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Transkript:

Marktreport 24. Juni 216 Wirtschaft Finanzen Edelmetalle USD per Feinunze Gold 18 17 16 15 14 13 12 11 1 12 13 14 15 16 USD per Feinunze Silber 39 36 33 3 27 24 21 18 15 12 12 13 14 15 16 EURUSD 1,4 1,35 1,3 1,25 1,2 1,15 1,1 1,5 1, 12 13 14 15 16 Tageswerte. Edelmetallpreise Aktuell Veränderungen gegenüber (in Prozent): (Spot) 2 W 3 M 12 M I. In US-Dollar Gold 1.322,7 6,3 7,3 12,8 Silber 17,8 8,3 15,6 13,2 Platin 98,5 -,7,5-9,3 Palladium 551,2 -,6-2,1-18,3 II. In Euro Gold 1.199,9 9,6 1,8 14, Silber 16,1 11,8 19,4 14,5 Platin 89,7 3,1 3,9-8,1 Palladium 51,9 3,5 1,5-17, III. Goldpreis in anderen Währungen JPY 135.389,4 2,1-2,4-5,6 CNY 8.75,3 7,6 9,8 2,3 GBP 966,3 12,7 12,8 29,4 INR 89.959,1 1,9 1,3 2,5 RUB 82.67,4 2,6 -,3 27,3 Quelle: Bloomberg, eigene Berechungen. UNSERE TOP- THEMEN Die Briten verlassen die EU (S. 2) Der unerwartete Brexit lässt die Finanzmärke beben. Er dürfte sich jedoch nachfolgend als positiv, als Reformkatalysator für die EU erweisen. Kreditzyklus und der Preis des Goldes (S. 3 bis 5) Eine immer stärkere Ausweitung der Geldmengen wird vonnöten sein, um den Kreditzyklus vor dem nächsten Abschwung zu bewahren. Das sollte sich längerfristig in einem merklich höheren Goldpreis zeigen. Keine Welt ohne Zins (S. 6 bis 7) Der Urzins ist aus dem menschlichen Dasein nicht wegzudenken. Der negative Zins der Zentralbank ist unnatürlich und richtet großen Schaden an. Vom Glück der Ungleichheit (S. 8 bis 9) Das friedvolle und produktive Zusammenleben der Menschen ist nur möglich, weil sie unterschiedliche Ziele und Fähigkeiten haben. (S. 1 bis 15) Über die Rolle der Gold-ETFs für den jüngsten Anstieg der Edelmetallpreise. Gold als Portfolioabsicherung. Goldpreis in US-Dollar sowie allen anderen Währungen (ohne US-Dollar) Januar 27 bis Juni 216 2 18 16 14 12 1 Goldpreis in anderen Währungen (ohne US-Dollar) 8 Goldpreis (USD/oz) 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. *Ermittelt aus Goldpreis (USD/oz) und handelsgewichtetem Außenwert des US-Dollar. In der Zeitreihe wurde der September 211 auf 1.9 indexiert (hier erreichte der US-Dollar-Preis des Goldes seinen bisherigen Höchststand von 1.9 pro Feinunze).

2 24. Juni 216 Bei den englischen Buchmachern wurde zuletzt deutlich auf EU-Verbleib gesetzt Wahrscheinlichkeit in Prozent für einen Brexit ( Oddchecker ) 45 4 35 3 25 2 15 12. Mai. 15 12. Nov. 15 12. Mai. 16 Letzter Datenpunkt: 23. Juni 216. Die Börsenkurse fallen - die Investoren wurden vom Brexit überrascht DAX- und FTSE-Index 125 12 115 11 15 1 95 9 85 5 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Das Pfund gibt drastisch nach gegenüber dem Euro Außenwert des Britischen Pfundes gegenüber dem Euro,84,82,8,78,76,74,72,7,68 DAX FTSE 75 7 65 6 55 Die Briten verlassen die EU Der unerwartete Brexit lässt die Finanzmärke beben. Er dürfte sich jedoch nachfolgend positiv als Reformkatalysator für die EU erweisen. Die Briten haben sich mehrheitlich entschieden, die Europäische Union (EU) zu verlassen. Die unmittelbare Reaktion auf den Finanzmärkten ist heftig: Der Außenwert des Pfunds fällt stark, die Aktienmärkte knicken ein, der Goldpreis schnellt in die Höhe. Der Brexit vergrößert den Riss, der sich durch das EU- Projekt zieht, und wird auch ohne Weiteres nicht zu kitten sein. Die EU und insbesondere ihr Prestigeprojekt, der Euroraum, sind aus Sicht vieler EU-Bürger Fehlkonstruktionen. In vielen Euroländern herrscht Massenarbeitslosigkeit, die Wirtschaften stagnieren. Die Euro-Schuldenpyramide wird nur noch vor dem Einsturz bewahrt, indem die Europäische Zentralbank (EZB) strauchelnde Schuldner mit der elektronischen Notenpresse finanziert und dabei die Zinsen auf beziehungsweise unter die Nulllinie drückt. Der Euroraum ist dadurch zu einer Transferunion geworden. In dem Maße, in dem es die EU nicht schafft, Wachstum und Wohlstand zu schaffen, werden die Bürger in immer mehr Ländern der Vergemeinschaftungsidee den Rücken kehren. Schon jetzt dürfte es den Regierungen kaum mehr möglich sein, weitere nationale Selbstbestimmungsrechte an Brüssel abzutreten. Doch was EU-Befürworter als gefahrvoll deuten, ist vielmehr eine Chance für die Bürger Europas. Der Gegenentwurf zur EU (in ihrer derzeitigen Form) ist das Miteinander der Staaten in einer Freihandelszone, in der die Bürger ihr Selbstbestimmungsrecht behalten und eigenverantwortlich handeln. Ein Auseinandergehen der EU, das Ende der Zentralisierungsidee, ist ökonomisch betrachtet eine vielversprechende Entwicklung. Im Prinzip läuft es auf das Modell Schweiz hinaus: Die einzelnen Länder beziehungsweise Regionen in Europa stehen fortan im produktiven Wettbewerb. Sie müssen eigenverantwortlich durch gute Politiken um Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitskräften konkurrieren. Das verspricht nicht nur höheres Wirtschaftswachstum und höheren Wohlstand. Es stellt auch ein friedvolles Miteinander in Aussicht. Menschen, die freiwillig miteinander handeln, gehen ein partnerschaftliches Bündnis ein. Die Bewahrung des Selbstbestimmungsrechts der Regionen mindert zudem das Entstehen von Konflikten. Es ist nicht zufällig, dass die Schweiz nach innen wie nach außen ein friedvolles und wohlstandsbringendes Staatsgebilde ist. Der Brexit erhöht jetzt den Druck auf die EU, ihren Kurs zu ändern; die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Realitäten in der EU werden ihn erzwingen. Je länger er aber hinausgezögert wird, desto teurer wird das Umlenken. Die Hoffnung, die EU könne den Kurswechsel aus sich heraus, aus der Vergemeinschaftung heraus, bewerkstelligen, sollte allerdings nicht zu hoch angesetzt werden. Bürokratien haben bekanntlich ein Eigenleben, sind an einer Rückabwicklung des Erreichten wenig interessiert, und vor allem beschränken die Abstimmungsmodalitäten in der EU den Spielraum jeder Regierung, den Bürgerwillen gegen EU-Interessen durchzusetzen. Insofern ist der Brexit als ein Reformkatalyst zu sehen, dem sich vermutlich auch noch andere Länder anschließen werden. In der kurzen Frist kann es folglich durchaus turbulent auf den Finanzmärkten zugehen, längerfristig sollte sich das jedoch auszahlen in Form von Wachstums- und Beschäftigungsgewinnen in Europa.

