Reinhard Bahnmüller. Das neue Tarifrecht im Wandel Personaltage 2011 Berlin am 9./10. Juni 2001

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Transkript:

Was bewirken die tariflichen Qualifizierungsbestimmungen des TVöD/TV-L Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von Personal-/ Weiterbildungsverantwortlichen und Personalvertretungen Reinhard Bahnmüller Das neue Tarifrecht im Wandel Personaltage 2011 Berlin am 9./10. Juni 2001

Agenda 1. 5 TVöD: Inhalte und Zielsetzungen 2. Ausgangssituation: Die (Un-)Zufriedenheit der betrieblichen Akteure mit der Qualifizierungspraxis 3. Betrieblicher Umgang mit 5 TVöD, Wirkungen und Tarifkonformität der Umsetzung 4. Gründe für das Umsetzungsdilemma 5. Fazit

Eckpunkte des 5 TVöD Gemeinsames Interesse von Arbeitgebern und Beschäftigten an hohem Qualifizierungsniveau und Lebenslangem Lernen Ziele der Qualifizierung: Steigerung der Effektivität und Effizienz des ÖD Nachwuchsförderung Steigerung der beschäftigtenbezogenen Kompetenzen Formen der Qualifizierung im Sinne des TV: (1) Erhaltungsqualifizierung = Fortentwicklung der Kompetenzen für die übertragenen Tätigkeiten (2) Fort- und Weiterbildung = Erwerb zusätzliche Qualifikationen (3) Qualifizierung für andere Tätigkeiten; Umschulung = Arbeitsplatzsicherung (4) Wiedereinstiegsqualifizierung = Einarbeitung bei längerer Abwesenheit

Eckpunkte des 5 TVöD Anspruch auf Qualifizierungsgespräch zur Klärung des Qualifizierungsbedarfs, Jedoch: kein Anspruch auf Qualifizierung Ausnahme: Beschäftigte im Erziehungsdienst (West) 2,5 Tage zur Vorbereitung und/oder Qualifizierung Qualifizierungszeit gilt als Arbeitszeit Vom Arbeitgeber veranlasste Qualifizierungsmaßnahme werden grundsätzlich von ihm bezahlt Jedoch: Eigenbeitrag der Beschäftigten möglich. Bedingung: Qualifizierungsvereinbarung sowie faire Kostenverteilung unter Berücksichtigung des betrieblichen und individuellen Nutzens

Eckpunkte des 5 TVöD Dokumentation und schriftliche Bestätigung der Teilnahme Diskriminierungsverbot: Gleichberechtigte Teilnahme von Teilzeitbeschäftigten Möglichkeit zum Abschluss einer konkretisierenden DV, jedoch keine Verpflichtung

Ausgangssituation: (Un-) Zufriedenheit mit der betrieblichen Weiterbildung?

Bewertung der Weiterbildung in den Verwaltungen (1) Manager Chancengleichheit zur Teilnahme an Weiterbildung 85 13 20 Umfang des Angebots 85 13 20 Qualität des Angebots 82 16 10 Praxis der Kostenübernahme 80 14 4 2 Organisation und Zuständigkeit für Weiterbildung 70 24 5 1 Transparenz über die Weiterbildungsaufwendungen 64 23 11 2 Ziel- und Passgenauigkeit der Angebote 63 33 2 2 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% (Eher) gut Teils, teils (Eher) schlecht Weiß nicht

Bewertung der Weiterbildung in den Verwaltungen (2) Manager Finanzielle Aufwendungen für Weiterbildung 59 28 13 1 Nachwuchsförderung 55 29 13 3 Stellenwert von Weiterbildung bei Führungskräften 55 33 10 3 Transparenz über Weiterbildungsteilnahme 54 31 10 6 Führungskräftequalifizierung 53 29 15 3 Weiterbildungsmotivation der Beschäftigten 49 45 6 1 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% (Eher) gut Teils, teils (Eher) schlecht Weiß nicht

Bewertung der Weiterbildung in den Verwaltungen (3) Manager Einbeziehung der Beschäftigten in die Bedarfsermittlung 46 34 18 3 Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten 43 47 9 1 Nutzen von WB-Zertifikaten für die betrieblichen Entwicklungschancen 42 40 12 6 Förderung der Weiterbildung von Älteren 40 34 18 8 Abstimmung der WB-Planung mit anderen Planungsprozessen 35 34 19 13 Förderung der persönlichen Weiterbildung 31 31 31 8 Systematik und Qualität der Bedarfsermittlung 28 42 27 4 Controlling/Evaluation der Weiterbildung 24 35 33 8 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% (Eher) gut Teils, teils (Eher) schlecht Weiß nicht

