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Transkript:

Physikalisches Anfängerpraktikum Gruppe Mo-6 Wintersemester 2005/06 Jens Küchenmeister (25380) Versuch: P-4 Galvanometer - Vorbereitung - Elektrische Ströme erzeugen Magnetfelder, welche Kräfte oder Drehmomente auf magnetische Dipole bewirken. Dies wird zur mechanischen Bewegung von Zeigern ausgenutzt. Geräte, die auf der Wechselwirkung einer stromdurchossenen Spule mit Magnetfeldern beruhen, heiÿen allgemein Galvanometer. Als Beispiel ist das Drehspul-Amperemeter zu nennen, bei dem das zum Strom proportionale Drehmoment auf eine vom Messstrom durchossene Spule in einem Permanentmagneten zur Drehung eines Zeiger (beispielsweise Laser auf sich drehende Spiegeläche) gegen eine rücktreibende Kraft verwendet wird. Der Aufbau sieht folgendermaÿen aus: Inhaltsverzeichnis Drehspul-Amperemeter, Quelle: Demtröder Vorexperimente 2 2 Statische Eigenschaften des Galvanometers 2 2. Innenwiderstand und Stromempndlichkeit........................ 3 2.2 Innenwiderstand bei oener/geschlossener Brückendiagonale............... 4 2.3 statische Stromempndlichkeit............................... 5 3 Schwingungsverhalten 6 4 Stromstöÿe 7

Vorexperimente a) Um die hohe Galvanometerempndlichkeit zu testen, nehmen wir einen Zuleitungsbananenstecker in die linke un die den anderen in die rechte Hand. Nun werden wir aufgrund von elektrostatischer Auadung oder auch Strömen innerhalb unseres Körpers einen Ausschlag des Lichtzeigers erkennen können. b) Das Galvanometer soll an einen 00Ω Drahtdrehwiderstand angeschlossen werden. Wenn man nun den Schleifer des Drehwiderstands hin-und herbewegt, dann werden durch das Schleifen, wie beispielsweise beim Bandgenerator, Elektronen abgelöst, die dann einen Ausschlag des Zeiger hervorrufen sollten. Hierbei dürfte auch die Schnelligkeit der Bewegung entscheidend sein - schnelle Bewegung bedeutet höhere Temperatur und somit auch höhere Bereitschaft der Elektronen sich abzulösen. c) Bei oendem Galvanometer dürfte kein Ladungstransport in irgendeiner Weise stattnden und somit auch kein Ausschlag ersichtlich sein. Schlieÿt man den Drehwiderstand an, so könnten durch die Bewegung eventuell vereinzelt Elektronen bewegt werden und somit würde Ladung transportiert, also ein Strom durch einen Aussschlag erkennbar sein. 2 Statische Eigenschaften des Galvanometers Die Versorgungsspannung U soll aus einem Spannungsteiler des folgenden Aufbaus entnommen werden: Schaltung des Aufgabenblattes Aufgrund der sehr hohen Empndlichkeit ist grundsätzlich bei kleinen Spannungen zu beginnen, ein Nullabgleich ist mittels der verschiebbaren Skala durchzuführen. Bei Verwendung des Justierknopfes: nur um kleine Winkel drehen! 2

