Tonsatz-Propädeutikum, WS10/11, Institut für Musikissenschaft der Universität Wien Prim 1 Sekund 2 Quart Erstellt von Stephan Reisigl im Herst 2010 (i.a. der Strv. Musikissenschaft) Grundlagen der Allgemeinen Musiklehre Intervalle Diatonische Intervalle (einfache Intervalle): Alle Intervalle, die in einer Dur-Skala vorkommen Reine Intervalle Quart 4 Kleine Intervalle Quint Terz 3 Quint 5 Sext 6 Oktav 8 Prim Oktav Septim 7 Sekund 2 gr.sekund Große Intervalle Terz 3 Sext 6 üermäßigequart kl.septim "Tritonus" ü4 Septim 7 vermindertequint Jedes Intervall kann komplementär verändert erden (Komplementärintervalle) Einer der Töne ird in Stimmkreuzung um eine Oktave transponiert: So ergit sich das Komplemenrätintervall. Aus groß ird klein u. umgekehrt. Rein leit rein. Verm. ird üerm. v5 gr.terz kl.sext r.quint r.quart gr.sext kl.terz gr.sept kl.sekund üerm.quart verm.quint Jedes Intervall ird aufgrund seines Klangeindrucks eertet Konsonanzen Vollkommene Konsonanzen (Einklang, Oktav, Quint) 1 8 5 Unvollkommene Konsonanzen (alle Terzen und Sexten) g3 g6 k3 k6 Dissonanzen (Alle Sekunden, Septen, üerm. Quart, verm. Quint) g2 k7 k2 g7 ü4 1 v5 Sonderfall Quart 1. Im 2-stimmigen Satz dissonant. 2. Wenn die Bassstimme an der Quart eteiligt ist, eenso dissonant. A dem 3-stimmigen Satz konsonant, enn die Bassstimme nicht an der Quartildung eteiligt ist.
Eine Möglichkeit der Intervallestimmung (Intervallgattungen aus diaton. Sicht) 2 Intervalldistanzen sind die Grundlage der heptatonischen Diatonik: der Ganzton und der (diatonische) Halton. Eine diatonisch in 7 Teile geteilte Oktav esteht also aus 5 Ganzton und 2 Haltonschritten. 1 1 1 1 1 Position der Ganztonschritte auf der vorzeichenlosen Stammtonreihe 1/2 1 1/2 + 1 1 + 1/2 1/2 1/2 Haltonschritte Diatonische Möglichkeiten der Bestimmung diatonischer Intervalle (jede Intervallkomination ist diatonisch) K.Sekund G. Sekund K Terz 1 + 1/2 G. Terz 2x1 1 Schritt 2 Schritte 1 + 1 3 Schritte Quart 2x1 + 1/2 1 + 1 + 1/2 1 + 1/2 + 1 1/2 + 1 + 1 4 Schritte Quint 3x1 + 1/2 5 Schritte K. Sext 1 + 1 + 1/2 + 1 3x1 + 1/2+ 1/2 1 + 1 + 1 +1/2 1 + 1/2 + 1 + 1 1/2 + 1 + 1 + 1 1/2 + 1 + 1 + 1 + 1/2 1 + 1/2 + 1 + 1 + 1 1/2 + 1 + 1 + 1/2 + 1 5 Schritte G.Sext 4x1 + 1/2 6 Schritte K. Sept 4x1 + 1/2 + 1/2 6 Schritte G. Sept 5x1 + 1/2 Ü. Quart 3x1 V. Quint 2x1 + 1/2 + 1/2 3 Schritte 4 Schritte 2
Chromatische (ageleitete Intervalle) Ein chromatisches (oder ageleitetes) Intervall entsteht grundsätzlich durch Alteration eines diatonischen Intervalls (= einer der eiden Töne (oder eide)) ird um einen Halton erhöht oder erniedrigt, oei die am Intervall eteiligten diatonischen Stufen dieselen leien. Man kann also nach der oen eschrieenen Methode (1) die diatonischen Schritte zählen (2) und dann den chromatischen Halton, der erhöhend oder erniedrigend irkt. g2 ü2 r4 v4 v4 dü4 doppelt üermäßige Quart r5 ü5 k3 v3 g6 ü6 k7 v7 8 n v8 Enharmonische Verechslung Jedes (chromatische) ageleitete Intervall ist klanglich mit einem diatonischen (einfachen) identisch und nur aus dem Zusammenhang oder der Notation zu estimmen! k.terz ü. Sekund k. Sext ü. Quint g. Sext v. Septim v. Septim g.sext v.septim knon gnon kdezim Zusammengesetzte Intervalle gdezim rundezim üundezim rduodezim Tredezim Oktav+Septim Doppeloktav 1 Bestimmen Sie folgende Intervalle! Üungen: 3
Notieren Sie die angegeenen Intervalle (der zu ergänzende Ton ist üer dem gegeenen zu schreien)! 2 g6 g3 k3 ü4 g7 r5 k6 ü2 3 Notieren Sie die angegeenen Intervalle (der zu ergänzende Ton ist unter dem gegeenen zu schreien)! g7 g3 ü4 v7 ü5 ü2 k6 k7 k2 4 Notieren Sie das jeeilige Komplementärintervall und enennen Sie eide Intervalle! 5 1. Welche der folgenden Intervalle sind diatonisch 2. Zeichnen Sie die diatonischen Ganz- und Haltonschritte ein (Zumindest 2 Möglichkeiten)! 3. Ist das Intervall konsonant oder dissonant 4. Notieren Sie die Umkehrung des jeeiligen Intervalls (= Komplementärintervall)! r5, diatonisch, konsonant, 4
6 Bilden Sie durch enharmonische Verechslung die angegeenen Intervalle! ü2 ü5 g6 ü6 k3 5