Bewertung der Weiterbildung in den Verwaltungen (7) Personalräte Praxis der Kostenübernahme 58 26 13 4 Qualität des Angebots 58 32 6 5 Umfang des Angebots 53 30 16 1 Chancengleichheit zur Teilnahme an Weiterbildung 46 27 24 4 Organisation und Zuständigkeit für Weiterbildung 42 25 32 2 Finanzielle Aufwendungen für Weiterbildung 33 29 33 5 Ziel- und Passgenauigkeit der Angebote 33 42 19 6 Führungskräftequalifizierung 32 24 38 7 Nachwuchsförderung 29 28 38 5 Transparenz über die Weiterbildungsaufwendungen 29 23 41 7 Stellenwert von Weiterbildung bei Führungskräften 28 31 32 9 Weiterbildungsmotivation der Beschäftigten 28 47 23 2 Transparenz über Weiterbildungsteilnahme 24 26 39 10 Nutzen von WB-Zertifikaten für die betrieblichen Entwicklungschancen 21 31 38 11 Einbeziehung der Beschäftigten in die Bedarfsermittlung 20 25 52 3 Förderung der Weiterbildung von Älteren 20 25 45 9 Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten 19 45 35 2 Förderung der persönlichen Weiterbildung 15 23 54 8 Abstimmung der WB-Planung mit anderen Planungsprozessen 15 24 39 22 Systematik und Qualität der Bedarfsermittlung 13 25 54 8 Controlling/Evaluation der Weiterbildung 12 22 48 18 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% (Eher) gut Teils, teils (Eher) schlecht Weiß nicht

Stellenwert von Weiterbildung/Qualifizierung in der Arbeit der Personalratsgremien (Personalräte) Beschäftigungssicherung 70 12 18 Arbeits-/Gesundheitsschutz 65 23 13 Arbeitszeitgestaltung/Arbeitszeitverlängerung 58 21 21 Leistungsentgeltgestaltung 57 19 24 Arbeitsorganisation/-gestaltung 51 27 22 Überleitung BAT/TVöD; Eingruppierung 49 23 28 Qualifizierung/Weiterbildung 31 28 41 Demographischer Wandel 30 25 45 Privatisierung/Outsourcing 27 16 57 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Sehr hoch/hoch/eher hoch Mittel Eher gering/gering/sehr gering

Betrieblicher Umgang mit den Tarifbestimmungen, Tarifkonformität der Umsetzung und Wirkungen

