(gesetzt) Flucht, Vertreibung, Umsiedlung 2. WK. Die Französische Revolution

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Transkript:

Matri zur inhaltlich-thematischen Unterrichtsgestaltung Kernmodul WAHLMODUL THEMA des Moduls Q1.1 Krisen, Umbrüche und Revolutionen Theorien und Modelle zu Umbruchsituationen Die Krise des späten Mittelalters Die Französische Revolution Q 1.2 Wechselwirkungen u. Anpassungsprozesse in der Geschichte Konzepte und Theorien zu Transformationsprozessen Flucht, Vertreibung, Umsiedlung 2. WK Q 2.2 Geschichtsund Erinnerungskultur Geschichtsu. Erinnerungskultur Mythen Romanisierung in der Kaiserzeit Q 2.1 Wurzeln unserer Identität / D.s Weg in den NS ein Sonderfall? Die Frage nach der deutschen Identität NS und dt. Selbstverständnis Deutsches Selbstverständnis nach 1945 heocep ektivspeper enonnsimedi enoriegkat Kontinuität und Wandel Freiheit und Herrschaft Individuum und Gesellschaft Wirtschaft und Umwelt Frieden und Krieg Geschlechtergeschichte Kultur- und Ideengesch. Politikgeschichte Sozialgeschichte Umweltgeschichte Wirtschaftsgeschichte national europäisch global Antike Mittelalter Neuzeit

Rahmenthema 1 1. Schulhalbjahr der Qualifikationsphase: Krisen, Umbrüche und Revolutionen Die Wahrnehmung von Geschichte erfolgt zum einen als selbst erlebte Zeitgeschichte, zum anderen in gestalteter bzw. gedeuteter Weise als Begegnung mit dem Vergangenen. Auch die Maßstäbe eigener Betrachtung und Deutung unterliegen dabei in der Regel Mustern, die uns nur selten bewusst werden. Als Beispiel dieser kompleen Vorgänge können historische Ereignisse dienen, die aus unserer Sicht heute als Wendepunkte der Geschichte, als Verdichtung historischen Geschehens oder als Beschleunigung gelten können, von den damals Betroffenen selbst aber mitunter anders wahrgenommen wurden. Es handelt sich um Entwicklungsschübe, durch die in der Regel eine grundlegende Veränderung der bestimmenden Strukturen einer Gesellschaft, eines Staates oder des internationalen Systems oder einzelner Sektoren derselben herbeigeführt wurde. In der Auseinandersetzung mit den im Folgenden vorgestellten Modulen, die beispielhaft Formen des beschleunigten Wandels in der Geschichte thematisieren, erarbeiten die Lernenden sich ein Instrumentarium zur Deutung aktueller und vergangener Umbruchsituationen. Erwartete Kompetenzen benennen und erklären Wendepunkte und beschleunigte Veränderungsprozesse und ihre jeweils besondere Ausprägung als Krisen, Umbruchsituationen oder Revolutionen. analysieren und beurteilen beschleunigte Veränderungsprozesse im Hinblick auf Bedingungsfaktoren, Verlauf und kurz- und langfristige Folgen. analysieren und überprüfen unterschiedliche zeitgenössische und moderne Deutungsansätze dieser Prozesse. Kernmodul: Theorien und Modelle zu Umbruchsituationen Theorien und Modelle zu Krisen und Revolutionen (z. B. Historischer Materialismus) Theorien zur Modernisierung (z. B. Wehler) Wahlmodul 2: Die Krise des späten Mittelalters im 14./15. Jahrhundert Krisenbündel (Agrarkrise, Pest, religiöse Krisen) Bewältigungsstrategien (u. a. Reformation im 16./17. Jahrhundert, Partizipationsbewegungen in den Städten, Reichsreform) Modernisierungsschübe (Renaissance, Frühkapitalismus)