7 1. Bilden Sie durch enharmonische Verechslung ein jeeils gleichklingendes Intervall! 2. Benennen Sie eide Intervalle! 3.Welche Intervalle sind Konsonanzen, Dissonanzen 8 Transponieren Sie folgende Intervalle! z.b. ein g3 nach oen einen Tritonus nach unten (= ü4) r4 noch oen g3 nach oen r4 nach unten k2 nach oen k3 nach oen g5 nach oen einen Tritonus nach unten g2 nach oen g7 nach unten v4 nach unten 9 1. Transponieren Sie folgende Intervalle! 2. Bilden Sie nach der Transposition das entsprechende Komplementärintervall (Umkehrung)! z.b. r4 nach oen k3 nach oen r4 nach unten ü4 nach unten 6
k3 nach unten k2 nach oen g2 nach oen ü4 nach oen 10 Transponieren Sie folgende ekannte Melodie nach B-Dur (im Violinschlussel, höher)! c. J. J. J c 11a Setzen Sie vor das folgende ekannte Lied die korrekte Vorzeichnung (Tonart)! 4 3 (Es git zei Möglichkeiten). 11 4 3 7
Tonsatz-Propädeutikum, WS10/11, Institut für Musikissenschaft der Universität Wien C- Dur Tonarten und Tongeschlechter Parallele Molltonart (diesele Anzahl von Vorzeichen) a-moll-harmonisch melodisch "natürlich" nn C-Dur Varianttonart (dersele Grundton, verschiedene Vorzeichen, 3 Quintenzirkelgrade nach B) c-moll-harmonisch melodisch "natürlich" n nn 1 Üungen Bilden Sie aus dem angegeenen Tonmaterial die passende heptatonische (sieentönige) Skala! (Dur, harmon. oder melod. Moll) N.: Da ei Dur automatisch auch das "natürliche Moll" geht, muss diese Skale nicht extra ausgeführt erden). Der Grundton soll aus dem Materialreservoir direkt üernommen erden (untransponiert)! Die Oktav soll ergänzt erden! 8
2 Notieren Sie die angegeenen Skalen! Dur harm. Moll Dur Moll nat. Dur Moll harm. Moll melod. Dur 3 Setzen Sie die den Angaen entsprechenden Vorzeichen und notieren Sie die Skala! As-Dur d-moll harm. f-moll melod. Fis-Dur cis-moll harm. -Moll harm. 9
Die parallele Molltonart (melod.) von Es-Dur! Die Varianttonart es-moll! Die Varianttonart von G-Dur melod.! Die parallele Dur-Tonart von h-moll! Die parallele Durtonart von fis-moll! Die parallele Molltonart (harm.) von H-Dur! 4 Bilden Sie mit den gegeenen 8 Tönen 2 mögliche Skalen! In elchem Verandtschaftsverhältnis stehen die Skalen! 3 Skalen sind zu ilden! N 5 In elcher Tonart stehen die folgenden Melodien Transponieren Sie die Melodie eine Quart nach oen! Transponieren Sie die Melodie nach H! Transponieren Sie die Melodie nach F! 10
6 Notieren Sie: die parallele Molltonart (harm.)! Die Varianttonart (melod.)! Die parallele Durtonart! Die Varianttonart! 7 C = Leitton: Bilden Sie die Dur-Skala dazu! His = Leitton, harm-moll! B = Sext, harm Moll! 8 In elchen Dur- oder Moll-Skalen kommt das folgende Intervall vor 9 Bilden Sie alle r. Quinten dieser Dur-Tonart! Alle g. Terzen dieser Dur-Tonart! Alle r. Quinten dieser harm. Moll-Tonart! Alle r. Quinten dieser nat. Moll-Tonart! Alle ü. Quarten dieser harm. Moll-Tonart! Alle k. Terzen dieser Dur-Tonart! Alle g. Terzen dieser melod. Moll-Tonart! 11 Alle g. Terzen dieser harm. Moll-Tonart! Alle g. Terzen dieser nat Moll-Tonart! Alle g. Terzen dieser Dur-Tonart!
Alle g. Terzen dieser harm. Molltonart! Alle chromat. (ageleiteten) Intervalle dieser harm. Moll-Tonart! 10 1. Bilden Sie aus folgenden Intervallen durch enharmonische Verechslung eines ihrer Töne ein diatonisch Intervall! 2. Führen Sie eide Lösungsmöglichkeiten aus! 3. In elchen Tonarten kommen die neu geildeten diaton. Intervalle vor 4. Welche Intervalle sind Dissonanzen, elche Konsonanzen n 12
11 Bilden Sie Dreiklänge (der gegeene Ton ist der Basston (Grundton))! Dur Moll Vermindert Üermäßig Dur Moll Vermindert Üermäßig Dur Moll Vermindert Üermäßig 12 Bilden Sie Dreiklänge (der gegeene Ton ist die Oerstimme (Quintton des Dreiklanges))! 13 1. Bilden Sie den geünschten Dreiklang in der gegeenen Tonart (der gegeene Ton ist der Grundton und steht im Bass)! 2. Bezeichnen Sie den Dreiklang (Dur. Moll, Bermindert, Üermäßig)! 3. Bezeichnen Sie die Tonart! 4. Bezeichnen Sie die Stufe (mit röm. Bezidferung)! n 13
14 1. Welche Tonart ird von den jeeils 3 Akkorden definiert (Moll ist hier immer harmonisch) Um elche Stufen der jeeiligen Tonart handelt es sich n n 14