Zertifikatsprogramm der Hochschuldidaktik Göttingen Lehrprojekt

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Transkript:

Zertifikatsprogramm der Hochschuldidaktik Göttingen Lehrprojekt

Inhaltsverzeichnis 1. Kurze Einführung S. 1 2. Die Lehrprojekte S. 2 2.1 Lehrprojekt I (Feedbackmethoden Blitzlicht ) S. 2 2.2 Lehrprojekt II(Aktivierende Methoden Programmheft ) S. 3 2.3 Lehrprojekt III (Aktivierende Methoden Brainstorming ) S. 4 2.4 Lehrprojekt IV (Basiskompetenzen Prüfen) Anhang

Lehrprojekt 1. Kurze Einführung Das Lehrprojekt wurde in Rahmen des Seminars Fachdidaktik in außerschulischen Vermittlungszusammenhängen durchgeführt. In diesem Basisseminar des Bachelorstudienganges lernen die Studierenden die Vermittlung von deutscher Sprache und Literatur außerhalb der Institution Schule kennen. Vermittlungsinstanz. Vermittlung Die Schule ist eben nur eine von deutscher Sprache und Literatur findet auch oder sogar hauptsächlich im Kontext von Gesellschaft und ihren kulturellen Einrichtungen statt. Die Studierenden untersuchen verschiedene Vermittlungswege und -instanzen und entdecken so spezifische Arbeits- und Vorgehensweisen unterschiedlicher Institutionen der Vermittlung. Gleichzeitig werden aber auch verschiedene Methoden angewandt und reflektiert, so dass man sich stets auf zwei Ebenen bewegt. Im Folgenden soll nicht ein großes Lehrprojekt vorgestellt werden. Vielmehr sollen mehrere kleine Komponenten beschrieben werden. Die einzelnen Bausteine wurden in zwei Seminaren zu gleichen Thematik, aber in verschiedenen Semestern ausprobiert. Die Teilnehmerzahl unterschied sich in den genannten Veranstaltungen gravierend: Während im Wintersemester nur etwa 25 Studierende teilnahmen, setzt sich das Seminar im Sommersemester aus ca. 55 Teilnehmern 1 zusammen. Die unterschiedlichen Seminargrößen beeinflussen natürlich auch die Planungen, so dass jeweils andere Vorgehensweisen bzw. Methoden zum Einsatz gekommen sind. 1 Im Folgenden ist die weibliche Form stets mitgemeint.

2. Die Lehrprojekte 2.1 Lehrprojekt I (Wintersemester 2008/2009) (Feedbackmethoden Blitzlicht ) 2 Nachdem im Seminar im Wintersemester 2008/2009 die Teilnehmer den Evaluationsbogen der Universität ausgefüllt hatten und ich die Auswertung erhalten hatte, empfand ich die aus den Ergebnissen resultierenden Informationen als unzureichend. Da es sich um universelle Fragebögen für unterschiedliche Fächer handelt, ist eine Rückmeldung aus fachlicher Ebene kaum möglich. Lediglich ein Feld für zusätzliche Bemerkungen eröffnet hier einen kleinen Spielraum. Um eine für mich nützlicheres und aussagekräftigeres Feedback zu erhalten, habe ich die Methode Blitzlicht angewendet. Zunächst wurden die Regeln kurz erläutert: Jede Antwort sollte kurz sein (2-3 Sätze). Es sollten konkrete Dinge benannt werden. Diskussionen des Plenums oder ein konkreter Kommentar des Lehrenden sind nicht erlaubt. Was würde ich an der Lehrveranstaltung auf jeden Fall beibehalten / was würde ich ändern? - Diese Fragen richtete ich an das Seminar. Während die Studierenden antworteten notierte ich die unterschiedlichen Anmerkungen und Vorschläge. Unklare Aussagen oder Ideen, die mir besonders relevant schienen, griff ich anschließend noch einmal auf und fragte nach. Allerdings stellte ich die Fragen an das gesamte Plenum und nicht an einzelne Personen, von denen diese Aussagen stammten, um niemanden bloßzustellen oder zu verunsichern. Durch diese Methode erhielt ich einige Impulse, die ich bei der Planung des Sommersemesters aufgegriffen habe. 2 Diese Methoden wurden im Workshop Aktivierende Methoden von Jörg Wendorff eingeführt und im Anschluss daran in meinem Seminar eingesetzt. Erst nach Semesterende fand der Workshop zu Feedbackmethoden von Anita Maria Fischer statt, in dem die Methoden erneut vorgestellt wurden.