5 TVöD war Anlass für 100% 4 3 2 3 3 3 2 3 2 2 2 2 90% 80% 70% 60% 50% 73 75 77 86 86 92 91 91 91 94 90 91 40% 30% 20% 10% 0% 23 22 21 11 11 5 7 6 7 4 8 7 PR PM PR PM PR PM PR PM PR PM PR PM Überprüfung WB- Praxis Information der Belegschaft Gemeinsames Umsetzungskonzept PR+PM Einseitiges Einrichtung/Aktivierung Abschlus neue Umsetzungskonzept einer gemeinsamen Dienstvereinbarung PR oder PM AG/Projektgruppe Trifft zu Triff nicht zu Weiß nicht Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Stand der Umsetzung 5 TVöD Frühsommer 2010 5 war kein Thema 55 59 5 diskutiert, aber kein Handlungsbedarf, da Praxis Tarifvertrag entspricht 17 22 Kein Thema/ kein Handlungsbedarf: Gespräche ergebnislos beendet 0 3 PM 81% PR 72% Gespräche dauern an 5 8 Gespräche geplant/terminiert 4 7 Gespräche erfolgreich abgeschlossen/ 5 wird als Ergebnis betrieblicher Verhandlungen umgesetzt 4 4 Weiß nicht 6 6 0 10 20 30 40 50 60 70 Personalräte Management Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Umsetzung Freistellungsanspruch Beschäftigte im Erziehungsdienst 100% 90% 21 Weiß nicht 10 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 15 13 14 Umsetzung wird diskutiert, Ergebnis noch offen 30 29 Bisher kein Umgang/wurde noch nicht diskutiert 21 Berufsgruppe nicht relevant/nicht 22 vorhanden Personalrat Umsetzungsregelung ist beschlossen/wird umgesetzt 24 Management Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Tarifkonformität: Werden Anforderungen des 5 TVöD insgesamt erfüllt? 100% 90% 10 Weiß nicht 5 3 80% 20 70% Die Anforderungen werden nicht erfüllt 39 60% 50% 43 Die Anforderungen werden teilweise erfüllt 40% 30% 20% 21 Die Anforderungen werden zwar nicht wörtlich, aber sinngemäß erfüllt 39 10% 0% 6 Personalräte Die Anforderungen werden formal und sinngemäß voll erfüllt 14 Personal-/Weiterbildungsmanager Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Verbreitung von Qualifizierungs- bzw. Mitarbeitergesprächen Manager Personalräte Ja 59 56 Qualifizierungsgespräche und/oder MAGs in der Verwaltung grundsätzlich vorhanden Geplant Nein 16 21 11 25 Weiß nicht 3 6 Anteil Beschäftigte, mit denen Gespräche regelmäßig geführt werden 59 48 Ca. 70% aller Beschäftigten führen keine Qualifizierungsgespräche! Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Wirkungen 5 TVöD: Struktur-/prozessbezogene Effekte 100% 90% 6 3 4 3 5 3 3 3 8 2 7 2 4 2 80% 70% 60% 60 57 72 58 70 55 67 56 61 60 61 58 75 78 50% 40% 30% 20% 10% 0% 17 20 18 20 11 13 14 25 16 9 25 17 20 10 25 15 20 10 21 19 17 14 19 20 13 13 8 8 Personalräte Manager Personalräte Manager Personalräte Manager Personalräte Manager Personalräte Manager Personalräte Manager Personalräte Manager Quali-Gespräche erstmals durchgeführt Quali-Gespräche ausgeweitet Bedarfsermittlung systematischer Transparenz verbessert Dokumentation verbessert WB-Beteiligung gestiegen Häufiger Kostenbeteiligung der Beschäftigten Trifft (eher) zu Teils, teils Trifft (eher) nicht zu Weiß nicht Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Wie stark waren die Impulse der Tarifregelungen Vergleich öffentlicher Dienst/M+E-Industrie BaWü 100% 90% 4 3 0 5 12 13 80% 32 29 19 70% 24 60% 50% 25 20 27 40% 19 44 30% 21 20% 26 38 10% 17 15 0% 2 4 Personalräte Manager Betriebsräte Manager 3 Kommunen und Landkreise 2010 M+E-Industrie BaWü 2005 Sehr starke/starke Impulse gewisse Impulse Schwache Impulse Sehr schwache Impulse Keine Impulse Weiß nicht Quelle: F.A.T.K.-Befragung 6/2010

Gesamtbewertung tarifliche Qualifizierungsregelungen Vergleich ÖD/M+E-Industrie (Betriebe/Einrichtungen größer 200) Die Regelungen sind. eine sehr gute Sache, sie haben die betriebliche Weiterbildungspraxis deutlich verbessert eine gute Sache, sie haben die betriebliche Weiterbildung verbessert gut gemeint, haben aber wenig Einfluss auf die betriebliche Weiterbildungspraxis unnötig, wirken eher behindernd als fördernd 100% 90% 80% 1 1 17 20 10 4 23 70% 42 60% 50% 40% 80 76 71 30% 48 20% 10% 0% 1 3 1 2 Personalräte Manager Betriebsräte Manager Kommunen und Landkreise 2010 M+E-Industrie BaWü 2005

Mögliche Ursachen der schwachen Impulswirkung Der Charakter der Tarifregelungen Geringer Problem- und Handlungsdruck im Management und bei den Personalräten, Dominanz anderer Themen Eingeschränkte Akzeptanz von Qualifizierungsgesprächen und verbreitete Exit-Kultur Entstehungsgeschichte der Tarifregelung Kaum Umsetzungsbegleitung durch Tarifparteien

Fazit (1) (Mit-)Verantwortung der Tarifparteien für die betriebliche Weiterbildung anerkannt. Jedoch schwache Impulse der Tarifregelung. Symbolische Tarifpolitik (2) Genaue Analyse des Feldes zur Sicherstellung der Problemangemessenheit und Akzeptanz der anvisierten Tarifregelung bei den Betriebsparteien (3) Tariflösungen nicht beiläufig und ohne intensive betriebliche Diskussionen realisieren (4) Umsetzung von Tarifregelungen als Aufgabenfeld der Tarifparteien klären. Umsetzungssupport verbessern. Umsetzungshilfen ggf. bereits in Tarifregelungen aufnehmen Und generell: Die einzelbetriebliche Perspektive überschreiten und um branchenbezogene ergänzen => Branchenbedarf klären und Fondslösungen prüfen

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weiterführende Informationen http://www.fatk.uni-tuebingen.de/ WSI-Mitteilungen, Heft 7/2011