Sucht und Abhängigkeit bei Migranten/innen Experten/innen - Workshop Department für Migration und Globalisierung Univ.-Prof. Dr. Mag.a Gudrun Biffl Mag.a Anna Faustmann Mag.a Lydia Rössl Sandra Stattmann, MSc MMag. Manfred Zentner
Ablauf 09:30 10:00 Begrüßung 10:00 10:15 Statement Michael Lehofer (Verein zur Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen) 10:15 10:30 Diskussion 10:30 10:45 Projektvorstellung 10:45 11:00 Kaffeepause 11:00 11:15 Statement Paul Scheibelhofer (Suchtprävention Niederösterreich) 11:15 11:30 Statement Ramazan Salman (EthnoMedizinischesZentrum Hannover) 11:30 12:30 Diskussion 12:30 13:30 Mittagsbuffet von INIGO 13:30 13:45 Statement Walter North (Individuelle Suchthilfe Wien) 13:45 14:15 Diskussion 14:15 14:30 Resümee des Workshops
Begrüßung Bitte stellen Sie sich vor: Name Organisation - Tätigkeit Welche Fragestellungen und Themen beschäftigen Sie im Zusammenhang mit Abhängigkeit und Migration im Rahmen ihrer Arbeit am meisten?
Projektvorstellung Das Verständnis von Sucht von MigrantInnen in Österreich und Implikationen für die Präventionsarbeit Die Zielgruppe(n) von Präventionsarbeit diversifiziert sich immer stärker Ursachen/ Auslöser von Abhängigkeit können sich bei Personen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden Für MigrantInnen höhere Zugangsschwellen durch u.a. geringere System- und Sprachkenntnisse MigrantInnen sind von bestimmten Süchten stärker betroffen, wie z.b. Spielsucht
In der Praxis: Das Verständnisvon Sucht? Verständnis kann bedeuten: 1. Verstehen, das inhaltliche Begreifen eines Sachverhalts 2. Empathie, die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und mitzufühlen 3. Art und Weise, wie man eine Situation, ein Problem beurteilt Welche Inhalte werden den Begriffen Abhängigkeit, Krankheit und Droge zugeschrieben? Welche Bedeutungen und Zusammenhänge werden konstruiert? Wie wird Abhängigkeit beurteilt? Es muss unterschieden werden zwischen: a. Der gesellschaftlichen Konstruktion von Droge und Abhängigkeit (Tabuisierungen/ Herkunfts- und Aufnahmegesellschaft) b. Den Individuellen Erfahrungswerten und Konstruktion von Droge, Abhängigkeit und Krankheit Stehen bei MigrantInnen die gesellschaftlichen Konstruktionen der Herkunftsoder der Aufnahmegesellschaft stärker im Vordergrund?
Projektvorstellung: Ziele Das vorliegende Forschungsprojekt hat folgende Ziele: Mögliche Unterschiede im Verständnis von Abhängigkeit, Droge, Suchterkrankung und Heilung von Personen mit und ohne Migrationshintergrund bzw. einzelnen Herkunftsgruppen zu ermitteln Mögliche Faktoren ausarbeiten, die eine Neuausrichtung und Adaptierung vorhandener Maßnahmen der Suchtprävention begründen Mögliche Handlungsoptionen entwickeln, um bestehende Konzepte der Primär- und Sekundärprävention auf die Bedürfnisse einer kulturell heterogenen Gesellschaft hin anzupassen
Projektvorstellung: Zielgruppen Folgende Zielgruppen werden angesprochen: Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund Relevante Experten/innen in der Sucht- und Präventionsarbeit Vertreter/innen aus der Praxis der Präventions- und Suchtarbeit, wie (I)NGOs, der öffentlichen Verwaltung und Zivilgesellschaft
Projektvorstellung: Methodeund Prozess März März-Mai ExpertInnen-Workshop Problemzentrierte leitfadengestützte Qualitative Interviews (Graz, Wien) Mai-Dez Quantitative Erhebung und Analyse (Gesamtösterreich) Okt ExpertInnen-Workshop Implikationen für die Präventionsarbeiten Okt-Dez Entwicklung Handlungsoptionen Okt-Dez Aufarbeitung Literatur und Praxisbeispiele Jän-März Publikation und Konferenz
Projektvorstellung: Methode 1. Explorative qualitative Erhebung Verständnis von Sucht, Droge und Abhängigkeit In der eigentlichen Suchtarbeit ist dann das Abgleichen von unterschiedlichen, individuell und soziokulturell geprägten Vorstellungen zu Sucht, ihrer Entstehung und Heilung zwischen Fachperson und Klient oder Klientin im Migrationskontext besonders wichtig, um Missverständnisse zu verhindern. (König 2012) 2. Quantitative Erhebung Etwaige kultur- und migrationsspezifische Faktoren in Bezug auf die Betroffenheit von Suchterkrankungen Bedeutung für die Präventionsarbeit in einer kulturell heterogenen Gesellschaft 3. Weitere Auswertung der Ergebnisse der Studie mit Bezug auf mögliche Implikationen für die österreichische Präventionsarbeit und die Entwicklung von Handlungsoptionen.
Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme! Kontakt: Department für Migration und Globalisierung Univ.-Prof. Dr. Mag.a Gudrun Biffl: gudrun.biffl@donau-uni.ac.at Mag.a Anna Faustmann: anna.faustmann@donau-uni.ac.at Mag.a Lydia Rössl: lydia.roessl@donau-uni.ac.at Sandra Stattmann, MSc: sandra.stattmann@donau-uni.ac.at MMag. Manfred Zentner: manfred.zentner@donau-uni.ac.at
Literatur Uhl et al. (2013): Delphie-Studie zur Vorbereitung einer nationalen Suchtpräventionsstrategie mit besonderem Augenmerk auf die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen. Studie für das Bundesministerium für Gesundheit. König, Marianne (2012): Suchthilfeangebote für Klienten und Klientinnen mit Migrationshintergrund in der Schweiz. In: abhängigkeiten 3/2011 / 1/2012