Marktmodelle. Vorrat der Ökonomie an Marktmodellen. Ausschnitte aus der Realität z.b. Brennholzhandel

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mikroökonomische Theorie Vorrat der Ökonomie an Marktmodellen Marktmodelle Herr Professor, mit welchem Modell kann ich den Brennholzmarkt in der Eifel am besten beschreiben? Ausschnitte aus der Realität z.b. Brennholzhandel

Preisbildung auf Märkten in unterschiedlichen Konfigurationen Marktform bzw. -modell Anbieter Nachfrager Beispiele Polypol viele viele nationaler Brennholzmarkt Monopol einer viele kleine regionale Holzmärkte, ggf. nationale Märkte für manche Holzprodukte, z.b. spezielle Platten Teil-Monopol ein großer, (viele) kleine viele regionaler Holzmarkt, z.b. Brennholzmarkt, mit Staatswald und einigen Bauern als Anbieter Monopson viele ein großer nationaler Markt für Buchen- Eisenbahnschwellen Teil-Monopson viele ein großer, (viele) kleinen regionaler Faserholzmarkt bilaterales Monopol einer einer regionaler Markt mit Staatswald als einzigem Anbieter und einem Papierwerk als einzigem Nachfrager Oligopol wenige viele Markt für Druckpapiere Oligopson viele wenige nationaler Faserholzmarkt

Literatur Lehrbücher der Mikroökonomie bzw. der Industrieökonomik Wied-Nebbeling, Susanne: Preistheorie und Industrieökonomik, 4. Auflage, Springer, 2004, frühere Fassungen des Buches: Markt- und Preistheorie Bester, Helmut: Theorie der Industrieökonomik, Springer, 6. Auflage, 2012 Schumann, Jochen u.a.: Grundzüge der mikroökonomischen Theorie. 9. Auflage, Springer, 2011 Knieps, Günter: Wettbewerbsökonomie, 2. Auflage, Springer, 2005 Bühler, Stefan und Jaeger, Franz: Einführung in die Industrieökonomik, Springer 2002 Woeckener, Bernd: Strategischer Wettbewerb, 2. Auflage, Springer, 2011 Olten, Rainer: Wettbewerbstheorie und Wettbewerbspolitik, Oldenbourg, 1998 und viele andere

eher kartell- und wettbewerbsrechtlich orientierte Literatur Schulz, Norbert: Wettbewerbspolitik, Mohr-Siebeck, 2003 Schmidt, Ingo: Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, Gustav Fischer, 1993 Stöhr, Holger Christian: Die Zukunft der Wettbewerbspolitik. Diss. Universität Würzburg, im Internet verfügbar.

Wie ist ein Markt empirisch abzugrenzen? Produkte Rundholz Laubholz Buchenholz Kfz Mittelklasse obere Mittelklasse Bu-Brennholz BMW 5er BMW 520 München Bayern Deutschland Europa - Welt Raum

Modelle für Märkte und Preisbildung Polypol Monopole monopolistische Konkurrenz bilaterales Monopol Oligopole Bei den Entscheidungen wird grundsätzlich Unabhängigkeit von Entscheidungen anderer unterstellt. Es gibt also keine direkte Interdependenz der Marktpartner. Für die Entscheidungen sind Annahmen über die Reaktionen der Marktpartner wichtig. Es herrscht also direkte Interdependenz zwischen den Marktpartnern.

Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen statische dynamische Konsumentenrente und Produzentenrente Produktionseffizienz Allokation der Produktionsfaktoren Minimalkostenkombination mindestoptimale Größe Betriebsoptimum vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 19 ff.

Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen statische dynamische Konsumentenrente und Produzentenrente Produktionseffizienz Allokation der Produktionsfaktoren Minimalkostenkombination mindestoptimale Größe Betriebsoptimum P P N Po KR GK Po PR GK Xo X Xo X vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 19 ff.

Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen statische dynamische Konsumentenrente und Produzentenrente Produktionseffizienz Allokation der Produktionsfaktoren Minimalkostenkombination mindestoptimale Größe Betriebsoptimum Um effizient zu produzieren, muß der Produzent die Minimalkostenkombination realisieren. Dann findet keine Verschwendung von Produktionsfaktoren statt. Es muß auch im Minimum der Durchschnittskostenkurve produziert werden. Hier ist der Aufbau bzw. die Auslastung von Produktionskapazitäten relevant. Bei der Wahl der Kapazitätsgröße müssen sich die Produzenten an der langfristigen Durchschnittskostenkurve orientieren. So erreichen sie die mindestoptimale Größe. Geht man von bestehenden Kapazitäten aus, müssen sich die Produzenten an der kurzfristigen DKV orientieren. In deren Minimum liegt das Betriebsoptimum. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21

Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen statische dynamische Konsumentenrente und Produzentenrente Produktionseffizienz Allokation der Produktionsfaktoren Minimalkostenkombination mindestoptimale Größe Betriebsoptimum Wenn sich in einer Volkswirtschaft durch Verschiebung von Produktionsfaktoren von einer Produktion in eine andere die Wohlfahrt erhöhen läßt, war die Ausgangssituation nicht effizient. Dieses Kriterium wird dann verletzt, wenn in einem Produktionssektor relativ zu den anderen zu wenig Produktionsfaktoren eingesetzt werden. Beispielsweise, weil ein Monopolist zugunsten eines hohen Preises die Produktion gering hält. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21

Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen statische dynamische Konsumentenrente und Produzentenrente Produktionseffizienz Allokation der Produktionsfaktoren Minimalkostenkombination mindestoptimale Größe Betriebsoptimum Liegt das Ziel in einer Steigerung der Wohlfahrt, ist dynamische Effizienz zu fordern. Z.B. durch Prozessinnovationen sollen mit derselben Faktormenge mehr Güter hergestellt werden. Auch neue Produkte (Produktinnovationen) können die Wohlfahrt steigern. Zur Beurteilung sollen Modelle herangezogen werden, mit denen man die optimalen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und die optimale Anzahl von Produktvarianten bestimmt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21

Monopol (1) Umsatz Kosten Gewinn Gewinnlinse Wo ist die Gewinnlinse am höchsten? Kosten Erlös Unser Monopolist will seinen Gewinn maximieren Warum ist die Umsatzfunktion des Monopolisten eine Parabel? Kann der Monopolist sich überhaupt als Mengenanpasser verhalten? Gewinn Er kann entweder den Preis setzen oder die Menge. Menge vgl. Henrichsmeyer u.a. 1979, S. 183

Monopol (2) Der Gewinnkalkül des Monopolisten Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Erlös C Grenzkosten (steigend) C bezeichnet den Cournot schen Punkt P M Preis-Absatz- Funktion 0 X M Grenzerlös Menge vgl. Linde, 1992, S. 166

Monopol (3) Der Gewinnkalkül des Monopolisten mit konstanten Grenzkosten C bezeichnet den Cournot schen Punkt Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Der Monopolpreis liegt bei dieser P M Konstellation immer genau auf der Hälfte zw. den GK und dem Höchstpreis (Ordinatenabschnitt der PAF). 0 Erlös X M C Während ein Anbieter auf einem Konkurrenzmarkt, der mit einer linear-limitationalen Produktionsfunktion produziert, zur Gewinnmaximierung die Kapazitäten immer voll auslasten muß, gilt für den Monopolisten unabhängig von den Grenzkosten die Gewinnmaximierungsbedingung Grenzerlös = Grenzkosten. Der Monopolist wird allerdings seine Kapazitäten mittelfristig so anpassen, daß er die Monopolmenge ohne Leerkosten produzieren kann. Grenzerlös Grenzkosten (konstant) Preis-Absatz- Funktion Menge vgl. Linde, 1992, S. 166 Entsprechen die Produktionsverhältnisse in der Holzindustrie eher einer Produktionsfunktion nach dem Ertragsgesetz oder eher einer linear-limitationalen Produktionsfunktion?

Monopol (3) Ineffizienzen durch Monopole Ineffizienzen Gütermarkt Faktormarkt 3 Kriterien Wird (bei mehr als einem Produktionsfaktor) die Minimalkostenkombination realisiert? Hat der Betrieb die mindestoptimale Größe und produziert er im Betriebsoptimum? Erhöht ein Transfer von Produktionsfaktoren zwischen den Sektoren die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt?

Monopol (4) Wohlfahrtsminderung durch Monopol dead-weight loss Verlust an Konsumentenrente Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Erlös Grenzkosten P M P P Preis-Absatz- Funktion 0 X M X P Grenzerlös Menge vgl. Linde, 1992, S. 166

Monopol (5) Monopol zusätzlicher Gewinn (Produzentenrente) des Monopolisten Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Erlös Grenzkosten P M P P Preis-Absatz- Funktion 0 X M X P Grenzerlös Menge

Monopol (6) Wohlfahrtsminderungen durch Ineffizienzen auf den Faktormärkten genaue Modellbetrachtungen bei Wied-Nebbeling (2004, S. 65 ff.). Hier die Ergebnisse: Kriterium Wird (bei mehr als einem Produktionsfaktor) die Minimalkostenkombination realisiert? Wird Gewinnmaximierung angestrebt ja, also werden die Produktionsfaktoren nicht verschwendet. Hat der Betrieb die mindestoptimale Größe und produziert er im Betriebsoptimum? Erhöht ein Transfer von Produktionsfaktoren zwischen den Sektoren die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt? Das hängt von der Produktionstechnik ab. Es gibt Gründe, 3 Kriterien zu große Kapazitäten vorzuhalten. Eher schwer zu beurteilen, vor allem bei nicht konstanter Nachfrage. Im Falle von Gütermärkten mit unterschiedlicher Monopolisierung tritt eine Wohlfahrtsminderung ein. In den Branchen mit Monopolisierung werden zu wenige Produktionsfaktoren eingesetzt. Neben den Fragen der Effizienz gibt es noch einige Fragen der Verteilung. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Monopol (7) Warum könnte der Wohlfahrtsverlust auch als geringer eingeschätzt werden?

Monopol (8) Der Monopolgrad Lernersche Monopolgrad μ = P M GK P M Die Differenz zwischen dem Monopolpreis und den Grenzkosten wird (prozentual) auf den Monopolpreis bezogen. Wenn diese Differenz gleich Null ist, also der Monopolpreis den Grenzkosten entspricht, ist der Monopolgrad gleich Null. Dann liegt ja der Preis des Konkurrenzmarktes vor. Dann gibt es keine Ineffizienz. Bei Grenzkosten von Null müßte das Gut im Konkurrenzmarkt zum Nullpreis angeboten werden. Dann wäre der Monopolgrad gleich 100%. Die gesamte Preisdifferenz zu Null wäre dem Monopol zuzurechen. Der Monopolgrad liegt also zwischen 0 und 1 bzw. 0% und 100%. Der Monopolgrad ist nicht nur im Monopol, sondern in allen Märkten mit unvollständiger Konkurrenz eine Kennzahl zur Messung der Ineffizienz. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Monopol (9) Der Lerner sche Monopolgrad grafische Darstellung μ = P M GK P M Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Grenzkosten C Erlös P M P M - GK P M Preis-Absatz- Funktion 0 X M Grenzerlös Menge vgl. Linde, 1992, S. 166

