Versuchsanleitung. Chemie: Öle-Fette 02



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Klassenstufe Oberthemen Unterthemen Anforderungsniveau S1-2 Lebensmittelchemie Öle Fette Durchführungs niveau Vorlauf Vorbereitung Durchführung - ca. 10 min. ca. 10 min. Diese Reihe bietet sich für die 10.Klasse bzw. für eine Oberstufe an. Sehr gut geeignet, da schon mehrfach angewendet, ist dieser Baustein der Reihe innerhalb der Lebensmittelchemie für das Wahlpflichtfach (Klasse 10). Gerade zur Lebensmittelchemie gibt es einige sehr schöne Schülerversuche... Sachanalyse: Etwa 5000 verschiedene pflanzliche Öle und Fette und tierische Fette sind bisher chemisch analysiert worden. Speisefette und Speiseöle sind organische Substanzen und verbrennen zu Kohlenstoffdioxid und Wasser. Von den Römer weiß man z.b., dass diese Olivenöl als Brennstoff für Öllampen benutzten. Speiseöle unterscheiden sich von Mineralölen dadurch, dass sie sich beim Stehen lassen an der Luft verändern, sie werden ranzig. Werden Fette mit überhitzten Wasserdampf behandelt, spalten sie sich in Glycerin, einem dreiwertigen Alkohol, und Fettsäuren. Auf ein Molekül Glycerin kommen im Fett drei Fettsäuren, die oft unterschiedlich sind. - Seite 1 von 7 -

Fettsäure Speisefette sind chemisch gesehen Ester des Glycerins mit Fettsäuren, man spricht deshalb auch von Triglyceriden. Normalerweise stammen die drei Fettsäurereste in den Fettmolekülen von unterschiedlichen Fettsäuren ab. Palmitin- und Stearinsäure werden als gesättigte Fettsäuren bezeichnet. Im Butterfett findet man auch noch Buttersäure (Butansäure), eine Carbonsäure mit 4 C- Atomen. Ein Fettmolekül (mit unterschiedlichen Fettsäuren) Ungesättigte Fettsäuren haben Doppelbindungen im Molekül, die Linolsäure 2 und die Linolensäure z.b. 3 Doppelbindungen. Ungesättigte Fettsäuren werden auch als essentielle Fettsäuren, manchmal auch als Vitamin F, bezeichnet. Die Kettenlänge bestimmt die Löslichkeit der Fettsäuren, da Fettsäuren aus einem hydrophilen, d. h. wasserliebenden Teil (= Carboxylgruppe) und einem hydrophoben, d. h. wasserabweisenden Teil (= Kohlenstoffwasserkette) bestehen. Je kürzer die Kohlenwasserstoffkette ist, desto besser ist die Fettsäure mit Wasser mischbar (z. B. Buttersäure mit 4 C-Atomen). Mit steigender Kettenlänge sinkt die Löslichkeit der Fettsäuren, der hydrophobe Anteil des Moleküls überwiegt. Langkettige Fettsäuren (14-24 C-Atome) sind wasserunlöslich. Fettsäuren sind Bausteine der Nahrungsfette und dienen in erster Linie als Energieträger. Je nach Struktur der Kohlenstoffverbindungen unterscheidet man gesättigte von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren: Der menschliche Organismus kann keine ungesättigten Fettsäuren produzieren. Diese müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Mangel an diesen Fettsäuren kann zu gesundheitlichen Störungen führen. Beispielsweise können die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K ohne Fett nicht verwertet werden. Mit 7 bis 10 Gramm wird der Tagesbedarf eines Erwachsenen an ungesättigten Fettsäuren gedeckt. Zu der wichtigsten Gruppe der ungesättigten Fettsäuren zählt die Linolsäure. Sie ist nur in geringen Mengen in tierischen Fette enthalten. Etwa 5000 verschiedene pflanzliche Öle und Fette und tierische Fette sind bisher chemisch analysiert worden. - Seite 2 von 7 -

Zur Geschichte der Margarine Margarine ist bei einem Verbrauch von ca. 9 kg pro Kopf und Jahr eines der meist verwendeten Nahrungsfette in deutschen Haushalten. Diesen Anteil am Verbrauch erreichte die Margarine im Verlauf von etwa 100 Jahren, denn erst seit 1869 wird Margarine überhaupt hergestellt. (in kg pro Kopf, Deutschland) Jahr Margarine Butter 1914/18 0,50 < 1,00 1919/23 4,00 < 5,00 1950 8,00 > 6,10 1960 11,00 > 8,30 1970 8,80 > 8,60 1993 8,20 > 6,80 - Seite 3 von 7 -

