Selbst- und Fremdbilder des Alter(n)s und deren Folgen

Ähnliche Dokumente
«Alt sind nur die anderen!»

Wie gehen (ältere) Menschen mit Veränderungen um?

Altersbilder neu denken

Allgemeines. Das Altersbild unserer Gesellschaft:

Demographische Alterung und individuelles Altern

Alt sein: vielfältig, interessant und schrecklich zugleich. Einblicke in die Lebenslagen und Lebenswelten alter Menschen

Marco Dohle & Gerhard Vowe. Mediatisierung aus subjektiver Sicht. Untersuchungen zur Einschätzung der politischen Relevanz von Medien.

Psychologie des Alterns

Personalmanagement in Zeiten des Demographischen Wandels

Gesund alt werden im Quartier

Messung von Lebensqualität in Heimen

Schuldangst Kastrationsangst 23

Internet-Nutzung im Alter

Störungen im Anpassungsprozess aus klinischer Perspektive

Alkohol in unserem Alltag St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd Seite 2

Psychologische Grundlagen der Gerontologie

Freiheit im Alter. Freiheit im Alter Prof. Dr. Mike Martin 1. Wenig Freiheit: Risikofaktorenmodell der Lebensqualität.

Gesundheit und Alter Alter(n) als Risiko? Alter(n) als Chance?

Institut für Facility Management. ABSCHLUSSEVENT «OFFICES, CHANGE & HEALTH» Vorstellung Projektergebnisse ZHAW 19. März Zürcher Fachhochschule

Vielfalt gehört dazu Demografische Entwicklung, Inklusion und Diversität: Herausforderungen für die Selbsthilfe

Vor dem Tod sind nicht alle gleich. Überlegungen zur sozialen Frage am Lebensende

Die Relevanz sozialer Strukturen für ein sportlich aktives Alter(n)

Dyaden im Alter Mike Martin 1

Alle(s) inklusive? Engagement und Teilhabe für mehr Lebensqualität im Alter

Sehbeeinträchtigung und Bewältigung im Alter Im Alter eine Sehbehinderung erfahren Ergebnisse einer Vorstudie in Zusammenarbeit mit dem SZB

So gesund ist freiwilliges Engagement! Mag. Martin Oberbauer Freiwilligen-Management & Ehrenamtsbörse

Jugendliche aus Sicht der Erwachsenen

Forever young? Über die Vor- und Nachteile des Alters aus philosophischer Sicht

ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE & SOZIALISATION. Mädchenschachpatent 2015 in Nußloch Referentin: Melanie Ohme

Talente und Expertise älterer Menschen

Was ist ein gutes Leben? Qualité de vie vie de qualité? Kanton St.Gallen Gesundheitsdepartement

INKLUSION ALS FRAGE GESELLSCHAFTLICHER ANERKENNUNG KONSEQUENZEN FÜR PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN UND IHR UMFELD? Sigrid Graumann

Gesundheitsressourcen älterer Menschen stärken!

Herausforderungen des Alterns und des Alters

Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz

François Höpflinger Alt werden Segen oder Fluch Feststellungen aus der Forschung.

Eine Studie des Zentrums für Gerontologie im Auftrag von Stadt Zürich Alterszentren.

Wahrnehmung von Emotionen und Veränderungen im Wohlbefinden bei alten und jungen Menschen

Sozio-Kultur. Prof. Dr. Brigitte Fahrenhorst WS 2010/11

Einführung in die Soziologie sozialer Ungleichheit

Vorwort Grundannahmen und Konzepte der Entwicklungspsychologie

Die Zukunft des Alter(n)s in der Gemeinde. 5. Mai 2017 Prof. Dr. Franz Kolland

François Höpflinger Altern heute zur Lebenslage der über 80-jährigen Menschen in der Schweiz.

Mythos Älterwerden. Dipl.-Psych. Alexandra Miethner Psychologische GesundheitsVersorgung e. V.

Schöne neue Alterswelt? Die Ideologie des Ac-ve Ageing

Healthy ageing und Prävention

Hilfe Ich bin einsam! Möglichkeiten und Grenzen der Betreuung

Gesundheitsförderung, Prävention, Früherkennung

Deutsch türkisches Medienseminar zum Thema Familie im Wanbdel der Gesellschaft und im Speiegel der Medien

Stabilität und Veränderung psychologischer Aspekte im höheren Erwachsenenalter. Dr. Stefanie Becker


A u s d e r K ü c h e e i n e s G e r o n t o l o g e n. v o n H e i n z E r n s t

procrastinare (lat.): auf morgen vertagen

Theoretische Rahmenkonzepte

Bedarfsanalyse zur Inanspruchnahme eines aktivierenden Hausbesuchs bei Senioren und Seniorinnen in Bremen

Jorge Montoya-Romani Berater & Trainer Interkulturelles Lernen

FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)

