Kurs für FAGE EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept IBITA Swiss Präambel Das Bobath-Konzept hat zum Ziel den Menschen mit einer zentralneurologischen Erkrankung ganzheitlich zu erfassen und ihm die Teilhabe an seiner Umwelt zu ermöglichen. Das Bobath-Konzept ist ein interdisziplinäres rehabilitatives Konzept. Es wird im Akutspital, in der Rehabilitationsklinik, in der Langzeit-Institution und in der Spitex genutzt. Die FAGE EFZ unterstützt die betroffene Person im Alltag. Sie führt, gemäss Delegation oder eigenständig, fördernde und unterstützende Aktivitäten des täglichen Lebens durch. Das Kurscurriculum basiert auf dem Rehabilitationskonzept des Bobath-Konzeptes. Im Currikulum bevorzugen wir die neutrale, wenn nötig die weibliche Schreibform. Menschen mit einer zentralneurologischen Erkrankung oder Verletzung werden nachfolgend betroffene Person genannt. Zielpublikum Kursleitung Richtziele Kursdauer Unterrichtsformen Der Kurs richtet sich an FAGE EFZ (Fachangestellte/Gesundheit mit eidgenössischen Fähigkeitsausweis), welche mit Erwachsenen mit einer Verletzung oder Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS) arbeiten. Der Kurs wird von einer IBITA Swiss anerkannten Bobath-Instruktorin durchgeführt. Die Instruktorin verpflichtet sich das Currikulum der IBITA Swiss einzuhalten. Die Teilnehmenden: beschreiben die Grundsätze des Bobath-Konzeptes erklären die Ziele der rehabilitativen Pflege im Bobath-Konzept. nennen Aspekte des normalen Bewegungsverhaltens und nutzen diese für die Bewegungsunterstützung. benennen Beeinträchtigungen des veränderten Bewegungsverhaltens bei betroffenen Personen. führen eine fördernde Bewegungsunterstützung in den Aktivitäten der Mobilität in liegender, sitzender und stehender Ausgangsstellung an. Sind aufmerksam und sensibilisiert bezüglich der speziellen Anforderungen von betroffenen Personen. Das Grundmodul dauert mindestens 3 Tage Die minimale Stundenzahl beträgt 24 Stunden (Unterrichtseinheiten à 60 Minuten). Referat Gruppenarbeit Praktische Arbeit in Kleingruppen Selbsterfahrung und Üben aneinander Ressort Pflege IBITA Swiss Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept Seite 1 von 5
Durchführungsort Kurskosten Kurszertifikat Fehlzeiten Kursgruppengrösse Themenbereiche In Rehabilitationsklinik, Akutspital, Langzeit-Pflegeinstitution, Berufsschule Die Kurskosten werden von der durchführenden Organisation festgelegt. Die Teilnehmenden erhalten ein von der IBITA Swiss ausgestelltes Kurszertifikat. Dieses Zertifikat berechtigt die Teilnehmende zum Besuch der Aufbaumodule. Auf die gesamte Kurszeit des Grundmoduls dürfen maximal 2 Stunden Fehlzeit entfallen. Bei einer höheren Fehlzeit wird eine Teilnahmebestätigung abgegeben. Fehlzeiten während des Kurses werden aufgeführt. Fehlzeiten können nach Absprache mit der Kursleitung nachgeholt werden. Wird von der Instruktorin und dem Durchführungsort festgelegt. Grundmodul: Grundsätze des Bobath-Konzeptes im Kontext zur Neurorehabilitation normales Bewegungsverhalten verändertes Bewegungsverhalten Klinik, Diagnose, Therapie der Hirnverletzung unter Berücksichtigung der Neuroplastizität Bewegungsunterstützung in Aktivitäten der Mobilität in liegender, sitzender und stehender Ausgangsstellung Anatomie und Physiologie der Schulter, Veränderungen und Beeinträchtigungen der Schulter und Schulterbeweglichkeit, pflegetherapeutische Interventionen pflegetherapeutische Interventionen beim Waschen und Kleiden Aufbaumodul: neuropsychische Funktionseinschränkung Veränderung in der Wahrnehmungsorganisation und pflegetherapeutische Interventionen Pushersymptomatik / Hyperaktivität Beeinträchtigung in der Kommunikation und mögliche Auswirkungen im Alltag Veränderung im facio-oralen Trakt und pflegetherapeutische Interventionen bei der Nahrungsaufnahme und der Mundpflege Blasen- / Darmfunktionsstörungen und pflegetherapeutische Interventionen bei der Bewältigung der Ausscheidung Ressort Pflege IBITA Swiss Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept Seite 2 von 5