Fette für die menschliche Ernährung wurden ursprünglich entweder durch Pressen fettreicher Pflanzensamen oder aus tierischen Fetten gewonnen. Als streichbares Fett sind Butter und Schmalz seit mindestens 2000 Jahren bekannt. Die Fettversorgung war stets eine wesentliche Grundlage der menschlichen Ernährung, da Fette die energiereichsten Nahrungsmittel sind. Besonders bei schwerer körperlicher Arbeit sollte der Körper daher mit fettreicher Nahrung versorgt werden. In den letzten 200 Jahren änderten sich in Europa die Lebensbedingungen jedoch so nachhaltig, dass davon auch die Ernährungsgewohnheiten und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung mit Fetten beeinflusst wurde: Die industrielle Entwicklung war nur infolge eines intensiveren Arbeitseinsatzes mit Schichtarbeit und mit einseitiger schwerer körperlicher Leistung möglich. lnfolge der Verbesserung der hygienischen Verhältnisse in den Haushalten und der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten stieg die Lebenserwartung allgemein an. Insbesondere verringerte sich die Kindersterblichkeit Bei gleichbleibender Geburtenrate und bei besseren medizinischen Bedingungen nahm die Bevölkerungsdichte deutlich zu. Härte körperliche Arbeit in den Fabriken und ansteigende Bevölkerungszahlen in den Städten machten eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln erforderlich. Die Ernährungsgrundlage konnte in Europa zunächst durch eine intensiver betriebene Landwirtschaft (Mineraldünger, verbesserte Sorten) sowie durch organisierte Verteilung und erleichterten Transport der Grundnahrungsmittel gesichert werden. Auf die Versorgung mit Fett wirkten sich diese Maßnahmen jedoch nicht verbessernd aus, so dass die Fette knapp und immer teurer wurden. Um die Fettversorgung, insbesondere der französischen Armee, zu sichern, erteilte Kaiser Louis Napoleon Ill. 1866 den Auftrag, ein geeignetes Speisefett zu entwickeln. Der Wissenschaftler Hippolyte Mége-Mouriés erkannte 1869 durch Experimente, dass Kühe auch dann Milchfett abgeben, wenn sie zeitweise hungern, das Milchfett also offenbar aus eigenem Körperfett erzeugen. Er verarbeitete daher Rindertalg mit Magermilch zu einem Fett, das streichfähig war und perlenartig schimmerte. Er nannte es Margarine nach dem griechischen Wort margaron, die Perle. Die Margarine kostete nur halb so viel wie Butter. 1874 arbeitete die erste Margarinefabrik in Deutschland, sie stellte Margarine ebenfalls auf der Grundlage tierischer Fette her. Die Nachfrage nach dem neuen Streichfett stieg. Bald jedoch gab es ein Problem: Die Rohstoffe für die Margarine-Herstellung wurden knapp. Selbst die Einfuhr großer Talg-, Schmalz- und Speckmengen aus den USA konnte den Bedarf in Deutschland nicht decken. Im Jahre 1902 entdeckte der deutsche Chemiker Wilhelm Normann, dass sich flüssige Pflanzenöle durch Anreicherung der Fettmoleküle mit reinem Wasserstoff in feste Fette wandeln lassen. Dieses Verfahren nennt man "Fetthärtung". - Seite 4 von 7 -

