Mehr Wasser für Namibia das Projekt CuveWaters 7. Heidelberger Namibia-Tag am 8. Mai 2010 Dr. Stefan Liehr, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) Alexander Jokisch, Technische Universität Darmstadt (TUD) In cooperation with
Warum Namibia? Atacama-Wüste Namib-Wüste Humboldt-Strom Benguela-Strom kalte Luftmasse warme Luftmasse Inversion! Ozean Kontinent
Namibia: das trockenste Land im Sub-Sahel Aquator Benguela-Strom
Namibia: das trockenste Land im Sub-Sahel Winter Trockenzeit (Mai-Okt) Passat-Wind-Gürtel Innertropische Konvergenzzone Aquator Benguela-Strom Hoch
Namibia: das trockenste Land im Sub-Sahel Sommer Regenzeit (Nov-Apr) Passat-Wind-Gürtel Innertropische Konvergenzzone Aquator Benguela-Strom Tief
Wie sieht die Wasserbilanz aus? Niederschlag (potenzielle) Verdunstung Niederschlag Wasserbilanz im Nord-Osten: -1.600 mm/jahr zum Vergleich Deutschland: Niederschlag 770 mm/jahr Verdunstung 600 mm/jahr Defizit 170 mm/jahr Verdunstung Defizit Karten von SFB 389 ACACIA, Sub-Projekt E1, Universität Köln, Atlas of Namibia (2002) im Süd-Osten: -4.000 mm/jahr
Wohin geht der Niederschlag? Verdunstung 83% Grundwasser 1% Oberflächenwasser 2% Vegetation 14%
Achtung Niederschlagsextreme! 05.03.2007 Namibia droht eine Missernte Mangelhafter Regenfall könnte bald staatliche Dürrehilfe erforderlich machen [ ] 29.06.2007 Hilfe gegen Dürre Kabinett unterstützt Farmer in Kunene-Region [ ] 19.05.2008 Trinkwasserzufuhr eingeschränkt Morgens und abends Wasser für Oshakati NamWater-Mannschaften im Dauereinsatz [ ] 27.03.2009 Überflutete Weidegründe, Felder und Viehposten im Norden [ ] 15.03.2004 UN appeals for US$5,8m for Namibian drought aid [ ] 05.01.2007 Northern farmers fear a drought if rain doesn't fall this month [ ] 05.03.2008 Flood emergency declared [ ] 18.04.2008 Cholera spreads to Oshana [ ] 11.03.2009 Floods claim 92 lives [ ]
Achtung Niederschlagsextreme! Überflutungsgebiete in Oshakati, März 2008 UNOSAT, 24.03.2008 Allgemeine Zeitung, 27.03.2009 Allgemeine Zeitung, 27.03.2009
Warum ist Zentral-Nord-Namibia interessant? Lebensraum von fast 50% der namibischen Bevölkerung! Karte von SFB 389 ACACIA, Sub-Projekt E1, Universität Köln, Atlas of Namibia (2002)
Wo ist die Landesgrenze? Kunene River Angola Cuvelai System Oshakati Ondangwa Namibia Etosha Pan
Und warum? Kunene River Angola Cuvelai System Oshakati Ondangwa Namibia Etosha Pan
Und warum? Kunene River Angola Cuvelai System Landnutzung! Oshakati Ondangwa Namibia Wassernutzung! Etosha Pan
Oshanas und natürliche Senken
Salzgehalt des Grundwassers
Fernleitungsnetz und Bevölkerungsdichte
Wasserversorgung: Risikoanfälligkeit der Haushalte
Regionale Probleme und Konflikte als Ausgangspunkt für das Projekt CuveWaters Abhängigkeit von Wassertranfer Steigende Bevölkerungsdichte und Verstädterung Hohe Klimavariabilität Fehlende Abwassersammlung und -behandlung Weidewirtschaft mit hohem Viehbesatz intensive Landnutzung Koexistenz von traditionellen und modernen Institutionen Steigende Anforderungen an das Management der natürlichen Ressourcen
Modernisierung der Namibische Wassergesetzgebung Kolonialzeit: Water Act, 1956 Zielrichtung: Kontrolle von Nutzung und Erhaltung von Wasserressourcen für Haushalte, Landwirtschaft, Städte und Industrie (Angebotsorientierung) wenig Ressourcen für die ländliche, indigene Bevölkerung keine Berücksichtung von Menschenrechten / kein gerechter Wasserzugang keine Berücksichtigung allgemeiner Umweltbelange hierarchisches Governance-System (top-down)
