Präparataufarbeitung in der Pathologie Gian Kayser
Bearbeitungsmethoden in der Pathologie Zytologie Beurteilung von Einzelzellen und kleinen Zellgruppen Histologie Beurteilung von zusammenhängenden Geweben und Wachstumsmustern Zusätzliche Untersuchungemethoden - Immunhistochemie - Molekularpathologie
Zytologie Untersuchung von Körperflüssigkeiten Abstrichen Punktaten/ Aspiraten Begutachtung der Morphologie des Zellbildes
Zytologie - Untersuchungspräparate Ausstrichpräparate Bürstenzytologie Feinnadelaspiration Flüssigkeitspunktate Zytozentrifuge Flüssigkeitspunktate Aspirationen Dünnschichtzytologie Flüssigkeitspunktate Aspirate aus LK und Tumoren Abstriche Zellblock Sputum
Punktionstechnik Herdbefund punktieren Unterdruck aufbauen Herdbefund durchfächern Unterdruck ablassen Spritze ziehen
Präparation Ausstrichtechnik Für Feinnadelaspirate/ Flüssigkeitspunktate bei wenig Material Fixierung mit 99% Ethanol oder einem entsprechenden Fixierspray
Präparation von Flüssigkeiten Feinnadelaspiration Flüssigkeitspunktate in EDTA-Röhrchen
Präparation Zytozentrifuge
Präparation Zytozentrifuge Ein Anteil der Flüssigkeit für das Zytozentrifugat eingesetzt Zweiter Anteil der Flüssigkeit wird zum Ausstrich genutzt
Gutartige Zellbilder
Unklares Zellbild papilläre Formationen
Zytologische Beurteilung Keine malignen Zellen Kein Anhalt für Malignität Unklares Zellbild z. B. papilläre Epithelverbände Verdacht auf Maligne Zellen Mit Malignen Zellen DCIS / invasives Karzinom Unzureichende Material zu wenig Zellen aus dem Zielorgan
Vorteile/Nachteile der Zytologie Vorteile Einfache Technik Erfassung eines großen Bereichs Bei Zysten: diagnostisch und therapeutisch Kostengünstig Schnelle Diagnostik Nachteile Bei Ausstrichen: Kaum Zusatzuntersuchungen möglich Bei Papillären Strukturen: Keine Dignitätsaussage möglich
Histologie Untersuchung von Gewebeproben Beurteilung von Gewebeverbänden Beurteilung von Wachstumsmustern/ Infiltration Invasiv lobuläres Karzinom neben ADH ER Immunhistochemie
Histologie - Untersuchungsmethoden Unfixiertes Material Gefrierschnitt Fixiertes Material Formalin Glutaraldehyd Bouin
Intraoperative Gefrierschnitte Im Kryostat Material wird tiefgefroren (-40 o C) Gefrierschnitte 3 bis 10 µm Färbung Modifizierte HE Spez. Immunhistologie Spez. Enzymhistologie Vorteil: Diagnose innerhalb von Minuten Nachteile: Eingeschränkte Morphologie Eingeschränkte Immunhistologie Großer Materialverlust
Fixiertes Untersuchungsgut Fixierung (ideal 12 bis 48 h) Gewebeentwässerung Paraffineinbettung Mikrotom 3 bis 5 µm Färbung diverse Vorteile: Sehr gute Morphologie Weitere Methoden Immunhistochemie Molekularpathologie Nachteil: Diagnose innerhalb von 48 h
Schnellschnitt vs. Paraffin Gefrierschnitt vom gefrorenen Gewebe Paraffinschnitt nach Formalin-Fixierung ohne vorangegangenen Gefrierschnitt
B-Klassifikation B1 unzureichendes Material / ausschließlich Normalgewebe, Herdbefund nicht erklärbar B2 gutartig. Korrelation mit mammographischem Befund ist vorhanden B3 gutartig, aber mit unklarem biologischen Verhalten B4 Malignitätsverdächtig B5 Maligne B5a nicht-invasives Karzinom B5b invasives Karzinom B5c nicht sicher invasives Karzinom B5d nicht epithelial oder nicht primär Mamma
B3 -Läsionen Zwei verschiedene Gruppen: 1. Läsionen, die häufig mit Malignität assoziiert sind, diese jedoch selbst nicht in der Biopsie enthalten ist Lobuläre Neoplasie (LN) Atypische Epithelproliferate vom duktalen Typ (ADH) Atypische Columnarzellläsion = flache epitheliale Atypie (FEA) 2. Läsionen, in denen aufgrund ihrer Heterogenität atypische oder maligne Proliferate in der Mikrobiopsie nicht erfasst sein können. Papilläre Läsionen Komplex sklerosierende Läsionen Phylloidestumor ohne klare Malignität Mukozelen-artige Läsionen Zystisch-hypersekretorische Läsionen