Altsein ist später. Dimensionen subjektiver Alter(n)serfahrung

Das Haus der Arbeitsfähigkeit

Strafvollzugsrecht (4) Dr. Michael Kilchling

Stabilität und Veränderung psychologischer Aspekte im höheren Erwachsenenalter. Dr. Stefanie Becker

Soziale Ungleichheit in Oberösterreich

Entwicklung und Förderung von Mitgefühl. Prof. Dr. Jutta Kienbaum Freie Universität Bozen

Ein Zentrum für Gesundes Altern-Relevanz für die Onkologie?!

kultur- und sozialwissenschaften

Wahrnehmung, Einstellung und Verhalten von Menschen in alternden und schrumpfenden Belegschaften

R onald Ingleha rt. Kultureller. Umbruch. Wertwandel in der westlichen Welt. Aus dem Englischen von Ute Mäurer. Campus Verlag Fran

Islam und Muslim*innen in Deutschland: Die Sicht der Bevölkerung Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

Stabilität und Veränderung psychologischer Aspekte im höheren Erwachsenenalter. Dr. Stefanie Becker

Die Gesundheitskompetenz

Prof. Dr. Jörn Borke Hochschule Magdeburg-Stendal

Das Haus der Arbeitsfähigkeit beim BEM bauen

Wahrnehmung und Bewertung der Gentherapie in Deutschland

Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie

Basiskompetenzen eines Kindes bis zur Einschulung

4.5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick

Europa 2038 Der Blick deutscher Jugendlicher auf die Zukunft Europas. Prof. Dr. Detlef Urhahne Universität Passau

WENN ICH BERÜHRT WERDE, SPÜRE ICH,

Das Altern meistern:

Marion Aeberli, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bundesamt für Statistik (BFS) Marion Aeberli Modul RAN ZidS-2017 Neuchâtel

Therapiebedürftige Kinder und Jugendliche im Schulalter. Erfahrungen aus psychotherapeutischer Sicht und präventive Ansätze

Vom Kind aus gedacht

Soziale Kognitionen. Prof. Dr. Wolfgang Schlicht SoSe 2003

Lebensstile im Alternsprozess

Vom Stress zum Burnout

Gesundes Führen im Demografischen Wandel

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig

Psychosomatikseminar Depression

Freundschaften als Element der alltäglichen Lebensführung in der zweiten Lebenshälfte

Diversity - Vielfalt der Menschen und Arbeitswelt 4.0

Die älteren türkischen Migranten in Deutschland

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Fachtagung Radikalisierung junger Menschen vorbeugen. Daniela Krause 10.

Sensibilität für Differenzen statt Kulturalismus

Aktuelle Entwicklungen in der Trennungs- und Scheidungsforschung in Deutschland und Europa

Lebensphase Alter. Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens. Eine Einflihrung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung

Lebenszufriedenheit und Partnerschaftsqualität der Menschen mittleren und höheren Alters in unterschiedlichen Lebensformen

Kulturelle Offenheit gegenüber Auslandsmärkten

Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum

Einführung in die Soziologie sozialer Ungleichheit (PS)

Transkript:

Altersgebrechlich oder altersweise? Wie Altersbilder unseren Alltag verändern. Ein klassisches Bild des Alterns: die Treppe Selbst- und Fremdbilder des Alter(n)s und deren Folgen Hans Rudolf Schelling Universität Zürich Zentrum für Gerontologie / 7 / 8 Ein demographisches Bild: die Pyramide...... oder die Zwiebel? / 9 / 10 1

Das Altersbild der Demographen Das Altersbild der Demographen Alter Alter 100 100 90 1880 90 1980 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Männer (in Promillen) Frauen 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Männer (in Promillen) Frauen / 11 / 12 Altersbilder in Buchtiteln Früher war alles besser... Das Elend der alten Leute (Rudolf Schenda, 1972) Die späte Freiheit (Leopold Rosenmeyer, 1983) Jugendwahn und Altersangst (Hilmar Hoffman, 1988) Die Entfernung vom Wolfsrudel. Vom drohenden Krieg der Jungen gegen die Alten (Reimer Gronemeyer, 1989) Die Alten kommen (Heiner Hug, 1992) From Age-ing to Sage-ing (Zalman Schachter-Shalomi, 1995) Das Methusalem-Komplott (Frank Schirrmacher, 2004) Früher: Achtung vor dem Alter Macht und Besitz Weisheit Heute: Missachtung und Geringschätzung Ohnmacht und Armut Geistiger Abbau / 13 Wirklich??? / 14 2

