Qualität sichern und entwickeln II Inklusion gestalten



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Transkript:

Qualität sichern und entwickeln II Inklusion gestalten Timmendorfer Strand, 12/13.11.2014

Qualität sichern und entwickeln Schwerpunkt Inklusion Bildungsministerin Ernst: Ich will keinen Wettbewerb um die höchste Inklusionsquote, weder im Bereich der schulischen noch im Bereich der beruflichen Bildung. Wichtig ist vielmehr, die Qualität der Inklusion zu verbessern. Das verlangt Zeit und eine breite Beteiligung. Dr. Thomas Riecke-Baulecke Timmendorfer Strand, 12.11.2014

Qualität sichern und entwickeln Schwerpunkt Inklusion Drei Vorschläge zum Herangehen an inklusive Schulentwicklungsprozesse Rückblick: Damp 2013 die Eckpunkte 1. Inklusion klären 2. Das Lernen der Schülerinnen und Schüler ins Zentrum stellen Unterrichtsqualität sichern 3. Schulentwicklung partizipativ gestalten Unterstützungsangebote des Zusammenfassung Dr. Thomas Riecke-Baulecke Timmendorfer Strand, 12.11.2014

Rückblick: Damp, 13.11.2013 Qualität sichern und entwickeln Teil 1: Empirische Befunde Merkmale guter Schulen Merkmale effektiver Schulleitungsarbeit Teil 2: Die Eckpunkte Kernaussagen Aufgaben von Schulen, Schulaufsicht, Zusammenfassung

Fünf Erfolgsfaktoren Fixiertes und praktiziertes Curriculum Anspruchsvolle Ziele und effektives Feedback Beteiligung der Eltern und Gemeinde Sichere und geordnete Umgebung Kollegialität und Professionalität Vgl. Ramm, 2013

1. Inklusion klären Überwindung von Diskriminierung aller Risikogruppen in Schule Maximierung und Optimierung der sozialen Teilhabe aller Schüler am Unterricht und am Schulleben Entwicklungs- und Leistungsförderung aller Schülerinnen und Schüler (Werning, 2013)

Schulgesetz SH 4 (1) Der Auftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht des jungen Menschen auf eine seiner Begabung, seinen Fähigkeiten und seiner Neigung entsprechende Förderung und Ausbildung (7) Die Bildungswege sind so zu gestalten, dass jungen Menschen unabhängig von der wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Stellung oder der nationalen Herkunft ihrer Eltern und unabhängig von ihrer Geschlechtszugehörigkeit der Zugang zu allen Schularten eröffnet und ein Schulabschluss ermöglicht wird, der ihrer Begabung, ihren Fähigkeiten und ihrer Neigung entspricht Weiter Inklusionsbegriff

2. Das Lernen der Schülerinnen und Schüler ins Zentrum stellen 90-er Jahre: Change Management und Organisationsentwicklung Problem: Veränderung als Selbstzweck Oberflächenmerkmale von Schule und Unterricht sind zweitrangig Interaktionsformen: offener vs. geschlossener Unterricht Zeitszenarien: Doppelstunden vs. Einzelstunden. Entscheidend: Qualität von Unterricht Lernergebnisse Rückbesinnung auf die die Didaktik konstituierenden Fragen: Was sollen die Schülerinnen und Schüler lernen? Was haben sie tatsächlich gelernt? Wie können die Schülerinnen und Schüler möglichst optimal in ihren Lernprozessen unterstützt werden Was also macht guten Unterricht aus?

