begriffliche Einordnung, Erfolgsfaktoren, Projekte Autor und Referent: Dipl.-Hdl. Ernst Tiemeyer ANUBA Geschäftsführung NRW
Netzwerke in verschiedenen Wissensdiziplinen: Beispiele Wissenschaften Wirtschaftswissenschaften Soziologie/ Sozialpsychologie Politologie Informatik Pädagogik Merkmale der Netzwerke und Beispiele Unternehmensnetzwerke und Unternehmensverbindungen Betrachtung von Innen- und Außenprozesse eines Unternehmens Beispiel: Aufbau von unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsketten (SCM) Social Networks begreifen soziale Beziehungen als soziales Kapital von Institutionen Netzwerkanalyse übernimmt die Aufgabe, soziale Strukturen zu beschreiben Netzwerke als Instrumente der Politikproduktion Politik als Prozess, der öffentliche und private Institutionen einbindet Netzwerke i. e. S. = Vernetzung von Computern betrachtet werden primär informationstechnische Beziehungen Bildungsnetzwerke als Netzwerke, dessen Knoten sich mit Bildung befassen Kooperation in der beruflichen Bildung durch Bildungsnetzwerke: Knoten und ihre Relationen Knoten = Institutionen, die sich mit beruflicher Bildung befassen: Schulen Unternehmen Studienseminare Hochschulen... Mögliche Relationen zwischen den Knoten: Austausch von Ressourcen wie Wissen, Kapital, Personal,... Machtbeziehungen, formale Über- /Unterordnung, politischer Einfluß/Druck, Beschaffung von Legitimation, Zustimmung,... Freundschaft, Respekt,... Informations-(technische) Beziehungen Ernst Tiemeyer 2
Netzwerkformen (nach Faulstich) Bildungsnetzwerke (Netzwerke zu Lernzwecken): Grundidee und wesentliche Merkmale Die inhaltliche Ausrichtung bzw. der Zweck des Netzwerks ist im weitesten Sinn das Lernen: Gegenstand der Austauschbeziehungen ist die Expertise, das Wissen und Können der Akteure, aber auch die Suche, das Fragen, die Diskussion. Daraus folgt ein Mindestmaß an Zusammenarbeit das Netz als Form der Kooperation. Vertrauen ist dafür eine konstituierende Variable, die allerdings schwer mit einem Mindestmaß festzumachen ist. Kontinuität muss ebenfalls mit einem Mindestausmaß vorhanden sein (zeitlich nicht zu kurzfristig, abhängig vom konkreten Netzwerk). Quelle: Faulstich Ernst Tiemeyer 3
Die Rolle berufsbildender Schulen in Berufsbildungsnetzwerken Beruflichen Schulen kommt für den Aufbau und die Nutzung von Bildungsnetzwerken eine besondere Bedeutung zu. Nach Vorschlag der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung sollen sich berufliche Schulen künftig als Kooperationspartner in einem Netzwerk von Institutionen und Einrichtungen beruflicher Aus- und Weiterbildung der jeweiligen Region verstehen. über ihre grundständigen Aufgaben in der Berufsausbildung und die Beteiligung an der Weiterbildung durch Fachschulen hinaus unter Umständen auch auf dem Weiterbildungsmarkt engagieren dürfen. können berufliche Schulen darüber hinaus Angebote zur Bildungsund Organisationsberatung sowie zum Technologietransfer entwikkeln. Nur so wird es möglich sein, sich auf dem Bildungsmarkt der Zukunft behaupten zu können. Regionale Bildungsnetzwerke und Schulentwicklung Regionale Netzwerke und das Leitbild der regionalen Bildungslandschaften werden in der Forschung zur Schulentwicklung thematisiert, berücksichtigen, dass sich Bildungsstätten (so auch berufsbildende Schulen) als Kompetenzzentren in Netzwerken entwickeln sollen, haben eine besondere Bedeutung von die Regionalentwicklung Ernst Tiemeyer 4
Gründe für eine Regionalisierung von Bildungsnetzwerken Erfahrungen der Praxis zeigen, dass räumliche Nähe gerade für den Austausch von personengebundenen Informationen und von Wissen im Rahmen eines Netzwerks sehr wichtig ist. Durch die regionale Einbettung von Netzwerken können die im Ansatz des innovativen Milieus wichtigen face-to-face Kontakte, die Mobilisierung des intraregionalen Humankapitals, die vertrauensvolle Kooperation zwischen [...] [den beteiligten Institutionen für] eine innovationsorientierte Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik besser nutzbar gemacht werden. Einige bildungspolitische Problemstellungen bzw. damit verbundene notwendige Aufgaben können auf regionaler Ebene erfolgreicher erkannt und angegangen werden, als dies bspw. auf der höheren Landes-, Bundes- bzw. EU-Ebene oder etwa untergeordneten Ebene der einzelnen Schule und Betriebe möglich wäre Merkmale von berufsbildenden Netzwerken Verfolgung gemeinsamer Interessen und Bearbeitung gemeinsamer Aufgaben der Beteiligten zum gegenseitigen Vorteil. Prinzipielle Gleichberechtigung aller Netzwerkteilnehmer, keine Kontrollbefugnisse eines Netzwerkteilnehmers über alle anderen. Gemeinsame Aufgabenwahrnehmung in Orientierung am Prinzip der Dezentralisierung, d. h. die einzelnen Beteiligten führen die jeweiligen Aufgaben verantwortlich durch und werden nur durch gemeinsam getroffene Vereinbarungen eingeschränkt. Weitgehender Verzicht auf formale und vertragliche Regeln zugunsten einer Vertrauenskultur. Organisation über ein Netzwerk-Management, das Kooperationsbeziehungen und Aufgabenentwicklung optimiert, qualitätssichernde und evaluierende Maßnahmen durchführt. Quelle: Dehnbostel/Uhe 2002 Ernst Tiemeyer 5
Bildungsnetzwerke: Funktionen? Sorgfältige Auswahl der beteiligte Gruppen im Netzwerk: - Beteiligung aller wichtigen Stakeholder - ausreichende Kompetenzen der Gruppen - motivierende Netzwerkkultur/ Vertrauenskultur Professionelles Management und kontinuierliche Evaluation des BNW: Wesentliche Managementfunktionen wie Projektmanagment, Change-Management, Management von Vertrauen Professionalisierung der Personen für Bildungswerke: - Schul- und Unternehmens-Leitung - Netzwerkmanagement (Bildungsnetzwerker) - Lehrer und Ausbilder Erfolgsfaktoren für Berufsbildungsnetzwerke weitere Faktoren Geeignete Infrastruktur: Organisationsentwicklung, IT-Unterstützung Ernst Tiemeyer 6
Visioning: Mögliche Lehr-/Lernprojekte in Bildungsnetzwerken (Quelle: Tiemeyer) Ausbildung, Fortbildung in Form von Bildungsan- gebote umgesetzt durch Online- Online- Lehrer/ Lehrer/ Medien Medien Moderatoren In In BNW BNW realisierte realisierte Lehr-/Lernprozesse Evaluierte Evaluierte Lehr-/Lernprozesse Welche Lehr- /Lernlösungen bieten wir an? Wie gestalten wir unsere Lehr- /Lernlösungen? Wie setzen wir unsere Lehr- /Lernlösungen um? Wie steuern wir die Lehr- /Lernprozesse im BNW? Wie evaluieren die Lehr- /Lernprozesse in BNW? Strategische Bildungs- Planung Planung der Lerneinheiten Planung der Ressourcen Steuerung der Prozesse Evaluation Process Ernst Tiemeyer 7