CRM im Spannungsumfeld zwischen Kostensenkung, Umsatzsteigerung und Kundenzufriedenheit. Peter Hubele Zürich, April 1 st 2004

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CRM im Spannungsumfeld zwischen Kostensenkung, Umsatzsteigerung und Kundenzufriedenheit Peter Hubele Zürich, April 1 st 2004

Was macht eigentlich ein CRM Manager? Kosten senken Umsatz erhöhen? Kundenzufriedenheit steigern Aus der Berner Zeitung im Januar 2004

Ist Situation CRM Praktisch jeder Kunde hat bereits CRM, aber Call Center Analytics Marketing Planning eservice eshop Campaign Management Keine wirkliche integrative Unterstützung der wesentlichen Prozesse Keine vollständige Uebersicht über alle Kundenkontakte Keine zielgerichtete Auswertung der über die Kunden gesammelten Daten Kein klares Konzept zur Kommunikation mit dem Kunden Bisherige Budgetansätze stark überschritten

Häufig beobachtete Fehler bei CRM Projekten Fehlende Konzepte zu CRM als Ganzes zur Kundenkommunikation zur Daten Ownership zu Datenanalyse und utzung Paketgläubigkeit: Das teure Paket wird s schon richten Unrealistische Budgets Zuviel auf einmal vorgenommen Falsch ausgebildetes IT Personal: Ein CRM Paket ist weder von Business Analysten implementierbar, noch ist es ein High Tech Spielzeug für Junginformatiker.

Das Wesen von CRM CRM bedeutet alle Relations d.h. alle Kundenkontakte erfassen und zentral zugänglich machen. Dies erfordert klare Prozesse zur Kommunikationsstrategie: Aktion Brief Telefon Website Shop Aussendienst Kunden identifizieren Reaktionen den Aktionen zuordnen Information weiterleiten CRM DB Damit ist Customer Relationship Management: 1. Customer Identity Management Projekt 2. Integrationsprojekt

Wie bekommt man ein CRM Vorhaben (wieder) unter Kontrolle? 1. Gemeinsames Vorgehen von Business und IT Vertretern 2. Aufgrund der Geschäftsziele CRM Initiativen formulieren 3. Anforderungen für nächste Projektphase definieren, priorisieren und mit Zielen versehen 4. Organisatorische Auswirkungen betrachten und Change Prozess planen 5. IT-Lösung (re)fokussieren: Priorisierung der Anforderungen Kleine Einzelschritte, die alle 4-8 Monate einen messbaren utzen erzeugen Unterstützung von Benutzergruppen und Systemschnittstellen in unabhängigen Schritten Der Toolhersteller ist meist unschuldig

Wie hilft ein Systemintegrator Moderation des Zusammenspiels von Technologie, Prozessen und Menschen Formulierung von Zielen und Anforderungen Realistische Einschätzung der Machbarkeit Realistische Projektplanung Kenntnisse der eingesetzten Technologie und Werkzeuge Aufbau von Entscheidungsdruck Strategie Prozesse Technik: Benutzeroberfläche Datenbank Workflow Systemschnittstellen

Vorgehen bei Implementierung eines CRM Paketes Scope Gap Analysis Roadmap Realignment Design CRM Roadmap WP1 WP2 WP3 Development UAT Rollout

CRM Roadmap Internal Stakeholder Assessment Org Readiness Assessment IT Architect. Assessment CRM Strategy Validation Gap Analysis Preparation Position/Einfluss des Sponsor, Vision und Hauptziele, Projektbeteiligte und Kommunikation, Erwartungshaltung von Business und IT, Festlegung Lenkungsausschusses Projek InIT Analyse der Org. strukturen und Kommunikationsflüsse, Review der CRM Ziele mit den wesentlichen Entscheidungsträgern, Dokumentation der Ergebnisse, Risikoanalyse Start Customer Management SWOT Review der GS-Prozesse und Abgleich mit bestehenden und zukünftigen Anforderungen, Identifikation bestehender Schwächen, Aufsetzen von Maßnahmen, Einflussfaktoren für ROI Betrachtung identifizieren, Aufnahme bisheriger Daten zum Kundenprofil Aufnahme der IT-Arch. inkl. Schnittstellen zu Kundendaten führender Systeme, Identifikation der Datenownership und der Datenflüsse für Kundendaten, Review der CRM Tool-planung im Hinblick auf technology fit Abstimmung und Dokumentation der CRM Roadmap, Entwicklung eines groben Phasenmodells, Grobe Abschätzung der Aufwände, Business Value Justification, Buy In der Entscheider zur CRM Roadmap, den Risiken, Annahmen und nächsten Schritten Aufsetzen der Projektinfrastruktur, Installation der erforderlichen Basissoftware und des Paketes, Terminplanung Gap Analysis, Project Management Modell verabschieden

