 5,0 0,0 Südbahnhof S - Mommseng-Argentinierstr Argentinierstr- Südtiroler Südtiroler Platz S U - Rainerg - Johann-Strauß- Johann-Strauß-Gasse - Leibenfrostgasse - Ziegelofengasse - Margaretenpl/Schönbrun Pilgramgasse U - Esterhazygasse - 7-9h 17-19h Neubaugasse U - Kirchengasse UB - Siebensterngasse - Kellermanngasse - Piaristengasse - Theater Theater in der Josefstadt Laudongasse - Skodagasse Abbildung 15: Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit der Buslinie 13A in Fahrtrichtung Skodagsse. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 17 von 190

Mittlere Aufenthaltsdauer i. d. Haltestellen Fahrtrichtung Südbahnhof 60 50 Aufenthaltdauer in s 40 30 20 10 0 Skodagasse - Laudongasse - Lederergasse - Strozzig/Lerchenfelders Neubaug/Burgg - Neubaug/Westbahnstr Neubaugasse U - Haus Haus des Meeres - Magdalenenstraße - Pilgramgasse U - 7-9h 17-19h Margaretenpl/Schönbr Ziegelofengasse - Leibenfrostgasse - Johann-Strauß-Gasse - Rainergasse - Belvederegasse - Südtiroler Platz S U - Abbildung 16: Mittlere Aufenthaltsdauer in den Haltestellen in Fahrtrichtung Südbahnhof. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. Mittlere Aufenthaltsdauer i. d. Haltestellen Fahrtrichtung Skodagasse 80 70 Aufenthaltdauer in s 60 50 40 30 20 10 0 Südbahnhof S - Mommseng- Argentinierstr- Südtiroler Platz S U - Rainerg - Johann- Johann-Strauß-Gasse - Leibenfrostgasse - Ziegelofengasse - Margaretenpl/Schönbr Pilgramgasse U - 7-9h 17-19h Esterhazygasse - Neubaugasse U - Kirchengasse UB - Siebensterngasse - Kellermanngasse - Piaristengasse - Theater in der Laudongasse - Abbildung 17: Mittlere Aufenthaltsdauer in den Haltestellen in Fahrtrichtung Skodagasse. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. Der Fahrplan berücksichtigt tageszeitbedingte Unterschiede in der Beförderungsgeschwindigkeit. In der Auswertung zu Verspätungen oder verfrühten Ankünften wurden diese den minimalen Fahrplanzeiten gegenübergestellt. In den Mittelwerten zeigen sich keine nennenswerten Abweichungen. Lediglich in Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 18 von 190

Fahrtrichtung Skodagasse kommt es zwischen Endstelle Südbahnhof und Mommsengasse zu, vermutlich messtechnisch bedingten, Abweichungen. Abbildung 18: Fahrplan (schematisch) zu Darstellung tageszeitlich unterschiedlichen Planfahrzeiten zwischen den Haltestellen. Quelle: Wiener Linien (2004). verspätet/verfrüht in Minuten 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0-0,2-0,4 Skodagasse - Laudongasse Laudongasse - Lederergasse Ledererg - Strozzig/Lerchenfelderstr Strozzig/Lerchenfelderstr - Neubaug/Burgg Pünktlichkeit Fahrtrichtung Südbahnhof Neubaug/Burgg - Neubaug/Westbahnstr Neubaug/Westbahnstr - Neubaugasse U Neubaugasse U - Haus des Meeres Haus des Meeres - Magdalenenstraße Magdalenenstraße - Pilgramgasse U Pilgramgasse U Margaretenpl/Schönbrunner Str. Ziegelofengasse - Leibenfrostgasse Leibenfrostgasse - Johann-Strauß-Gasse Johann-Strauß-Gasse - Rainergasse Rainergasse - Belvederegasse Belvederegasse -Südtiroler Platz S U Südtiroler Platz S U - Südbahnhof S 7-9h 17-19h Abbildung 19: Durchschnittliche Abweichungen von den Fahrplanzeiten (Pünktlichkeit)in Fahrtrichtung Südbahnhof. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 19 von 190