Fette wurden bei Überdruck und in Anwesenheit von Nickel als Katalysator zu festen Fetten umgewandelt. Dieses Verfahren der "Fetthärtung" beruht darauf, dass einem Teil der in den pflanzlichen Fetten enthaltenen ungesättigten Fettsäuren katalytisch Wasserstoff angelagert wird. Die ungesättigten Fettsäuren mit niedrigem Schmelzpunkt werden dadurch zu gesättigten Fettsäuren mit höherem Schmelzpunkt umgewandelt. Noch vor einigen Jahren musste der Margarine gesetzlich Stärke zugegeben werden, damit man Margarine von Butter analytisch unterscheiden konnte. Stärke konnte mit einer Iod- Kaliumiodidlösung durch Blaufärbung gut nachgewiesen werden. Heute gibt es bessere analytische Verfahren um im Zweifelsfall Margarine von Butter unterscheiden zu können. Das Prinzip der Margarineherstellung ist sehr einfach und in der eigenen Küche leicht nachvollziehbar: Pflanzenöl, erwärmtes Pflanzenfett, eisgekühltes Wasser, etwas Milch und Eigelb ergeben, mit dem Schneebesen durchgemischt, Margarine. Die gewünschte Konsistenz erhält sie durch das Abkühlen in einer Schüssel mit gestoßenem Eis. Im großen Stil funktioniert das ganz ähnlich. Pflanzliche Öle und Fette werden mit Wasser, gesäuerter Milch oder Molke vermischt. Öle/Fette und Wasser lassen sich aber nur mischen, wenn ein Emulgator zugegeben wird, der verhindert, dass sich das Öl wieder als Schicht auf dem Wasser absetzt. So entsteht ein Gemisch, bei dem das Wasser in feinen Tröpfchen im Öl verteilt wird. Das Fett stabilisiert diese Emulsion in Form feiner Kristalle. Versuch 1 Chemikalien: Speiseöl; Wasser; Lecithin-Lösung Durchführung: Ein mit gleichen Teilen an Speiseöl und Wasser gefülltes Reagenzglas wird gut mit einem Glasstab umgerührt. Nach kurzer Zeit kann man erkennen, dass sich wieder zwei Phasen trennen. Gibt man jedoch etwa einige ml einer Lecithinlösung hinzu, rührt mit dem Glasstab, so bleibt die entstandene Emulsion für einige Zeit stabil. Es bilden sich keine Phasen mehr. Der Mensch nimmt Lecithin aber auch mit der täglichen Nahrung auf, z.b. mit dem Frühstücksei am Morgen (10% des Fettgehaltes des Eigelbs besteht aus Lecithin). Das im Eigelb enthaltene Lecithin soll im nächsten Versuch chromatographisch nachgewiesen werden. (Eigelb dient später auch als Emulgator bei der Margarineherstellung.) - Seite 5 von 7 -

Versuch 2:Herstellung von Margarine Material: 100g Kokosfett, 50g Pflanzenöl, 15g Wasser, 15g Frischmilch, 1g Kochsalz, Eigelb, eventuell Aromastoffe, Kräuter, Kakao, Vitamine Geräte:1 Becherglas ( 250ml hohe Form), 1 Kältebad (Becherglas 500ml mit Eis und etwas Kochsalz) 1 Handmixgerät, 1 Kochthermometer, Kühlschrank Durchführung: 100g Kokosfett und 50g Pflanzenöl (die Zugabe der beiden Fette/Öle können entsprechend der Beibehaltung des Verhältnisses variiert werden) werden auf 45 C erwärmt und miteinander vermischt. Anschließend entfernt man die Wärmequelle und verrührt die beiden Stoffe mit dem Mixer bis sich die Fettmischung auf Zimmertemperatur abgekühlt hat. Diese Mischung wird dann in das bereitgestellte Kältebad überführt. Jetzt gibt man noch gekühlte Frischmilch (15g), 15g Wasser, 1g Salz und das Eigelb in die gekühlte Fettmasse. Es wird andauernd gerührt. Das Gemisch ergibt Margarine. - Seite 6 von 7 -

Versuch 3: DC-Chromatographie zum Nachweis des Lecithins aus Eigelb Chemikalien: Aceton, Chloroform, Methanol, Ammoniummolybdat-Sprühreagenz (0,7g Ammoniummolybdat und 0,05g Hydrazinsulfat in 90ml Wasser und 10ml konzentrierter Schwefelsäure lösen) Durchführung: Trennung der Komponenten des Eigelbs Man gibt zwei Eigelb in ein Becherglas, lässt rühren, fügt 100ml kaltes Aceton hinzu und homogenisiert. Dann nutscht man ab und behandelt den Rückstand nochmals mit 100ml Aceton. Nachdem das Aceton wiederum abgenutscht ist, kann man erkennen, dass die gelbe Farbe aus dem Rückstand fast vollständig verschwunden ist. Es enthält vor allem die denaturierten Eiweiße und das Lecithin, das in Aceton unlöslich ist. Im gelben Filtrat sind dagegen, wie die Farbe schon zeigt, die Carotinoide enthalten, außerdem der größte Teil der Fette und Fettsäuren sowie die Steroide (u.a. Cholesterin). Chromatographie Ein kleiner Teil des Rückstandes wird in Chloroform gelöst und auf DC-Karten aufgetragen. Zum Vergleich wird noch reines Lecithin aufgetragen. Zur Trennung wird mit zwei Laufmitteln gearbeitet. Bis zur Hälfte arbeitet man mit einem Gemisch aus Chloroform/Methanol/Wasser (60/35/8). Nachdem das Chromatogramm wieder vollständig trocken ist, wird als zweites Laufmittel Chloroform benutzt. Entwickelt wird das Chromatogramm mit Ammoniummolybdat-Sprühreagenz. Beim anschließenden Erwärmen im Trockenschrank bei ca. 40 C kann man feststellen, dass das Lecithin im Eigelb vorhanden ist. Die R f -Werte stimmen überein. - Seite 7 von 7 -