Der Monopolgrad Lernersche Monopolgrad Monopol (10) μ = P M GK P M Der Monopolgrad ist bei positiven Grenzkosten von der Preiselastizität der Nachfrage abhängig. Wied-Nebbeling (2004, S. 29) zeigt, daß er sich auch wie folgt schreiben läßt: μ = 1 ε x,p Der Monopolgrad ist umso höher, je unelastischer die Nachfrage (im Cournot schen Punkt). Bei unelastischer Nachfrage können die Monopolisten eine hohe Preisdifferenz in Relation zum Konkurrenzpreis durchsetzen. In Märkten mit unelastischer Nachfrage haben Monopolisten also viel Marktmacht. Den Lernerschen Monopolgrad kann man für empirische Untersuchungen nutzen. Der dead-weight loss ist aber aussagefähiger, da er die Wohlfahrtsminderung mißt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (1) Als Teilmonopol wir ein Markt bezeichnet, in dem ein Unternehmen einen sehr hohen Marktanteil besitzt, während andere konkurrierende Anbieter nur sehr geringe Marktanteile erreichen. Wie lange eine solche Situation stabil ist, hängt von den Marktzugangsbedingungen, der Preispolitik des Unternehmens und auch vom unternehmerischen Geschick ab. In Holzmärkten ist die Stabilität ggf. durch die Eigentumsverhältnisse an den Waldflächen gegeben, die sich kaum verändern. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (2) Wie muß sich der große Anbieter verhalten, um seinen Gewinn (kurzfristig) zu maximieren? Was kann der große Anbieter über das Angebotsverhalten der kleinen Anbieter annehmen? Er wird unterstellen, daß die kleinen Anbieter, da sie keine Marktmacht besitzen, sich als Mengenanpasser verhalten. Sie werden also die Menge so verändern, daß die Grenzkosten gleich dem Preis sind (Gewinnmaximierungsbedingung des Mengenanpassers). Der große Anbieter wird versuchen, die Angebotsfunktion (= Grenzkostenfunktion) der kleinen Anbieter zu schätzen. Dann weiß er, bei welchem Preis die kleinen Anbieter welche Menge auf den Markt bringen. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (3) Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage. Er kennt das Angebot der kleinen bei jedem Preis. Er kennt die Gesamtnachfrage. Preis GK kl Nachfrage Menge In Nairobi fehlt ein Obi! vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (4) 1 Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage. Er kennt das Angebot der kleinen bei jedem Preis. Er kennt die Gesamtnachfrage. Wied-Nebbeling verwendet ein Zahlenbeispiel mit einer auf 1 normierten Nachfragefunktion. Also sowohl der Prohibitivpreis als auch die Sättigungsmenge sind jeweils gleich 1. Preis N GK kl 1 Nachfragefunktion gesamt x = 1 - p (1) aggregierte GK der kleinen Anbieter Gewinnmaximierungsbedingung der kleinen Anbieter damit lautet die Angebotsfunktion der kleinen Anbieter Menge GK kl = 3 x (2) GK kl = p folglich p = 3 x (3) x kl = 1/3 p (4) vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (5) Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage. Nachfragefunktion gesamt x = 1 p (1) aggregierte GK der kleinen Anbieter GK kl = 3x (2) Gewinnmaximierungsbedingung der kleinen Anbieter GK kl = p (3) durch Einsetzen von (3) in (2) p = 3x (4) damit lautet die Angebotsfunktion der kleinen Anbieter x kl = 1 3 p (5) 1 Preis N GK kl jetzt muß die Angebotsfunktion der kleinen Anbieter (4) von der Nachfrage (1) abgezogen werden, um die auf den großen Anbieter entfallende Nachfrage zu ermitteln x Rest = 1 p 1 3 p = 1 4 3 p (6) um die Preis-Absatzfunktion des großen Anbieters zu ermitteln, müssen wir nach p auflösen: p TM = 3 4 3 4 x (7) 1 Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (6) 1 GK kl = 3x Grenzkosten der kleinen Anbieter ¾ N p = 1 p gesamte Nachfrage p TM ½ ¼ GE TM N Rest GK TM = 1/4 ¼ 1/3 ½ 1 x TM x kl =1/6 x gesamt

Teil-Monopol (7) Der große Anbieter kann nun die für ihn gewinnmaximale Menge bestimmen. Für ihn gilt die Gewinnmaximierungsbedingung Grenzkosten = Grenzerlös (GK = GE) die Grenzkosten des TM seien als konstant angenommen der Erlös des TM ergibt sich aus der auf den TM entfallenden Restmenge (6) multipliziert mit dem Preis der Grenzerlös des TM ist GK TM = 1 4 = c (8) E TM = 1 4 3 p p (9) GE TM = 3 4 6 4 x (10) Preis Der vom Preis abhängige Gewinn des TM ergibt sich als G TM = p c x Rest = p 1 4 (1 4 3 p) (11) 1 N aus der Bedingung GE TM = GK TM folgt 3 4 6 4 x = 1 4 (11) GK kl nach x aufgelöst ergibt sich die gewinnmaximale Angebotsmenge des TM x TM = 1 3 (12) Menge 1 vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (8) Der große Anbieter kann nun die für ihn gewinnmaximale Menge bestimmen. Für ihn gilt die Gewinnmaximierungsbedingung Grenzkosten = Grenzerlös (GK = GE) Für die Ermittlung der gewinnmaximalen Menge könnte man aber auch die Gewinnfunktion ableiten und die erste Ableitung nullsetzen. Die Zielfunktion des TM setzt sich aus dem Produkt von Netto-Erlös (Preis minus Grenzkosten) und Restnachfrage (6) zusammen G TM p = p c x Rest G TM p = p c (1 3 4 p) Nach der Gewinnmaximierungsbedingung erster Ordnung ist die erste Ableitung am Gewinnmaximum gleich Null dg TM (p) = 1 3 dp 8 p + 1 3 = 0 daraus folgt, wenn man nach p auflöst: 4 3 = 3 8 p p TM = 1 2 vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (9) Jetzt läßt sich der für den TM gewinnmaximale Preis berechnen. Für diesen Preis kann man dann die Angebotsmenge der kleinen Anbieter berechnen. Aus den beiden gewinnmaximalen Mengen ergibt sich die auf dem markt insgesamt angebotene Menge. setzt man in die Preisabsatzfunktion ein, erhält man den für TM gewinnmaximalen Preis p TM = 3 4 3 4 x = (12) = 3 4 3 4 1 3 = 3 4 1 4 = 1 2 Preis bei diesem Preis bieten die kleinen Anbieter gemäß ihrer Angebotsfunktion die Menge x kl = 1 3 p TM = 1 3 1 2 = 1 6 (13) 1 N insgesamt wird also auf dem Markt die folgende Menge angeboten x = x TM + x kl = 1 3 + 1 6 = 1 2 (14) GK kl 1 Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Teil-Monopol (10) 1 N p = 1 - p GK kl = 3x Vergleich Teilmonopol Polypol - Monopol ¾ GK TM = GK gesamt = p M p TM p Polypol ½ ¼ GE TM GE M N Rest x TM x M ¼ ½ 1 x kl =1/6 x Polypol

Preisdifferenzierung (1) Preisdifferenzierung Ein Gut wird zu unterschiedlichen Preisen an unterschiedliche Kunden verkauft. Eine Preisdifferenzierung muß scheitern, wenn die Kunden, die einen relativ niedrigen Preis bezahlen (können), das Gut an andere Kunden verkaufen können, die einen höheren Preis bezahlen sollen. Preistafel Erwachsene Kinder Rentner Mitglieder des Fördervereins Gruppen Änderungen vorbehalten Bei Dienstleistungen sind solche Arbitragegeschäfte oft nicht möglich. Ein typisches Beispiel für Arbitragegeschäfte sind Re-Importe, z.b. von Autos oder Medikamenten. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Preisdifferenzierung (2) Grad der Preisdifferenzierung 1. vollständige Preisdifferenzierung: jedem Kaufwilligen wird sein Reservationspreis abverlangt 2. die Kunden werden in Gruppen eingeteilt 3. das Unternehmen ist mit mehreren Teilmärkten konfrontiert, z.b. regionalen Märkten, ggf. auch saisonalen Märkten vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Preisdifferenzierung (3) Preisdifferenzierung ersten Grades oder vollständige Preisdifferenzierung P Unter Konkurrenzmarktbedingungen ist die schraffierte Fläche die Konsumentenrente. N =PAF Bei vollständiger Preisdifferenzierung kann es dem Anbieter gelingen, jedem Nachfrager den jeweiligen Reservationspreis abzuverlangen. GK So kann es dem Anbieter gelingen, sich quasi die Konsumentenrente vollständig anzueignen. X M X Nachfrager, deren Zahlungsbereitschaft geringer ist als die Grenzkosten des Anbieters, werden nicht beliefert. Das Monopol verursacht bei vollständiger Preisdiskriminierung zwar keinen Wohlfahrtsverlust, aber der Monopolist eignet sich den gesamten sozialen Überschuß an! Die Monopolmenge bei vollständiger Preisdifferenzierung wird also durch die Grenzkosten und die Nachfragekurve bestimmt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Preisdifferenzierung zweiten Grades Preisdifferenzierung (4) Von Preisdifferenzierung zweiten Grades wird gesprochen, wenn es dem Anbieter nicht gelingt, jedem Nachfrager den Reservationspreis abzufordern, sondern wenn er die Nachfrager nur in Gruppen einteilen kann, und den Gruppenmitgliedern jeweils einen gruppenspezifisch bestimmten Preis abfordern kann. p PAF GE p PAF p 1 p 1 p 2 p 2 GK p 3 =p GK GK p 3 =p GK x 1 x 2 x 3 =x GK x x 1 x 2 x 3 =x GK x vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Preisdifferenzierung zweiten Grades Preisdifferenzierung (5) p PAF GE p PAF p 1 p 1 p 2 p 2 GK p 3 =p GK GK p 3 =p GK x 1 x 2 x 3 =x GK x x 1 x 2 x 3 =x GK x Wie die Gruppen eingeteilt werden, wird eher selten thematisiert. Der Anbieter kann von allen Gruppenmitgliedern jeweils den Reservationspreis des Gruppenmitglieds mit der geringsten Zahlungsbereitschaft fordern. Außer diesem Mitglied mit der geringsten Zahlungsbereitschaft bleibt allen anderen noch eine Konsumentenrente. Die angebotene Menge wird durch die Grenzkosten und die Nachfragefunktion bestimmt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.

Preisdifferenzierung (6) Preisdifferenzierung dritten Grades Bei der Preisdifferenzierung dritten Grades existieren durch die Randbedingungen oder durch das Unternehmen geschaffene Teilmärkte (regionale Märkte, Linien- und Charterflüge, im Holzmarkt z.b. Verkauf von Holz mit und ohne ein Zertifikat für Nachhaltigkeit zu verschiedenen Preisen). Im Ergebnis kann der Monopolist in dem Teilmarkt, in dem die Nachfrager weniger sensibel auf eine Preiserhöhung reagieren (geringere Preiselastizität), einen höherer Preis verlangen. p a p b p p m a GK p m b N gesamt GK m b x * b GK N a N b GE m a x * a p m m a x a* + m b x b * GE a GE b x m a x x m b x x m x vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff., Bester, S. 71

Preisdifferenzierung (7) Preisdifferenzierung dritten Grades - Wohlfahrtswirkungen Preisdifferenzierung dritten Grades muß nicht zwangsläufig mit Wohlfahrtsverlusten einhergehen. Das Beispiel (Bester, 2012, S. 71 ff.) zeigt, daß der Monopolist bei Verbot von Preisdiskriminierung den Teilmarkt ganz links (niedrigerer Höchstpreis) gar nicht beliefern würde. Läßt man Preisdiskriminierung zu, liefert er auch an die Nachfrager in diesem Markt, ohne daß sich die Situation für die Nachfrager in dem anderen Markt verändert. p a p b p p m a p b m p m m a x a* + m b x b * GK m a x a * GK m b x b * GK GE GE a GE b x m a x x m b x x m x vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff., Bester, S. 71

Monopson (1) Die Lage beim Monopson ist quasi spiegelverkehrt die beim Monopol. Die Modellierung kann daher analog zum Monopolfall erfolgen. Meist wird (stillschweigend) unterstellt, daß sich der Monopsonist auf dem Endproduktmarkt betätigt. Das muß jedoch nicht sein. Es können auch Faktorleistungen angeboten werden. Auf Faktormärkten kann auch die Monopson-Situation auftreten. Damit das folgende Modell einfach bleibt, treffen wir die Annahme, daß der Monopsonist nur einen Produktionsfaktor für seine Produktion benötigt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (2) Faktormarkt Absatzmarkt P Nachfrage des Monopsonisten P Nachfrage auf dem Absatzmarkt Angebot des Monopsonisten V X vom Rohstoff zum Endprodukt vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (3) Wir betrachten einen Faktormarkt mit einem einziegen Nachfrager, aber vielen Anbietern. Das Angebot der kleinen Anbieter auf dem Faktormarkt bildet sich analog zum Angebot kleiner Mengenanpasser auf dem Produktmarkt. Sie passen ihre Mengen entlang ihrer Grenzkostenkurven an den jeweils vom Monopsonisten gesetzten Preis an. Folglich muß der Monopsonist die Wirkung des von ihm gesetzten Preises auf die Angebotsmenge berücksichtigen. Zahlt er einen hohen Preis, ist das Angebot hoch. Zahlt er einen niedrigen Preis, ist die Angebotsmenge niedrig. Damit der Monopsonist seinen Gewinn maximieren kann, muß er die Angebotsfunktion der kleinen Anbieter kennen. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Gewinnmaximierung des Monopsonisten Monopson (4) Der Gewinnkalkül ist prinzipiell von der Marktform unabhängig. Es gilt die Differenz zwischen Erlös und Kosten zu maximieren. Auf dem Absatzmarkt muß der Monopsonist sich an den Preis anpassen. Sein Erlös wird bestimmt von dem Preis auf dem Absatzmarkt und der Menge, die er anbietet. Da er einen sehr geringen Marktanteil und keinen Einfluß auf den Preis hat, kann er zu dem jeweils herrschenden Preis auch jede gewünschte Menge absetzen. Bestimmen kann der Monopsonist jedoch den Preis auf dem Faktormarkt und damit auch die Menge an Produktionsfaktor. Der Gewinn des Monopsonisten ist daher stark von seinem Preissetzungsverhalten auf dem Faktormarkt abhängig. Denken Sie an einen Monopsonisten auf einem nationalen oder regionalen Faktormarkt (Holzmarkt), der seine Produkte auf dem Weltmarkt verkauft. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (5) der Gewinn ist die Differenz zwischen Erlös und Kosten, jeweils in Abhängigkeit von der Menge v des eingesetzten Produktionsfaktors Zur besseren Unterscheidung kann der Erlös auch als Wert der Produktion bezeichnet werden Diese Größe W(v) gibt an, wieviel die von der Faktormenge v abhängige Produktionsmenge x auf dem Absatzmarkt wert ist Die Faktorkosten K(v) entstehen auf dem Beschaffungsmarkt, ohne Berücksichtigung von Fixkosten entsprechen sie den Ausgaben für den einzigen Faktor A(v) Die Ausgaben sind abhängig von Faktorpreis und Faktormenge Die Gewinnfunktion des Monopsonisten ist also E(v) K(v) = G(v) E(v) = W(v) W(v) = p x(v) K(v) = A(v) A(v) = p v (v) v G(v) = W(v) A(v) G(v) = p x(v) p v (v) v vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (6) Die Gewinnfunktion des Monopsonisten ist also Wiederholung von der vorherigen Seite Das Gewinnmaximum wird erreicht, wenn der Grenzgewinn Null beträgt. Also ist die Ableitung der Gewinnfunktion nach der Faktormenge Null zu setzen. wir bezeichnen als Grenzwertprodukt wir bezeichnen als Grenzausgaben Die zusätzlichen Ausgaben betreffen die gesamte Faktormenge! damit wirklich ein Gewinnmaximum vorliegt, muß die Bedingung zweiter Ordnung erfüllt sein. Die Steigung der Kurve des Grenzwertprodukts muß kleiner sein als die Steigung der Grenzausgabefunktion G(v) = W(v) A(v) G(v) = p x(v) p v (v) v dg(v) dv dx(v) dp = p (p v (v) + v v (v) )= 0 dv dv p p v (v) + v dx(v) dv dp v (v) dv G (v) = W (v) A (v) < 0 bzw. W (v) < A (v) vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (7) Die zusätzlichen Kosten = Grenzausgaben für die Beschaffung einer Mengeneinheit des Faktors sind von der Angebotselastizität (Preiselastizität der Faktor-Anbieter) abhängig. Je unelastischer das Angebot, desto höher sind die zusätzlichen Kosten. Der Monopsonist muß ja nicht nur für die zusätzliche Menge mehr bezahlen, sondern für die gesamte Menge muß er den höheren Preis bezahlen. Die Grenzausgaben sind unten durch die zusätzlichen Flächen dargestellt. P v preiselastisches Angebot preisunelastisches Angebot völlig elastisches Angebot P v P v V V V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (8) grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson P v Grenzausgaben GA Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter Preis im Monopson C Grenzwertprodukt GWP V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (9) Vergleich mit der Situation eines Polypols auf dem Faktormarkt suboptimale Faktorallokation In der Polypol-Situation entspräche die Kurve des Grenzwertproduktes der P v Grenzausgaben GA Nachfragekurve nach dem Faktor. Die Preisbeschaffungskurve ist die Angebotskurve. C Preisbeschaffungsfunktion PBF Grenzwertprodukt GWP V Also ist der Preis c.p. im Monopson niedriger und die nachgefragte Menge ist geringer als in einem Polypol. Das gilt aber natürlich nur bei gleicher Lage der Kurve des GWP. Wären die Nachfrager weniger produktiv als der Monopsonist, läge die GWP-Kurve niedriger, der Effekt wäre geringer. In welchen Flächen kommt der Wohlfahrtsverlust zum Ausdruck? vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (10) Vergleich mit der Situation eines Polypols auf dem Gütermarkt suboptimale Faktorallokation P v C Grenzausgaben GA Preisbeschaffungsfunktion PBF Grenzwertprodukt GWP Auch der Faktoreinsatz ist durch das Monopson auf dem Faktormarkt geringer als er ohne die Marktmacht des Nachfragers wäre. Folglich werden geringere Faktormengen nachgefragt und damit auch geringere Gütermengen produziert. Durch die Wirkung auf den Faktorpreis werden ggf. zur Produktion anderer Güter zu große Faktormengen eingesetzt. V Differenz der Faktormengen vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (11) Die Differenz zwischen Monopsonpreis und Monopolpreis ist von der Preiselastizität des Faktorangebotes abhängig. Die Preiselastizität des Faktorangebotes ist die prozentuale Veränderung der Faktormenge bei einer prozentualen Veränderung des Faktorpreises. η v,pv P v Grenzausgaben GA unelastisch Preisdifferenz im Fall des unelastischen Faktorangebotes C PBF unelastisch = Angebotskurve der Faktoranbieter Grenzausgaben GA elastisch Preisdifferenz im Fall des elastischen Faktorangebotes C PBF elastisch = Angebotskurve der Faktoranbieter Grenzwertprodukt GWP V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (12) Die Marktmacht des Monopsonisten läßt sich durch den Monopsongrad messen. Er ist in Analogie zum Monopolgrad definiert als: μ MS = GA v p v = p v 1 η v,pv Der Monopsongrad liegt zwischen nahe Null und unendlich. Bei hoher Preiselastizität des Faktorangebotes ist der Monopsongrad gering. Ist die Preiselastizität des Faktorangebotes hoch, kann der Monopsonist den Preis nicht stark drücken. Sein Versuch, den Preis zu drücken, führt zu einer starken Mengenreaktion. Der Rückgang der Menge geht stark zu Lasten seiner Produktionsmenge. Ist die Preiselastizität des Faktorangebotes gering, ist der Monopsongrad hoch. Dann kann es dem Monopsonisten gelingen, den Faktorpreis zu drücken. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (13) Monopsongrad μ MS = GA v p v = p v 1 η v,pv ohne Marktmacht mit Marktmacht P v Grenzausgaben GA Preisbeschaffungsfunktion PBF GA v p v C GA v p v Grenzwertprodukt GWP V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (14) Zusammenstellung der Funktionen Bezeichnung aus Sicht des Monopsonisten aus Sicht der Anbieter GWP Grenzwertprodukt = Grenzerlös auf dem Produktmarkt = Nachfragefunktion bei Mengenanpasserverhalten Preis-Absatzfunktion = Durchschnittserlös des Anbieters auf dem Faktormarkt GE(v) - Grenzerlös auf dem Faktormarkt PBF Preis-Beschaffungsfunktion Durchschnittsausgaben Grenzkosten des Faktoranbieters = Angebotsfunktion bei Mengenanpasserverhalten GA(v) Grenzausgaben - DK(v) DWP Ausbeutungskurve Durchschnittswertprodukt = Durchschnittserlös auf dem Absatzmarkt Durchschnittskosten zur Herstellung des Faktors Ausbeutungskurve vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 96

Monopson (15) Der Monopsonist kann versuchen eine Preisdifferenzierung durchzusetzen. ersten Grades zweiten Grades dritten Grades jedem Anbieter des Produktionsfaktors wird nur ein Preis in Höhe dessen individueller Grenzkosten geboten es gelingt, die Anbieter des Produktionsfaktors in Gruppen zu teilen. Den Mitgliedern der Gruppen wird ein Preis in Höhe der GK des Gruppenmitglieds mit den höchsten GK geboten. es werden Teilmärkte genutzt, um unterschiedlich hohe Preise zu zahlen. Die Produzentenrenten der Anbieter des Produktionsfaktors wird völlig auf den Monopsonisten umverteilt Die Produzenten, die nicht die mit den höchsten GK der jeweiligen Gruppe sind, erzielen kleine Produzentenrenten. in den Märkten, in denen das Angebot weniger preissensibel ist, setzt der Nachfrager niedrigere Preise für den Produktionsfaktor durch. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (16) Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling: Damit die Bestimmung des Faktorpreises im Monopson anschaulicher wird, wählen wir ein numerisches Beispiel. Dabei verwenden wir allerdings keine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion, sondern eine lineare, weil sich damit erstens leichter rechnen lässt und zweitens auch die Analogie zum Monopol mit konstanten Grenzkosten klarer wird. Wir gehen von der folgenden inversen Angebotsfunktion ( PBF) aus: q v = 2v + 4 Damit ergibt sich als Ausgabenfunktion A v = q v v = 2v 2 + 4v und als Grenzausgabenfunktion GA = da/dv = 4v + 4 Die Produktionsfunktion lautet x = 4v Der als Datum angesehenen Produktpreis betrage p = 3 Damit erhalten wir für den Erlös (= Wert der Produktion) W = p x = 3 4v = 12v und für das Grenzwertprodukt GWP = 12 vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (17) Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling: Das Grenzwertprodukt ist also konstant, weil die Grenzproduktivität des Faktors konstant ist (dx/dv = 4) Die Gewinnfunktion jedes Monopsonisten lautet G v = W v A v = 12v 2v 2 4v = 8v 2v 2 Aus der Gewinnmaximierungsbedingung erster Ordnung folgt dg(v)/dv = 8 4v = 0 V MS = 2 Der Monopsonist fragt also 2 Mengeneinheiten des Faktors nach. Wie viele Mengeneinheiten des Gutes er damit produziert, lässt sich an der Produktionsfunktion ablesen: Der Faktorpreis lässt sich aus der Preis-Beschaffungsfunktion ermitteln q = 2v + 4 x = 4v = 8 q MS = 2 2 + 4 = 8 Beachten Sie, dass der Faktorpreis genau der Hälfte der Summe aus (konstantem) Grenzwertprodukt und dem Mindestpreis des Faktors (als Ordinatenabschnitt der Preis- Beschaffungsfunktion) entspricht; genauso, wie im Monopol der gewinnmaximale Preis bei konstanten Grenzkosten und linearer Preis-Absatzfunktion die Hälfte der Summe aus Grenzkosten und Prohibitivpreis (als Ordinatenabschnitt der Preis-Absatzfunktion) ausmacht. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson (18) Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling: Der Gewinn ergibt sich aus der Gewinnfunktion als G MS = W A = 8 * 2 2 * 4 = 8 Preis GA PBF GWP Menge Beachten Sie, dass der Faktorpreis genau der Hälfte der Summe aus (konstantem) Grenzwertprodukt und dem Mindestpreis des Faktors (als Ordinatenabschnitt der Preis- Beschaffungsfunktion) entspricht; genauso, wie im Monopol der gewinnmaximale Preis bei konstanten Grenzkosten und linearer Preis-Absatzfunktion die Hälfte der Summe aus Grenzkosten und Prohibitivpreis (als Ordinatenabschnitt der Preis-Absatzfunktion) ausmacht. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopol und Monopson (1) Es kann die Konstellation auftreten, in der ein Unternehmen auf seinem Beschaffungsmarkt Monopsonist ist und auf seinem Absatzmarkt Monopolist. Faktormarkt Absatzmarkt P Nachfrage des Monopsonisten P V X vom Rohstoff zum Endprodukt vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (2) In dieser Kombination erfolgt eine Ausbeutung des Produktionsfaktors von zwei Seiten. Wied-Nebbeling zeigt dies analytisch (2004, S. 83 f.) und an einem Rechenbeispiel. Auf Holzmärkten könnte diese Konstellation durchaus vorkommen. Man denke sich einen Papierhersteller, der ein nationales Monopol besitzt und gleichzeitig einziger Nachfrager für das Papierholz als Produktionsfaktor ist. Das wäre, wie hier gezeigt wird, ein großer Nachteil für die Holzproduzenten. Man darf diese Situation nicht mit der Kombination von Monopolen verwechseln, bei der Monopolist als Lieferant ein Vorprodukt an einen Verarbeiter verkauft, der auf seinem Absatzmarkt Monopolist ist. In dieser Situation erfolgt auf jeder Stufe ein monopolistischer Preisaufschlag. Außerdem sind die Mengen deutlich geringer als sie in Konkurrenzmarktsituationen wären. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (3) Die Gewinnfunktion in dieser Situation: G v = p x x v q(v) v Die Ableitung ist etwas kompliziert: Umsatz - Kosten dg(v) dv = p x + x dp(x) dx dx dv q v dp(v) + v dv = 0 Grenzerlös auf dem Produktmarkt Grenzausgaben Dies läßt sich so umformen, daß die beiden Ausdrücke die Elastizitäten enthalten: p 1 + 1 ε x,p dx dv = q 1 + 1 η v,q

Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (4) Setzt man die beiden Ausdrücke zueinander ins Verhältnis, erhält man eine Größe, die als Realentlohnung des Faktors bezeichnet werden kann. Sie ist zur Quantifizierung der Wohlfahrtsminderung durch diese Marktkonstellation geeignet. q = 1+ p 1+ 1 εx,p 1 ηv,q Wegen der negativen Werte der Preiselastizität der Nachfrage ist der Zähler kleiner als 1. Wegen der positiven Werte der Elastizität des Angebotes ist der Nenner größer als 1. Wied-Nebbelling (2004, S. 84 f.) zeigt, daß diese Realentlohnung durch die Kombination von Monopson und Monopol noch ungünstiger ist als bei einem Monopol auf dem Produktmarkt und Konkurrenz auf dem Faktormarkt. Was unter Realentlohnung zu verstehen ist, findet man bei Wied-Nebbelling, 2004, S. 60: Im Konkurrenzfall wird der Faktor mit dem Grenzwertprodukt entlohnt. Im Monopolfall bleibt die Faktorentlohnung aber umso stärker hinter der Grenzproduktivität zurück, je unelastischer die Nachfrage nach dem Gut ist. Dadurch erfolgt eine Ausbeutung der Faktoranbieter. dx dv

Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (5) Eine zu dem bisherigen Beispiel passende Preis-Absatz-Funktion wäre: Da über die Produktionsfunktion x=4v der Zusammenhang zw. x und v bekannt ist, erhält man für den Erlös E = p x(v) p = 9 1 8 x E v = 9x 1 8 x2 = 36v 1 8 16v2 = 36v 2 v 2 Für die Gewinnfunktion ergibt sich: G v = 36v 2v 2 2v 2 + 4v = 32v 4v 2 für die gewinnmaximale Menge folgt: dg(v) dv = 32 8v = 0 v = 4

Das bilaterale Monopol (1) Es gibt nur einen einzigen Anbieter und einen einzigen Nachfrager. Aushandlung von Tariflöhnen Das wichtigste Charakteristikum des bilateralen Monopols ist, daß die Preisbildung indeterminiert ist. Eine Einigung über den Preis ist zwischen den gleichstarken, aber an einem Vertragsabschluß prinzipiell interessierten Partnern nur durch Verhandlungen zu erreichen. Wichtige Einflußgrößen sind: Verhandlungsgeschick Informationsstand Macht durch finanzielle Reserven Denken Sie an einen Forstbetrieb und eine Papierfabrik auf einer Insel oder an eine Papierfabrik und eine Druckerei, die in ihrer Region jeweils Monopolisten sind. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Das bilaterale Monopol (2) Im bilateralen Monopol sind drei grundsätzliche Verhaltensweisen denkbar, die zu verschiedenen Marktergebnissen führen: 1) Anbieter und Nachfrager verhalten sich wie Mengenanpasser 2) Ein Kontrahent verhält sich als Preissetzer (Monopolist bzw. Monopsonist), der andere als Mengenanpasser 3) Ein Marktpartner verhält sich als Optionsfixierer, der andere als Optionsempfänger. 1 beide Mengenanpasser 2 Preissetzer und Mengenanpasser 3 Optionsfixierer und Optionsempfänger ist eher unwahrscheinlich, es müßte einen Auktionator geben, der den Preis festsetzt der Preissetzer muß von seiner Stärke und der Mengenanpasser von seiner Schwäche überzeugt sein der Optionsfixierer muß von seiner Stärke überzeugt sein, der Partner muß klein beigeben würde ggf. zur Konkurrenzlösung (Polypol) führen führt zur Monopollösung bzw. Monopsonlösung Ausbeutung vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Das bilaterale Monopol (3) grafische Darstellung der drei Lösungen im bilateralen Monopol Preis des Faktors Grenzausgabenkurve PvM C M Pv PvMS C MS Preisbeschaffungskurve Grenzwertproduktkurve Grenzerlöskurve Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 89

Das bilaterale Monopol (4) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Wenn der Nachfrager dem Anbieter einen Preis bietet, für den der Anbieter das Gut nicht herstellen kann, wird es nicht zu einer Transaktion kommen. Deshalb wird sich der Nachfrager überlegen müssen, wo die Preisuntergrenze des Anbieters liegt. Die kurzfristige Preisuntergrenze liegt bei den variablen Stückkosten (genaugenommen etwas darüber). Die Ausbeutungskurve des Monopsonisten stimmt deshalb mit der Kurve der variablen Stückkosten des Lieferanten überein. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Das bilaterale Monopol (5) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Nun steht die Stückkostenkurve in einer bestimmten Beziehung zur Preisbeschaffungsfunktion, die wiederum der Grenzkostenkurve entspricht. Durch Integration der Grenzkostenkurve erhält man die Gesamtkostenkurve und die Division durch die jeweilige Menge ergibt die Stückkostenkurve.. Bei linearen Grenzkosten und ohne Fixkosten weist die Stückkostenkurve die halbe Steigung der Grenzkostenkurve auf. Die Grenzkostenkurve besitzt wiederum die halbe Steigung der Grenzausgabenfunktion. Grenzausgabenkurve Preisbeschaffungsfunktion = Grenzkostenkurve Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91

Das bilaterale Monopol (6) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Für die Angebotsseite läßt sich die analoge Überlegung durchführen. Die Nachfragekurve eines Produzenten, der als einziger den Produktionsfaktor einsetzt, entspricht der Grenzwertproduktkurve dieses Produktionsfaktors. Dies ist nichts anderes als sein Grenzerlös auf dem Absatzmarkt bei Einsatz einer zusätzlichen Faktoreinheit. Analog zur Angebotsseite können wir annehmen, daß der Nachfrager nur solange an der Transaktion interessiert ist, solange er bei Einsatz einer zusätzlichen Faktoreinheit noch den durchschnittlichen Erlös bekommt, das heißt das Durchschnittswertprodukt. Daher ist die Kurve des Durchschnittswertproduktes die Ausbeutungskurve des Anbieters. DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten GWP = Grenzwertprodukt GE(v) = Grenzerlöskurve vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91

Das bilaterale Monopol (7) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Die Kurve des Durchschnittswertproduktes besitzt die halbe Steigung der Kurve des Grenzwertproduktes. Die Kurve des Grenzwertproduktes besitzt die halbe Steigung der Kurve des Grenzerlöses. DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten GWP = Grenzwertprodukt GE(v) = Grenzerlöskurve vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91

Das bilaterale Monopol (8) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Wo liegen die Ausbeutungspunkte? Wie groß ist der Verhandlungsspielraum? Der Ausbeutungspunkt des Monopsonisten liegt auf der Durchschnittskostenkurve des Faktoranbieters. Der Ausbeutungspunkt des monopolistischen Faktoranbieters liegt auf der Durchschnittswertproduktkurve des Faktornachfragers GA = Grenzausgabenkurve PBF = Preisbeschaffungsfunktion = Angebotskurve im Konkurrenzmarkt DK = Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten GWP = Grenzwertprodukt = Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt GE(v) = Grenzerlöskurve vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Das bilaterale Monopol (9) Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers Wo liegen die Ausbeutungspunkte? Wie groß ist der Verhandlungsspielraum? Wir erkennen, daß die beiden Punkte auf einer Linie über der Konkurrenzmenge liegen. Man nennt die senkrechte Linie zwischen den beiden Kurven Kontraktkurve. Von gut informierten Marktteilnehmern kann man erwarten, daß sie nicht die oben behandelten Verhaltensweisen zeigen werden, sondern die Konkurrenzmenge anstreben und um den Preis feilschen werden. Lösungen, die nicht auf der Kontraktkurve liegen, sind nicht pareto-optimal. GA = Grenzausgabenkurve PBF = Preisbeschaffungsfunktion = Angebotskurve im Konkurrenzmarkt DK = Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten GWP = Grenzwertprodukt = Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt GE(v) = Grenzerlöskurve vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Das bilaterale Monopol (10) Pv Grenzausgabenkurve GA(v) PvM,A Preisbeschaffungsfunktion PBF = GK = Angebotskurve im Konkurrenzmarkt PvM C M Pv PvMS PvMS,A C MS Kontraktkurve Durchschnittskostenkurve DK(v) = Ausbeutungskurve des Monopsonisten Durchschnittswertprodukt DWP = Ausbeutungskurve des Monopolisten die DWP-Kurve hat die halbe Steigung der GWP-Kurve Grenzerlöskurve GE(v) sie hat die doppelte Steigung der GWP-Kurve Grenzwertprodukt GWP = Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 92

Das bilaterale Monopol (11) Wirkungen des bilateralen Monopols auf die Wohlfahrt Die Monopol-Lösung und ebenso die Monopson-Lösung führen jeweils zu geringeren Mengen als im Falle eines Konkurrenzmarktes. Beide sind folglich mit Wohlfahrtseinbußen verbunden, weil nicht die gesamte am Markt realisierbare Rente erzielt wird.