Thema und Lernziel Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege /Bobath-Konzept IBITA Swiss Thema Grundsätze des Bobath-Konzepts im Kontext zur Neurorehabilitation Klinik, Diagnose, Therapie der Hirnverletzung unter Berücksichtigung der Neuroplastizität Lernziel erklären die Grundsätze und Ziele des Bobath-Konzepts. verstehen relevante Aspekte der Funktionsweise des Gehirns und möglicher Konsequenzen nach einer Hirnverletzung für betroffene Personen. wenden diese Kenntnisse in ihren beruflichen Alltag an. Normales Bewegungsverhalten nennen Voraussetzungen für die Aktivität Mobilität. beschreiben Grundlagen zum normalen Bewegungsverhalten beobachten verschiedene Aktivitäten der Mobilität. erkennen die Wichtigkeit der Kenntnisse über normales Bewegungsverhalten und wenden sie an. Verändertes Bewegungsverhalten beschreiben mögliche Beeinträchtigungen des veränderten Bewegungsverhaltens und Auswirkungen bei betroffenen Personen. führen delegierte pflegetherapeutische Interventionen durch. leiten Beobachtungen zu verändertem Bewegungsverhalten weiter. Bewegungsunterstützung in Aktivitäten der Mobilität in liegender, sitzender und stehender Ausgangsstellung Anatomie und Physiologie der Schulter, Veränderungen und Beeinträchtigungen der Schulter und Schulterbeweglichkeit, pflegetherapeutische Interventionen erleben anhand von Selbsterfahrung und üben aneinander die wesentlichen Elemente der Bewegungsunterstützung. sind fähig die Bewegungsunterstützung rückenschonend durchzuführen. verwenden Beobachtungskriterien um die Bewegungsunterstützung zu reflektieren. können Lagerungsmaterial gezielt auswählen und anwenden nutzen die Gestaltung der Umgebung bei der Bewegungsunterstützung. erklären Aspekte der normalen Bewegung des Schultergürtels. beschreiben Beeinträchtigungen bei betroffenen Personen und nutzen diese Erkenntnisse in pflegetherapeutischen und präventiven Interventionen. leiten Beobachtungen und Erfahrungen weiter. Pflegetherapeutische Interventionen beim erklären Ziel und Absicht der pflegetherapeutischen Intervention. Waschen und Kleiden beschreiben Voraussetzungen um die Aktivität durchzuführen und nennen Beeinträchtigungen bei betroffenen Personen. wenden unter Anleitung verschiedene Formen der Förderung an und beziehen Ressourcen mit ein. wenden die Kenntnisse der Bewegungsunterstützung bei der Durchführung der Aktivität an. Rolle und Auftrag im Rehabilitationsprozess erbringt die Leistungen im Rahmen ihrer erworbenen Kompetenzen, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der betrieblichen Regelungen selbständig. Ressort Pflege IBITA Swiss Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept Seite 3 von 5
Nutzen der Pflegedokumentation Weitergabe von Information deutet und verwendet Informationen aus der bestehenden Dokumentation. formuliert ihre Beobachtungen schriftlich und mündlich. Aufbaumodul Voraussetzung: Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept IBITA Swiss Thema Lernziel neuropsychische Funktionseinschränkung erkennen neuropsychische Funktionseinschränkungen. wenden Erkenntnisse unter Anleitung in die pflegetherapeutische Intervention an. formulieren ihre Beobachtungen und Erfahrungen und leiten sie weiter. Veränderung in der Wahrnehmungsorganisation und pflegetherapeutische Interventionen erkennen Beeinträchtigungen in der Wahrnehmungsorganisation. wenden Erkenntnisse unter Anleitung in die pflegetherapeutische Intervention an. formulieren ihre Beobachtungen und Erfahrungen und leiten sie weiter. Pushersymptomatik / Hyperaktivität beschreiben Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit der Pusher-Symptomatik und der Hyperaktivität. wenden Erkenntnisse in der pflegetherapeutischen Intervention an. Beeinträchtigung in der Kommunikation und mögliche Auswirkungen im Alltag Veränderung im facio-oralen Trakt und pflegetherapeutische Interventionen bei der Nahrungsaufnahme und der Mundpflege Blasen-/Darmfunktionsstörungen und pflegetherapeutische Interventionen bei der Bewältigung der Ausscheidung nennen Ursachen und Formen der Kommunikationsbeeinträchtigung und wenden unterstützende Interventionen an. erklären anhand von Selbsterfahrung die vier Phasen des Schluckens (FOTT-Konzept ). leiten mögliche Beeinträchtigungen davon ab. wenden unterstützende Interventionen an, um die Nahrungsaufnahme sicher zu gestalten. erleben anhand von Selbsterfahrung verschiedene Nahrungskonsistenzen und den Einsatz von Hilfsmitteln. beschreiben Ziel und Absicht Mundhygiene und führen sie durch. beschreiben Voraussetzungen um die Ausscheidung zu bewältigen und erkennen Beeinträchtigungen. benennen Inkontinenzformen und Faktoren welche die Bewältigung der Ausscheidung beeinflusst und nutzen unterstützende Interventionen. Ressort Pflege IBITA Swiss Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept Seite 4 von 5
Mitglieder der AG Kurskurrikulum FAGE EFZ IBITA Swiss def. Version Januar 2012 Behr Stephan Evers Claudia Gabriel Claudia Gloor Jngrid Ressort Pflege IBITA Swiss Kurs für FaGe EFZ in Neurorehabilitationspflege / Bobath-Konzept Seite 5 von 5