Die beste Investition in die Zukunft: Kinder- und Jugendrehabilitation. Fachtagung Psychosomatische. Kinder- und Jugendrehabilitation

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Transkript:

Fachtagung Psychosomatische Kinder- und Jugendrehabilitation am 13.10.2012 in der Fachklinik Wangen Die beste Investition in die Zukunft: Kinder- und Jugendrehabilitation Erster Direktor Hubert Seiter DRV Baden-Württemberg 1

Die Rentenversicherung erbringt Kinderheilbehandlungen... wenn hierdurch voraussichtlich eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit beseitigt oder eine beeinträchtigte Gesundheit wesentlich gebessert oder wiederhergestellt werden kann ( 31 SGB VI). Ziel: Eingliederung ins Erwerbsleben durch Erhalt der - Schulfähigkeit - Ausbildungsfähigkeit - Erwerbsfähigkeit 2

Gesunde Kinder die beste Altersversorgung Der Generationenvertrag funktioniert nur, wenn gesunde und leistungsfähige Jugendliche in der Schule und der Ausbildung erfolgreich sind, in das Erwerbsleben integriert und so Beitragszahler von morgen werden! 3

Zahlen und Fakten 2010 zur Kinder-Reha DRV mit ca. 38 000 Maßnahmen jährlich größter Träger von Kinderheilverfahren DRV BW ca. 3.400 Bewilligungen mit Kosten von ca. 15 Mio. Viel oder wenig? 4

Bedarf und Nachfrage nach Kinderrehabilitation 2010 Indikation Asthma Psyche Adipositas Bedarf ca. 600.000 kranke Kinder von 7 bis 18 Jahre 1 Mio. kranke Kinder von 7 bis 18 Jahre 1,8 Mio. kranke Kinder von 3 bis 18 Jahre Nachfrage (durchgeführte Maßnahmen der DRV) 7.874 (1,3 %) 7.270 (0,7 %) 6.803 (0,4%) Quelle: 13. Bericht der Bundesregierung über die Lebenssituation junger Menschen 2009 und Statistik der DRV 5

Antragsentwicklung rückläufig: 2008 zu 2011: 17 % weniger Anträge (bundesweit) Mögliche Ursachen: - Verhalten der Betroffenen (z. B. Sorge um Schulzeitverlust) - Empfehlungsverhalten der Ärzte (Kinderärzte nicht überzeugt von Kinderreha?) - Kinderreha der DRV nur stationär, nicht ambulant - Demographische Entwicklung: 2005 zu 2010: 6,9 % weniger Kinder 6

Mögliche Ursachen: - Verbesserte ambulante Versorgung z. B. bei Asthma (Disease-Management-Programm) - Fehlende Motivation der Betroffenen (schwindende Akzeptanz für stationäre Reha?) - Bürokratiehürde zu groß (Antragsverfahren zu aufwendig, z. B. bei KV 2 Anträge) 7

Aktivitäten der DRV Baden-Württemberg Vertrag zur besseren Einbindung in das Reha-Verfahren mit Kinder- und Jugendärzten mit Hausärzten mit Kinder- und Jugendpsychiatern Pressekampagnen, Fernsehberichte Artikel in Fachzeitschriften Infobrief an Kinder- bzw. Hausärzte Interne Diskussion: SMD-Ärzte/Führungskräfte Sensibilisierung der Sachbearbeitung Ergebnis: Weiterhin Rückgang der Anträge 8

Wir brauchen auch anderes/neues Denken Beispiel 1 Ein 14-jähriges Mädchen beantragt eine Kinderreha wegen Schnüffelsucht Ablehnung Entwöhnungsbehandlung, für nichtversicherte Kinder (keine Aufgabe der gesetzlichen Rentenversicherung) aber Prüfung psychosomatische Kinderreha 9

Wir brauchen auch anderes/neues Denken Beispiel 2 Eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern beantragt eine psychosomatische Reha-Maßnahme Reha wird bewilligt: aber was ist mit den Kindern? Prüfung, ob nicht familien-orientierte Reha sinnvoller wäre 10

Familienorientierte Rehabilitation schwerst chronisch kranke Kinder (Krebs, Mukoviszidose etc.) familienorientierte, ganzheitliche Reha zusammen mit Eltern und/oder Geschwistern Beratung, Schulung und medizinisch-psychologische Betreuung der Familienangehörigen 11

Weitere Entwicklungen Schaffung von rechtzeitigem und einfachem Zugang zu Rehaleistungen - Aktivitäten der DRV: - neues Antragsformular - Richtlinien zur Kinder- und Jugendrehabilitation wurden überarbeitet Aktivitäten der DRV BW: - Identifikation von Kindern und Jugendlichen durch Zusammenarbeit mit z. B. Schulen und Kindergärten, - Werbung bei Hausärzten - Kontakt zu Jugend-, Sozial- und Schulamt - Verpflichtung des DRV-Arztes zu Kontaktaufnahme bei geplanter Ablehnung - Reha-Anträge provozieren (abholende Reha) 12

Nachhaltigkeit sichern Für Nachsorge ist Krankenversicherung zuständig daher: - Vernetzung medizinischer Reha mit nachgehenden Leistung der GKV - stärkere Einbindung der Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen im Bereich Nachsorge - Therapiebausteine auf Zeit nach Reha ausrichten - Kooperation mit Kinderärzten (vgl. Fragebögen) 13

Abschließend zwei Forderungen - Die Kinder- und Jugendlichenrehabilitation muss Pflichtleistung in der gesetzlichen Rentenversicherung werden. - Die Deckelung des Budgets für Kinder- und Jugendlichenrehabilitationsmaßnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung muss aufgehoben werden. 14

Als Dankeschön für Ihre Aufmerksamkeit möchte ich Ihnen jetzt noch ein paar wenige Fotos der Bäder- und Reha-Tour 2011 zeigen 15

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