FEA flache epitheliale Atypie Definition: Epitheliale Proliferation von 1 bis 5 Lagen mit leichten nukleären Atypien, jedoch ohne DCIS-typischen Architekturstörungen. Lokalisation: Terminal duktulo-lobuläre Einheit Synonyme: Columnarzellmetaplasie mit Atypie Columnarzellhyperplasie mit Atypie clinging carcinoma of the monomorphic type
FEA - Histologie 52 Jahre J. Nr.: BE 1241/09
FEA flache Epithelatypie Assoziation mit Malignität: DCIS 36 % Lobuläre Neoplasie 63 % Tubuläres Karzinom 84% Gemischtes tubuläres CA70% Tubulolobuläres CA 86 % Lobuläres Karzinom 54 % Bei Nachweis einer FEA sollte die Exzision des Herdbefundes erfolgen
ADH atypische duktale Hyperplasie Definition: monotone Epithelproliferation vom duktalen Typ mit ruhiger Sekundärarchitektur Lokalisation: terminale duktulo-lobuläre Einheit Abgrenzung zu niedriggradigem DCIS: Zytologisch: keine Architektonisch: keine Ausdehnung: < zwei benachbarte basalmembranbegrenzte Areale, die komplett von atypischen Zellen ausgefüllt werden (üblicherweise < 2 3 mm)
ADH atypische duktale Hyperplasie CK 5/6 e-cadherin
ADH atypische duktale Hyperplasie Biologische Wertigkeit: Erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines invasiven Karzinoms Normales Brustdrüsengewebe Proliferation ohne Atypie (UDH) Atypische duktale Hyperplasie 1 fach 1,3 2 fach 3,7 5 fach Gilt als Vorstufe des DCIS Abgrenzung gegenüber niedriggradigem DCIS nur über Ausdehnung
Papillom - Papillomatose Definition: Gutartige epitheliale Proliferation des duktulo-lobuläresn Systems mit papillärem Wachstumsmuster Lokalisation: Zentral: Große Gänge und Ausführungsgänge der Brustwarze ( Brustwarzenadenom ) Peripher: terminale duktulo-lobuläre Einheit
Papillom - Papillomatose
Papillom - Papillomatose Biologische Wertigkeit Atypische duktale Proliferation innerhalb eines Papilloms in biszu 30 % der peripheren Papillome Bei periphere Papillome liegt ein höheres Risiko eines assoziierten Karzinoms vor als bei zentralen Zusammenhang zwischen papillären und proliferativen Läsionen ist bisher nicht zufriedenstellend geklärt.
Konsequenz bei B3-Läsionen B3-Läsionen umfaßt überwiegend proliferative und papilläre Epithelläsionen (neben fibroepithelialen und mukozelenartigen Proliferationen Umfaßt eine Gruppe epithelialer Proliferationen mit subtiler Histologie Sind Atypien in einer epithelialen Proliferation (FEA, ADH, atypisches Papillom) nachweisbar, sind diese Läsionen deutlich häufiger mit in-situ und invasiven Karzinomen assoziiert. Eine komplette Exzision sollte angestrebt werden.
Diagnostische Strategie in der Pathologie Makroskopie Histochemie Mikroskopie Elektronenmikroskopie Immunhistochemie Molekularpathologie Diagnose
Zytologie vs. Histologie Kosten Zytologie sehr niedrig (Ausnahme Dünnschicht) Histologie niedrig Befunddauer Minuten - Stunden 6 36 Stunden Aussagekraft abhängig von der Fragestellung abhängig von der Fragestellung Zusatzuntersuchungen eingeschränkt gut möglich Untersuchungen an selbem Material teilweise möglich meist möglich Immunfärbungen ja ja Molekulare Untersuchung ja ja Abhängig von klinischen Angaben sehr stark weniger wichtig
Vorteile/ Nutzen der Pathologie (Kostengünstig) Goldstandard für die Tumordiagnostik Primärtumorbeurteilung Prognostische Aussagen (Differenzierung) Prädiktive Aussagen (CerbB2 - Herzeptin, CD20 - Rituximab) Zeitnahe Diagnostik
Schwierigkeiten für den Pathologen Fehlende klinische Informationen Artifizielle Veränderungen Zu geringe Materialmenge Fragliche Repräsentativität z. B. fibröses Bindegewebe bei Lymphknotenpunktion
Was benötigt der Pathologe? Information Klinische Angaben Klinische Befunde Radiologische Befunde Entnahmestelle (LK / Lymphom) Entnahmeart Untersuchungsmaterial Möglichst viel bzw. groß Entsprechend vorbereitet Ausstrichpräparat Un-/fixiert
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!