verspätet/verfrüht in Minuten 7 6 5 4 3 2 1 0-1 Südbahnhof S - Mommseng Mommseng-Argentinierstr Argentinierstr- Südtiroler Platz S U Südtiroler Platz S U - Rainerg Pünktlichkeit Fahrtrichtung Skodagasse Rainerg - Johann-Strauß-Gasse Johann-Strauß-Gasse - Leibenfrostgasse Leibenfrostgasse - Ziegelofengasse Ziegelofengasse - Margaretenpl/Schönbrunner Margaretenpl/Schönbrunner Str. - Pilgramgasse U Pilgramgasse U - Esterhazygasse Esterhazygasse - Neubaugasse U Neubaugasse U - Kirchengasse UB Kirchengasse UB - Siebensterngasse 7-9h 17-19h Abbildung 20: Durchschnittliche Abweichungen von den Fahrplanzeiten (Pünktlichkeit)in Fahrtrichtung Skodagsse. Quelle: Wiener Linien (2011b), eigene Berechnung und Darstellung. Siebensterngasse - Kellermanngasse Kellermanngasse - Piaristengasse Piaristengasse - Theater in der Josefstadt Theater in der Josefstadt - Laudongasse Laudongasse - Skodagasse 2.3 Umfeldanalyse Im Zuge von Erhebungen wurde im Untersuchungsgebiet in den Bezirken 8., 7., 6., 5. und 4. entlang der Linie 13A das Umfeld analysiert. Dabei wurden die Stellplätze im öffentlichen Raum, die Radabstellplätze, die Einfahrten in die Gebäude und die Nutzungen der Gebäude aufgenommen. 2.3.1 Stellplätze im öffentlichen Raum Die Stellplätze im öffentlichen Raum wurden den Kategorien uneingeschränkt nutzbar und eingeschränkt nutzbar zugeordnet. Zur Kategorie uneingeschränkt nutzbar zählen sowohl jene gebührenpflichtigen Stellplätze in den flächendeckenden Kurzparkzonen, als auch jene entlang von Geschäftsstraßen, für die andere Zeiten gelten, und die vom Anrainerparken ausgenommen sind. Zur Kategorie eingeschränkt nutzbar gehören alle Stellplätze mit Halteverbotsschildern mit Ausnahmen, die nur ausgewählten Nutzergruppen zur Verfügung stehen, wie z.b. für Ladetätigkeit, Behinderte, Omnibusse, Rettungsfahrzeuge, Taxis, Dienstfahrzeuge der Bundespolizei, usw. Dazu zählen auch mögliche Stellplätze auf Busspuren, die nur in den Nachtstunden genutzt werden können. Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 20 von 190

Dargestellt wurden die Stellplätze im öffentlichen Raum ( uneingeschränkt nutzbar + eingeschränkt nutzbar ) in insgesamt 3 Karten (Parkraumangebot entlang des 13A). Weiters sind diesen Karten die Anzahl der Radabstellplätze, die Lage der Haltestellen des 13A und die Lage der Einfahrten, unterschieden in Einfahrten mit manuellen Garagentoren, in Einfahrten mit automatischen Garagentoren und Einfahrten mit Flügeltüren, zu entnehmen. In der folgenden Tabelle sind die uneingeschränkt nutzbaren, die eingeschränkt nutzbaren Stellplätze und die Radabstellplätze entlang des 13A getrennt nach Bezirken aufgelistet. Tabelle 1: Summe der Stellplätze entlang der Linie 13A Bezirk Summe von uneingeschränkt nutzbaren Stellplätzen Summe von eingeschränkt nutzbaren Stellplätzen Summe von Radabstellplätze 3. 18 0 32 4. 870 78 128 5. 112 33 22 6. 255 32 110 7. 277 61 102 8. 387 74 135 Gesamt 1.919 278 529 2.3.2 Stellplätze in Parkgaragen Die verfügbaren Stellplätze in Parkgaragen sind vor allem für die Parkraumbilanz (Kapitel 3.6.4) wichtig. Die Gesamtzahl der Stellplätze in Parkgaragen, die in weniger als 500 m Entfernung liegt, ist fast dreimal so hoch wie die Stellplätze im öffentlichen Raum. Über die verfügbaren Kapazitäten in den Parkgaragen kann leider keine Aussage getroffen werden. Tabelle 2: Anzahl der Stellplätze in Parkgaragen mit einer Entfernung < 500m Anzahl Stellplätze in Parkgaragen Bezirke mit einer Entfernung < 500m 1040 466 1050 816 1060 1.041 1070 2.009 1080 1.273 1090 626 Gesamt 5.605 Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 21 von 190