-> Das in diesem Modul mit ausgewiesene Thema der Reformation ist im Hinblick auf das anstehende Jubiläumsjahr schwerpunktmäßig, die anderen im Modul genannten Themen und Inhalte überblicksartig zu behandeln. Zu beachten bleibt die Unterscheidung zwischen Kursen auf grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau. Für die schriftliche Abiturprüfung sind im Bereich des Kernmoduls daher besonders Theorien zu Krisen und zur Modernisierung zu behandeln. Wahlmodul 4: Die Französische Revolution Ursachen der Revolution Die Phasen der Revolution und ihre Träger Ausstrahlung der Französischen Revolution auf Deutschland (Wirkungsgeschichte) Rahmenthema 2 2. Schulhalbjahr der Qualifikationsphase: Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte Zeigt sich der historische Wandel in krisenhaften Zuspitzungen, Umbrüchen und Revolutionen durch die Beschleunigung der Ereignisse in besonderer Weise, so gilt es auch, sich über einen längeren Zeitraum vollziehende Entwicklungen auf das Wechselspiel von Kontinuität und Wandel hin zu untersuchen. Derartige Wandlungsprozesse sind besonders deutlich zu erfassen, wenn Gruppen aus unterschiedlichen Kulturkreisen mit unterschiedlichen Motiven und Zielen aufeinandertreffen und sich gegenseitig beeinflussen. Sie begegnen uns in ganz unterschiedlicher Ausprägung, zum Beispiel in Form friedlichen Kulturaustausches oder in Form kultureller und politischer Dominanz einer imperialen Macht. Angesichts der vielfältigen Veränderungen der globalisierten Welt gewinnt in der heutigen Zeit das Verständnis für die Bedingungen, unter denen solche lang andauernden Prozesse sich vollziehen, besondere Bedeutung und ist geeignet, die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Erwartete Kompetenzen untersuchen und beschreiben Formen der Begegnung unterschiedlicher Kulturkreise. analysieren länger andauernde historische Transformationsprozesse im Hinblick auf Ursachen, Bedingungen, Verlauf und Folgen und beurteilen und bewerten ihre wechselseitigen Auswirkungen. beschreiben und vergleichen unterschiedliche Deutungsansätze historischer Anpassungsprozesse und setzen sich mit ihnen auseinander. reflektieren Werturteile aus der Geschichte der eigenen und fremder Kulturen und überprüfen unterschiedliche Geschichtsbilder und Stereotype.

Kernmodul: Konzepte und Theorien zu Transformationsprozessen Theorien und Kontroversen zu Kulturkontakt und Kulturkonflikt (z. B. Bitterli, Huntington) Historische Erklärungsmodelle zu Transformationsprozessen (z. B. Ecole des Annales) Geschichtswissenschaftliche Konzepte zur Erklärung von Bedingungen, Formen und Folgen von Migration (z. B. Oltmer) Wahlmodul 8: Flucht, Vertreibung und Umsiedlung im Umfeld des Zweiten Weltkriegs Hintergründe der Zwangsmigration von Deutschen und Polen im Kontet des Zweiten Weltkriegs (z. B. NS-Siedlungspolitik, Zwangsarbeit) Humanitäre Folgen, insbesondere am Beispiel von Frauenschicksalen Neubeginn und Auseinandersetzung mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung Romanisierung in der Kaiserzeit Assimilation und Integration (Provinzverwaltung, römische Armee, Infrastruktur) Der Umgang des Imperiums mit Kulten und Religionen (u. a. Mithraskult, Judentum, Christentum) Idee und Prais der Pa Romana Rahmenthema 3 3. Schulhalbjahr der Qualifikationsphase: Wurzeln unserer Identität Die Identität jedes Einzelnen und jeder Gruppe wird entscheidend auch durch historische Bezüge beeinflusst und geprägt. So wie die eigene Identität in der Geschichte der Familie wurzelt, so verortet sich diese wiederum in größeren historischen Sinnzusammenhängen, die von lokalen bis hin zu nationalen und übernationalen Identifikationsstrukturen reichen. Die nationale Zugehörigkeit bildet ein wichtiges Identifikationskriterium, das sich im Laufe der Geschichte herausgebildet und dabei diverse Wandlungen durchlaufen und u. U. Brüche erfahren hat. Daneben prägen weitere Identifikationskriterien wie regionale, ethnische, kulturelle, religiöse, soziale und weltanschauliche Zugehörigkeiten das Selbstverständnis und die Mentalität von Einzelnen und Gruppen. Das Wissen um die Genese dieser Identitäten ist für ein tieferes Verständnis vieler historischer Phänomene und Prozesse unabdingbar; ebenso wirken sich historische Phänomene und Prozesse auf die Ausformung von Identitäten und sinnstiftenden Erklärungsmustern aus. Das Rahmenthema bietet dem Lernenden die Möglichkeit, sich der historischen Wurzeln und der verschiedenen Aspekte der eigenen Identität bzw. der in unserer Gesellschaft anzutreffenden Identitäten bewusst zu werden, sich damit auseinanderzusetzen und sie zum Anlass zu nehmen, in kritischer Refleion das eigene Selbstverständnis weiter zu entwickeln.