2. Innenwiderstand und Stromempndlichkeit Es soll nun der Galvanometerausschlag in Abhängigkeit vom Vorwiderstand gemessen werden, wozu wir folgende Schaltung aufbauen: Schaltung 2 des Aufgabenblattes Nun ist der Kehrwert des Ausschlagswinkels (α) gegen den Vorwiderstand (R x ) aufzutragen, wodurch sich, mittels einer Ausgleichsgeraden der Galvanometer-Innenwiderstand R G und die statische Stromempndlichkeit C I bestimmen lässt. Diese ist nichts anderes als der Proportionalitätsfaktor (es wurde ja eingangs erwähnt, dass die Auslenkung und der Strom proportional sind): α = C I I () Da R 3 = 20kΩ sehr viel kleiner ist als R 4 = Ω, kann die Stromstärke im Hauptkreis praktisch als genau I 0 = U 0 R 3 angesehen werden, wobei U 0 die Spannung der Stromquelle bezeichne. Für die Zweigströme I im Galvanometerzweig und I im Widerstand R 4 gilt (Kirchho'sche Regeln): Aus (2) und (3) folgt somit: Und damit mit (): I = I 0 I + I = I 0 (2) I I = R G + R x R 4 (3) R 4 = U 0 R4 (4) R G + R 4 + R x R 3 R G + R 4 + R x α = C I U 0 R4 (5) R 3 R G + R 4 + R x Da wir den Kehrwert von α über den Vorwiderstand auftragen sollen, ergibt sich eine Geradengleichung der Form y = a x + b: α = R 3 (R G + R 4 + R x ) = C I U 0 R 4 ( R 3 ) C I U 0 R 4 }{{} a R x + R 3 (R G + R 4 ) C I U 0 R 4 }{{} b Somit lässt sich die statische Stromempndlichkeit leicht mittels der Ausgleichsgerade bestimmen - man ermittelt die Steigung a und formt folgendermaÿen um: ( ) ( ) R 3 R 3 a = C I = (7) C I U 0 R 4 a U 0 R 4 Der Innenwiderstand lässt sich ebenfalls leicht ermitteln - wählt man für R x = 0Ω (Y-Achsenabschnitt!), dann erhält man aus (6) den Innenwiderstand R G durch Umformung: α = R 3 (R G + R 4 ) C I U 0 R 4 R G = C I U 0 R 4 α R 3 R 4 (8) (6) 3

2.2 Innenwiderstand bei oener/geschlossener Brückendiagonale Wieder soll der Innenwiderstand des Galvanometers bestimmt werden, wozu wir folgende Schaltung aufbauen: Schaltung 3 des Aufgabenblattes Hierbei werden zwei Fälle unterschieden: die oene und die geschlossene Brückediagonale. Für diese beiden Fälle ergeben sich jeweils eine Gerade im Diagramm von α über R 4, welche man schneidet und sich somit als Schnittpunkt den Innenwiderstand des Galvanometers konstruiert. Wie oben kann man wieder in beiden Fällen aufgrund des groÿen Verhältnisses des Vorwiderstands zum Ersatzwiderstand der folgenden Widerstände diese vernachlässigen und den Gesamtstrom annehmen als: a) Die oene Brückendiagonale I ges = U 0 R (9) Für den Strom durch das Galvanometer ergibt sich wieder wie oben mittels Maschen-und Knotenregel: Mittels () ergibt das: I = U 0 R 2 + R 3 R (R G + R 2 + R 3 + R 4 ) α = C I I = R (R G + R 2 + R 3 + R 4 ) C I U 0 (R 2 + R 3 ) Dies kann man wieder in eine Gleichung der Form y = a x + b, also eine Gerade umformen: ( ) α = R R 4 + R (R G + R 2 + R 3 ) (2) C I U 0 (R 2 + R 3 ) C I U 0 (R 2 + R 3 ) }{{}}{{} a b Die statische Stromempndlichkeit lieÿe sich analog zu (7) mit der Steigung berechnen. b) Die kurzgeschlossene Brückendiagonale Wenn die Brücke kurzgeschlossen ist, dann ist der Potentiometerwiderstand vernachlässigbar klein gegen den Vorwiderstand - deshalb ist als Graph eine horizontale Gerade zu erwarten, da das Potentiometer wie gesagt keinen Einuss mehr hat. Mit der Näherung (9) ergibt sich für den Galvanometerstrom: Was sich mit () zu folgendem ergibt: (0) () I = U 0 R2 (3) R R G + R 2 α = R (R G + R 2 ) (4) C I U 0 R 2 Wie schon erklärt kommt hier kein veränderlicher Term mehr vor, d.h. es liegt eine zur X-Achse parallele Gerade vor. 4