Modernisierung der Namibische Wassergesetzgebung Unabhängigkeit: Water Resources Management Act, 2004 Zielrichtung: Moderner rechtlicher Rahmen zum Management der Wasserressourcen gemäß den Prinzipen des IWRM Wasserressourcen als nationales Gut (Eigentum des Staates) Wasser als ökonomisches und kulturelles Gut Berücksichtigung des Menschenrechts auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und gerechtem Wasserzugang dezentrales Governance-System Community-basierter Ansatz
Was ist Integriertes Wasserressourcen- Management (IWRM)? Definition von Global Water Partnership (GWP): IWRM ist ein Prozess, der die koordinierte Entwicklung und das koordinierte Management von Wasser, Land und anderen damit verbundenen Ressourcen mit dem Ziel fördert, die daraus resultierende ökonomische und soziale Wohlfahrt auf gerechte Weise zu maximieren, ohne die Nachhaltigkeit zentraler Ökosysteme zu beeinträchtigen.
Dublin Prinzipien, 1992 1. Frischwasser ist eine endliche und verletzliche Ressource, die lebenswichtig ist, um Leben, Entwicklung und Umwelt zu erhalten. 2. Wassererschließung und Management sollen auf einem partizipativem Ansatz beruhen, der Nutzer, Planer und Politiker auf allen Ebenen einbezieht. 3. Frauen spielen eine zentrale Rolle im Bereitstellen, Managen und dem Schutz von Wasser. 4. Wasser hat einen ökonomischen Wert in all seinen konkurrierenden Nutzungen und sollte als ein wirtschaftliches Gut anerkannt werden.
Technologien im Projekt CuveWaters Regenwasser-Sammlung Sanitär-System & Wiederverwendung solar-gekoppelte, dezentrale Grundwasserentsalzung subterrestrische Wasserspeicherung
CuveWaters: Das Konzept Multi-Ressourcen-Mix Sammlung dezentrale Entsalzung speicherung Regenwasser- Grundwasser- Sanitation- System + Wiedernutzung subterrestrische Wasser- Gartenbau Trinkwasser (Gesundheit) Gartenbau Gartenbau, Viehtränke Wissensmanagement empirische Studien Unterstützung und Rahmung Ziel: Partizipation Governance, Institutionen Capacity Development Verbesserung der Lebensbedingungen durch innovative Wasserverund Entsorgungstechnologien, angepasst an die regionalen ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedingungen
Projektansatz: Die Kernelemente Multi-Ressourcen-Mix angepasste und innovative Technologien Bedarfsorientierung Schaffung von Akzeptanz durch Partizipation (transdisziplinär) Wissengenerierung vor Ort Capacity Development für Nutzer, Wissenschaft und Verwaltung Strukturentwicklung Unterstützung beim Aufbau von Institutionen Nachhaltigkeit Absicherung durch Monitoring und Folgenabschätzungen
Das geht nicht alleine: Kooperationsnetzwerk von CuveWaters Basin- Management IBMC CEBCC Berater für Policy EEI BGR GTZ Konzeptentwicklung & Good Governance Projektbeirat ISOE, TUD Industrie- Partner DRFN UNAM Windhoek Capacity Development Polytech Berater für Training NamWater Distrikt- Verwaltung Ministerium MAWF Stadtverwaltung Traditionelle Autoritäten Implementierung Pilotanlagen lokale Dienstleister Baufirmen & Zulieferer UNAM Ogongo WPC & CDC Nutzer/-innen Planungsbüros Berater für Social Marketing
Standorte für Pilotanlagen
Bericht aus der Praxis am Beispiel Regenwasser-Sammlung Alexander Jokisch (Technische Universität Darmstadt)