AUTISMUS von MMag. Aleandra Pichler Methoden zur Förderung von Menschen mit Autismus im Vergleich Definition Kommunikation Soziale Interaktion Stereotypes, sich wiederholendes Verhalten, eingeschränkte Interessen und Aktivitäten 1
Ziel Strukturierter Überblick über Therapien und Fördermethoden Berücksichtigung von wissenschaftlichen Qualitätskriterien Methoden Pädagogisch-psychologische bzw. systemorientierte Methoden Kommunikationsfördernde Methoden Körperwahrnehmungsorientierte Methoden Methoden der auditiven Wahrnehmung Methoden der visuellen Wahrnehmung Beziehungsfördernde Methoden Methoden zur Förderung der sozialen Kompetenz 2
Pädagogisch-psychologische bzw. systemorientierte Methoden TEACCH (vgl. Häußler, 2002) Applied Behavior Analysis (vgl. Lovaas, 2003) Kommunikationsfördernde Methoden Nonverbale Methoden Picture Echange Communication System (vgl. Bondy et al., 1994) Gebärdenunterstützte Kommunikation (vgl. Döbel et al., 1988; Holz, 1986; Bernard-Opitz, 1983, 1988, etc.) Verbale Methoden Kommunikative Sprachtherapie (vgl. Helbig, 1988 und Schmidt-Giovanni, 1976) Verhaltenstherapeutisches Sprachaufbauprogramm (vgl. Lovaas 1977) 3
Körperwahrnehmungsorientierte Methoden Therapie nach Delacato (vgl. Delacato, 1975) Sensorische Integrationstherapie nach Ayres (vgl. Ayres 1979, 1992) Geführte Interaktionstherapie nach Affolter (vgl. Affolter, 1993) Methoden der auditiven Wahrnehmung Musiktherapie (vgl. Benezon, 1983; Janetzke, 1993 und Nordoff et al., 1975) Tomatis-Therapie (vgl. Tomatis, 1987) Auditory Integration Training nach Bérard (vgl. Bérard, 1993) 4
Methoden der visuellen Wahrnehmung Skotopische Sensibilisierung nach Irlen (vgl. Irlen, 1997) Beziehungsfördernde Methoden Aufmerksamkeits-Interaktions-Therapie (vgl. Hartmann et al., 1984, 1988) Option Methode (vgl. Neill et al., 1976, 1981) 5
Methoden zur Förderung der sozialen Kompetenz Comic Strip Conversation (vgl. Gray, 1994) Social Stories (vgl. Gray et al., 1993) Ergebnisse Beurteilungsbogen 6
Methode Altersbereich Symptomatik Therapiedauer Therapieziel Theoretische Ableitung Stichprobe Aufwand Verfahren vorh n. vorh vorh n. vorh zeitlich finanz. stand n. st. TEACCH ab ca. 3 Jahre bis ins Erwachse nenalter ASS und alle Varianten von Entwicklungsstöru ngen, Kommunikationss chwierigkeiten und/oder Problemen in der kognitiven Verarbeitung keine Begrenzung, da Struktur (durch Tagespläne etc.) immer gegeben sein sollte Strukturierung der Lernsituation und des Alltages wenig Aufwan d Material kosten für Tagesoder Ablauf- Pläne etc. ABA- Methode ab ca. 2 Jahre bis ins Erwachse nenalter ASS und alle Varianten von Entwicklungsstöru ngen unbegrenzte Dauer, aber mind. 2 Jahre Das Verhalten wird positiv modifiziert (für eine bessere Aufmerksamkeit, Imitation und das Befolgen von Aufforderungen) mind. 2 Jahre, optimal wären 40 Std. pro Woche Kosten für Therape uten und Supervis ion Altersbereich 12% 29% 47% 12% Gruppe 1: keine Altersgrenze Gruppe 2: ab ca. 2 Jahre bis ins Erwachsenenalter Gruppe 3: ab ca. 3 Jahre bis ins Erwachsenenalter Gruppe 4: ab ca. 7 Jahre bis ins Erwachsenenalter 7
Symptomatik 5 5 4,5 4 3,5 3 3 3 2,5 2 2 2 1,5 1 0,5 0 1 1 ASS ASS und Entwicklungsstörungen ASS und Kommunikationsschwierigkeiten ASS und Verhaltensstörungen ASS und Wahrnehmungsstörungen ASS und Lern-, Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörungen ASS, Entwicklungs-, Kommunikationsstörungen und/oder Probleme in der kognitiven Verarbeitung Theoretische Ableitung 47% vorhanden 53% nicht vorhanden 8
Stichprobe wissenschaftliche Überprüfung 29% vorhanden nicht vorhanden 71% Stichprobe Effizienz-Nachweis 41,7% 41,7% 16,7% Gruppe 1: die Effizienz ist signifikant nachweisbar und die Untersuchung konnte einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten Gruppe 2: Einzelfallstudien: geringste Vergleichbarkeit, keine Replikation, viele unkontrollierte Variablen Gruppe 3: methodische Mängel hinsichtlich der wissenschaftlichen Qualitätskriterien 9
Aufwand Zeitlicher Aufwand Finanzieller Aufwand Verfahren Standardisiert Nicht-standardisiert 10
Rückschlüsse für Therapie Ärztliche Diagnose mit Maßnahmenvorschlag Therapieziele mit Eltern gemeinsam besprechen Förderansätze vorstellen und festlegen (je nach Alter, Symptomatik, Therapieziel, zeitlichen und finanziellen Ressourcen und wissenschaftlichen Qualitätskriterien) Individualität berücksichtigen Fördermethode muss wissenschaftlich evaluiert sein, dass der autistische Mensch vor unangemessenen und ethisch nicht vertretbaren, uneffektiven Therapien geschützt wird Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11