3 24. Juni 216 Kreditzyklus und der Preis des Goldes Eine immer stärkere Ausweitung der Geldmengen ist nötig, um den Kreditzyklus vor dem nächsten Abschwung zu bewahren. Längerfristig sollte sich das in einem merklich höheren Goldpreis niederschlagen. Gold ist nicht nur ein Schutz vor Inflation. Es bietet auch Schutz vor Zahlungsausfällen. Denn Gold (in physischer Form) unterliegt - anders als in ungedecktem Papiergeld ausgewiesenen Termin- und Spareinlagen und Schuldverschreibungen - keinem Kreditausfallrisiko. Seit den frühen 198er Jahren bis etwa 25 gab es allerdings keinen unmittelbar sichtbaren Zusammenhang zwischen den US-amerikanischen Kreditausfallraten und dem Goldpreis; das gilt übrigens auch für die Phase der erhöhten Kreditausfälle im Zuge der US-Bankenkrise zu Beginn der 199er Jahre. 12 1 8 6 4 2 Sinkende Kreditausfälle, steigender Goldpreis Kreditausfallraten in Prozent* und Goldpreis (USD/oz) Q1 1985 Q1 199 Q1 1995 Q1 2 Q1 25 Q1 21 Q1 215 Kredite & Leasing, gesamt Konsumenten Kreditkarten Hypotheken Goldpreis (RS) Quelle: Thomson Financial. *Anteil der Kredit an den Gesamtkrediten, bei denen ein Zahlungsverzug von 3 oder mehr Tagen besteht. 2 18 16 14 12 1 Mit Beginn des 21. Jahrhunderts stieg der Goldpreis dann jedoch kräftig an, vor allem angetrieben von einem kolossalen Rohstoffpreis-Boom. Im Zuge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise nahmen die Kreditausfälle stark zu, und nun stieg aber auch der Goldpreis mit in die Höhe. Der Grund dafür könnte in der gegenüber den 198er und 199er Jahren mittlerweile merklich höheren Gesamtverschuldung der Volkswirtschaften zu finden sein. Nahezu in allen großen Volkswirtschaften der Welt ist nämlich die Verschuldung von Staaten, Banken, Unternehmen und Konsumenten relativ zur Wirtschaftsleistung merklich angestiegen. In den Vereinigten Staaten von Amerika zum Beispiel ist die Verschuldung von etwa 231 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) Anfang 199 auf 352 Prozent Anfang 216 angestiegen; in der Spitze hatte sie im zweiten Quartal 29 sogar einen Wert von 381 Prozent erreicht. Diese Verschuldungsausweitung ging einher mit einem drastischen Rückgang der Zinsen. 8 6 4 2 Zur Rolle des Kredits im heutigen Wirtschafts- und Finanzsystem Der Kredit ist von entscheidender Bedeutung im heutigen Wirtschafts- und Finanzsystem. Das liegt vor allem daran, dass im ungedeckten Papiergeldsystem neues Geld per Bankkreditvergabe (quasi aus dem Nichts ) geschaffen wird; das Ausweiten der Geldmenge und der Kreditvergabe gehen so gesehen Hand in Hand. Kredit ist für viele Unternehmen und Konsumenten, insbesondere aber für die Staaten zu einer Dauereinrichtung geworden. Vielfach werden nämlich fällige Kredite nicht zurückgezahlt, sondern durch neue Kredite, die mit einem niedrigeren Zins ausgestattet sind, refinanziert. Die Kreditmengen wachsen im Zeitablauf immer weiter an - absolut, aber vor allem auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Mit dem Anschwellen der Kredit- und Geldmengen steigen auch die Preise im Zeitablauf in die Höhe: Ob es sich nun um die Preise von Konsum- oder Vermögensgüter handelt, sie steigen im Zeitablauf immer weiter an. Der Fortbestand eines derartigen Inflationsregimes hängt nun entscheidend davon ab, dass die Kredit- und Geldmengen im Zeitablauf immer weiter anwachsen. Käme es zu einer Netto-Tilgung der Bankkredite, würde auch die Geldmenge schrumpfen. Und letzteres würde dafür sorgen, dass die Preise zu fallen beginnen. Ein Umfeld fallender Preise schafft jedoch schwerwiegende Probleme für die Schuldner: Ihre reale Schuldenlast steigt an. Es kommt zu Kreditausfällen, die wiederum Kreditgeber zögerlich werden lassen, fällige Schulden mit neuen Krediten zu erneuern. Wachsende Sorgen vor Zahlungsausfällen lassen die Zinsen steigen - und das wiederum bringt überdehnte Schuldner in die Zahlungsunfähigkeit. Um ein solches Szenario zu verhindern - das mit sinkenden Einkommen und steigender Arbeitslosigkeit verbunden wäre -, versuchen die Zentralbanken, mittels künstlich niedrig gehaltener Zinsen den Kreditfluss in Gang zu halten. Der logische Endpunkt dieser Politik sind Nullzinsen - beziehungsweise sogar Negativzinsen. Aber das erweist sich als selbstzerstörerisch: Sind die Zinsen zu niedrig, versiegt das Kreditangebot, weil Banken und andere Gläubiger nicht mehr ausreichende Erträge mit der Kreditvergabe verdienen können. Die Niedrigzinspolitik kann den Kollaps des Kreditgeldbooms zwar hinauszögern, aber nicht endgültig entkommen.