2.3.3 Gebäudenutzungen Im Zuge der Erhebungen wurden auch die Gebäudenutzungen aufgenommen. Dabei wurde unterschieden in folgende Nutzungsarten: öffentliches Gebäude (Schule, WKÖ, usw.), Wohnen, Dienstleistung (Büros, Bank, Ärzte, Hotel, Friseur, Reinigung, Beautysalon, Nagelstudio, usw.), Einzelhandel (Nahversorgung, Bekleidung, Apotheke, usw.) und Gastronomie. Dabei wurden die Erdgeschoß- und die Obergeschoßnutzung getrennt betrachtet. Im 8. Bezirk finden sich im Erdgeschoß alle Nutzungsarten, kleine Geschäfte, Cafés, Restaurants, Dienstleister wie Beautysalons, Friseure, Kindergärten, Architekturbüros, Ärztepraxen, aber auch einige leer stehende Geschäfte. In den Obergeschoßen wird überwiegend gewohnt oder gearbeitet. Wichtige öffentliche Gebäude sind das Piaristengymnasium am Jodok-Fink-Platz, die Volksschule Zeltgasse und das Theater in der Josefstadt. Die Strecke der Linie 13A im 7. Bezirk wird überwiegend durch den Einzelhandel genutzt, vor allem auf der Geschäftsstraße Neubaugasse. Die Kirchengasse und die Kellermanngasse sind wie der 8. Bezirk kleinteilig, gemischt genutzt. Im 7. Bezirk finden sich die Hauptschule Neubaugasse, eine Zweigstelle der Wiener Volkshochschule Neubau sowie die Volksschule Notre Dame de Sion in der Burggasse. Im 6. Bezirk rund um das Haus des Meeres und das Apollo-Kino finden sich einige Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Der Rest der Kaunitzgasse und die Magdalenenstraße werden großteils durch Wohnen genutzt. Die Hofmühlgasse, die Gumpendorfer Straße und die Amerlingstraße werden vorwiegend gemischt genutzt, wobei vor allem in der Gumpendorfer Straße einige leer stehende Geschäfte zu finden sind. Neben dem Haus des Meeres und dem Apollo-Kino sind das Bundesgymnasium und Wirtschaftskundliches Bundesrealgymnasium Amerlingstraße, die Volkshochschule Wien West in der Damböckgasse und die Volksschule in der Corneliusgasse wichtige Anziehungspunkte. Im 5. Bezirk zwischen Pilgrambrücke und Margaretenplatz sind die Erdgeschoße kleinteilig gemischt genutzt, die Obergeschoße werden vorwiegend zum Wohnen und Arbeiten genutzt. Zu finden sind ein Supermarkt, Drogeriemärkte, Bäcker, Juweliere, Bekleidungsgeschäfte, Dienstleister wie ein Schlüsseldienst, Friseure, Banken, PC Reparatur und Wettbüros. Auch einige Gastronomiebetriebe sind zwischen Pilgrambrücke und Margaretenplatz (Schlossquadrat) angesiedelt. In der Margaretenstraße befindet sich die Handelsakademie und Handelsschule, das Filmcasino und ganz in der Nähe des Margaretenplatzes in der Schlossgasse eine Zweigstelle der VHS polycollege situiert. Zwischen Margaretenstraße und Mittersteig wechselt die Erdgeschoßnutzung von gemischter Nutzung immer mehr zur Wohnnutzung mit vereinzelten Dienstleisterstandorten. Im 4. Bezirk vom Mittersteig bis zur Favoritenstraße überwiegt Wohnnutzung. Nur vereinzelt sind Geschäfte, Gastronomiebetriebe oder Dienstleister angesiedelt. Die Machbarkeitsstudie Straßenbahnlinie 13 Dezember 2011 Seite 22 von 190