2.2 Lehrprojekt II (Sommersemester 2009) (Aktivierende Methoden Programmheft ) In den Einführungsveranstaltungen eines jeden Seminars ist es üblich, einen Überblick über die einzelnen Sitzungen zu geben, die Themen vorzustellen und Arbeitsaufträge an die Studierenden zu verteilen. Dadurch soll das natürliche Bedürfnis nach Orientierung gestillt werden. Eine herkömmliche Möglichkeit stellt der Semesterplan dar: Ein Din A4 Blatt, auf dem die Sitzungen mit Datum und einer Themenüberschrift versehen, aufgelistet sind. Im Sommersemester 2009 wurde zum ersten Mal die von Jörg A. Wendorff vorgeschlagene alternative Möglichkeit eingesetzt: das Programmheft. 3 Hierbei handelt es sich um ein in der Mitte gefaltetes Din A4 Blatt. Auf der Vorderseite sind der Titel des Seminars und die Rahmendaten (Name der Abteilung, Name der Dozentin, Veranstaltungszeit, Veranstaltungsort) zu lesen. Im Inneren ist zum einen der herkömmliche Semesterplan abgedruckt und zum anderen zusätzliche Informationen, die das Organisatorische betreffen: die Bedingungen für den Erwerb von Credits, eine kurze Beschreibung der Seminarunterlagen und die Kontaktdaten der Dozentin. Hinweise zu der anstehenden Seminararbeit wie Vorgabe der Formalia oder Vorschläge für mögliche Hausarbeitsthemen befinden sich auf der Rückseite dieses Programmhefts. Im Gegensatz zu Jörg Wendorffs Vorschlag wurde auf der Rückseite kein Platz für Ergänzungen durch die Teilnehmer gelassen. Es wurde vielmehr darauf geachtet, dass auf allen Seiten Raum für kurze Notizen ist. Diese Art Informationen zum Seminar zu geben hat sich aus mehreren Gründen als effektiv erwiesen. In einem Programmheft ist nicht nur mehr Platz für Hinweise organisatorischer Art ist, man erreicht auch gleichzeitig durch die Aufteilung auf vier Seiten ein übersichtlicheres Layout. Zudem wird durch das ungewöhnliche Programmheft der Überraschungseffekt garantiert und die Teilnehmer werden so neugierig auf die Veranstaltung, wodurch wiederum die Motivation steigt. Auch in den nächsten Seminaren wird das Programmheft sicherlich zum Einsatz kommen. 3 Siehe Anhang I.

