Berufsbildung für Erwachsene
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- Norbert Friedrich
- vor 6 Jahren
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1 Berufsbildung für Erwachsene Möglichkeiten und Grenzen der Nachholbildung im Rahmen der ALV Martin Stalder, Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 1
2 Inhalt 1. Ausgangslage: Risiko Niedrig-Qualifikation 2. Gesetzliche Grundlagen und Praxis der ALV 3. Personen ohne Berufsabschluss in der ALV 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen und Ausbildungszuschüsse (AZ) 5. Finanzierung der beruflichen Bildung durch die ALV? 6. Empfehlungen aus der Studie 7. Fragen und Diskussion Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 2
3 1. Risiko Niedrigqualifikation Niedrigqualifizierte ohne überobligatorische Bildung (Berufsabschluss) haben ein stark erhöhtes Risiko arbeitslos zu werden und auf Sozialhilfe angewiesen zu sein Ausbildungslosigkeit verursacht bei der öffentlichen Hand (Sozialversicherungen und SH) Kosten von CHF ab dem Alter 25 der Betroffenen. Dem stehen die Ausbildungskosten für eine berufliche Grundbildung von Erwachsenen entgegen ca. CHF Die politischen Programme zur Armutsbekämpfung, gegen den Fachkräftemangel, zur Nutzung der Potentiale der Migranten/-innen, zur Prävention der Arbeitslosigkeit und auch der Berufsbildung selber fordern und fördern die Berufsbildung Erwachsener All diese Initiativen und Strategien müssen im Rahmen der IIZ koordiniert werden sonst sind sie nicht realisierbar. SECO-ALV-RAV zur Förderung der Berufsbildung erwachsener Erwerbsloser sind dabei immer zentrale Partner > wegen des privilegierten Zugangs zum Zielpublikum Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 3
4 2. Gesetzliche Grundlagen und Praxis der ALV Hauptaufgabe und Priorität der ALV/RAV ist die schnelle und nachhaltige Integration der Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt (vgl. Wirkungsindikatoren AVIG) Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 4
5 2. Gesetzliche Grundlagen und Praxis der ALV Neu hat das SECO in einem Pilotversuch ab 2015 die Prävention von Arbeitslosigkeit fokussiert und dafür zwei zusätzliche Indikatoren für Nichtleistungsbezüger in die Wirkungsmessung aufgenommen: Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 5
6 2. Gesetzliche Grundlagen und Praxis der ALV Die Förderung der beruflichen Grundbildung oder die Unterstützung der formalen Höherqualifikation von Arbeitslosen gehört nach AVIG-Praxis nicht zu den Kernaufgaben der ALV Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 6
7 2. Gesetzliche Grundlagen und Praxis der ALV Rasche Wiedereingliederung in den AM (vgl. Wirkungsindikatoren) Kosten für Ausbildung und Qualifikation Berufliche Qualifikation und Höherqualifikation gehört nicht zu den Aufgaben der ALV (vgl. AVIG-Praxis) Berufliche Qualifikation und Höherqualifikation verbessert nachweislich die Chancen Geringqualifizierter auf dem AM Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 7
8 3. Personen ohne Berufsabschluss in der ALV Schweiz: Personen zwischen 25 und 50 Jahren ohne qualifizierenden Berufsabschluss = 13% aller Erwerbsfähigen in diesem Alter ( Personen total ohne Abschluss) ALV: 17% der Arbeitslosen sind geringqualifiziert (ohne Berufsabschluss) und haben genügend gute Sprachkenntnisse (Landessprache) für eine berufliche Ausbildung = Personen Wenn von diesen nur die jährigen und davon nur diejenigen, die während 2-3 Jahren mit maximal CHF monatlich leben können = ca AL-Bezüger jährlich mit Potential für BGB Zusätzlich nochmals doppelt so viele für Basiskompetenzen, Validierung, verkürzte Lehren, Teil- und Branchenabschlüsse Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 8
9 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) Drei Kategorien von arbeitsmarktlichen Massnahmen : Bildungsmassnahmen (Art. 60 AVIG): Kurse (als Bildungsmassnahmen gelten namentlich individuelle oder kollektive Kurse zur Umschulung, Weiterbildung oder Eingliederung), Ausbildungspraktika, Praxisfirmen. Bescha ftigungsmassnahmen (Art. 64a AVIG): Teilnahme an einem Programm zur vorübergehenden Beschäftigung, Motivationssemester, Berufspraktika. Spezielle Massnahmen (Art d AVIG): Einarbeitungszuschü sse, Ausbildungs-Zuschüsse (AZ), Pendlerkosten- und Wochenaufenthaltsbeitra ge, Förderung der selbstständigen Erwerbstätigkeit. Pro Jahr gibt die ALV knapp 600 Mio. Franken für die AMM aus, davon ca. 244 Mio. CHF fu r Bildungsmassnahmen, rund 273 Mio. CHF für Beschäftigungsmassnahmen und knapp 51 Mio. CHF für die speziellen Massnahmen. Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 9
10 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) Ausbildungszuschüsse (AZ) AZ werden versicherten Personen über 30 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung oder solchen, die erhebliche Schwierigkeiten haben, in ihrem erlernten Beruf eine Anstellung zu finden (Art. 66 a Abs. 1 Bst. c AVIG) gewährt. Der Arbeitgeber bezahlt den erwachsenen Lernenden in der Regel den Lohn des letzten Lehrjahres, und der Fonds der Arbeitslosenversicherung ergänzt diesen Lehrlingslohn bis zum Betrag von CHF 3'500 monatlich. Die ALV orientiert sich dabei an einem Lohn für Berufseinsteiger. Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 10
11 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen (AZ) 11 Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene
12 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen (AZ) Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 12
13 4. Arbeitsmarktliche Massnahmen (AZ) Einzeldaten: Personen mit AZ (Durchschnittswerte) Bei Beginn AZ 32 Jahre alt und in 3. Rahmenfrist Ausbildungsniveau ist tief, 40% nur obligatorische Schule,17% mit Berufsabschluss Berufserfahrung bei mehr als 50% über 3 Jahre Sprachkenntnisse mündlich und schriftlich in einer Landessprache gut oder sehr gut (Einschätzung PB) Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 13
14 5. Finanzierung Berufsabschlüsse durch ALV? Anzahl und Kosten AZ (ganze CH) Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 14
15 5. Finanzierung Berufsabschlüsse durch ALV? Kosten AZ im Vergleich mit Kosten Taggelder Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 15
16 5. Finanzierung Berufsabschlüsse durch ALV? Thesen Die Finanzierung von Berufsabschlüssen durch die ALV ist zu teuer. Wenn das vorhandene Potential voll ausgeschöpft würde entstünden Kosten im Rahmen des Ertrags des Solidaritäts-Prozentes, d.h. ca. 80 Mio. jährlich. Berufsabschlüsse für Erwachsene sind so teuer weil es zu wenig erwachsenengerechte und spezifische Bildungsangebote gibt. Die Finanzierung von Berufsabschlüssen für Erwachsene rentiert nur in einer gesellschaftlichen Gesamtbetrachtung, d.h. wenn die Kosten sämtlicher Sozialversicherungen (inkl. PK, AHV, EL, KK) einbezogen werden. Die Förderung von Berufsabschlüssen Erwachsener wird nur gelingen, wenn eine gemeinsame nationale Strategie dafür beschlossen wird und die interinstitutionelle Zusammenarbeit IIZ (und Verbundpartnerschaft) funktioniert. Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 16
17 6. Fünf Empfehlungen an das SECO 1. Richtlinien, Merkblätter Praxishilfen des SECO für die RAV zur Förderung der Berufsbildung für Erwachsene 2. Inventar der existierenden Projekte du Good-Practice Workshops 3. IIZ in die Pflicht nehmen und Anliegen des SECO einbringen 4. AMM vermehrt auf Berufsabschlüsse ausrichten: an BGB anrechenbare Kurse und Anbieter aus der BGB favorisieren 5. Mitfinanzierung und Evaluation von Pilotprojekten durch das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 17
18 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 18
19 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 19
20 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 20
21 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 21
22 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 22
23 6. Fünf Empfehlungen an das SECO Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 23
24 7. Fragen und Diskussion Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Martin Stalder Friedaustrasse 17, 8003 Zürich Tel: M: Martin Stalder PHZ Veranstaltungsreihe Berufsbildung für Erwachsene 24
25 Vier Wege zum Berufsabschluss für Erwachsene 5. Weg zusätzlich die Direktzulassung zu den eidgenössischen Berufsprüfungen BP: ortal.ch/fileadmin/doc s/mai_2013_kein_efz _und_trotzdem_eine_ BP_machen.pdf
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