Schwangerschaft und Geburt Nicht immer nur Mutterglück 1
Schwangerschaft 2
Schwangerschaft Häufigste psychische Beeinträchtigung während der Schwangerschaft: Depression: 20%! 3
Was ist eine Depression? 4
Zeichen einer Depression traurig, freudlos interesselos innere Leere Gefühl der Gefühllosigkeit Schmerzen Diffuse Ängste Scham- und Schuldgefühle 5
Zeichen einer Depression Gedanken kreisen um das gleiche Thema grübeln Selbstvorwürfe Denkblockaden, Vergesslichkeit verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit 6
Zeichen einer Depression unruhig, nervös stets müde Mühe, Entscheidungen zu treffen wenig Antrieb und Energie schlaflos, frühes morgendliches Erwachen meidet Menschen (sozialer Rückzug) 7
Ursachen 8
Ursachen bei Frauen: Hormonschwankungen: prämenstruellen Zeit Schwangerschaft postpartalen Zeit peri-/postmenopausalen Zeit 9
Ursachen bei Frauen: Depression in der Anamnese Geringe soziale Unterstützung Kinderzahl + Alter < 25 Ambivalenz bezüglich der Schwangerschaft 10
Unbehandelte Depression in der Schwangerschaft Erhöhung des Risiko für schlechte pränatale Vorsorge Substanzmissbrauch Suizid Geburtskomplikationen postpartale Depression 11
Einfluss auf das Kind im Mutterleib Der Einfluss mütterlicher Stresshormone auf den Fötus Geburtsgewicht erniedrigt Muskeltonus vermindert Sauerstoffmangelsymptomatik Häufige Spontanaborte 12
Fazit: Jede Depression muss behandelt werden: Kommt bei ca. 10% der schwangeren Frauen vor 13
Wie wird behandelt? Stützende Psychotherapie inkl. Informationen über Krankheit, Verlauf, Behandlung Einbezug des Partners Medikamente: zwingend durch Facharzt für Psychiatrie 14
Risiko/Nutzen-Erfassung Mögliche Auswirkungen der Erkrankung Mögliche Auswirkungen der Behandlung Kind Mutter Familie 15
Behandlung Relativ sicher sind die modernen Antidepressiva: z.b. SSRI (Serotoninwiederaufnahmehemmer), Duloxetin, Mirtazapin, Venlafaxin Auch alte Antidepressiva wie Clomipramin (Absetzphänomene nach Geburt) 16
Behandlung 17
Zeit nach der Geburt 18
Psychische Störungen Definition in der Literatur variabler Beginn, 4 Wochen bis 6 Monate nach der Geburt: rezidivierende depressive Störung Bipolare Störung kurze psychotische Störung 19
Baby-Blues 20
Baby-Bues Postpartum-Blues, Heultage 2-14 Tage nach Geburt Ausgelöst durch rapide hormonelle Veränderungen innerhalb von 24h nach der Geburt bis 70% aller Frauen Keine Therapie! 21
Postpartum Depression 22
Postpartum Depression Bestehen der Symptomatik über 14 Tage hinaus Ursache unklar Symptomatik wie andere Depression, aber bis 40% aller Mütter haben Zwangsgedanken, ihrem Kind etwas anzutun! 23
Postpartum Depression Depression muss behandelt werden Abstillen nicht notwendig: neue Medikamente sicher 24
Postpartum Psychose 25
Postpartum Psychose Seltenes Ereignis Fulminante Entwicklung innerhalb von 24-72h nach Geburt Beginn einer bipolaren Erkrankung Zuordnung in der Psychiatrie diskutiert 26
Postpartum Psychose 1-2 auf 1000 Geburten Risikofaktoren beinhalten: Postpartumpsychose bei vorhergehender Schwangerschaft Risiko für nachfolgende Postpartumpsychosen: 75-90% 27
Postpartum Psychose Vorzeichen: Schlaflosigkeit, Unruhe, Konzentrationsstörungen, Euphorie oder leichte Reizbarkeit Symptome bei schwerer PP: Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit, Angst, psychotische Symptome 28
Postpartum Psychose Muss zwingend behandelt werden Engmaschige Überwachung, daher stationäre Behandlung (Mutter-Kind- Station) Medikamente: Moderne atypische Antipsychotika: Quetiapin, Olanzapin, Risperidon etc. 29
Bipolare Störungen und Wochenbett Bipolare Frauen haben ein hohes Risiko in der Postpartum-Zeit zu dekom-pensieren Rückfallrate 30% - 50% 100-fach erhöhtes Risiko für puerperale Psychose! 4% versuchter Infantizid 30
Bipolare Störungen und Wochenbett Wichtig: rechtzeitige Behandlung mit Stimmungsstabilisator besser noch während der Schwangerschaft! Lithium, Lamotrigin 31
Selbsthilfe 32
Unterstützung der Mutter Entlastung bei Hausarbeiten Entlastung in der Kinderbetreuung (grössere Kinder) Gute Schlafhygiene (Kind nicht im gleichen Zimmer) Zeit zum Erholen ( Freiräume ) 33
Mutterglück: Wenn die Mutter emotional erreichbar ist Wenn die Mutter stressfrei ist Wenn die Mutter erholt ist Dann gelingt: Eine gute Mutter-Kind-Beziehung Das Kind entwickelt sich normal 34
Fragen? 35