Das bilaterale Monopol (12) Eine spieltheoretische Lösung Man kann das bilaterale Monopol als eine nichtkooperative Spielsituation in einem Nullsummenspiel interpretieren. Nichtkooperativ ist das Spiel, weil beide entgegengesetzte Interessen haben. Ein Nullsummenspiel ist es, weil der dem einen entgehende Gewinn dem anderen zufließt. Prinzipiell ist eine Vielzahl von Lösungen möglich. Ein Modell von Rubinstein (1982) führt zu einem eindeutigen Gleichgewicht. Der entscheidende Punkt in diesem Modell ist, daß die Angebote sequentiell mit zeitlichem Abstand erfolgen und die Partner (gleiche oder unterschiedliche) Wartekosten haben. Die Wartekosten führen dazu, daß ein Spieler ein Angebot eher akzeptiert, denn jeder Betrag ist bei der nächsten Gelegenheit wegen der Wartekosten geringer. Bei gleichen und sehr geringen Wartekosten (Diskontsatz) läuft das Spiel auf eine hälftige Teilung hinaus. Anderenfalls gibt es einen first-mover advantage. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol (L) Die Berechnungsweise der genannten Lösungen und die Verhandlungsmöglichkeiten lassen sich anhand des folgenden Zahlenbeispiels verdeutlichen. Damit nicht noch die Produktionsfunktion des Nachfragers und sein auf dem Absatzmarkt erzielbarer Preis explizit einbezogen werden müssen, knüpfen die Berechnungen nicht an den Gewinnfunktionen selbst, sondern an den daraus abgeleiteten Gewinnmaximierungsbedingungen an. vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Die relevanten Funktionen lauten: 1 Preis-Beschaffungsfunktion (=GK) q v = 2v + 4 (1) 2 Kosten des Alleinanbieters (für Gewinnermittlung) K(v) = v 2 + 4 v (2) 3 Durchschnittskosten K/v = v + 4 (3) 4 Grenzausgaben GA v = 4v + 4 (4) 5 Grenzwertprodukt (=PAF) q v = 2v + 16 (5) 6 Wertprodukt = Erlösfunktion des Alleinnachfragers (für Gewinnermittlung) W v = v 2 + 16v (6) 7 Durchschnittswertprodukt DWP v = v + 16 (7) 8 Grenzerlös des Alleinanbieters GE v = 4v + 16 (8) vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Die möglichen Varianten sind: 1 Der Monopolist verhält sich als Preissetzer, der Monopsonist als Mengenanpasser 2 Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer, der Monopolist als Mengenanpasser 3 beide verhalten sich als Mengenanpasser 4a 4b der Monopolist beutet den Nachfrager aus der Monopsonist beutet den Anbieter aus Wir berechnen die Lösungen und vergleichen dann die Gewinne vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling 1 Der Monopolist verhält sich als Preissetzer, der Monopsonist als Mengenanpasser Die Gewinnmaximierungsbedingung des Monopolisten verlangt, daß Grenzerlöse und Grenzkosten gleich sind, also GE(v) = GK(v). 1 Preis-Beschaffungsfunktion (=GK) q v = 2v + 4 (1) 5 Grenzwertprodukt (=PAF) q v = 2v + 16 (5) 8 Grenzerlös des Alleinanbieters (=GE) GE v = 4v + 16 (8) 4v + 16 = 2v + 4-6v = -12 v M = 2 Der Monopolist muß also 2 Einheiten produzieren. Er kann seinen Preis ermitteln, indem er den Ordinatenwert der PAF für die Menge 2 ermittelt. Also: q = 2 2 + 16 q M = 12 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling 2 Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer, der Monopolist als Mengenanpasser Die Gewinnmaximierungsbedingung des Monopsonisten verlangt, daß GWP und GA gleich sind, also GWP(v) = GA(v). 1 Preis-Beschaffungsfunktion (=GK = PBF) q v = 2v + 4 (1) 4 Grenzausgaben (=GA) GA v = 4v + 4 (4) 5 Grenzwertprodukt (=PAF) q v = 2v + 16 (5) 2v + 16 = 4v + 4 2 4 v = 6v = +4 16 = 12 v MS = 2 Nur zufällig ist das Ergebnis gleich dem der gewinnmaximalen Monopolmenge! Den zu setzenden Preis bestimmt der Monopsonist nun über den Ordinatenwert der PBF: q = 2v + 4 = 2 2 + 4 q MS = 8 Der zu setzende Preis ist also 8 GE vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling 3 beide verhalten sich als Mengenanpasser Die Preisbeschaffungsfunktion als Grenzkosten bzw. Angebotskurve muß gleich sein der Nachfrage, die hier durch das GWP dargestellt wird. 1 Preis-Beschaffungsfunktion (=GK) q v = 2v + 4 (1) 4 Grenzausgaben GA v = 4v + 4 (4) 5 Grenzwertprodukt (=PAF) q v = 2v + 16 (5) 2v + 4 = 2v + 16 2v + 2v = 4v = +16 4 = 12 v k = 3 Den zugehörigen Preis kann man nun durch Einsetzen der Konkurrenzmenge v k in die eine oder die andere Funktion finden. Wir setzen in PBF ein: q = 2v + 4 = 2 3 + 4 q k = 10 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling 4a der Monopolist beutet den Nachfrager aus Wir gehen von der gehandelten Menge 3 aus. Der Anbieter kann einen Preis bis zur Höhe des Durchschnittswertprodukts verlangen. 7 Durchschnittswertprodukt DWP v = v + 16 (7) q A M = 3 + 16 = 13 4b der Monopsonist beutet den Anbieter aus Der Monopsonist drückt den Anbieter bis auf dessen Durchschnittskosten 3 Durchschnittskosten K/v = v + 4 (3) q A MS = 3 + 4 = 7 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich 4a der Monopolist beutet den Nachfrager aus Menge Preis v = 3 q A M = 13 2 Kosten des Alleinanbieters (für Gewinnermittlung) K(v) = v 2 + 4 v (2) 3 Durchschnittskosten K/v = v + 4 (3) Umsatz 3 13 = 39 Kosten v 2 + 4v = 3 3 + 4 3 = 9 + 12 = 21 Gewinn 39 21 = 18 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich 4b der Nachfrager beutet den Anbieter aus Menge Einkaufs-Preis v = 3 q A MS = 7 6 Wertprodukt = Erlösfunktion des Alleinnachfragers (für Gewinnermittlung) W v = v 2 + 16v (6) Umsatz v 2 + 16v = 9 + 16 3 = 9 + 48 = 39 Kosten d. Einkaufs 3 7 = 21 Gewinn 39 21 = 18 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich 3 beide verhalten sich wie Mengenanpasser 2 Kosten des Alleinanbieters (für Gewinnermittlung) 6 Wertprodukt = Erlösfunktion des Alleinnachfragers (für Gewinnermittlung) Menge Anbieter Nachfrager K(v) = v 2 + 4 v (2) W v = v 2 + 16v (6) Einkaufs-Preis v k = 3 q k = 10 Umsatz 3 10 = 30 W v = v 2 + 16v = 9 + 48 = 39 Kosten K(v) = v 2 + 4 v = 9 + 12 = 21 3 10 = 30 Gewinn 30 21 = 9 39 30 = 9 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich 2 Nachfrager verhält sich als Monopsonist, Anbieter als Mengenanpasser 2 Kosten des Alleinanbieters (für Gewinnermittlung) 6 Wertprodukt = Erlösfunktion des Alleinnachfragers (für Gewinnermittlung) Menge Anbieter Nachfrager K(v) = v 2 + 4 v (2) W v = v 2 + 16v (6) Einkaufs-Preis v MS = 2 q MS = 8 Umsatz 2 8 = 16 W v = v 2 + 16v = 4 + 32 = 28 Kosten K(v) = v 2 + 4 v = 4 + 8 = 12 2 8 = 16 Gewinn 16 12 = 4 28 16 = 12 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich 1 Anbieter verhält sich als Monopolist, Nachfrager als Mengenanpasser 2 Kosten des Alleinanbieters (für Gewinnermittlung) 6 Wertprodukt = Erlösfunktion des Alleinnachfragers (für Gewinnermittlung) Menge Anbieter Nachfrager K(v) = v 2 + 4 v (2) W v = v 2 + 16v (6) Einkaufs-Preis v M = 2 q M = 12 Umsatz 2 12 = 24 W v = v 2 + 16v = 4 + 32 = 28 Kosten K(v) = v 2 + 4 v = 4 + 8 = 12 2 12 = 24 Gewinn 24 12 = 12 28 24 = 4 vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Preis Menge Wied-Nebbeling 2004, S. 98

Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling Gewinnvergleich Gewinne Anbieter Nachfrager zusammen 1 Der Monopolist verhält sich als Preissetzer, der Monopsonist als Mengenanpasser 2 Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer, der Monopolist als Mengenanpasser 12 4 16 4 12 16 3 beide verhalten sich als Mengenanpasser 9 9 18 4a der Monopolist beutet den Nachfrager aus 18 0 18 4b der Monopsonist beutet den Anbieter aus 0 18 18 Bei beiderseitiger Mengenanpassung und bei Optionsfixierung wird also die maximale Gewinnsumme ausgeschöpft, nicht aber bei der Monopol- oder Monopsonlösung. Daher bietet es sich hier an, in Verhandlungen einzutreten, um die eigene Position zu verbessern. Das ist möglich, ohne diejenige des anderen zu verschlechtern. Beispielsweise könnte der Nachfrager den preissetzenden Monopolisten um 3 ME zum Preis von 10 Geldeinheiten bitten (dies entspräche dem Ergebnis bei beiderseitiger Mengenanpassung). Bei q = 10 und v = 3 beträgt der Gewinn des Monopsonisten statt 4 nun 9. Dagegen sinkt der Gewinn des Monopolisten von 12 auf 9. Das Geschäft wird für ihn aber akzeptabel, wenn der Monopsonist ihm eine volle Kompensation des Gewinnrückgangs anbietet. Er transferiert also von seinem zusätzlichen Gewinn 3 Geldeinheiten an den Monopolisten. Die Schlussrechnung sieht dann folgendermaßen aus: G M = 9 + 3 = 12 G MS = 9 3 = 6. Zusammen ergibt das 18 GE, d.h. der gesamte mögliche Gewinn wird ausgeschöpft. vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 98

monopolistische Konkurrenz (1) Konkurrenzmärkte vollkommene unvollkommene Monopolistische Konkurrenz könnte zur Beschreibung von Holzmärkten geeignet sein, auf denen entweder persönliche Präferenzen eine Rolle spielen oder das Holz qualitativ nicht homogen ist. Oft werden Bäumen aus bestimmten Regionen bestimmte Eigenschaften nachgesagt, z.b. Feinringigkeit, Feinästigkeit etc. Phänomene auf Arbeitsmärkten kann man versuchen durch monopolistische Konkurrenz zu erklären. Es gibt zwar viele Anbieter und viele Nachfrager, aber die Bedingungen eines vollkommenen Marktes herrschen nicht. Das Gut ist nicht ganz homogen. Die Nachfrager besitzen Präferenzen. Man spricht auch vom heterogenen Polypol. Die Preise der Anbieter können sich etwas unterscheiden. Preispolitik ist möglich. Jeder Anbieter sieht sich mit einer Preisabsatzfunktion konfrontiert, nicht mit einer unerschöpflichen Nachfrage. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.

monopolistische Konkurrenz (2) Das Modell Chamberlins (1933) Annahmen 1 alle Anbieter streben nach Gewinnmaximierung 2 einziger Aktionsparameter ist der Preis 3 der Marktzutritt ist frei 4 alle Anbieter gleichen sich in jeder Hinsicht (Symmetrieannahme Chamberlins) vor allem in jeder Hinsicht gleiche Kosten Die sogen. Symmetrieannahme ist wichtig, da sie erlaubt, die Situation eines einzigen Unternehmens zu analysieren. Dieses Unternehmen ist repräsentativ für alle Anbieter. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 102 ff.

monopolistische Konkurrenz (3) Das Modell Chamberlins (1933) Der Anbieter kann eine eigenständige Preispolitik betreiben. Die Preise der anderen Anbieter wird er als konstant unterstellen. Preis Marktpreis bzw. Durchschnittspreis der übrigen Unternehmen Je ausgeprägter die Substituierbarkeit der Güter der verschiedenen Anbieter, desto flacher verläuft die dd-kurve. PAF des Unternehmens i als dd i bezeichnet Nachfragekurve für den gesamten Markt Anteil des Unternehmens i an der Nachfrage als DD i -Funktion oder auch Teilnachfragefunktion bezeichnet Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 105

monopolistische Konkurrenz (4) P i * Das Modell Chamberlins (1933) Nun betrachten wir den Ausschnitt für den Anbieter i mit seiner DD- und seiner dd- Funktion, sowie der zu dd gehörenden Grenzerlös-Funktion und der Grenzkostenfunktion. In dieser Konstellation kann das einzelne Unternehmen i den Monopol-Gewinnkalkül für sich anwenden und den Gewinn maximierenden Preis bestimmen. Es ergibt sich ein etwas höherer Preis bei einer etwas Preis DD i -Funktion GK dd GE dd geringeren Menge. Marktpreis bzw. Durchschnittspreis der übrigen Unternehmen PAF des Unternehmens i als dd i bezeichnet Menge Da im Modell Chamberlins alle Unternehmen gleich sind und gleich handeln, tun das alle simultan. So kommt es im Gesamtmarkt zu dem gegenüber dem Polypol etwas höheren Preis und der etwas geringeren Menge. Das ist gleichbedeutend mit etwas Wohlfahrtsverlust. Man kann aber argumentieren, daß in der Produktdifferenzierung ein Vorteil für die Nachfrager liegt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.

monopolistische Konkurrenz (5) Als isoliertes Modell für die Situation eines Unternehmens ist dieser Kalkül recht überzeugend. Die Entwicklung zu einem konsistenten Marktmodell erfordert restriktive Annahmen und für die Beschreibung ganzer Märkte ist es wohl weniger gut geeignet. Wenn alle Anbieter in jeder Hinsicht gleich sind, ergibt sich auch für alle derselbe Preis. Dann gibt es gerade keine Preisunterschiede. Der Preis muß sich dann für alle Anbieter in Höhe des Schnittpunktes der DD- und der dd-kurve einstellen. Die möglichen Aussagen über das Marktergebnis und die Schlußfolgerungen zur Wohlfahrt stehen auf eher schwachen Füßen. Preis PAF des Unternehmens i als dd i bezeichnet Marktpreis bzw. Durchschnittspreis der übrigen Unternehmen Nachfragekurve für den gesamten Markt Das Modell wird dann auch für die Diskussion von Markteintritten genutzt. Dies erscheint aber im Hinblick auf die Symmetrieannahme als sehr unrealistisch. Anteil des Unternehmens i an der Nachfrage als DD i -Funktion oder auch Teilnachfragefunktion bezeichnet Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.

monopolistische Konkurrenz (6) Das Modell von Gutenberg Auf Märkten mit nicht-homogenen Gütern beobachtet man Preislagen, die mit unterschiedlichen Qualitäten verbunden sind. Die Preisdifferenzen sind umso größer, je heterogener die Güter sind. Preis Preis-Absatzfunktion Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.

monopolistische Konkurrenz (7) Das Modell von Gutenberg Den Unternehmen gelingt es, Stammkunden an sich zu binden. Dadurch kommt es zu dem dargestellten Verlauf der Preisabsatzfunktionen. Im Bereich des steilen Verlaufs können die Unternehmen die Preise ändern, ohne daß es erhebliche Auswirkungen auf die Absatzmengen hat. Um den Absatz erheblich auszudehnen, muß der Preis deutlich gesenkt werden. Bei einer deutlichen Preiserhöhung droht ein erheblicher Absatzeinbruch Verlust von Stammkunden. Preis Preis-Absatzfunktion Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 116

monopolistische Konkurrenz (8) non price competition Das Gewinnen der (Stamm-)Kunden erfolgt mit absatzpolitischen Instrumenten. Dazu gehören die Werbung und die Produktdifferenzierung. Allerdings verursacht die Verwendung des absatzwirtschaftlichen Instrumentariums regelmäßig Kosten. Einerseits gelingt es ggf. die PAF zu beeinflussen, andererseits entstehen Kosten, so daß simultan die Kostenfunktionen beeinflußt werden können. Preis Preis-Absatzfunktion Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 116

monopolistische Konkurrenz (9) Das Modell von Gutenberg Wegen der klareren grafischen Analyse wird die Preis-Absatzfunktion oft doppelt geknickt dargestellt. Preis oberer Grenzpreis Preis-Absatzfunktion Bereich monopolistischer Preissetzung unterer Grenzpreis Menge Für den Gewinnmaximierungskalkül benötigt man die Grenzerlös-Funktionen. Durch die Knicke der PAF besitzen die GE-Funktionen Sprungstellen. Die GE sind ebenfalls linear und haben jeweils die doppelte Steigung der Abschnitte der PAF. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 117

monopolistische Konkurrenz (10) Preis, Grenzerlös Preisobergrenze Preisuntergrenze PAF GE Menge Der Gewinnkalkül erfordert noch die Grenzkostenfunktion, die wir der Einfachheit halber konstant annehmen. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 118

Preis, Grenzerlös Grenzkosten monopolistische Konkurrenz (11) P 1 C 1 Preisobergrenze Offenbar ist X 1 die gewinnmaximale Menge. Preisuntergrenze P 2 C 2 PAF GE GK Menge X 1 X 2 Da es mehrere Schnittpunkte der GK mit der Grenzerlöskurve gibt, gibt es mehrere Gewinnmaxima. Wir müssen das absolute Gewinnmaximum durch Vergleich suchen. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119

Preis, Grenzerlös Grenzkosten monopolistische Konkurrenz (12) KR 1 Preisobergrenze P 1 Preisuntergrenze P 2 PR 1 PAF Kosten 1 X 1 X 2 GE GK Menge Kosten, Produzentenrente und Rente der Konsumenten, die bei dem Anbieter kaufen, für den linken Schnittpunkt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119

Preis, Grenzerlös Grenzkosten monopolistische Konkurrenz (13) Preisobergrenze P 1 KR 2 Preisuntergrenze P 2 PAF Gewinn 2 Kosten 2 GE GK Menge X 1 X 2 Kosten, Produzentenrente und Rente der Konsumenten, die bei dem Anbieter kaufen, für den rechten Schnittpunkt. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119

Preis, Grenzerlös monopolistische Konkurrenz (14) P 1 Preisobergrenze Preisuntergrenze Offenbar ist X1 die gewinnmaximale Menge. P 2 PAF GE GK Menge X 1 X 2 Die zusätzlichen Gewinne (und ggf. Verluste) werden durch die Flächen zwischen GK und GE dargestellt. Hier ergibt sich die größte Fläche zwischen 0 und X1. Das Dreieck rechts von X1 stellt einen Verlust dar. Das Dreieck links von X2 ist eine offensichtlich kleinere Gewinnfläche. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119

Preis, Grenzerlös monopolistische Konkurrenz (15) GE PAF Preisobergrenze P 1 Preisuntergrenze GK 4 An der Grafik läßt sich demonstrieren, welche Konsequenzen eine Änderung der GK hat. P 2 GK 3 GK 2 GK 1 Menge X 1 X 2 Verschiebt man die GK-Kurve nach oben, bestimmt ab der Position GK 2 die Preisobergrenze des monopolistischen Preissetzungsspielraums die gewinnmaximale Menge. Ab der Position GK 3 gibt es rechts keinen Schnittpunkt mehr. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.

Preis, Grenzerlös monopolistische Konkurrenz (16) C Preisobergrenze P 1 C 1 PAF Preisuntergrenze GK 5 GK 4 An der Grafik läßt sich demonstrieren, welche Konsequenzen eine Änderung der GK hat. P 2 GK 3 GK 2 GK 1 GE Menge X 1 X 2 Für einen relativ Zischen GK 2 und GK 4 ändert sich die gewinnmaximale Menge nicht. Ab GK 4 rutscht C auf dem schwach geneigten Stücke der PAF nach links. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.

monopolistische Konkurrenz (17) Das Modell von Gutenberg ist eine recht realitätsnahe einzelwirtschaftliche Analyse. Ein Gruppengleichgewicht läßt sich jedoch nur mit Mühe ableiten, weil wirklich heterogene Konkurrenz angenommen wird. Es sind also weder die Kostenverhältnisse noch die Nachfragekurven der auf dem markt aktiven Unternehmen gleich. Daher können auch keine Aussagen über das Marktergebnis und die Wohlfahrt getroffen werden. Preis Preis-Absatzfunktion Menge vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.

monopsonistische Konkurrenz (1) monopolistische Konkurrenz der Nachfrage Analog zur monopolistischen Konkurrenz von Anbietern kann es auch monopolistische Konkurrenz von Nachfragern grundsätzlich geben. Voraussetzung dafür ist, daß die Anbieter Präferenzen für bestimmte Nachfrager besitzen. Das würde bedeuten, daß die Angebotskurve einen Bereich geringerer Preisreagibilität besitzt. Für einen monopsonistischen Nachfrager ist das dann die Preisbeschaffungsfunktion. Kann der Nachfrager in der Marktsituation die Initiative entwickeln, kann er den Anbieter ggf. drücken und sich einen Vorteil (Rente) sichern. Preis doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion Preis doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion im mittleren Bereich geringere Preisreagibilität Menge Menge vgl. Schumann u.a., 1980, S. 273

monopsonistische Konkurrenz (1) Die Angebotsfunktionen von Rohholzanbietern könnten solche Formen aufweisen. Es wären Präferenzen für bestimmte Nachfrager denkbar. Dann läge eher die rechts dargestellte Situation vor. Die Ausbeutungsmöglichkeit wäre aber strukturell gering, weil die Preisreagibilität im mittleren Bereich eher gering wäre. Bei größeren Mengen wäre dies relevanter. Eine erst flachere und dann steilere Angebotskurve (links) könnte durch Hiebssatz- Restriktionen etc. entstehen. In dieser Situation wären im mittleren Bereich Ausbeutungsmöglichkeiten gegeben. Preis doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion Preis doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion im mittleren Bereich geringere Preisreagibilität Bei einer Präferenz für einen Stammkunden kann man sich vorstellen, daß eine zusätzliche Menge mit einem geringen Preisaufschlag verkauft wird. Der Nachfrager muß nicht für die ganze Menge den Zuschlag bezahlen. Menge Menge vgl. Schumann u.a., 1980, S. 273

monopsonistische Konkurrenz (1) grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson P v Grenzausgaben GA Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter Preis im Monopson C Grenzwertprodukt GWP V vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

monopsonistische Konkurrenz (1) grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson bei geknickter PBF P v Grenzausgaben GA Die GA-Funktion ist unstetig Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter Preis im Monopson C Grenzwertprodukt GWP = Nachfragekurve V es ist zu diskutieren, was bei sinkendem GWP passiert vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.

Beispielsdaten für monopsonistische Konkurrenz X-Achse 0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,39 0,4 0,45 0,5 0,55 0,6 0,65 0,7 0,75 0,79 0,8 0,85 0,9 0,95 Ausgaben 0 0,0013 0,0050 0,0113 0,0200 0,0313 0,0450 0,0613 0,0761 0,0800 0,1125 0,1500 0,1925 0,2400 0,2925 0,3500 0,4125 0,4661 0,4800 0,5313 0,5850 0,6413 0,7000 PBF 0 0,0225 0,048 0,0725 0,098 0,1225 0,1475 0,1725 0,1925 0,39 0,49 0,59 0,69 0,79 0,89 0,99 1,09 1,17 0,6975 0,723 0,7475 0,7725 0,7975 Grenzausgaben für 1 0 0,045 0,095 0,145 0,195 0,245 0,295 0,345 0,385 0,59 0,69 0,79 0,89 0,99 1,09 1,19 1,29 1,37 0,995 1,045 1,095 1,145 1,195 erster Abschnit der PBF bis 0,4 p=0,5x zweiter Abschnitt von 0,4 bis o,8 p = x 0,2 dritter Abschnitt ab o,8 p= 0,5x +o,2