Früher war alles besser...? Früher war alles besser...? Kulturhistorische Studien (Borscheid, 1989): Zu allen Zeiten gab es gleichzeitig positive, negative und ambivalente Altersbilder Senex : seniler Senator? Alter vorrangig als Phase des Niedergangs, aber auch der Weisheit Ansehen an gesellschaftliche Funktionen gebunden, nicht an Alter an sich Höheres Ansehen bei stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen als in Umbruchs- und Kriegszeiten Mündliche Tradition stärkte Ansehen und Funktion der Alten Kulturvergleich (Schade, 1987): Modernisierung und Technisierung bringt Funktions- und Prestigeverlust für Alte (Tradition hat weniger Bedeutung) Gesellschaftliche Einflussfaktoren auf den Status älterer Menschen: Beitrag der älteren Menschen an die Kultur allgemeine sozioökonomische Situation soziale Organisation und Struktur einer Gesellschaft (Gerontokratien vs. jugendzentrierte Gesellschaften) die Familienstruktur (Klein- vs. Grossfamilie; materielle Absicherung) Religion (religiöse Funktionen alter Männer: Schamanen, Priester) / 15 / 16 Heutiges landläufiges (?) Altersbild: Alter als Defizit Abnehmende körperliche und geistige Gesundheit Körperliche Beschwerden Abnehmende Intelligenz Schlechtes Gedächtnis Armut (oder heute: Reichtum auf Kosten der Jungen) Hässlichkeit (Körpergestalt, Kleidung) Einschränkung des physischen und psychischen Lebensraums Einsamkeit, Vereinsamung Missmut, Griesgram Tatenlosigkeit, Langeweile Gerontologische Kritik des Defizitmodells (z.b. U. Lehr) Stimmt alles nicht! Alte sind kompetent, aktiv, erfahren, sozial integriert, gesund, positiv zum Leben eingestellt... Oder aber: Differenzierung nach Etappen des höheren Alters, nur grob einem kalendarischen Alter zuzuordnen: 1. Letzte Berufsphase und nahende Pensionierung 2. Autonomes Rentenalter 3. Verstärkte Gebrechlichkeit 4. Abhängiges Rentenalter' / 17 / 18 3

Metakritik des Defizitmodells (C. Carls, 1996) Zum Begriff des Altersbilds (E. Schmitt, 2004) Ein homogenes, einfach abrufbares negatives Altersbild (Defizitmodell, Stereotyp) der Bevölkerung existiert in Wirklichkeit gar nicht! GerontologInnen bauen eine Ideologie des erfolgreichen Alterns auf, der nur gesunde, aktive, kulturell bewegliche, integrierte und ökonomisch gut gestellte Alte entsprechen. Gesellschaftliche und politische Bedingungen werden ausgeblendet, Alte für Ihre Lebenslage selber verantwortlich gemacht. Aber: Es gibt positive und negative Altersbilder (Plural!), wie es kompetente und defizitäre Alte gibt. / 19 Ausgangspunkt: Ageism (Butler, 1969): negative Stereotypisierung, Vorurteile, Diskriminierung alter Menschen Kein theoretisch und empirisch einheitliches Konzept: Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen vermischt In westlichen Gesellschaften weit verbreitet : widerlegt. Einstellungen gegenüber alten Menschen: Befragungen zeigen (absolut) keine negativen Bewertungen alter Menschen, im Vergleich zu jungen und mittelalten halten sich negativere und positivere Bewertungen je nach Bereich die Waage. Entwicklungsgewinne und -verluste : Zwei verschiedene Dimensionen! Negative Bewertungen als Artefakt der Erhebung: Abfrage von Stereotypen versus Bewertung konkret vorgestellter Menschen / 20 Prototypen des Alters (Hummert, 1999) Sortieren von Karten mit Eigenschaftswörtern in selbst gewählte Kategorien. Jeder Stapel sollte dabei eine ältere Person charakterisieren. Clusteranalytisch ließen sich mehrere Prototypen bestimmen (keine Unterschiede zwischen jungen, mittelalten und alten Befragten!): Prototyp Tendenz Eigenschaften Golden Agers positiv aktiv, fähig, gesellig, glücklich Perfekte Großeltern positiv liebevoll, unterstützend, weise John-Wayne-Konservative positiv patriotisch, konservativ Schwerw. beeinträchtigt negativ unfähig, schwach, senil Mutlos und verzagt negativ depressiv, furchtsam, einsam Griesgram negativ schlecht gelaunt, stur, verbittert Einsiedler negativ still, ängstlich, naiv / 21 Altersbilder: Dimensionen Gruppen-/Personenbezug: Auf alle, auf Subgruppen oder auf Individuen bezogen (stereotyp differenziert) Auf sich selbst oder auf andere Personen bezogen Auf Eigen- oder Fremd(alters-)gruppe bezogen Gegenstandsbezug: Allgemein oder bereichsspezifisch (Gesundheit, Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, soziale Integration und Teilhabe,...) Zeit-/Verlaufsbezug: Statisch oder dynamisch (Alter Altern) Kognitive Repräsentation/Abrufbarkeit: Implizit oder explizit / 22 4