Unterrichtsqualität sichern Sieben Dimensionen guten Unterrichts Kriterien für die Ausbildungsberatung in SH 1. Kultur: Art und Weise 2. Zielorientierung: Ergebnisse 3. Inhalte: Themen / Gegenstände 4. Methodik: Prozesslogik und Sozialformen 5. Zeitnutzung: Rhythmisierung 6. Diagnose: Analyse und Bewertung 7. Raum: Lehr-Lern-Umgebung

Basisdimensionen der Unterrichtsqualität 1. Klassenführung und Choreographie des Unterrichts Störungspräventive Unterrichtsführung Effektive Zeitnutzung Monitoring der Lerngruppe und der einzelnen Schüler Strukturierte und kohärente Unterrichtsepisoden 2. Kognitives Potenzial der Lerngelegenheiten Auswahl und Sequenzierung kognitiv herausfordernder Aufgaben Kognitiver Anspruch des Unterrichtsgesprächs Kognitiv herausforderndes Üben 3. Respektvolle und adaptive Unterstützung des Lernens Adaptives Unterrichtstempo Konstruktiver Umgang mit Fehlern - Feedback Adaptive multiple Erklärungen Respekt und Geduld bei Verständnisproblemen Baumert, 2014

3. Schulentwicklung partizipativ gestalten Womit beginnen? Wir entwerfen ein Leitbild Wir stellen Ziele auf Wir machen Teamentwicklung Wir arbeiten an unseren Haltungen

Partizipation durch gemeinsame Lageanalyse ANALYSE BESTANDSAUFNAHME EVALUATION PLANUNG ZIELE ARBEITSVORHABEN TERMINE VERANTWORTLICHKEITEN Gute Bildung und Erziehung STEUERUNG DURCH KONTROLLE, REFLEXION ANPASSUNG UMSETZUNG Aufgabe von Führungskräften: die Wirklichkeit in den Blick nehmen The proof of the pudding is the eating

Differenzierte Analysen vornehmen Stärke-Schwäche-Analyse Schulentwicklungstag Klassenteam Lehrerkonferenz Elternbeirat Schülervertretung Schulkonferenz Jährlich Kennzahlenanalyse in der Leitung Fragebogen

Globale Stärke-Schwäche-Analyse Schulentwicklungstag mit Schülern und Eltern Inklusion an unserer Schule Leitfragen: 1. Wo liegen unsere Stärken? 2. Wo liegen unsere Schwächen? 3. Welche Ideen für die Zukunft gibt es?

Fokussierte Stärke-Schwäche-Analyse Klassenteams Leitfrage: In wie weit gelingt es uns, alle Schülerinnen und Schüler zu fördern und fordern?

Fokussierte Stärke-Schwäche-Analyse Fachkonferenzen Leitfragen: Haben wir Klarheit über die Leistungserwartungen in den Jahrgangsstufen? Wie geben wir den Schülerinnen und Schülern Feedback? Stichworte: Fachanforderungen Leistungserwartungen für unterschiedliche Niveaus in den Jahrgängen Formen des Leistungsfeststellung / Parallel- und Vergleichsarbeiten Formen der Rückmeldung

Fokussierte Stärke-Schwäche-Analyse Lehrerkonferenzen Leitfrage: In wie weit sind die Organisations- und Kooperationsformen effektiv und effizient? Stichworte: Gemeinsamer Unterricht / Arbeit im Tandem Gemeinsame Planung und Auswertung von Unterricht Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern / Schulpsychologen Teamsitzungen

Hilfestellungen für die Schulentwicklung

Werkzeuge

LeOniE³: Das Evaluationsportal Die von LeOniE³ automatisch erstellte Auswertung der Befragung wird grafisch und tabellarisch angeboten:

Diagnostikportal

Beratungsstelle Inklusive Schule - BIS - Projekt Barrierefreie Schule Angebote des BIS-Teams im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen (Schwerpunkte) Information von Schulleitungsteams zu Fragen inklusiver schulischer Entwicklungsprozesse Moderation von Arbeitssitzungen des Schulleitungsteams/schulischer Gremien Moderation von Veranstaltungen zur Durchführung von Einzelschritten des inklusiven schulischen Entwicklungsprozesses Kontakt: bis@iqsh.de, Tel. 0431/5403-197

Zusammenfassung 1. Von einem weiten Inklusionsbegriff ausgehen 2. Aufmerksamkeit, Kooperation und Schulentwicklung auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler fokussieren Unterrichtsqualität sichern 3. Schulentwicklung durch einfache Verfahren der Bestandsaufnahme und Zielklärung partizipativ gestalten

Inklusion Vielfalt kennen und schätzen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit