Technisches Instandhaltungscontrolling bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln. Dipl. Ing. Heinz Brandenburg

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Transkript:

Technisches Instandhaltungscontrolling bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln Dipl. Ing. Heinz Brandenburg

gegründet als AöR zum 1. Mai 2001 aus dem Amt für Stadtentwässerung in Köln Anlagevermögen Umsatz Investitionen Abwasser Hochwasser Beschäftigte ca. 1,8 Mrd. Euro ca. 209 Mio. Euro 126 Mio. Euro 83 Mio. Euro 43 Mio. Euro 655 Aufgaben der StEB Abwasserentsorgung Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge Gewässerunterhaltung und Gewässerausbau Straßenentwässerung 2

Betriebs und Verwaltungskosten; 2.454.285 Gesamt 68.133.389 Materialaufwand gesamt 24.478.811 Operativer Gesamtaufwand Gesamtkosten TB 2011 ca 68 Mio. Abschreibungen; 23.971.507 Materialaufwand gesamt; 24.478.811 Instandhaltung M+E gesamt 6.013.626 Personalkosten; 17.228.786 davon Instandhaltung ca 6 Mio Eigenleistung; 3.261.864,00 Material/ Fremdleistung; 2.751.761,00 3

Ausgangslage und Zielsetzung in der Instandhaltung 4

Ausgangslage Instandhaltung Hohes Alter der elektrischen und maschinentechnischen Einrichtungen Markt hat geringen Einfluss auf technische Entwicklung Derzeitige Instandhaltung sorgt für geringes Störverhalten Ist Aufwand der Instandhaltung von 6 bis 7 Mio gerechtfertigt? 5

Organisation der Instandhaltung (M+E Technik) 6

Zielsetzung der Instandhaltung Zuverlässigkeit von Anlagenkomponenten weiter erhöhen Instandhaltungskosten begrenzen Kostentransparenz und langfristige Planungssicherheit gewährleisten IH- Prozesse optimieren Kommunikation und Wissen fördern Lebenszykluskosten kennen Optimale Reinvestitionspunkte finden 7

Systemtechnische Datenerfassung und Aufwand 8

Systemtechnische Datenerfassung in der Instandhaltung Steuermerkmal IH-Strategie Steuermerkmal Organisationseinheit Prozesskosten Kennzahlen Schwachstellenanalyse IH-Kosterate Auftragsanzahl je Jahr für die Bereiche Klärwerke und Pumpwerke 10.000 Einzelaufträge 800 Daueraufträge Klarer Vorteil ist!! Jeder spricht über das gleiche! 9

Verhältnis Aufwand und Nutzen Es wurde eine Kommunikationsebene geschaffen Dieses Expertennetzwerk lenkt die Prozesse Hier werden Vergleiche durch standardisierte Daten ermöglicht Fachbereiche ziehen Rückschlüsse und leiten Optimierungen zeitnah ab Es werden Fakten durch Daten geschaffen Diese Transparenz erzeugt eine hohe Wiedererkennung und dient der Motivation Mensch A u f w a n d Datenmanagement Prozesse Nutzen Methode Führung Wissenstransfer! 10

Erläuterung und Erkenntnisse von Kennzahlen in der Instandhaltung bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln 11

Ableitung des optimalen Personaleinsatzes der Instandhaltung? < 20% 100% < 10% 70% 30% bis 50% 12

(Auszug IH-Report) 4.1.Kaufmännische Kennzahlen Bereich : AKW-Langel Betrieb und Instandhaltung 11 Mitarbeiter inkl. 1 Meister Aufgabenverteilung 2011: Betrieb 70% Instandhaltung 30% 13

Technische Kennzahlen = Anlagenzustand Ableitung der optimalen Instandhaltungsstrategie zur geforderten Anlagensicherheit und Kostenoptimierung einer Technischen Anlage 14

Entscheidungsmatrix Betriebsicherheit Präventiver Anteil Betriebswirtschaftliche Kennzahl 15