4 24. Juni 216 Goldpreisanstieg ging einher mit steigenden Kreditausfallsorgen Goldpreis (USD/oz) und Preise der Kreditausfallversicherungen auf Bankschulden* 6 5 4 3 2 1 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Euroraum Goldpreis (RS) USA 21 19 17 15 13 11 9 7 Quelle: Thomson Financial. *Credit Default Swap Spreads, 5-Jahre Laufzeit, in Basispunkten. Seit etwa Mitte 212 sind die Kreditausfallsorgen auf den Finanzmärkten rückläufig. Der Grund: Die Finanzmarktakteure rechnen damit, dass die Zentralbanken alles tun werden, um strauchelnde Staats- und Bankenschuldner zahlungsfähig zu halten. Die Sorge vor Kreditausfällen ist damit aus den Märkten vertrieben worden. Mit den rückläufigen Kreditausfallsorgen gab auch der Goldpreis merklich nach. Gold ist schließlich nicht nur ein Inflationsschutz, es versichert auch gegen Zahlungsausfälle. Das erklärt, warum der Goldpreis in einem Umfeld verringerter Kreditausfallsorgen gesunken ist. Belastend für den Goldpreis war zudem, dass die Zentralbanken es geschafft haben, die Inflationserwartungen niedrig zu halten. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Zentralbanken haben die Kreditausfallsorgen vertrieben, indem sie signalisiert haben, sie werden bei Bedarf die elektronische Notenpresse anwerfen. Ob aber eine derartige Quadratur des Kreises den Zentralbanken dauerhaft gelingt, ist fraglich. Die beiden Ziele, die Kreditausfallsorgen zu vertreiben, indem die elektronische Notenpresse angeworfen wird, und gleichzeitig dabei die Inflationssorgen niedrig zu halten, lassen sich nicht vereinbaren. Für eine gewisse Zeit mag dieses Husarenstück funktionieren. Früher oder später werden sich die Zentralbanken jedoch für das Erreichen eines der beiden Ziele entscheiden müssen. Wie auch immer die Zielwahl aussehen mag, der Effekt auf den Goldpreis dürfte positiv ausfallen. Die Fed hat die US-Zinsen mit Ausbruch der Krise auf ein extrem niedriges Niveau herabgeschleust; dort befinden sie sich nach wie vor. Die jüngste Zinserhöhung der Fed im Dezember 215 hat daran im Grunde nichts geändert. Das wiederum hat dazu geführt, dass fällig werdende Kredite mit niedrigen Kreditzinsen refinanziert wurden und neue Kredite zu extrem günstigen Zinskonditionen abgeschlossen wurden. 4 36 32 28 24 2 16 Zinsen werden gesenkt, die Schulden steigen US-Gesamtverschuldung pro BIP und US-Leitzins in Prozent 12 Q1 1959 Q1 1966 Q1 1973 Q1 198 Q1 1987 Q1 1994 Q1 21 Q1 28 Q1 215 Gesamtverschuldung (LS) US-Leitzins (RS) Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Es ist folglich davon auszugehen, dass die Abhängigkeit der US-Wirtschaft (wie übrigens auch aller anderen Volkswirtschaften) von einer Fortführung der Tiefzinspolitik sehr groß geworden ist, ja, dass sie mittlerweile so groß ist wie nie zuvor. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die Fed sehr zögerlich ist, die Zinsen (weiter) anzuheben. Damit nämlich der Wirtschaftsaufschwung, angetrieben von einer Ausweitung des Kreditangebots, bereitgestellt zu künstlich gesenkten Zinsen, nicht ins Stottern gerät beziehungsweise kollabiert, muss der Zins niedrig gehalten werden. Und diese Notwendigkeit gibt es nicht nur in den USA; sondern in allen großen Währungsräumen insbesondere dem Euroraum und Japan. Im aktuellen Kreditzyklus befinden sich die Ausfallraten auf sehr niedrigen Niveaus - natürlich Dank der allseits niedrig gehaltenen Kreditmarktzinsen. Zweifelsohne haben dabei die sehr niedrigen Zinsen das Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit vieler Kreditnehmer wieder anwachsen lassen. Ein Rückführen der Zinsen auf normale Niveaus erscheint folglich kaum möglich zu sein, ohne dass die Konjunktur aus der Bahn geworfen beziehungsweise die Finanzmarktlage nachhaltig erschüttert wird. Denn dann würden die Kreditausfallraten steigen und dem Kreditboom ein jähes Ende setzen. Weil das aber politisch nicht gewünscht ist, müssen die Zentralbanken für ein reibungsloses Anwachsen der Kredit- und Geldmengen sorgen. Das Halten der Gold-Währung ist eine (zeiterprobte) Möglichkeit, den Problemen des ungedeckten Papiergeldes die Stirn zu bieten. Denn eine immer stärkere Ausweitung der Geldmengen und damit Inflation werden vonnöten sein, um den Kreditzyklus vor der nächsten Abschwungphase zu bewahren - und das sollte sich längerfristig auch in einem merklich höheren Goldpreis niederschlagen. 18 16 14 12 1 8 6 4 2

5 24. Juni 216 1 S&P 5 und Überschussguthaben der US-Banken, Mrd. US-Dollar 3 25 2 15 1 5 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Überschussliquidität der Banken (LS) S&P 5 (RS) 2 Bankkreditwachstum ausgewählter Regionen in Prozent gegenüber Vorjahr 14 12 1 8 6 4 2 2 4 6 8 1 12 14 16-2 -4-6 USA Japan Euroraum 3 Goldpreis (USD/oz) und US-Geldmenge M2, Mrd. US-Dollar 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 59 63 67 71 75 79 83 87 91 95 99 3 7 11 15 Gold (LS) M2 (RS) 22 2 18 16 14 12 1 8 6 14 12 1 8 6 4 2 Bislang hat die Zentralbankliquidität geholfen, die Aktienkurse wieder in die Höhe zu befördern - und den Kreditzyklus in Gang zu halten. Quelle: Thomson Financial, Federal Reserve. Das Bankkreditwachstum in den USA, Japan und dem Euroraum ist nach wie vor positiv - und trägt dazu bei, die Geldmenge auszuweiten. Quelle: Thomson Financial. Gemessen an der Geldmengenentwicklung scheint der Goldpreis nach wie vor erhebliches Steigerungspotential zu haben.

6 24. Juni 216 Wenn der Zins und Zinseseffekt negativ werden Euro 25 2 15 1 5 5 1 15 2 25 3 Jahre 3 Prozent Minus 3 Prozent Quelle: Eigene Berechnungen. Wenn man 1 Euro zu 3 Prozent pro Jahr anlegt, so steigt der Anlagebetrag durch den Zins- und Zinseszinseffekt auf 242,73 Euro nach 3 Jahren an. Ist der Zins, der auf die Anlageguthaben gezahlt wird, hingegen minus 3 Prozent, so schrumpft die Ersparnis durch den negativen Zins- und Zinseszinseffekt nach 3 Jahren auf 4,1 Euro. Der Gläubiger ist gewöhnlich reich, der Schuldner arm, und jener erscheint im gehässigen Lichte eines Mannes, der von dem wenigen des Armen im Zins noch einen Teil abpreßt, um ihn seinem überflüssgen Reichtum beizulegen. Es ist daher nicht zu verwundern, daß sowohl die antike Welt, die trotz einigen volkswirtschaftlichen Aufschwungs doch das Kreditwesen nie sehr entwickelt hatte, als vollends das christliche Mittelalter, das sich nach dem Untergang der römischen Kultur im Wirtschaftswesen wie in so vielen anderen Dingen auf den Zustand primitiver Anfänge zurückgeworfen sah, dem Darlehenszins äußerst mißgünstig war. Böhm-Bawerk, E v., S. 11. Keine Welt ohne Zins Der Urzins ist aus dem menschlichen Dasein nicht wegzudenken. Der negative Zins der Zentralbank richtet großen Schaden an. Der Zins (oder genauer: der Urzins oder neutrale Zins ) lässt sich aus dem menschlichen Handeln nicht wegdenken. In ihm kommt eine Wertdifferenz zum Ausdruck: Der Mensch schätzt das gegenwärtig verfügbare Gut höher als das erst künftig verfügbare Gut. Beträgt zum Beispiel der Wert eines Euro, der erst in einem Jahr verfügbar ist,,9 Euro, so lässt sich der Urzins wie folgt ermitteln: 1 Euro /,9 Euro = 1 + i, wobei i für den Urzins steht und in diesem Beispiel etwa 11,1 Prozent beträgt. Je höher der Urzins ist, desto größer ist der Wertabschlag, den ein Zukunftsgut gegenüber dem Gegenwartsgut erleidet. Der Urzins, der also das Wertverhältnis zwischen Gegenwarts- zu Zukunftsgut bezeichnet, ist für jeden immer und überall positiv, er kann nicht auf null fallen, geschweige denn negativ werden. Das ist keine Verhaltensannahme, sondern folgt aus der Logik, aus dem der Mensch handelt. Der Marktzins, der sich aus dem Urzins und einer Preis- und Kreditausfallprämie zusammensetzt, kann allerdings sehr wohl in den Negativbereich absinken. Das kann dann der Fall sein, wenn die Inflationserwartungen negativ sind und sie gleichzeitig den Urzins übersteigen. Der Marktzins kann aber auch negativ werden, wenn die Zentralbank ihn künstlich in den Negativbereich herabdrückt. Letzteres wird seit einiger Zeit von einigen Zentralbanken wie etwa im Euroraum, Japan und der Schweiz bei den Kurzfristzinsen praktiziert. Dazu kauft die Zentralbank beispielsweise Anleihen zu einem Kurs, der höher ist als die Summe der Zins- und Tilgungszahlungen der Anleihe. Sie zahlt also mehr Geld aus als sie vom Schuldner bekommt. Sparer versuchen natürlich den Verlusten auszuweichen, die ihnen ein Negativzins beschert. Sie kaufen zum Beispiel Schulden mit längeren Laufzeiten. Die Kurse dieser Papiere steigen und ihre Renditen fallen - und zwar auch auf oder gar unter die Nulllinie. Aber nicht nur das: Der negative Marktzins ermutigt auch die Nachfrage nach Aktien und Häusern, weil Anleger hoffen, damit noch etwas Rendite erzielen zu können. Die Preise dieser Vermögensgüter ziehen an. Sie können so stark anziehen, dass die künftig noch zu erwartenden Renditen auf null Prozent fallen: Mit dem Halten von Aktien oder Häusern lässt sich keine positive Verzinsung mehr erzielen. Oder aber die Vermögenspreise gehen derart stark in die Höhe, dass die Anleger fortan nur noch mit fallenden Kursen, also mit einer negativen Verzinsung des Kapitals, rechnen können. In beiden Fällen wird ein kritischer Punkt erreicht. Denn sollten alle am Markt erzielbaren Renditen auf null Prozent oder darunter fallen, ist die Marktwirtschaft im wahrsten Sinne des Wortes am Ende angelangt. Das kapitalistische Sparen und Investieren hörten auf. Beträgt der Marktzins null Prozent, gibt es für den Handelnden keinen Anlass mehr zu sparen und zu investieren: Er wird keinen Konsumverzicht mehr üben, wird keine Ersparnisse mehr in produktive Verwendungen leiten - denn sein Urzins ist schließlich immer und überall positiv.

7 24. Juni 216 Kapitalverzehr stellt sich ein: Das, was an Gütern und Produktionsmitteln noch verfügbar ist, wird aufgebraucht und nicht ersetzt. Die Arbeitsteilung in der Volkswirtschaft kommt zum Erliegen. Sie fällt zurück in eine Subsistenzwirtschaft, die Verelendung, ja vielleicht sogar das Ende für einen Großteil der Bevölkerung bedeuten würde. Beginnen die Vermögenspreise irgendwann zu fallen, einhergehend mit einer enttäuschenden Wachstums- und Beschäftigungsentwicklung, ist absehbar, was passieren wird: Man ruft die Zentralbanken dazu auf, die anstehende Deflation-Depression zu bekämpfen ; es wird gefordert, die Zinsen noch weiter abzusenken und zu akzeptieren, dass die Marktzinsen noch weiter in den Negativbereich heruntergedrückt werden. Und spätestens dann, wenn der verbliebene Zinsspielraum voll und ganz ausgeschöpft ist, wächst die allgemeine Bereitschaft, die elektronische Notenpresse zur Schuldenmonetisierung zu akzeptieren. Es dürfte offensichtlich geworden sein, wie destruktiv eine falsche Zinstheorie wirkt, die verneint, dass der Urzins in der Welt des menschlichen Handelns niemals null oder gar negativ sein kann. Theorien und Politiken, die gegen diese Erkenntnis arbeiten, sich ihr widersetzen, sind nicht nur Unfug und zum Scheitern verurteilt. Sie fügen auch der großen Zahl der Menschen gewaltigen Schaden zu. Die Wirkung reicht dabei weit über den Verlust der Sparbuchverzinsung hinaus: Die arbeitsteilige Marktwirtschaft und damit Frieden, Freiheit und Prosperität werden zerstört. Dieser Beitrag ist in ähnlicher Form in eigentümlich frei, Juni 216, erschienen. Der Irrsinn von realen Null- beziehungsweise Negativzinsen Kurs-Gewinn-Verhältnis 1-jähriger Bundesanleihen* 8 7 6 5 4 3 2 1 8 84 88 92 96 4 8 12 16 Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. *1 dividiert durch die Anleiherendite. Man nehme einmal an, eine Anleihe mit einem Nennwert von 1 Euro hat einen Coupon in Höhe von 5 Prozent. Das Kurs- Gewinn-Verhältnis der Anleihe beträgt 2 (errechnet als 1 /,5). Das bedeutet, dass es 2 Jahre braucht, bis der Investor seinen Kapitaleinsatz wieder zurück bekommt (vor einer geringeren Laufzeit der Anleihe sei hier abgesehen). Eine Anleihe mit einem Coupon von 1 Prozent (und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 1) wäre also sicherer für den Anleger, denn er erhält seinen Kapitaleinsatz bereits nach 1 Jahren zurück. Der Zinsverfall der letzten Jahre hat die Rendite der deutschen Staatsanleihen nicht nur auf, sondern mittlerweile sogar unter die Nulllinie getrieben. Bei einem Nullzins lässt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Anleihe nicht mehr (ökonomisch sinnvoll) ermitteln: Wer Geld zu einem Nullzinscoupon verleiht, der erhält seinen Kapitaleinsatz erst mit Tilgung der Anleihe am Laufzeitende zurück (ohne dabei etwas verdient zu haben). Bei einem Negativzins zeigt das Kurs- Gewinn-Verhältnis an, nach wieviel Jahren das Kapital aufgezehrt ist. Bei einem Negativzinscoupon von zum Beispiel minus 3 Prozent ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis minus 33,3. Das lässt nur noch wie folgt interpretieren: Nach 33,3 Jahren ist das verliehene Kapital durch den Negativzins aufgezehrt. Wer also in einem Null- oder Negativzins (in realer, inflationsbereinigter Form) etwas Unnatürliches erblickt, hat vollkommen recht. Es widerspricht der Logik des menschlichen Handelns.