2.3 Lehrprojekt III (Sommersemester 2009) (Aktivierende Methoden Brainstorming ) Gerade in Lehrveranstaltungen, die eine hohe Teilnehmerzahl aufweisen, besteht die Gefahr, dass das Seminar zum Frontalunterricht verkommt und so die meisten Studierenden eher passiv verharren anstatt das Geschehen aktiv mitzugestalten. Nicht selten steckt hinter diesem Verhalten die Angst, etwas Falsches zu sagen und sich so vor einer großen Gruppe zu blamieren. Um diese Bedenken abzubauen eignet sich die Methode Brainstorming. Bei diesem Vorgehen wird nicht zwischen richtig und falsch unterschieden. Jede Idee ist willkommen, auch wenn sie abwegig erscheint. Das Kritisieren der Ideen ist nicht erlaubt. Diese Methode wurde in der ersten Sitzung des Sommersemesters eingesetzt, in der es darum geht, dass die Studierenden die Thematik des Seminars kennenlernen und die zentralen Begriffe erarbeiten. Was fällt Ihnen zu dem Begriff,Fachdidaktik ein? So lautete die Frage, die die Studierenden dazu aufforderte ihre Ideen und Assoziationen mitzuteilen und ohne Melden frei zuzurufen. Die Antworten wurden auf dem Laptop mitgeschrieben und mit einem Beamer an die Wand projiziert, so dass sie für alle sichtbar waren und Anregungen für weitere Äußerungen geben konnten. Wenn auch der Anfang eher stockend war, wurde das Plenum immer lebendiger und zahlreiche auch kontroverse Ideen wurden notiert. Eben durch diese Differenzen konnte das inhaltliche Ziel dieses Vorgehens erreicht werden: Es wurde erkannt, dass es keine einheitliche Definition gibt bzw. geben kann. Außerdem erhielt die Dozentin einen ersten Überblick über das Vorwissen der Seminarteilnehmer. So führte diese Methode zu doppeltem Erfolg. Neben Erreichen des inhaltlichen Ziels, wurde gleich zu Beginn des Seminars eine positive und motivierende Arbeitsatmosphäre geschaffen.

2.4 Lehrprojekt IV (Wintersemester 2008/2009 / Sommersemester 2009) (Basiskompetenzen - Prüfen) Denkt man an Verbesserung der Hochschullehre, verknüpfen die Meisten wohl damit die Auflockerung von langweiligen Seminarsitzungen, die Erhöhung der Verständlichkeit von Vorlesungen und vielleicht auch die Verbesserung von der Lehrevaluation. Doch gerade im Zuge des Bologna-Prozesses und der Einführung von modularisierten Bachelor- und Masterstudiengängen rückt die Frage nach Bewertung der Studienleistungen immer mehr in den Vordergrund. Wie erreicht man Objektivität, Reliabilität und Validität? Wenn selbst bei vorgefertigten Testverfahren die Gütekriterien nicht immer problemlos einzuhalten sind, ist es dann bei individuellen Texten mit einem breiten Themenspektrum wie Seminararbeiten nicht völlig unmöglich? Im letzten Wintersemester habe ich genau vor diesem Problem gestanden. Also suchte ich nach einer Methode, die mir helfen könnte, eine gerechtere Bewertung zu erreichen. Ich entschied mich für die Einführung eines Bewertungsschemas 4 für die Seminararbeiten. Dabei sollten folgenden Kriterienkategorien berücksichtigt werden: Sprache Äußere Form Fragestellung / Zielsetzung Aufbau / Gliederung / Argumentationsgang Wissenschaftliche Erschließung Eigenständigkeit / Urteilsfähigkeit Ich orientierte mich an bereits vorhandenen Bewertungsschemas 5, um durch Ergänzungen und Änderungen meinerseits ein Schema zu erhalten, das auf die Bedürfnisse meines Seminars abgestimmt ist. Bei der Korrektur der Hausarbeiten war es äußerst nützlich und diente anschließend als Basis zum Verfassen der Verbalgutachten. Allerdings habe ich im Wintersemester das Bewertungsschema nicht den Studierenden zu Verfügung gestellt. Um aber eine größere Transparenz zu erreichen, wird dies im Sommersemester geändert. 4 Siehe Anhang II. 5 Z.B. an folgendem: http://www.geschichte.uni-mainz.de/dateien/bewertungskriterien_hausarbeiten.pdf

Auch wenn dies keine Garantie für eine hundertprozentige Einhaltung der Gütekriterien ist, so stellt es doch einen ersten Schritt zu einer objektiveren und transparenteren Bewertung dar.