oligopolistische Konkurrenz (1) Oligopole Der entscheidende Unterschied zum Polypol und zu Märkten mit monopolistischer Konkurrenz ist, daß die Oligopolisten jeweils hohe Marktanteile besitzen und Aktionen eines Marktteilnehmers Wirkungen auf die Konkurrenten zeitigen, die von diesen wahrgenommen werden und auf die sie auch ggf. mit eigenen Aktionen reagieren. homogenes Produkt bzw. keine Präferenzen der Nachfrager homogenes Oligopol Beispiel: Markt für Rohspanplatten differenzierte Produkte Präferenzen der Nachfrager heterogenes Oligopol Beispiel: Aktionsparameter Menge Preis Mengenwettbewerb Preiswettbewerb vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (2) Oligopole Preise einheitlicher Preis im homogenen Oligopol bei vollständiger Information Preisdifferenzen im heterogenen Oligopol und/oder bei unvollständiger Information Ein einheitlicher Preis im Oligopol muß nicht durch Absprachen zustandekommen vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (3) oligopolistische Interdependenz Wenn wir den Preis um 10% senken, was werden dann Konkurrent 1 und Konkurrent 2 tun? Huber hat seinen Preis um 10% gesenkt. Was wird Huber tun, wenn wir den Preis sogar um 15% senken? vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (4) Oligopole In den meisten Modellen beschränkt man sich auf die Betrachtung von zwei Konkurrenten. Ein Dyopol ist ein Markt mit zwei Konkurrenten. Dyopol beide gleich groß Konkurrenten ungleich groß vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (5) Oligopole: Gewinnmaximierung im Dyopol bei Mengenkonkurrenz Der Gewinn von Anbieter 1 hängt sowohl von der eigenen Angebotsmenge als auch von der des Konkurrenten ab. Es ergibt sich mit Hilfe des totalen Differentials folgende Gewinnmaximierungsbedingung und somit G 1 = G 1 (x 1, x 2 ) dg 1 = G 1 x 1 dx 1 + G 1 x 2 dx 2 = 0 dg 1 dx 1 = G 1 x 1 + G 1 x 2 dx 2 dx 1 = 0 dg 1 dx 1 = G 1 x 1 + G 1 x 2 dx 2 dx 1 = 0 Grenzgewinn bezogen auf die eigene Menge Grenzgewinn bezogen auf die Menge des Konkurrenten Reaktionskoeffizient: Mengenänderung des Konkurrenten, wenn der Anbieter seine Menge verändert. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (6) Wie hoch wird wohl der Reaktionskoeffizient sein? Im Reaktionskoeffizienten schlägt sich das strategische Verhalten des Konkurrenten nieder. Deshalb hat sich die Spieltheorie zur Analyse von Oligopolen durchgesetzt. Marktergebnis im Oligopol Produkt Aktionsparameter homogen heterogen Menge Preis andere Verhalten Länge des Spiels kooperativ nicht kooperativ mehrere Perioden eine Periode Ende offen Ende bekannt Reaktionshypothesen vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 126

oligopolistische Konkurrenz (7) Oligopole Modelle für homogene Oligopole Cournot Mengenwettbewerb simultane Entscheidungen von Stackelberg Mengenwettbewerb sequentielle Entscheidungen Bertrand Preiswettbewerb bei homogenen Produkten Krelle vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (8) Oligopole Wie läßt sich eine Reaktionsfunktion herleiten? Preis Der Anbieter 1 hätte als Monopolist eine Preis-Absatzfunktion. Wir zeichnen diese in das Preis-Mengendiagramm (schwarze Linie). Im Dyopol ist sein Absatz aber gleichzeitig von der Menge das anderen Anbieters abhängig. Mit zunehmender Menge des Konkurrenten wird die PAF von Anbieter 1 parallel zum Ursprungspunkt verschoben (braune Linien). Wenn die braune Linie durch den Ursprung geht, ist Anbieter 1 vom Markt verdrängt. Absatzmenge Anbieter 1 vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (9) Oligopole Wie läßt sich die gewinnmaximale Menge von Anbieter 1 ermitteln? Preis GE GK PAF Der Gewinnkalkül entspricht dem des Monopolisten. Wir brauchen also erstens die Grenzerlöskurve und zweitens die Grenzkostenkurve. Die GE-Kurve schneidet die Preisachse am Höchstpreis und halbiert den Achsenabschnitt auf der Mengenachse. Für die Grenzkosten wollen wir einen linearen Verlauf annehmen. Wenn wir vom Schnittpunkt GE mit GK ein Lot fällen, erhalten wir die gewinnmaximale Menge. Tun wir das für die ganze Schar der Preisabsatzfunktionen, erhalten wir die gewinnmaximalen Mengen bei jeweils gegebener Absatzmenge des Konkurrenten. Damit wissen wir nun, für welche Menge Anbieter 1 sich bei gegebener Menge von Anbieter 2 entscheidet. x 1 Absatzmenge Anbieter 1 vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (10) Oligopole Wie läßt sich eine Reaktionsfunktion herleiten? Absatzmenge Anbieter 1 Reaktionsfunktion Iso-Gewinnlinien Übertragen wir die für Anbieter 1 im letzten Diagramm ermittelten Daten in ein Diagramm, das diese Mengen über den gegebenen Absatzmengen des Anbieters 2 zeigt, dann haben wir die grafische Repräsentation der Reaktionsfunktion. Die Linie zeigt die Menge von Anbieter 1 in Abhängigkeit der Menge von Anbieter 2. Wenn wir nun noch Iso-Gewinnlinien für unterschiedliche Preise einzeichnen, dann haben die im Schnittpunkt mit der Reaktionsfunktion jeweils ihr Maximum. Damit geben Sie an, welche Menge Anbieter 1 bei welchem Preis wählen muß, wenn er seinen Gewinn maximieren will. Absatzmenge Anbieter 2 vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

Oligopole Modell von Cournot oligopolistische Konkurrenz (11) Nun stellt sich die Frage, wie die beiden Konkurrenten im Dyopol zusammen agieren. Gibt es ein Marktgleichgewicht? Absatzmenge Anbieter 2 Reaktionsfunktion Anbieter 2 Wenn im einfachsten Fall Anbieter 2 genau in der gleichen Situation ist wie Anbieter 1, also gleiche Kosten, gleiches Produkt (hier nicht thematisiert gleiche Kapazität), dann ist seine Reaktionsfunktion genau das Spiegelbild der von Anbieter 1. Bei dieser Mengenkombination realisieren beide Anbieter ihr Gewinnmaximum In diesem Fall kommt es zu einem Gleichgewicht auf dem Markt mit gleichen Marktanteilen. Die spieltheoretischen Gesichtspunkte sollen hier nicht vertieft werden. Der Preis auf dem Markt liegt höher als bei einem Polypol, die Mengen sind entsprechend geringer. Es gibt Wohlfahrtsverluste. Absatzmenge Anbieter 1 Reaktionsfunktion Anbieter 1 vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff. vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

oligopolistische Konkurrenz (12) Oligopole Modelle für homogene Oligopole vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.

Wettbewerb und Recht Gesetze zur Gewährleistung von Wettbewerb Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen GWG Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb UWG Soll Beschränkungen des Wettbewerbs verhindern. Soll sittenwidriges Verhalten verhindern Das Bundeskartellamt ist in erster Linie zuständig. Die Arbeit wird begleitet von der Monopolkommission. Alle zwei Jahre erstellt sie ein Gutachten. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Wettbewerb und Recht Ziele des GWB Verhinderung von Kartellen Wettbewerb aufrechterhalten Mißbrauchskontrolle Behinderung von Wettbewerbern durch Unternehmen mit Marktmacht verhindern Kartellverbot Zusammenschlußkontrolle vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Wettbewerb und Recht Definition des Kartells Vereinbarungen zwischen miteinander im Wettbewerb stehenden Unternehmen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen, die eine Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des Wettbewerbs bezwecken oder bewirken. Es muß nur bezweckt sein, nicht bewirkt. Es muß nur bewirkt sein, nicht bezweckt. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Wettbewerb und Recht Kartelle Vereinbarungen Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen abgestimmte Verhaltensweisen vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Wettbewerb und Recht Ausnahmen vom Kartellverbot Normen- und Typenkartelle Spezialisierungskartelle Strukturkrisenkartelle Diese wurden in früheren Fassungen des GWG genannt. In der aktuellen Fassung wird auf das Gemeinschaftsrecht verwiesen. Mittelstandskartelle Bis 2005 gab es ein Anmelde und Genehmigungsverfahren für Kartelle. Jetzt müssen die Unternehmen Abschätzen, ob sie legal handeln. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Zusammenschlüsse Erwerb des Vermögens eines anderen Unternehmens ganz oder zu wesentlichen Teilen bei Erwerb der unmittelbaren oder mittelbaren Kontrolle durch ein oder mehrere Unternehmen über die Gesamtheit oder Teile eines oder mehrerer anderer Unternehmen Dabei muß die Kontrolle nicht durch Rechte oder Verträge begründet sein, sondern kann auch auf anderen Mitteln beruhen beispielsweise auf Identität der Personen in Leitungsgremien. bei Erwerb von mindestens 25 Prozent der Anteile eines Unternehmens bei Vorliegen irgendeiner sonstigen Verbindung, die einen wettbewerblich erheblichen Einfluß auf ein anderes Unternehmen ermöglicht vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Untersagung von Zusammenschlüssen Zusammenschlüsse sind nicht grundsätzlich verboten, müssen aber in der Planungsphase beim Bundeskartellamt bei der Überschreitung von Umsatzgrenzen angezeigt werden. die Unternehmen haben zusammen weltweit im letzten Geschäftsjahr mehr als 500 Mio. Euro Umsatz erzielt mindestens eines der Unternehmen hat im Inland im letzten Geschäftsjahr mehr als 25 Mio. Euro Umsatz erzielt Ist mind. eines dieser Kriterien erfüllt, ist der Zusammenschluß zu untersagen, wenn durch ihn eine marktbeherrschende Stellung entsteht oder verstärkt wird. Die Unternehmen können den Nachweis erbringen, daß Verbesserungen im Wettbewerb eintreten, die den Nachteil der Marktbeherrschung überkompensieren. Untersagungen sind selten. Im Falle der Untersagung durch das Bundeskartellamt gibt es noch die Ministererlaubnis. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

die marktbeherrschende Stellung ein Unternehmen ist auf dem relevanten Markt ohne Wettbewerber oder zumindest keinem wesentlichen Wettbewerb ausgesetzt. das Unternehmen hat auf dem relevanten Markt eine überragende Marktstellung. Indikatoren dafür sind neben dem Marktanteil (Anteil am Umsatz) insbesondere die Finanzkraft und die vertikale Verflechtung in benachbarte Märkte. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

sogen. Aufgreiftatbestände für eine marktbeherrschende Stellung ein Unternehmen hat einen Marktanteil von mehr als einem Drittel ein, zwei oder drei Unternehmen haben mehr als 50% Marktanteil ein, zwei, drei, vier oder fünf Unternehmen haben mehr als zwei Drittel Marktanteil vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Wie ist ein relevanter Markt abzugrenzen? Welche Kriterien nennt das GWB? Keine!!! Entscheidungen des Kartellamtes Markt Urteilsbegründungen pragmatische Vorgehensweisen vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Bedarfsmarktkonzept Der relevante Markt wird über die Nachfrageseite abgegrenzt. Wie hoch ist die Preiselastizität? Wie hoch sind die Kreuzpreiselastizitäten? Gut 1 Gut 2 Liegt hier eine Substitutionslücke vor? Man zieht die Marktgrenze dort, wo die Substitution keine wesentliche Bedeutung besitzt. Die Elastizitäten sind gering. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Hypothetisches-Monopol-Test Substitutionsgut 6 Substitutionsgut 4 Substitutionsgut 2 Gut Substitutionsgut 1 Substitutionsgut 3 Substitutionsgut 5 Könnte ein Anbieter, wenn er die Güter als Monopolist anbieten würde, einen Aufschlag von 5 Prozent auf die Grenzkosten realisieren? Eine geringe Preiselastizität steht für große Marktmacht. Die Nachfrager können dann fast nicht auf ähnliche Güter ausweichen. Wenn ein Monopol-Anbieter nur das Gut anbieten könnte, während schon Substitutionsgut 1 von einem Konkurrenten angeboten würde, und die Kunden würden elastisch auf SG 1 ausweichen, dann hätte der Anbieter wenig Marktmacht. Würde er aber das Gut und SG1 zusammen als Monopolist anbieten, und die Kunden würden bei einer Preiserhöhung fast nicht auf SG 2 und SG 3 ausweichen, dann hätte der Anbieter in dem Markt für das Gut und SG 1 Marktmacht. Das wäre damit der relevante Markt, während SG 2 und die weiteren Güter zu anderen Märkten gehören würden. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Mißbrauch der marktbeherrschenden Stellung Mißbrauch Ausbeutungsmißbrauch Behinderungsmißbrauch Es werden Entgelte gefordert, die von denen abweichen, die sich unter Wettbewerbsbedingungen ergeben würden (Als-ob- Konzept) Es werden ungünstigere Entgelte oder sonstige Geschäftsbedingungen gefordert, als das Unternehmen sonst auf vergleichbaren Märkten von gleichartigen Abnehmern fordert. die Wettbewerbsmöglichkeiten anderer Unternehmen werden beeinträchtigt anderen Unternehmen wird der Zugang zu Netzen oder anderen Infrastruktureinrichtungen nicht gewährt Für das Bundeskartellamt ist Mißbrauch schwer nachzuweisen. vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.