8 24. Juni 216 Kommentar Vom Glück der Ungleichheit Das friedvolle und produktive Zusammenleben der Menschen ist nur möglich, weil sie unterschiedliche Ziele und Fähigkeiten haben. Ein freiwilliges Handelsgeschäft zwischen Menschen kommt nicht deswegen zustande, weil die Beteiligten gleiche, sondern weil sie genau entgegengesetzte Interessen haben. Ein einfaches Beispiel verdeutlicht das. Herr A erwirbt in einem Obstladen für 1 Euro einen Apfel. Für ihn ist der Apfel mehr wert als 1 Euro - sonst würde er ja nicht seinen Euro gegen einen Apfel eintauschen. Für den Obsthändler hingegen ist der 1 Euro mehr wert als der Apfel. Durch den Geschäftsabschluss stellen sich Herr A und der Obsthändler besser. Beide gewinnen. Das ist eine überaus wichtige Erkenntnis: Der freie Markt, in dem die Individuen gemäß ihren Interessen handeln, bietet die Möglichkeit, die mitunter ganz unterschiedlichen und sogar gegensätzlichen Vorlieben der Menschen harmonisch und für alle Beteiligten nutzbringend zusammenzuführen. Er hat damit vor allem auch eine friedenstiftende Wirkung. Die friedenstiftende Wirkung rührt daraus, dass der Mensch (ausgestattet mit einer Mindestintelligenz) erkennt, dass eine Kooperation mit seinen Mitmenschen für ihn nutzenstiftend ist; dass sie besser ist als ein Stadium der fortgesetzten kriegerischen Auseinandersetzung. Und eine Kooperation der Menschen untereinander wird nur deshalb möglich, weil sie unterschiedlich sind, weil sie unterschiedliche Ziele verfolgen, ungleiche Vorlieben haben, sich durch unterschiedliche geistige und körperliche Anlagen auszeichnen. Diese Einsicht hat der britische Ökonom David Ricardo (1772-1823) in seiner Theorie der komparativen Kosten formuliert; der Ökonom Ludwig von Mises (1881-1973) verwendete passenderweise den Ausdruck Gesetz der Association. Ricardo zeigte, dass es vorteilhaft ist für das menschliche Miteinander (im Sinne einer Erhöhung der Produktivität der Arbeit), wenn sich jeder auf die Produktion desjenigen Gutes konzentriert, das er am vergleichsweise Besten (kostengünstigsten) herstellen kann. Aber selbst in dem Fall, in dem ein Individuum alles besser produzieren kann als ein anderes Individuum, ist es vorteilhaft, wenn ein jeder sich auf das konzentriert, was er jeweils vergleichsweise kostengünstiger produzieren kann. Also auch hier ist es für alle Beteiligten vorteilhaft, wenn Menschen sich arbeitsteilig organisieren. Was wäre, wenn die Menschen alle gleich sind? Wären sie gleich, so bedeutet das, dass sie die gleichen Ziele, Vorlieben, geistigen und körperlichen Fähigkeiten haben (und sich auch zur gleichen Zeit am gleichen Ort befinden). Das aber würde eine Marktwirtschaft unmöglich machen. Niemand würde das anbieten oder nachfragen, was der andere nachfragt oder anbietet. Derart einander gleichende Menschen würden gar nichts miteinander anfangen können. Nicht einmal miteinander reden könnten und wollten sie. Eine groteske, irrsinnige Vorstellung! Man kann also an dieser Stelle festhalten, dass (1) freiwilliges Tauschen alle Beteiligten besserstellt gegenüber einer Situation, in der es kein freiwilliges Tau-

9 24. Juni 216 schen gibt, und dass (2) Arbeitsteilung die Ergiebigkeit der Arbeit erhöht. Vor diesem Hintergrund gelangt man nun zur Erklärung, warum es so etwas wie Zivilisation in der Menschheitsgeschichte überhaupt gegeben hat beziehungsweise immer noch gibt (wenn leider auch immer wieder mit mehr oder weniger langen und dramatischen Unterbrechungen). Um das Wunder der menschlichen Zivilisation erklären zu können, muss man folglich nicht zu Erklärungen wie zum Beispiel göttlichen Eingriffen oder Ähnlichem zurückgreifen. Man kann es erklären, indem man auf die Ungleichheit der Menschen verweist, die sie - ausgestattet mit einer Mindestintelligenz - aus Eigennutz zur Arbeitsteilung anleitet. Wenn Menschen im Zuge der Arbeitsteilung miteinander verbunden sind, erkennen sie einander als gegenseitig nutzvoll in der Bewältigung der Lebensherausforderungen. Sie sind fortan nicht mehr feindliche Konkurrenten, wie es in einer Jäger- und Sammlergesellschaft der Fall ist, sondern haben vielmehr einen großen Anreiz, friedvoll miteinander zu leben. Freie Marktwirtschaft Die naturrechtliche Lehre des 18. Jahrhunderts, dass alle Menschen mit gleichen Rechten geboren werden, dass diese Gleichheit nicht durch ein von Menschen gemachtes Gesetz aufgehoben werden kann. Die Ungleichheit zwischen den Menschen - im Sinne ihrer unterschiedlichen Ziele, Vorlieben, Fähigkeiten und Begabungen - wird dadurch aber nicht verneint. Zu Recht, denn sie lässt sich niemals aus der Welt schaffen. HELDEN DES DEUTSCHEN FUSSBALLS IN DEGUSSA SILBER. Rahn, Müller, Brehme, Götze. Einer unserer WM-Siegtorschützen greift in diesem Sommer bei der EM nach einem weiteren großen Titel. Die Porträts der WM-Helden 54, 74, 9 und 14 erhalten Sie exklusiv bei Degussa aus jeweils 1 Unze Feinsilber. Jetzt als Viererset zum schwarz-rot-goldenen Sonderpreis von 115. Holen Sie sich diese Fußballlegenden für die Ewigkeit! GOLDGESCHENKE.DE In einer Feudalherrschaft unterwerfen und beherrschen die Starken die Schwachen. Die herrschende Minderheit beutet die Unterlegenen für ihre Zwecke aus. Ganz anders stehen die Dinge in der freien Marktwirtschaft. Diejenigen, die Eigentum erlangen wollen, müssen etwas produzieren, was ihre Mitmenschen kaufen möchten. Der Unternehmer muss sich selbst und sein Eigentum in den Dienst des Nachfragers stellen. Er produziert nicht für eigene, sondern für die Zwecke der Konsumenten. Die Konsumenten bestimmen, ob der Unternehmer seine Sache gut macht (und dafür mit einem Gewinn belohnt wird) oder nicht (und Verluste erleidet). In einer freien Marktwirtschaft wetteifern Unternehmer, der großen Zahl der Konsumenten zu dienen. Sie zielen darauf ab, die Versorgung der Konsumenten mit Gütern bestmöglich zu erfüllen. Es wäre also eine Verdrehung der Tatsachen, würde man die Unternehmer als herrschende Klasse deuten, die bestrebt sind, die Masse der Anständigen auszubeuten. Der erfolgreiche Unternehmer ist dabei derjenige, der etwas kann, was viele seiner Mitmenschen nicht können: Er erkennt, wie die Bedürfnisse der Konsumenten am besten und kostengünstigsten zu erfüllen sind und ist bereit, in Vorleistung zu treten und Risiken auf sich zu nehmen. Und hier beginnt der Kreis sich zu schließen: Erst die Ungleichheit der Menschen, die unter Knappheit handeln, ermöglicht die Arbeitsteilung, durch die die Ergiebigkeit der Produktion ansteigt. Und es ist die freie Marktwirtschaft, die die Ungleichheit der Menschen in friedvolle Kooperation und einen materiellen Wohlstand übersetzt, wie ihn keine andere Wirtschaftsordnung erzielen kann.

