Inhaltsverzeichnis. Helmut Kroiß Neue internationale Entwicklungen auf dem Gebiet Klärschlamm

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Transkript:

Inhaltsverzeichnis Dietmar Moser 1-24 Aktuelle Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Klärschlammverwertung und -entsorgung in Österreich und in der EU Helmut Kroiß 25-42 Neue internationale Entwicklungen auf dem Gebiet Klärschlamm Harald Schaaf 43-62 Klärschlamm - ein Schadstoffgemisch oder eine nutzbringende Ressource für eine nachhaltige Landwirtschaft? Rolf Mönicke 63-98 Die schlagbezogene Cd-Bilanz ein Baustein zum landwirtschaftlichen Verbraucherschutz und zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Gerhard Spatzierer 99-108 Das ÖWAV-Regelblatt 17 Aufbau und Entwicklung Matthias Zessner, Karl Aichberger 109-138 Wert- und Schadstoffe im Klärschlamm Herkunft, Verfügbarkeit, potentielle Schad- und Nutzwirkungen Eduard Klaghofer, Horst Müller 139-150 Anforderungen des Bodens für eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung Umsetzung in der Praxis Michael Pollak 151-160 Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung im Vergleich Reinhold Haider, Georg Husz 161-184 Alternative stoffliche Verwertung von Klärschlamm

Johannes Müller 185-204 Stand der Technik bei der Klärschlammdesintegration Maria Fürhacker 205-224 Organische Schadstoffe im Klärschlamm Werner Philipp 225-252 Anforderungen und Verfahren zur Klärschlammhygienisierung Peter Hunziker 253-274 Organisation und Logistik für die Klärschlammentsorgung Erfahrungen aus der Schweiz Harald Dünser 275-292 Integrales Klärschlammkonzept in der Praxis Beispiel ARA Region Dornbirn-Schwarzach Xaver Hölzl 293-300 Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung in Oberösterreich Franz Hammer 301-304 Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung in der Steiermark

Vorwort Klärschlammbehandlung und Entsorgung bewegt die Fachleute und auch die verantwortlichen Politiker und anderen Entscheidungsträger, weil fast die Hälfte der Kosten der Abwasserreinigung dort anfallen. Klärschlamm ist ein Nebenprodukt einer positiven Entwicklung auf dem Gebiet des Gewässerschutzes, die alle sehr begrüßen. Das positive Interesse am Klärschlamm ist dagegen gering Die Diskussion über die richtige Methode der Klärschlammentsorgung wird von zwei Wertvorstellungen getragen, die sich beide an nachhaltigem Handeln orientieren. Einerseits steht der Gedanke der Kreislaufführung der Wertstoffe des Klärschlammes (insbesondere Phosphor als begrenzte Ressource) im Vordergrund, andererseits die Ausschleusung der sich im Schlamm anreichernden Schadstoffe aus dem urbanen Stoffhaushalt über Deponierung der Reststoffe aus der Schlammbehandlung (Verbrennung). In beiden Fällen müssen auch die wirtschaftlichen Randbedingung beachtet werden. Je nach örtlicher Situation werden andere Möglichkeiten zu den geringsten Kosten führen. Bei der großen Anzahl mittlerer und kleiner Kläranlagen im ländlichen Raum stellt die landwirtschaftliche Verwertung des stabilisierten Schlammes die kostengünstigste Variante der Kreislaufführung der Wertstoffe dar. Für diese Lösung wurde von einer großen Arbeitsgruppe im ÖWAV unter der Leitung von D.I. Gerhard Spatzierer ein neues Regelblatt erarbeitet, das einen Konsens von Vertretern der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft darstellt. Dem Ergebnis dieser Arbeit ist dieser Band primär gewidmet. Fast zur gleichen Zeit hat die EU-Kommission einen Entwurf einer neuen Klärschlammrichtlinie entwickelt, jedoch bisher nicht zur Begutachtung ausgesandt, weil man den Fortschritt auf dem Gebiet einer geplanten EU-Bodenschutzrichtlinie abwarten möchte. International gibt es neue Entwicklungen, die eine Ausschleusung der Schadstoffe über Verbrennung des Klärschlammes favorisieren. Ausgangspunkt dafür ist die Zunahme der Anzahl bekannter Schadstoffe mit teilweise unbekanntem Risikopotential, aber auch damit verbundener Bedrohung der Entsorgungssicherheit für die Kläranlagenbetreiber bei landwirtschaftlicher Verwertung. Ziel dieses Bandes soll es auch sein, diese Spannungsfelder bewusst zu machen, damit Lösungen in Zukunft erleichtert werden. Gerhard Spatzierer und Helmut Kroiss Wien, im November 2003