GKW Köln-Stammheim Beispiel Klärwerk 16

SAP-BI Auswertung Technische Kennzahl GKW -Stammheim 17

(Auszug IH-Report) 3.4.Technische Kennzahlen Bereich : Zulauf Mechanik GKW-Stammheim Rechenanlage inkl,presse Zeitraum 2009-2011 Durchführung von geplanten Verbesserungsmaßnahmen nach Schwachstellenanalyse 2009 2010 2011 Zu viel W& I Maßnahmen W& I reduzieren W& I -Maßnahmen sind unwirksam W& I ändern Zu viel W& I Maßnahmen W& I reduzieren W& I -Maßnahmen sind unwirksam W& I ändern Zu viel W& I Maßnahmen W& I reduzieren W& I -Maßnahmen sind unwirksam W& I ändern W S P W P S P Zielbereich Zu wenig W& I - Maßnahmen W& I erhöhen Zielbereich Zu wenig W& I - Maßnahmen W& I erhöhen Zielbereich Zu wenig W& I - Maßnahmen W& I erhöhen S W 18

Zielsetzung der Instandhaltung / Lebenszykluskosten aus Betreibersicht Beispielanlage Rechenanlage neu Zeitraum 15 Jahre Kontrollpunkte + Planwert Setzt ein Zeitnahes technisches Controlling an wichtigen Anlagen voraus! 250.000 EUR Planwert 3.000.000 EUR 200.000 EUR 2.500.000 EUR 150.000 EUR 2.000.000 EUR Nutzungsdauer Jahresgesamtkosten 1.500.000 EUR Abschreibung inkl.zinsen Energie 100.000 EUR 1.000.000 EUR Instandhaltung LCC 50.000 EUR IH-Kostenrate 3,0% 500.000 EUR Kontrollpunkt IH-Kostenrate 11, 6 % Kontrollpunkt 0 EUR 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 0 EUR 19

Außenkläranlage verdichtet auf Schlüsselanlagen 4.1.Technische Kennzahlen Bereich : AKW- Langel Schlüsselanlagen (Auszug IH-Report) 20

Beispiel 2 Pumpwerke 21

(Auszug IH-Report) 2.2. Instandhaltungskosten Maschinen Elektrotechnik Bereich : Mischwasserpumpwerke Personal (ohne Overheadkosten), Material und Fremdleistung in Zeitraum :Januar-Dezember 2011 Bemerkung: 22

Beispiel 3 Kanalbereich Koppelung eines GIS-Systems mit SAP-PM und SAP-BW novakandis als geobasierte Software zur Betriebsführung der Kanalnetze SAP ECC 6.0 als betriebswirtschaftliche Software SAP BW als Reportingtool 23

Beispiel Geografische Visualisierung von Objekten 24

Kostenverteilung Instandhaltung IH Strategie für die Bereiche Klärwerke und Pumpwerke Steigerung der Instandhaltungskostenrate um 0,4% im Bereich der Klärwerke Steigerung der Betriebsicherheit durch Reduzierung von ungeplanten Maßnahmen Theoretische eingesparte Abschreibungskosten von 10,34 Mio in 2010 für Anlagen die über dem Nutzungszeitraum liegen! 25

Erkenntnisse Das Ziel ist erreicht, wenn 1. Kostentreiber ermittelt werden. 2. eine Schachstellenanalyse und Risikoabschätzung möglich ist. 3. eine gute Budgetplanung umsetzbar ist. Voraussetzung hierfür ist! Die Daten für die Grundlagenbildung von Instandhaltungsstrategien genutzt werden! Die Daten als Motivationsunterstützung der IH-Mitarbeiter dienen! (Wiedererkennungswert für den jeweiligen Fachbereich) Die Daten dem Technischen Controlling zur verbesserten Analyse dienen! Eine völlige Transparenz und konsolidierter Überblick zur Kostenverteilung und Risikoabschätzung in der Instandhaltung vorliegt. SAP-BI 26

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 27

Technische Kennzahlen 28

Anstieg in der Aktivierung von neuen Anlagen. GKW absteigender Trend der Instandhaltungskosten AKW gleichbleibend niedrige Instandhaltungskosten Pumpwerke stark fallende Instandhaltungskosten 29