Geschichte Alexander Begerl Der Anspruch auf die Königswahl Heinrichs II. Das neue Verständnis der Herzogtümer Studienarbeit
Der Anspruch auf die Königswahl Heinrichs II. Das neue Verständnis der Herzogtümer vorgelegt bei: Universität Mannheim Historisches Institut Seminar für Mittelalterliche Geschichte Seminar: Macht II vorgelegt von: Alexander Begerl LAG Germanistik/Geschichte 8. Fachsemester 1
Inhalt Einleitung und Gang der Untersuchung... 3 Der Tod Ottos III... 4 Der Kampf Heinrichs II. um die Reichskrone... 6 Die Konkurrenten Heinrichs II...8 Hermann II. von Schwaben...8 Ekkehard I. von Meißen... 8 Pfalzgraf Ezzo... 9 Otto von Kärnten... 9 Die Person Heinrich II... 10 Herkunft und Abstammung Heinrich II.... 10 Heinrichs Ansehen in Bayern... 11 Heinrichs Bewusstsein in Folge des Thronstreites... 11 Zeitgenössische Perspektiven Heinrichs II.... 12 Heinrichs Königswahl... 13 Der Regierungsantritt Heinrich II.... 17 Fazit... 19 Quellenverzeichnis:... 21 Literaturverzeichnis:... 21 2
Einleitung und Gang der Untersuchung Als Heinrich I. im Jahre 919 in Aachen inthronisiert wurde 1, stellte dieses Ereignis eine einschneidende Zäsur in der mittelalterlichen Geschichte dar. Ein Nichtfranke und Sachse bestieg den ostfränkisch-deutschen Thron und sorgte damit für eine Machtverlagerung der Königsherrschaft in den Norden des Reiches. Durch die Individualsukzession ebnete er als primus inter pares die Königswürde und sicherte die Herrschaft der Ottonen. Durch Designation bestimmte Heinrich I. 925 seinen Erstgeborenen, Otto I., zu seinem rechtmäßigen Nachfolger und legte somit unwissentlich den Grundstein für die Machtkämpfe innerhalb der beiden Geschlechterlinien des liudolfingischen Hauses, der Ottonen und Heinriche. Erst mit dem Tod Ottos III. und der Krönung Heinrichs II., dem IV. Herzog von Bayern, zum neuen König, endete der bestehende Machtkampf. Nach Otto III. plötzlichen und unerwarteten Ableben entstand ein zu überbrückendes Machtvakuum innerhalb des ostfränkisch-deutschen Reiches, es fehlte ein designierter Thronerbe und Nachfolger des verstorbenen Königs. Heinrich II. war zu jener Zeit durchaus kein Favorit der Großen des Reiches und wurde nicht als natürlicher Nachfolger Ottos III. gehandelt. Da mehrere Herzöge die Gunst der Stunde nutzten um selbst König zu werden, ereigneten sich in Folge dessen schwere Machtkämpfe, die letztlich doch Heinrich II. für sich entscheiden konnte. Dieser Machtkampf Heinrich II. um die legitime Herrschaft als König des ostfränkisch-deutschen Reiches ist nun, unter genauer Beobachtung der Quellen Thietmar von Merseburgs, Gegenstand der Untersuchung. Zudem wird die Krönung Heinrich II. sowie die anschließende Sicherung seiner legitimen Herrschaftswürde im Zentrum des Interesses liegen. Heinrichs Verwendung einer merowingischen Tradition der Herrschaftssicherung wurde lange Zeit von karolingischen und ottonischen Herrschern gemieden, manifestierte nun aber Heinrichs Macht. Besondere Aufmerksamkeit verdienen nicht nur die damalig spektakulären Ereignisse des heftigen Machtkampfes, sie waren zudem Gegenstand kontroverser, neuzeitiger Diskussionen: In jüngster Zeit ist die Thronerhebung Heinrich II. in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt [...], und dies nicht nur, weil Thietmars Darstellung als der weitaus beste Bericht gilt, [...], sondern weil sich hier das zentrale Problem des Verhältnisses von Erbprinz und Wahlrecht in seiner schärfsten Form darstellt, da nach dem Tode Ottos III. die direkte Ottonenlinie abgebrochen war und mehrere Kandidaten zur Auswahl standen. 2 1 Vgl. hierzu: Widukind v. Corvey, cap II, 1, S. 63ff. 2 Boshof, Egon: Königtum und Königsherrschaft im 10. und 11. Jahrhundert, München 1993, S. 69f. 3