Es sollte nun mittels a) und b) der Innenwiderstand als Schnittpunkt beider Geraden ermittelt werden. Dafür setzt man beide Geradengleichungen gleich: R C I U 0 (R 2 + R 3 ) R 4 + R (R G + R 2 + R 3 ) = R (R G + R 2 ) (5) C I U 0 (R 2 + R 3 ) C I U 0 R 2 und erhält die simple Relation: 2.3 statische Stromempndlichkeit R G = R 4 R 2 R 3 (6) Hier soll mit einer anderen Schaltung die statische Stromempndlichkeit C I erneut bestimmt werden. Dazu bauen wir folgende Schaltung auf: Schaltung 4 des Aufgabenblattes Es soll bei dieser Schaltung mit R a = α in Abhängigkeit von der Spannung U gemessen werden. Dies dient dazu, dass wir (wie im folgenden erläutert) die zugehörigen Ströme errechnen können, α über I auftragen können und somit die statische Stromempndlichkeit erhalten. Da der Widerstand R a unendlich groÿ ist, ieÿt der Strom nicht durch ihn, sondern annähernd ausschlieÿlich durch den Vorwiderstand R 5 und das Galvanometer. Somit ergibt sich in der Näherung für den Strom: I = U R 5 + R G (7) Mit dieser Umrechnung können wir nun α über I auftragen. Die Steigung der resultierenden Geraden ist (nach ()) die statische Stromempndlichkeit C I, die gesucht war. Desweiteren sollten noch einige Fragen beantwortet werden: a) Warum kann man R G nicht mitn einem üblichen Ohmmeter messen? Das liegt schlicht in der Empndlichkeit des Galvanometers begründet - die in dieser Schaltung verwendeten Ströme sind viel zu klein, um mit einem normalen Ohmmeter gemessen werden zu können. b) Wazu könnte der zum Galvanometer parallelschaltbare 330Ω-Widerstand dienen? Dieser Widerstand dient zur Stabilisierung des Zeigers: bewegt sich nämlich die Spule im Magnetfeld. so wird aufgrund des sich ändernden Magnetischen Flusses durch dien Spule ein Strom induziert, welcher im Widerstand als Wärme verloren geht und somit nicht mehr störend auf den Zeiger einwirken kann. c) Wie ergibt sich die statische Spannungsempndlichkeit C U des Galvanometer? Diese ergibt sich schlicht als: C U = C I R G (8) 5

3 Schwingungsverhalten Wir verwenden die gleiche Schaltung wie im der vorangegangenen Aufgabe. Wir haben bisher lediglich statische Eigenschaften betrachtet, jetzt wollen wir uns das Schwingverhalten des Galvanometers genauer anschauen - schaltet man nämlich den Strom ab, schwingt der Zeiger logischerweise langsam zurück in die Ruhelage. Durch die Veränderung der Position passiert das, was oben beschrieben wurde: ein Strom wird induziert, der dann teils als Wärme im Widerstand abfällt. Es soll nun in diesem Versuch bestimmt werden: a) Das Dämpfungsverhältnis, also der Quotient von Auslenkung (in mm) vorher und nachher: b) Die Schwingungsdauer T k = α n α n+ (9) Diese sollen bei verschiedenen Widerständen R a bestimmt werden, wobei optimal viele Schwingungen ausgenutzt werden sollen. Desweiteren ist zu bestimmen oder zu zeichnen: Die Abklingkonstante β Ra Da die Abklingung exponentiell abläuft, gilt für β Ra eine logarithmischer Zusammenhang: β Ra = ( ) T ln αn α n+ (20) Ein Diagramm, in dem (β Ra β ) über R a aufgetragen wird. Als zusätzlicher Punkt ist ( R G, 0) einzutragen und dann die Ausgleichsgerade zu berechnen. Die Frequenz des ungedämpften Galvanometers: ( 2π = T ) 2 + β 2 (2) Der Auÿenwiderstand R a,gr für Grenzdämpfung, der bei ( β ) abgelesen wird. Die drei Galvanometerkenngröÿen G, Θ und D, die mit Hilfe der folgenden drei Gleichungen vom Aufgabenblatt berechnet werden (m bezeichne die Gleichung der Geraden, C I den Drehwinkel im Bogenmaÿ von Spule, bzw. Drehspiegel, geteilt durch den entsprechenden Strom), welche nur umgeformt werden müssen: m = 2 Θ G 2, ω2 0 = D Θ, C I = G D (22) Die Galvanometerkonstante G: G = 2 m C I ω2 0 (23) Das Trägheitsmoment Θ des schwingenden Systems: Θ = 2 m C 2 I ω4 0 (24) Die Rückstellkonstante D der Torsionsaufhängung: D = 2 m C 2 I ω2 0 (25) 6

