Arbeitsmarkt und Bildungsmarkt:

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Transkript:

Arbeitsmarkt und Bildungsmarkt: Die Bedeutung der Höheren Berufsbildung für den Wirtschaftsstandort Schweiz Ruedi Winkler

Aufbau des Referats Einleitung Prägende Entwicklungen in Wirtschaft und Arbeitswelt Fachkräftebericht des EVD: Analyse Ziele Potenziale Fazit

Prägende Entwicklungen für die Wirtschaft Der Westen verliert kontinuierlich an Einfluss auf die globale Wirtschaft, das hat auch Auswirkungen auf die Schweiz. Innovationszyklen immer kürzer, bewirkt Hektik. Arbeitsintensive und weniger Wert schöpfende Arbeiten werden verlagert. Wettbewerbsdruck nimmt zu. Demographische Entwicklung stellt die Unternehmen vor neue Herausforderungen. Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe nimmt mit Globalisierung zu.

Auswirkungen auf die Arbeitswelt Wettbewerb in Bereichen mit hoher Wertschöpfung wird härter. Anpassungen müssen rasch geschehen, Forderungen nach Flexibilität + Mobilität + Arbeitsmarktfähigkeit steigen. Wissensanteil an der Arbeit wächst und Arbeit wird abstrakter. Alle Arten von Wissensaustausch und transfer erhalten noch erhöhte Bedeutung.

Folgen für die Arbeitnehmenden Anpassungs-, Bildungs- und Weiterbildungs-druck steigt. Verantwortung für die eigene Arbeitsmarkt-fähigkeit steigt. Die Bedeutung einer optimalen Kombination von Wissen, Umsetzungsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung nimmt zu. Die Bedeutung, über das aktuelle Wissen zu verfügen ist in der zweiten Hälfte des Berufslebens so wichtig wie in der ersten.

Fachkräftebericht des EVD: Analyse Keine grundsätzliche Verschärfung des Fachkräftemangels in den letzten zwanzig Jahren. Inländisches Arbeitspotenzial der Schweiz wird im internationalen Vergleich gut genutzt. Qualifikationsstruktur der Erwachsenen entspricht gut der Nachfrage der Wirtschaft. Demografische Veränderungen macht Handeln nötig. Freie Potenziale bei Frauen zwischen 25-54 Jahren (Vereinbarkeit Familie/Beruf verbessern). Noch bessere Arbeitmarktbeteiligung älterer Menschen nötig.

Analyse Arbeitskräftenachfrage hat sich in jüngerer Zeit Richtung höher qualifizierter Tätigkeiten verschoben. Erwerbstätige mit tertiärer Ausbildung von 13 % 1980 auf heute 32 % gestiegen. Beruflich orientierte Berufswege Tertiärstufe A (FHS) und Tertiärstufe B (höhere Berufsbildung) haben hohes Gewicht. Konkurrenz um Nachwuchskräfte wird zunehmen.

Ziele der Fachkräfteinititative des EVD Vermehrte Abdeckung des Fachkräftebedarfs durch Personen aus der Schweiz. Bessere Nutzung freier Potenziale der SchweizerInnen. Qualifikationen stärken, verbessertes Einbringen der Fähigkeiten im Berufsleben und für die Höherbildung. EVD leitet Massnahmen ein zur Steigerung der Fachkräftepotenzials zusammen mit Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand.

Handlungsfelder und Ziele EVD 95 Prozent der unter 25 Jährigen Abschluss auf Sek.stufe II Zuerst Arbeit, dann Bildung für Erwachsene ohne Sek.II Abschluss Erhöhung des Beschäftigungsgrads und der Höherqualifizierung für Nicht- und Teilerwerbstätige über 25 Jährige mit Sek.II-Abschluss Verbleib älterer Erwerbstätiger im Arbeitsprozess bis Pensionalter oder darüber hinaus Höherqualifikation entlang den Bedürfnissen der Wirtschaft mit berufsbegleitenden Bildungsangeboten Zuwanderung soll Lücken schliessen Laufendes Fachkräfte-Monitoring

Vorhandene Potenziale Theoretische Potenziale von erwerbslosen, nicht- und teilzeiterwerbstätigen Personen (Vollzeitarbeitskräfte): 743 000 25-54-jährige Personen mit Sek II Abschluss (2009) 52% der Teilzeit arbeitenden und 54% der nicht erwerbstätigen Personen im Alter von 25-54 Jahren sind Frauen mit Betreuungsaufgaben für Kinder unter 15 Jahren (2009)10 420 000 Personen im Alter von 55-64 Jahren (2009) 171 000 Jugendliche im Alter von 15-24 Jahren (2009) 164 000 25-54-jährige Personen ohne Sek II Abschluss (2009) Potenziale zur Höherqualifizierung (Vollzeitarbeitskräfte) 300 000 Personen, die von der Sekundarstufe I höher qualifiziert werden könnten 1.5 Millionen Personen, die von der Sekundarstufe II höher qualifiziert werden könnten

Fazit Bildungsanbieter im tertiären Bereich haben einen grossen Markt, sie sind entscheidend dafür mitverantwortlich, dass genügend und die richtigen Fachkräfte ausgebildet werden. Tertiäre Bildung muss in Abstimmung mit der beruflichen und persönlichen Entwicklung und den privaten Veränderungen möglich sein. Wir können uns keine Doppelspurigkeiten aus formalen Gründen leisten, d.h. bereits erbrachte Lernleistungen sind zu validieren. Bei Arbeit und Bildung liegen noch viele ungenutzte Synergieen brach.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!