Das Klimaabkommen von Paris Wege zur Umsetzung
Das Pariser Klimaabkommen 195 Staaten, darunter auch USA und China (Ratifizierung steht noch aus) Tritt 2020 in Kraft Ziel: Erderwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius Ab 2050: Weltweite CO2-Neutralität gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung für Klimaschutz
Klimaschutz Ein Kraftakt I Klimaziel schaffen: Ausstoß von zusätzlich 1000 Gt CO2 nicht überschreiten Bei Überschreitung äußerst gefährliches Ausmaß der Erderwärmung Ist das viel oder wenig? Derzeitige Reserven an Kohle, Öl und Erdgas => 15.000 Gt CO2 2-Grad-Ziel: Von 15.000 Gt CO2 in Form von Kohle, Öl und Gas müssen 14.000 Gt im Boden bleiben! Pariser Klimaziel erfordert erhebliche Anstrengungen! Nicht Ressourcen sind knapp, sondern Kapazität der Atmosphäre!
Klimaschutz ein Kraftakt II Problem: Ausbau der Erneuerbaren drückt Preis der Fossilen Nachfrage nach Fossilen steigt weiter an Globaler Klimaschutz ist mehr als Ausbau der Erneuerbaren! Ausstiegsstrategie aus Öl, Kohle und Erdgas! (Dekarbonisierung bis 2050) D.h. CO2 Neutralität bei Wärme, Strom und Verkehr Dazu erforderlich: Schlagkräftige umweltpolitische Instrumente Förderung von Öl, Kohle und Gas unattraktiv, d.h. teuer machen!
Globaler Klimaschutz hat strukturelle Probleme Klimaschutz ist ein öffentliches Gut Anreiz für jedes Land, selbst keinen Klimaschutz zu betreiben Und: Keine internationale Durchsetzungsinstanz Öffentliches Gut Klimaschutz wird nicht ausreichend bereitgestellt
Anforderungen an klimapolitische Instrumente zusammengefasst Dekarbonisierung: Öl, Kohle und Erdgas unattraktiv machen Anreize für Staaten enthalten, in Klimaschutz zu investieren Trotz Anreiz zum Trittbrettfahren Trotz fehlender Durchsetzungsinstanz
Klimapolitische Instrumente bisher Kyoto Cap and Trade ( joint implementation ) Baseline and Credit Probleme USA trat aus, Privilegien für China heiße Luft Abbildung: BPB
Klimapolitik nach Paris Nationally Determined Contributions (nationale Klimaverpflichtungen, Art. 3) Staaten können NDC s untereinander handeln ( joint implementation, Art. 4) Wie soll Einhaltung gewährleistet werden? Länder müssen regelmäßig Bilanzberichte ihres CO2-Ausstoßes vorlegen (Art. 13) Gegenseitige Überprüfung, Prüfung durch Expertengruppe (Art. 13) Bei Nichteinhaltung: Blame and Shame als Sanktionsmechanismus (Art. 15) Finanzielle Kompensation für Klimaschutz für Entwicklungs- und Schwellenländer
Einordnung I Summe der nationale Klimaverpflichtungen reicht nicht aus für Begrenzung auf 2 Grad Aber: Vertrag sieht Überprüfung und Verschärfung ab 2020 alle fünf Jahre vor Fraglich, ob nationale Klimaziele (NDCs) eingehalten werden Reicht Blame and Shame als Sanktionsmechanismus aus? Möglichkeit auf veränderte Rahmenbedingungen zu verweisen Gegenseitige Legitimation bei Nicht-Einhaltung
Einordnung II Manipulationsanfälligkeit der Bilanzberichte Fraglich, ob Emissionsreduzierungen zusätzlich sind. Entscheidend: Klimaabkommen muss als fair empfunden werden! Deutschland und Europa müssen sich konsequent für Verschärfung und Einhaltung der nationalen Klimaverpflichtungen einsetzen
Das Klimaabkommen hat einen Auftrag für die Politik vor Ort! Art. 5: Naturschutz, Aufforstung, Erhalt von Feuchtgebieten, Grünland und Brachflächen zur Erhöhung der Senkenkapazität Art. 6 u. 12: Bildung für Klimaschutz, Menschen zur Partizipation am Klimaschutz anregen, Bewusstseinsbildung Art. 7: Anpassung an den Klimawandel, Widerstandsfähigkeit (z.b. Artenschutz) Art. 8: Forschung und Entwicklung: Erneuerbare, Effizienztechnologien
Fazit Öl, Kohle und Erdgas größtenteils im Boden lassen Nationale Klimaziele (NDCs) noch nicht ausreichend, aber Verschärfung geplant Abkommen basiert auf Freiwilligkeit Klimapolitische Instrumente des Abkommens Nationale Klimaziele Möglichkeit zum Emissionshandel (joint implementation) Kompensation für Entwicklungsländer Paris ist Arbeitsauftrag für Politik vor Ort: Naturschutz, Senkenkapazität, Technologieentwicklung, Bewusstseinsbildung
Vielen Dank