Erwartete Kompetenzen analysieren die Grundlagen einer deutschen Identität und deren mentalitätsgeschichtliche und ideologische Voraussetzungen und setzen sich damit auseinander. erläutern Ausprägungen und Veränderungsprozesse im kollektiven Selbstverständnis der Menschen in Deutschland. setzen sich mit Erscheinungsformen nationalen Denkens und Selbstverständnisses und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart auseinander. Kernmodul: Die Frage nach der deutschen Identität Nation Begriff und Mythos (z. B. Münkler) Deutungen des deutschen Selbstverständnisses im 19. und 20. Jahrhundert (z. B. Winkler) Wahlmodul 6: Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis Hintergründe und Inhalte der NS-Ideologie (u. a. Sozialdarwinismus/Antisemitismus, Führerprinzip, Volksgemeinschaft ) und deren Umsetzung in die Prais Zwischen Anpassung und Widerstand im nationalsozialistischen Deutschland (u. a. militärischer Widerstand) Aufarbeitung von Schuld und Verantwortung nach 1945 (u. a. für Holocaust/Schoah) Wahlmodul 7: Deutsches Selbstverständnis nach 1945 Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in beiden deutschen Staaten Selbstverständnis der BRD und der DDR in der bipolaren Welt (u. a. Kultur- und Sportpolitik) Selbstverständnis und kulturelle Identität des wiedervereinigten Deutschland im europäischen Kontet Rahmenthema 4 viertes Schulhalbjahr der Qualifikationsphase: Geschichts- und Erinnerungskultur Geschichte tritt dem Zeitgenossen allgegenwärtig entgegen und fordert ihn mehr oder weniger bewusst zur Auseinandersetzung mit ihr heraus; die Begegnung mit ihr vollzieht sich für Lernende nicht nur im Geschichtsunterricht. Gedenk- und Feiertage, Erinnerungsorte, Museen, Denkmäler, Fernseh- und Filmproduktionen, öffentliche Kontroversen um Deutungen von Geschichte, Geschichtsbilder im kollektiven Bewusstsein von Nationen oder einzelner Gruppen und vieles andere mehr Geschichts- und Erinnerungskultur ist wesentlicher Bestandteil gesellschaftlichen Lebens.

In der Auseinandersetzung mit Beispielen gegenwärtiger oder bereits zurückliegender Geschichtskultur sollen die Lernenden befähigt werden, den Konstruktcharakter dieser Formen der Erinnerung zu begreifen und in ihren Funktionen zu bewerten sowie Geschichte in kompleen Formen darzustellen. Der besondere Charakter des Rahmenthemas 4 legt es nahe, die ihm zugeordneten Wahlmodule in drei jeweils gleichartig strukturierte Zugriffsformen zu differenzieren, bei denen zum einen die Formen kollektiven Erinnerns, zum anderen das historische Thema und schließlich die mediale Aufbereitung von Geschichte im Vordergrund stehen. Zu jeder Zugriffsform werden zwei beispielhafte Wahlmodule vorgestellt; für den Unterricht sind vielfältige weitere Module denkbar. Regionale und lokale Besonderheiten sollten in diesem Schulhalbjahr in besonderer Weise berücksichtigt werden, weil sie sowohl das historische Interesse am eigenen Lebensbereich fördern als auch Ausgangspunkt übergreifender Untersuchungen und Erkenntnisse sein können. Erwartete Kompetenzen analysieren Geschichtsdarstellungen auf die darin enthaltenen Deutungen und ihren historischen Erkenntniswert und bewerten die Bedeutung der darin enthaltenen Konstruktionen für ihr Geschichtsverständnis und ihre Identität. reflektieren den (gesellschaftlichen) Umgang mit Geschichte sowie die damit verbundenen spezifischen Formen der Erinnerung und bewerten die Intention solcher Rekonstruktionsprozesse. setzen sich mit der Geschichtlichkeit von Mensch und Welt sowie der Wahrheitsfähigkeit von Geschichte auseinander und beurteilen die (Deutungs-)Offenheit historischer Prozesse. Kernmodul: Geschichts- und Erinnerungskultur Theorien zu Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur (u. a. J. Assmann) Formen historischer Erinnerung Funktion von und Umgang mit historischer Erinnerung Wahlmodul 1: Mythen Beispiele von Mythen (z. B. Troja, Nibelungen, Wilder Westen, Che Guevara, Ostalgie) Analyse und Dekonstruktion der Inhalte und Intentionen Rekonstruktion (z. B. Ausstellung, Essay, Leserbrief)