1 24. Juni 216 Volatilität der Edelmetallpreise hat jüngst merklich angezogen Volatilitäten der Preise (ermittelt aus Optionen) in Prozent* 1 8 6 4 2 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Gold Silver S&P 5 (VIX) *Aus At the Money Options ermittelt. Zinsumfeld ist weiterhin positiv für Edelmetallpreise Goldpreis (USD/oz) und reale US-Zinsen in Prozent* 2-2, 18-1, 16, 14 12 1, 1 2, 8 3, 6 4 4, 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen. *Aus inflationsindexierten US- Anleihen mit 1-Jahre Laufzeit ermittelt. Die Kurse der Goldminenaktien sind seit Jahresanfang stark gestiegen HUI-Goldminenaktienindex 7 6 5 4 3 2 Gold (LS) Realzins, invertiert (RS) 1 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Über die Rolle der Gold-ETFs für den jüngsten Anstieg der Edelmetallpreise. Gold als Portfolioabsicherung. Entwicklung der Edemetallpreise in den letzten zwei Wochen Gold Silber Platin Palladium In USD (pro Feinunze) Aktuell 1321,8 17,7 98,5 553, Änderung in den letzten zwei Wochen in USD 47,6,4-11,1 8, in % 3,7 2,1-1,1 1,5 Höchster Preis 1321,8 17,7 994,1 564,6 Niedrigster Preis 1262,7 17,3 965,5 531,9 In Euro (pro Feinunze) Aktuell 1164,3 15,6 863,7 487,1 Änderung in den letzten zwei Wochen in Euro 38,6,3-12,4 5,6 in % 3,4 1,8-1,4 1,2 Höchster Preis 1164,3 15,7 883,5 5,4 Niedrigster Preis 1117,1 15,3 854,2 474,4 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen auf Basis der Schlusskurse. Unmittelbar nach dem Brexit-Entscheid der Briten geht es turbulent zu auf den Finanzmärkten. Insbesondere das Gold steigt stark an. Wieder einmal ein deutliches Zeichen, dass Anleger im Gold letztlich den sicheren Hafen, das ultimative Zahlungsmittel erblicken. Angesichts der erhöhten Unsicherheiten dürfte das den Goldpreis weiter unterstützen. Für die Edelmetallmärkte dürfte auch bedeutungsvoll sein, dass seit etwa Beginn des Jahres 216 die Goldbestände der Exchange Traded Funds (ETFs) deutlich zugenommen haben. Die steigenden Kurzfristzinsen in den USA, die im Frühjahr 213 begannen in die Höhe zu klettern, haben ganz offensichtlich Anleger nicht abhalten können, Gold zu erwerben. Die Käufe der Gold-ETFs dürften in bedeutendem Maße dazu beigetragen haben, den Goldpreis anzuheben 85 8 75 7 65 6 55 5 ETF-Goldbestände sind gestiegen trotz höherer Zinsen Bestände der Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und US-2-Jahreszins in Prozent 45 11 12 13 14 15 16 Gold-ETFs (LS) 2-Jahreszins (RS) Bekanntlich sind Gold-ETFs in der Lage, in relativ kurzer Zeit relativ große Positionen im Goldmarkt auf- und auch wieder abzubauen. Sie sind daher nicht 1,1 1,,9,8,7,6,5,4,3,2,1

11 24. Juni 216 nur eine wirksame Triebfeder für Goldpreissteigerungen, sie können auch ebenso eine markante Abwärtsbewegung des Goldpreises auslösen - was dann der Fall ist, wenn Anleger sich rasch aus dem Goldmarkt zurückziehen und dabei ETFs in großen Beträgen verkaufen. Wie bereits mehrfach betont, spielen hier die Zinsen eine entscheidende Rolle. Derzeit ist allerdings mit einem baldigen Anziehen der Zinsen nicht zu rechnen - vor allem nicht in Europa -, und das spricht dafür, dass die Nachfrage nach Gold-ETFs bis auf weiteres anhält. 2, 1,5 1,,5, -,5 Niedrige bzw. negative Renditen in Deutschland Renditen deutscher Staatsanleihen in Prozent -1, 1. Jan. 31. Jan. 1. Mrz. 31. Mrz. 3. Apr. 3. Mai. 29. Jun. 2-Jahre 5-Jahre 1-Jahre 3-Jahre Seit 29 sind die Aktienkurse stark gestiegen. Anleger, die ihr Portfolio gegen mögliche Kursrückschläge absichern wollen, sollten darüber nachdenken, einen Teil ihrer liquiden Mittel in der Währung Gold zu halten. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass in Krisenphasen das Gold weniger stark gefallen ist als die Aktienkurse, und dass der Goldpreis - richtungsmäßig wie die Aktienkurse auch - eine Aufwärtsentwicklung vollzogen hat. In einer Zeit, in der die Notenbanken die Zinsen niedrig halten und die Geldmenge immer weiter vermehren, wächst die Schwankungsanfälligkeit der Finanzmärkte. Gold kann so gesehen eine wirksame Absicherung sein, die sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt macht. 2 16 12 Der Absicherungseffekt des Goldes Goldpreis (Euro/oz) und S&P 5 Aktienindex 23 21 19 17 15 Die Erholung des Platinpreises ist etwas ins Stocken gekommen, Platinpreis (USD/oz) 24 21 18 15 12 9 6 3 2 4 6 8 1 12 14 16 gleiches ist auch beim Palladiumpreis zu beobachten Palladiumpreis (USD/oz) 12 1 8 6 4 2 2 4 6 8 1 12 14 16 Der Platinpreis hat seit der Finanzkrise deutlich gegenüber dem Goldpreis verloren Platin- und Palladiumpreis im Verhältnis zum Goldpreis (USD/oz) 3, 2,5 2, 1,5 1,,5, 2 4 6 8 1 12 14 16 4,5 4, 3,5 3, 2,5 2, 1,5 1,,5, 8 4 2 4 6 8 1 12 14 16 13 11 9 7 5 Platin/Gold (LS) Palladium/Gold (RS) Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen. Goldpreis (LS) S&P 5 (RS)