Relevanz von Einstellungen zum Altern: Auswirkungen auf die Gesundheit? Einstellungen zum Altern könnten sich auf den weiteren Entwicklungsverlauf der Gesundheit im Alter auswirken Vier Hypothesen 1. Einstellungen verursachen Gesundheitsverhalten 2. Einstellungen wirken sich auf Bewertung der eigenen Gesundheit aus, negative Gesundheitsbewertung führt zu ungünstigerem Gesundheitsverhalten 3. Bei Zunahme von Beschwerden werden Einstellungen schlechter, aber wegen stabilem Vergleichsstandard (sozialer Vergleich, Erwartung) bleibt Wohlbefinden stabil 4. Problematisch sind also vor allem überstark negative Einstellungen Messung von Einstellungen zum eigenen Alter Typische fünfstufige Skalen ( völlig zutreffend völlig unzutreffend ) Für die nächsten Jahre habe ich schon allerlei Pläne Ich bin jetzt zufriedener und glücklicher als je zuvor Ich habe noch ein schönes Stück Leben vor mir Oft denke ich, dass ich jüngeren Menschen nur im Weg bin Ich fühle mich sehr alt Wie das Leben auch war, es ist doch sehr schön / 23 Riegel & Riegel, 1960 / 24 Einstellungen zum eigenen Altern: Eine Frage des Alters oder der Gesundheit? (Schelling & Martin, 2004) Fragestellungen Werden Einstellungen zum Alter und Bewertungen der Gesundheit negativer, wenn und weil man älter wird? Oder werden sie negativer, wenn die Gesundheit (körperlich/psychisch) schlechter wird? Einstellungen zum Altern: Eine Frage des Alters oder der Gesundheit? Aus Interdisziplinärer Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE), N = 500, 62-66 Jahre: 1) Einstellungen zum Alter werden über einen Vierjahreszeitraum negativer > Altersabhängigkeit 2) Einstellungen sind umso negativer, je schlechter die psychische und die körperliche Gesundheit sind und umso positiver, je besser die psychische und körperliche Gesundheit > starke Gesundheitsabhängigkeit 3) Einstellungen werden noch negativer/positiver, je höher das Alter, in dem die Veränderung eintritt > erwartungskonforme saliente Veränderung? / 25 Schelling & Martin, 2004 / 26 5

Wirken sich umgekehrt die Einstellungen zum Altern auch auf die Gesundheit aus? Schlechterer Verlauf der funktionalen Gesundheit bei negativer Selbstwahrnehmung des Alterns. Aber: unterschiedliche Ausgangsniveaus! Einstellungen zum Alter und Gesundheit Personen mit gleichem Ausgangsniveau der Gesundheit: Deutlich schlechtere Entwicklung der funktionalen Gesundheit bei negativer Selbstwahrnehmung des Alterns. Levy et al., 2002 / 27 Levy et al., 2002 / 28 Einstellungen zum Altern und Gesundheit Einstellungen zum Altern und Gesundheit: Fazit Fazit Einstellungen zum Alter beeinflussen die Gesundheit UND insbesondere psychische Gesundheit beeinflusst Einstellung zum Alter sehr stark UND Beziehung zwischen Einstellungen zum Alter und Gesundheit wird mit dem Alter stärker Konsequenz Mit zunehmendem Alter wird die eigene Gesundheit zunehmend schlechter eingeschätzt und diese schlechtere Einschätzung wirkt negativ auf den weiteren Verlauf der Gesundheit Schelling & Martin, 2004 / 29 1. Zur Verbesserung und zum Erhalt von Wohlbefinden sind erforderlich: Realistische und positive Einstellungen zum Altern Gesundheitsförderung und erhalt 2. Wechselwirkungen zwischen Einstellungen zum Altern und Gesundheit werden mit dem Alter stärker, daher sind Massnahmen zur Verbesserung der Einstellung zum Altern bei alten Personen kurzfristig wirksamer mehr als bei jungen. 3. Implizite Haltungen zum Alter werden möglicherweise im jungen Alter angeeignet. Realistische, eher positive Altersbilder auch junger Menschen sind daher präventiv wirksam. / 30 6

Altersbilder: ein generelles Fazit Ein neues Altersbild? Es gibt kein allgemeines, negatives Altersbild in der Bevölkerung, weder bei Jungen noch bei Alten Es gibt aber verzerrte Vorstellungen und Erwartungen (gruppen- und bereichsspezifisch) Falsche Vor- und Einstellungen wirken sich auf den Verlauf des Alterns aus, insbesondere auf die Gesundheit Eine verschlechterte Gesundheit führt zu negativeren Einstellungen zum eigenen Altern Helfen Sie mit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen! / 31 Mike van Audenhove / 32 7