4 Stromstöÿe Bei den Vorangegangenen Aufgaben oss der Strom zumindest solange, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hatte. Nun wollen wir aber untersuchen, wie sich das Galvanometer bei kurzen Stromstöÿen verhält. Der Einfachheit halber wird der kurze Stromstoÿ von einem Kondensator ausgeführt - da dessen Entladung aber exponentiell verläuft, ist es nicht möglich eine feste Länge des Stoÿes anzugeben. Man wählt deshalb als gute Näherung für die Stromstoÿdauer T Q (nach dieser Zeit sind etwa 95% der Ladung abgeossen): T Q = 3 R C (26) Für die Ladung eines Kondensators gilt bekanntlich: I dt = Q = C U (27) Wir bauen also folgende Schaltung auf: Schaltung 5 des Aufgabenblattes Aus (26) folgt auch, dass für unterschiedliche Widerstände R auch unterschiedliche Ausschläge erwartbar sind. Für den Maximalausschlag gilt: mit C b bezeichne hier die ballistische Empndlichkeit, für die gelte: Die Gröÿe Λ ist abhängig vom Widerstand des Schlieÿkreises R: α max = λ C b Q (28) λ = e ( Λ 2π arctan( 2π Λ )) (29) C b = C I 2π T 0 (30) k = e Λ = α n α n+ (3) Für verschiedene Widerstände ergeben sich wie erwähnt unterschiedliche Ausschläge (es oll bei sehr kleiner Stromstoÿdauer T Q und R klein gemessen werden), weshalb man mehrere Fälle unterscheidet: Ballistische Empndlichkeit bei minimaler Dämpfung: R a = α max = G Θ Q (32) C b = G Θ Ra + R G R a 0, 95 (33) 7

Ballistische Empndlichkeit bei R a = 000Ω α max = G Θ Q e C b = G Θ e β arctan ω 0 2 β2 ω 0 2 β2 β β arctan ω 0 2 β2 ω 0 2 β2 β!! Ra + R G R a 0, 95 (34) (35) Ballistische Empndlichkeit nahe der Grenzdämpfung: R a = 330Ω α max = G Θ Q (36) C b = G Θ Ra + R G R a 0, 95 (37) Fluxmetrische Empndlichkeit: R a = 33Ω α max = G Θ Q e C b = G Θ e β arctan ω 0 2 β2 ω 0 2 β2 β β arctan ω 0 2 β2 ω 0 2 β2 β!! Ra + R G R a 0, 95 (38) (39) Wobei im Falle von β >> in der Näherung gilt: α max = G Θ Q β C b = R a + R G G = Q Ra + R G G Q Ra + R G R a Q 0, 95 = (R a + R G ) 2 G R a 0, 95 (40) (4) Desweiteren sollen wir uns noch durch mehrere Messungen mit gröÿeren Werten für R davon überzeugen, dass nur für T Q << T die Stromempndlichkeit als nahezu unabhängig von T Q ist. Es bleibt als letztes noch die Frage zu beantworten: Welchen Sinn haben ballistische Messungen? In der Mechanik kann mich sich zum Beispiel die Frage nach der Geschwindigkeit eines Projektils stellen - dafür schieÿt man es auf ein Pendel, beispielsweise ein Sandsack, und misst dann den Ausschlag des Pendels. Die Aussschlagshöhe des Pendels ist dann charakteristisch für die Energie, die das Projektil besaÿ und man kann mittels der Erhaltungssätze für Impuls und Energie zurückrechnen, welche Geschwindigkeit das Projektil vor dem Einschlag besessen haben muss. Beim Galvanometer benutzen wir das gleiche Prinzip - der Ausschlag des Zeigers ist charakteristisch für den geossenen Strom, denn es gilt: TQ α max = C b 0 I dt (42) Ist also die ballistische Empndlichkeit unseres Galvanometers bekannt, können wir mittels des Maximalauschlags auf die durch das Galvanometer geossene Ladung schlieÿen (für kleine T). 8