12 24. Juni 216 ETF-Bestände und Edelmetallpreise Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) und Goldpreis (USD/oz) 64 62 6 58 56 54 52 5 48 46 13 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Mio. Feinunzen (LS) Goldpreis (USD/oz, RS) Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) und Silberpreis (USD/oz) 655 18, 17,5 645 17, 635 16,5 16, 625 15,5 15, 615 14,5 65 14, 13,5 595 13, Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Mio. Feinunzen (LS) Silberpreis (USD/oz, RS) Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) und Platinpreis (USD/oz) 2,9 138 133 128 123 118 113 18 115 2,8 2,7 2,6 2,5 2,4 11 15 1 95 9 85 2,3 8 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Mio. Feinunzen (LS) Platinpreis (USD/oz, RS) Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) und Palladiumpreis (USD/oz) 3,3 75 3,1 2,9 2,7 2,5 2,3 7 65 6 55 5 2,1 45 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Mio. Feinunzen (LS) Palladiumpreis (USD/oz, RS)

13 24. Juni 216 Edelmetallpreise, aktuell und Schätzungen (pro Feinunze) In US-Dollar I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 1 Tage 2 Tage 5 Tage 1 Tage 2 Tage Gold Silber Platin Palladium 1.321,8 17,7 98,5 553, 1.281,9 17,4 979,1 556,5 1.286,2 17,5 978,3 546,6 1.261,9 17, 982, 548,2 1.259,6 17, 1.12,7 571,5 1.246,6 16,2 985,3 558,1 1.176,8 15,4 941,8 569,7 III. Einschätzungen Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben Q2 216 1.139 1.28 16,1 17,3 79 1.5 56 61 Q3 216 1.175 1.32 16,1 17,9 82 1.9 58 63 Q4 216 1.251 1.36 15,6 18,4 77 1.13 59 65 Q1 217 1.279 1.39 16,3 19,1 1.1 1.18 62 67 IV. Jahresdurchschnitte 213 214 215 216 (geschätzt) 1398 23,4 1473 725 1252 18,6 137 85 1154 15,5 143 684 1.29 16 95 57 In Euro I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte 5 Tage 1 Tage 2 Tage 5 Tage 1 Tage 2 Tage Gold Silber Platin Palladium 1.164,3 15,6 863,7 487,1 1.134,2 15,4 866,3 492,5 1.141,2 15,5 868, 485, 1.12,5 15,1 872, 486,8 1.114,5 15, 895,9 55,6 1.19,2 14,4 876,5 496,5 1.59,6 13,9 848, 513,1 III. Einschätzungen Bandbreite Bandbreite Bandbreite Bandbreite Unten Oben Unten Oben Unten Oben Unten Oben Q2 216 1.36 1.164 14,7 15,8 718 955 59 555 Q3 216 1.119 1.257 15,3 17, 781 1.38 552 6 Q4 216 1.227 1.333 15,3 18, 755 1.18 578 637 Q1 217 1.279 1.39 16,3 19,1 1.1 1.18 62 67 IV. Jahresdurchschnitte 213 214 215 216 (geschätzt) 1.52 949 1.45 1.123 17,6 14,1 14,1 15, 1.18 1.36 945 841 545 611 619 529 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Prognosen der Degussa Goldhandel GmbH (jeweils für das Quartalsende). Schätzungen'gerundet'.

14 24. Juni 216 Ausgewählte Handelsdaten aus dem Edelmetallmarkt Comex Gold- und Silberbestände (Millionen Feinunzen) (a) Gold 12 (b) Silber 19 11 1 9 8 7 6 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 18 17 16 15 14 13 12 11 1 9 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, in Mrd. USD (Tagesdaten) 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 11 12 13 14 15 16 Gesamte Handelsvolumen, Mrd. USD 'Open Interest', gesamt, Mrd. USD Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Gold-Future-Markt: Handelsvolumen, Feinunzen (Tagesdaten) 8.. 7.. 6.. 5.. 4.. 3.. 2.. 1.. 11 12 13 14 15 16 Gesamtes Handelsvolumen, Feinunzen 'Open Interest', gesamt, Feinunzen Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.

15 24. Juni 216 Rohstoffpreise im Überblick Ausgewählte Rohstoffe Aktueller Preis Veränderungen gegenüber (in Prozent): Volatilität (in Prozent): in USD 1 Wochen 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 3 Tage 9 Tage I. Energie NYMEX WTI Rohöl 47,39-4,7 14,6 23,1 13,2-24,5 32,5 38, ICE Brent Rohöl 48,14-4,7 16,8 25,2 15,1-31, 31,9 39, NYMEX Benzin 153,18-1,8 5, 13,4 1,9-21,5 3,3 33,8 NYMEX Heizöl 145,26-4,2 18,9 25,6 17, -28,1 3,6 37,4 ICE Gasoil 432,5-4,7 15,5 22,2 15, 3,9 36,9 NYMEX Erdgas 2,64 3,4 22,8 33,1 5,3-12,8 38,9 36,4 II. Agrarprodukte Mais 381,75-1,7 5,9 3,9 1,7-2,1 31,4 25,5 Weizen 457,25-9,7-6,7-2,7-7,1-14,4 28,8 26,2 Soja 192,25-6,1 18,1 25, 23,7 19,1 2,9 18, Kaffee 142,9 2,9 8,9 2,3 7,8 1,1 34,4 28,4 Zucker 19,19-2,7 22,9 34,1 3,7 37,9 23,3 28,9 Baumwolle 64,85 -,3 12,3 15,4,2 2,9 2, 16,7 III. Industriemetalle Aluminium, Future (3M) 1642, 4,4 8, 4,4 9, -5,6 14,9 17,1 Kupfer (Future, 3M) 478, 6, -1,4 1,8 1,6-2,5 19,6 21,2 Zink 239, -2,3 12,2 15,6 26,7-6,8 22, 27,8 Blei 173, 2,1 1,5-1,3-3,5-11,3 18,3 23,8 Eisenerz 5,1,2-5,8 8, 15,4-18, IV. Edelmetalle Gold 1322,88 3,8 7,3 7,4 24,5 11,1 2,2 17,3 Silber 17,77 2,5 15,6 19,9 28,1 6,1 23,1 23,5 Platin 98,48-1,1,5 5,1 9,7-11,9 2,3 23,6 Palladium 551,21 1,1-2,1 11,5-1,9-29,1 27,9 29,6 V. Edelmetalle, rel. Preise Gold-Silber 74,43 1,2-7,1-1,4-2,8 4,7 15, 15, Gold-Platin 1,35 5,2 6,7 2, 13,3 25,9 17,3 17, Gold-Palladium 2,39 2,7 9,4-3,9 26,6 56,4 31,5 29,5 Palladium-Platin,56 2,5-2,4 6,3-1,5-19,5 21,8 23,4 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. S&P Rohstoffpreisindices (auf US-Dollar-Basis) 26 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 7 8 9 1 11 12 13 14 15 16 Gesamtindex Industriemetalle Energie Agrarprodukte Serien sind indexiert (Januar 27 = 1).