Konzentration Konzentration Zustand Prozeß Ein Merkmal ist auf Merkmalsträger verteilt. Hier geht es i.d.r. um die Marktanteile, die in unterschiedlicher Weise auf die Unternehmen verteilt sein können. Im Zeitverlauf verschiebt sich die Verteilung der Marktanteile (Merkmal) auf immer weniger Unternehmen (Merkmalsträger). vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

Messung von Konzentration absolute Konzentration: es gibt nur sehr wenige Unternehmen absolute Konzentration nein ja relative Konzentration: viele Unternehmen, aber darunter wenige große relative Konzentration nein ja auf 100 Unternehmen entfällt je 1 Prozent Marktanteil bei 100 Unternehmen entfallen auf die drei größten 40, 25 und 20 Prozent Marktanteil auf 4 Unternehmen entfällt je ein Viertel des Marktes 4 Unternehmen teilen sich den Markt, wobei das größte 50 %, das zweitgrößte 40%, das drittgrößte 7% und das kleinste nur 3% Marktanteil besitzt. vgl. Olten, 1998, S. 128

Messung von Konzentration Konzentrationsraten Lorenz-Kurve bzw. Gini-Koeffizient Herfindahl-Index bzw. sein Kehrwert Linda-Index Disparitätsraten absolute Konzentration Konzentrationsraten relative Konzentration Herfindahl-Index Linda-Index Disparitätsraten vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

Konzentrationsraten Die Unternehmen werden nach dem Merkmal geordnet. Häufig wird der Umsatz wird als Merkmal verwendet. i CR i = s j j=1 Der Gesamtumsatz muß bekannt sein. Dann wird der Anteil am Gesamtumsatz berechnet, den die größten Unternehmen erzielen. CR3 = der Anteil der drei größten Unternehmen am gesamten Umsatz der Branche CR6 = der Anteil der sechs größten Unternehmen am gesamten Umsatz der Branche Die Konzentrationsraten sind leicht zu berechnen, aber sie sind ein nicht sehr befriedigendes Maß für die absolute Konzentration. vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

Herfindahl-Index n H = s i 2 i=1 Beim Herfindahl-Index werden die quadrierten Marktanteilswerte aufsummiert. Im Fall der größten Konzentration ist der Anteil des größten Unternehmens fast gleich 1 und die Anteile der anderen sind verschwindend gering. Die Summe der quadrierten Marktanteile liegt dann fast bei 1 Im Fall vieler Unternehmen (n) mit gleichen Marktanteilen, also geringstmöglicher Konzentration, liegt der Herfindahl-Index bei 1/n vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

Herfindahl-Index bzw. numbers equivalent Der Herfindahl-Index leidet unter seiner geringen Anschaulichkeit. Deshalb verwendet die Monopolkommission lieber seinen Kehrwert. Dieser Kehrwert wird auch number equivalent (NE) genannt. Der Kehrwert des HF entspricht der Zahl von Unternehmen, die sich den Markt bei gleichhohen Marktanteilen aufteilen würden. Wäre der Herfindahl-Index beispielsweise 0,2, dann wäre der Kehrwert 5. Die Konzentration bei diesem Herfindahl-Index von 0,2 wäre so groß wie die Konzentration auf einem markt, den sich 5 Unternehmen gleichmäßig aufteilen. vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

Linda-Index Die Unternehmen werden in dominierende und dominierte unterschieden. Dann wird der durchschnittliche Marktanteil der dominierenden in Relation gesetzt zum durchschnittlichen Marktanteil der dominierten. Für die Forstwirtschaft in Deutschland könnte man beispielsweise den durchschnittlichen Marktanteil der Staatsforsten der Flächen-Bundesländer ins Verhältnis setzen zum durchschnittlichen Marktanteil aller übrigen Forstbetriebe. V i,k = CR i CR k - CR i = CR i i CR k - CR i k i Die für die Berechnung des Linda-Index erforderlichen Daten sind in Deutschland i.d.r. nicht verfügbar. vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.

doppelt gemittelter Linda-Index Der doppelt gemittelte Linda-Index soll die Grenze zwischen dominierenden und dominierten Unternehmen ziehen helfen????

S. 133 mit Grafik S. 134 Beispiel von Olten

Disparitätsrate(n) Die Disparitätsrate soll die Ungleichverteilung der Marktanteile aufzeigen. Die Disparitätsrate ist der prozentuale Anteil, mit dem der Wert einer Konzentrationsrate auf der Ungleichverteilung der Marktanteile beruht. Beispiel: In einem Markt mit 10 Anbietern beträgt die Konzentrationsrate CR3 = 50% bzw. 0,5 Bei Gleichverteilung hätte jeder Anbieter 10 Prozent oder 0,1 Marktanteil. Von den 0,5 würden 0,3 auf der Gleichverteilung und 0,2 auf der Ungleichverteilung beruhen. Die 0,2 sind 40% von 0,5, DR3 ist daher 0,4 oder 40 Prozent. CR 3 = 0,5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0,3 0,2 oder 40% beruhen auf der Ungleichverteilung DR 3 = 0,4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 bei hypothetisch gleicher Größe aller Unternehmen vgl. Olten, 1998, S. 135

Beispiel von Olten A A B B C C D D E E F F MA CR MA CR MA CR MA CR MA CR MA CR U 1 70 70 50 50 35 35 30 30 25 25 10 10 2 10 80 20 70 25 60 15 45 15 40 10 20 3 10 90 10 80 15 75 10 55 10 50 10 30 4 5 95 8 88 8 83 10 65 10 60 10 40 5 5 100 7 95 7 90 10 75 10 70 10 50 6 3 97 4 94 8 83 8 78 10 60 7 3 100 3 97 7 90 7 85 10 70 8 3 100 6 96 6 91 10 80 9 4 100 5 96 10 90 10 4 100 10 100 KM CR1 70 50 35 30 25 10 CR3 90 80 75 55 50 30 CR6 100 95 90 75 70 60 HF 0,515 0,312 0,222 0,149 0,13 0,1 NE 0,194 3,203 4,5 0,671 7,46 10 DR3 33,33 37,5 42,86 31,82 40 0 vgl. Olten, 1998, S. 133 f.

Prozent Marktanteil Lorenzkurven aus dem Beispiel von Olten 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Unternehmen vgl. Olten, 1998, S. 134

Lorenz-Kurve 100 Prozent des Einkommens Max Otto Lorenz, 1905 0 0 Prozent der Bevölkerung 100

Lorenz-Kurve bei in Klassen vorliegenden Daten 100 Prozent des Einkommens Max Otto Lorenz, 1905 0 0 Prozent der Bevölkerung 100

Gini-Koeffizient Corradi Gini, italienischer Statistiker Gini-Koeffizient = 0 die Verteilung ist vollständig gleichmäßig =1 die Verteilung ist extrem ungleichmäßig Der Gini-Koeffizient ist die Fläche zwischen der Diagonalen und der Lorenz-Kurve, geteilt durch die Fläche unter der Diagonalen.

Lorenz-Kurven mit gleichem Gini-Koeffizienten 100 Prozent des Einkommens 0 0 Prozent der Bevölkerung 100

Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling (1929) als Grundlage eines Modells zur Produktdifferenzierung Hotelling hat ein einfaches Modell vorgestellt, in welchem die Standortwahl von zwei Unternehmen betrachtet wird. Die beiden Unternehmen sind Konkurrenten. Sie stellen dasselbe Produkt her und setzen es auf einem linearen Markt ab. Darunter könnte man sich eine Straße vorstellen. Die Nachfrage entlang dieser Markt-Linie wird als gleichverteilt angenommen. Die Transportkosten vom Produktionsort an den Verbrauchsort sind linear (jedenfalls in der folgenden Darstellung)

Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling (1929) Stückkosten Launhardt scher Trichter Die beiden Unternehmen teilen sich den Markt zu gleichen Teilen. Sie sind Monopolisten in ihren Bereichen. Standort A Standort B Grenze des Marktes lineares Absatzgebiet Grenze des Marktes Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130

Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling Verlagerung des Standortes Stückkosten Durch Verlagerung des Standortes in Richtung der Mitte gelingt es dem Unternehmen A Marktanteile zu gewinnen. neuer Standort A Grenze des Marktes lineares Absatzgebiet Grenze des Marktes Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130

Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling Verlagerung des Standortes Stückkosten Unternehmen B zieht nun ebenfalls in Richtung Mitte und gewinnt die Marktanteile zurück. neuer Standort A neuer Standort B Grenze des Marktes lineares Absatzgebiet Grenze des Marktes Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130

Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling Abschluß des Prozesses der Standortverlagerung Stückkosten Der Prozeß endet bei einem gemeinsamen Standort in der Mitte des Marktgebietes. gemeinsamer Standort A und B Grenze des Marktes lineares Absatzgebiet Grenze des Marktes Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130

Modell von Hotelling: Ergebnis Von der Mitte des Marktgebietes aus kann kein Hersteller seinen Absatz zu Lasten des anderen ausweiten. Die Situation ist aber nicht optimal, da deutlich höhere Transportkosten anfallen als bei der Aufteilung des Marktgebietes zu gleichen Teilen. Die Modellierung führt zu einer Agglomeration von Unternehmensstandorten.

Produktdifferenzierung entlang einer Geschmacksstraße Es ist zu unterscheiden zwischen horizontaler (geschmacklicher) und vertikaler (qualitativer) Produktdifferenzierung. horizontale Produktdifferenzierung z.b. Farbunterschied vertikale Produktdifferenzierung Qualität Produktdifferenzierung senkt die Wettbewerbsintensität vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 171 ff.

Qualitätsunterschiede von Produkten Qualitätsunterschied mehr Wissen über das Produkt Ergebnis von F&E mehr oder bessere Inputs gleiche Grenzkosten aber höhere Fixkosten durch F&E vgl. z.b. Woeckener 2011, S. 95

Modellierung der Nachfrage für das Modell des Qualitätswettbewerbs Wir stellen uns vor, es gäbe Qualitätseinheiten, wie eine Einheit Lebensdauer eines Produktes, beispielsweise einer Batterie. Die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager entspricht dann dem Produkt aus dem Qualitätsniveau und der maximalen Zahlungsbereitschaft für eine Qualitätseinheit. Für eine Produktvariante mit höherer Qualität hat ein Nachfrager also eine höhere maximale Zahlungsbereitschaft. vgl. Woeckener 2011, S. 96

Zweistufige Modellierung des Qualitätswettbewerbs Qualitätswettbewerb 1. Stufe Festlegung der Qualität 2. Stufe Preiswettbewerb Dies ist die zeitliche Betrachtung. Die Entscheidungslogik erfordert die umgekehrte Reihenfolge. Man muß für alle denkbaren Qualitäten die gewinnmaximalen Preise und die Gewinne ermitteln. Dann wird die Qualität gewählt, die den Gewinn maximiert. vgl. z.b. Woeckener 2011, S. 95 ff.

Monopol (..) Innovationsanreiz Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Erlös Erlös P M 0 KR PR C X M PAF Grenzerlös GK (konstant) P M KR PR C X M PAF GK (konstant) Menge Grenzerlös Der Fall einer Prozeßinnovation, welche die (konstanten) Grenzkosten senkt. Die Monopolmenge steigt, der Monopolpreis sinkt. vgl. Bester 2012, S. 175