CRM gibt es nicht schlüsselfertig Welche Ressourcen müssen verfügbar sein Sponsor Formulierung und Einforderung klarer Ziele Während des ganzen Projektverlaufs sichtbar Schnelle Entscheidungen Fachpersonen (direkt Betroffene, ungefiltert) Ist-Aufnahme von Organisation und Prozessem Anforderungen Abnahmekriterien, Testszenarien IT Spezialisten für bestehende Systeme Anforderungs-Review (Datenverfügbarkeit und -Qualität, Schätzung, Design und Implementierung von Schnittstellen) Zukünftige Systemowner Produkttraining Bei der Implementierung mitarbeiten Betriebsorganisation vorbereiten

Return on Investment Wirkliches Ziel jedes CRM Vorhaben: Erhöhung des Customer Lifetime Value durch Bindung, Cross und Upselling (Wallet share) Present value of future returns discounted for risk Zeitnähe Häufigkeit und Ertrag Kundenbindung- Loyalität (Customer Life Time Value Definition by Geoffrey Moore) Ein gutes CRM Konzept verringert den Risk Discount Alles Weitere ist spitzfindige Mathematik und Annahmen

Business Case Kochbuch: Hauptzutaten: #Kunden, % Churn, #eukunden/jahr sowie Häufigkeit, Umsatz und Datum der letzten Kundentransaktion Zubereitung: Man nehme den jährlichen Umsatz pro Kunde die durchschnittliche Dauer der Kundenbeziehung die Kosten einer eukundenakquise (meist 50-100% des Erstjahresumsatzes) Berechne daraus den et Present Value des Durchschnittskunden. Vergleiche bisherige durchschnittliche Kundenbeziehung mit 1-2 Jahren mehr und begründe damit das CRM Budget. ur für erfahrene Business Case Köche, im Detail etwas Aufwand notwendig, industriespezifische Einflüsse gibt es.

Damit das funktioniert Kundenzufriedenheit ist das A und O Jede Kundenkommunikation erhöht/verringert die Kundenzufriedenheit Sie bestimmen das Ausmass Kommunikation - angenehm in Ton/Wortwahl/Bild (gemäss individueller Erwartung) - erwünscht (erfüllt Wünsche) - informiert (Daten sind bekannt) - verbindlich (Zusagen werden eingehalten) Das erfordert Daten

Spannungsfeld zwischen Datenschutz und individueller Kundenkommunikation Der Kunde steht im Zwiespalt Schutz der Privatsphäre Keine Preisgabe persönlicher Daten Angst vor Datenmissbrauch Bevorzugte Behandlung Lieferant soll wissen, was ich ihm wert bin icht immer das Gleiche erzählen Bedürfnisorientierte Beratung Vertrauen ist der Schlüssel

Spannungsfeld zwischen Datenschutz und individueller Kundenkommunikation Pflicht ame, Adressen Vertragsrelevante Basisinformationen Kaufhistory Letzte Reklamationen und ihre Behandlung utzung nur mit Einverständnis oder unbemerkt Kür Alles was er Ihnen mitteilt (er erwartet dann, dass Sie dies zu seinem Vorteil nutzen) Weiteres: Geburtsdatum Familien/Beziehungsinformationen Komplette Kontakthistorie Vorlieben (Farben, Technikaffinität, Preissensitivität) Lebensphase Beeinflussung/ Beziehungsstruktur Kommunikationsstil (Jugendsprache, freundschaftlich, formell, Du-Sie) Symbole die Reaktionen/Emotionen auslösen: Frauen, Baby, Auto, Freiheitsdrang,...

Zum Kundenprofil gehört auch die Communication Permission Matrix Kanal Erlaubnis zur Verwendung Vom Kunden präferiert Vom Kunden genutzt Erfolgreiche Ansprache Brief na Fax Telefon inbound na Telefon outbound na Email SMS Besuch Shop/AD Personalisierte Website 16

Die Rolle des Tools Meist unschuldig, aber gerne bestraft (wie Ihr Projektleiter auch) Allerdings gibt es grosse Unterschiede: Funktionalität in verschiedenen CRM Teilbereichen Integration der einzelnen Funktionen Integrationsfähigkeit in Ihre Systemumgebung Adaptierbarkeit Kosten (Erstlizenz, Erweiterungen) Tools nur für das Verwenden für das sie vorgesehen sind. Übermässiges Customizing macht zwar Systemintegratoren reich, nützt aber auf Dauer niemandem.

March 31, 2004 18