16 24. Juni 216 Bitcoinpreis und Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen Bitcoin in US-Dollar 12 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 12 13 14 15 16 Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen seit Jahresanfang in Prozent (a) In nationaler Währung (b) In Euro S&P 5 Nasdaq Euro STOXX 5 FTSE 1 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silver Crude oil EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US gov't bond 7-1 yrs US gov't bond 1-3 yrs Euro gov't bond 7-1 yrs Euro gov't bond 1-3 yrs UK gov't bond 7-1 yrs UK gov't bond 1-3 yrs Japan gov't bond 7-1 yrs Japan gov't bond 1-3 yrs -4-2 2 4 6-2,7-7,1-5,2-9,3-14,7-4,8-7,8-7,8-12, 2,7,8 16,6 8,5 9,2 18,9 25,1 37,3 4,8 4,2,2, 3,6 1,2 3,9,2 5,7,7 3,3,3 S&P 5 Nasdaq Euro STOXX 5 FTSE 1 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silver Crude oil EURUSD EURJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US gov't bond 7-1 yrs US gov't bond 1-3 yrs Euro gov't bond 7-1 yrs Euro gov't bond 1-3 yrs UK gov't bond 7-1 yrs UK gov't bond 1-3 yrs Japan gov't bond 7-1 yrs Japan gov't bond 1-3 yrs -6-4 -2 2 4 6-2,1-7,4-7,1-3,4-5,2-9,6-6,9-1,4-7,8-7,8-12, -1,2-3,6-3,5 27,6 16,3 4,4 14,1 2,3 32,5 4,8 4,2,2, 3,9,2 1,5 15,2 12,3 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.

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18 24. Juni 216 Notizen:

19 24. Juni 216 Beiträge in bisher erschienenen Ausgaben Ausgabe Inhalt 24. Juni 216 Die Briten verlassen die EU Kreditzyklus und der Preis des Goldes Keine Welt ohne Zins Vom Glück der Ungleichheit 1. Juni 216 US-Zentralbank will die Zinsen erhöhen Anleger sollten auf Gold und Aktien setzen Eine Blase findet man im Anleihemarkt, nicht im Aktienmarkt Die Target-2-Krise ist zurück Der Sozialismus im neuen Gewand 27. Mai 216 Die Illusion der Zentralbankunabhängigkeit und die Folgen für den Goldpreis Das Gute am Brexit Die Macht des Dollars 13. Mai 216 Der Kampf gegen die "Sekuläre Stagnation" und die Preise von Gold- und Silber 29. April 216 Dollar-Dominanz und das Gold Der Euro wird Carry Trade Währung Übermächtig Ohne Zins droht das Chaos 15. April 216 Welt ohne Zins Brexit bringt Pfund (unnötig) unter Druck Sparen in Gold Chinas Goldpreis-Fixing Frieden braucht Eigentum 1. April 216 Helikopter-Euros im Anflug : Der Einfluss der Zentralbanken 18. März 216 Gold schützt vor Helikopter-Euros Fed spielt wieder Warten auf Godot Was Sie über Nullzinsen wissen sollten Rohstoffpreis-Spekulation Es geht nur mit Kapitalismus 4. März 216 Gold: ein fulminanter Jahresstart Der Deflations-Popanz Die übersehene Inflation Der Feldzug gegen das Bargeld Brexit : Eintritt in den Austritt 19. Februar 216 Gold: der sichere Hafen Wie Geld per Kredit aus dem Nichts geschaffen wird Lösungen für Europas Probleme Kommentar: Vor dem Kollaps wächst der Geldberg noch schneller 5. Februar 216 Euro-Banken unter Druck Negativzinsen jetzt auch in Japan Gold und die Blockchain Bargeld lacht bald nicht mehr in Deutschland Kommentar: Freier Franken, freie Schweiz 22. Januar 216 Wachstum lahmt, Risiken steigen Der Degussa Marktreport ist zu beziehen unter: www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx Alle bisherigen Ausgaben des Degussa Marktreports stehen dort auch zum Download zur Verfügung.

2 24. Juni 216 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung weder direkt noch indirekt noch teilweise und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule 2711. Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. 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Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Degussa Goldhandel GmbH oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen. Weder die Degussa Goldhandel GmbH noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, soweit sie in diesem Dokument aufgenommen werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Degussa Goldhandel GmbH. Die Degussa Goldhandel GmbH übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt dieser Websites oder von dort aus zugänglichen Informationen oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Inhalte oder Informationen. Dieses Dokument ist nur zur Verwendung durch den Empfänger bestimmt. Es darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Degussa Goldhandel GmbH auf irgendeine Weise verändert, vervielfältigt, verbreitet, veröffentlicht oder an andere Personen weitergegeben werden. Die Art und Weise, wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Mit Annahme dieses Dokuments stimmt der Empfänger der Verbindlichkeit der vorstehenden Bestimmungen zu. Impressum Der Marktreport erscheint 14-tägig freitags und ist eine kostenlose Serviceleistung der Degussa Goldhandel GmbH Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 24. Juni 216 Herausgeber: Degussa Goldhandel GmbH, Kettenhofweg 29, 6325 Frankfurt, Tel.: (69) 8668-, Fax: (69) 8668-222 E-Mail: info@degussa-goldhandel.de, Internet: www.degussa-goldhandel.de Redaktion: Dr. Thorsten Polleit Degussa Marktreport ist im Internet abrufbar unter: http://www.degussa-goldhandel.de/de/marktreport.aspx München (Ladengeschäft): Promenadeplatz 12 8333 München Telefon: 89-13 92 613-18 muenchen@degussa-goldhandel.de München (Altgold-Zentrum): Promenadeplatz 1 8333 München Telefon: 89-13 92 613-1 muenchen-altgold@degussa-goldhandel.de Nürnberg (Ladengeschäft): Prinzregentenufer 7 9489 Nürnberg Telefon: 911-669 488- nuernberg@degussa-goldhandel.de Zentrale Frankfurt Kettenhofweg 29 6325 Frankfurt Telefon: 69-86 68- info@degussa-goldhandel.de Pforzheim (Scheideanstalt): Freiburger Straße 12 75179 Pforzheim Telefon: 7231-58795- pforzheim@degussa-goldhandel.de Stuttgart (Ladengeschäft): Kronprinzstraße 6 7173 Stuttgart Telefon: 711-35 893-6 stuttgart@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen: Frankfurt (Ladengeschäft): Kettenhofweg 29 6325 Frankfurt Telefon: 69-86 68- frankfurt@degussa-goldhandel.de Berlin (Ladengeschäft): Fasanenstraße 7 1719 Berlin Telefon: 3-8872 838- berlin@degussa-goldhandel.de Hamburg (Ladengeschäft): Ballindamm 5 295 Hamburg Telefon: 4-32 9 872- hamburg@degussa-goldhandel.de Hannover (Ladengeschäft): Theaterstraße 7 3159 Hannover Telefon: 511-897338- hannover@degussa-goldhandel.de Köln (Ladengeschäft): Gereonstraße 18 32 567 Köln Telefon: 221-12 62- koeln@degussa-goldhandel.de An- und Verkaufsniederlassungen weltweit: Zürich (Ladengeschäft): Bleicherweg 41 82 Zürich Telefon: 41-44-43 41-1 zuerich@degussa-goldhandel.ch Genf (Ladengeschäft): Quai du Mont-Blanc 5 121 Genève Telefon: 41-22 98 14 geneve@degussa-goldhandel.ch Madrid (Ladengeschäft): Calle de Velázquez 2 281 Madrid Telefon: 34-911-982-9 info@degussa-mp.es Singapur (Ladengeschäft): Degussa Precious Metals Asia Pte. 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