Gewaltbetroffenheit und Versorgung von Frauen mit psychischen- und Suchterkrankungen

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Transkript:

Gewaltbetroffenheit und Versorgung von Frauen mit psychischen- und Suchterkrankungen Fachtagung Nürnberg, 06.07.2016 Vertr.Prof. Dr. Monika Schröttle, TU Dortmund + IfeS Erlangen-Nürnberg

Thesen 1. Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen / Erkrankungen sind zentrale Zielgruppen in der Arbeit mit und Prävention von Gewalt gegen Frauen. 2. Bislang sind von den verantwortlichen Teilsystemen keine adäquate Unterstützung, Schutz und Versorgung der Zielgruppe gewährleistet; dies hat (auch) mit strukturellen Rahmenbedingungen und unzureichender Vernetzung zu tun. 3. Diese Defizite führen zu negativen Folgen für Betroffene, deren Kinder und die Gesellschaft insgesamt. 4. Es bedarf verantwortlicher und vernetzter Strategien unterschiedlicher Akteur/innen, um die Zielgruppe gewaltbetroffener Frauen mit Sucht-/psychischen Erkrankungen fachlich adäquat zu schützen, zu unterstützen und zu versorgen.

1. Frauen mit Sucht- und psychischen Erkrankungen als zentrale Zielgruppe Nationale und internationale Studien: Psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen sind häufig Folge von Gewalt gegen Frauen und Mädchen (s. Schröttle/Hornberg et al. RKI- Themenheft Gewalt) 60-65% der Betroffenen von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt und 58% der Betroffenen häuslicher Gewalt geben an, von vier und mehr psychischen Beschwerden betroffen zu sein Beschwerdebilder, die mit Gewalt assoziiert sind: Schlafstörungen, Angststörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Konzentrationsstörungen, Niedergeschlagenheit, Depressionen, Suizidalität, Selbstverletzung, Essstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen Erhöhte Belastungen bei multipler und fortgesetzter Gewalt

Muster von Gewalt in aktueller Paarbeziehung und Gesundheitsfolgen

Kumulierte Gewalt im Lebensverlauf Gesundheitliche und psychische Beschwerden in den letzten 12 Monaten Mehr als 7 körperliche Beschwerden 4 und mehr psychische Beschwerden Signifikanz Anzahl genannter unterschiedlicher Formen von Gewalt bis und nach 16. Lebensjahr Keine Nennung 11,1% 22,0% 1-2 Nennungen 17,9% 39,1% 3-4 Nennungen 29,9% 60,8% ** 5-6 Nennungen 49,3% 78,1%

1. Frauen mit Sucht- und psychischen Erkrankungen als zentrale Zielgruppe Ergebnisse zu psychisch beeinträchtigten Frauen in Einrichtungen der Behindertenhilfe (Schröttle/Hornberg et al. 2013, 2014) Psychisch kranke Frauen im Vergleich mit Abstand am häufigsten von (fortgesetzter) Gewalt im Lebenslauf betroffen: 2- bis 4-fach erhöhte Betroffenheit gegenüber Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt: Sexueller Missbrauch in Kindheit und Jugend durch Erwachsene (3 Mal häufiger erlebt) Sexuelle Gewalt im Erwachsenenleben (3 Mal häufiger erlebt) Körperliche Gewalt im Erwachsenenleben (2 Mal häufiger erlebt) Häusliche körperliche Gewalt durch Partner (3 Mal häufiger erlebt) Sexuelle Gewalt durch Partner (4 Mal häufiger erlebt)

Gewaltbetroffenheit psychisch kranker Frauen in Einrichtungen (Sonderauswertung 2014) Gewalt seit 16. Lebensjahr: 92% psychische Gewalt 78% körperliche Gewalt 42% sexuelle Gewalt 70% sexuelle Belästigung Gewalt vielfach fortgesetzte Erfahrung im Lebensverlauf (häufig häusliche Gewalt; 36% sexueller Missbrauch, 89% elterliche körperliche und 66% elterliche psychische Gewalt). Gewaltbetroffenheit in den letzten 12 Monaten: 51% psychische Gewalt 17% körperliche Gewalt 4% sexuelle Gewalt 29% sexuelle Belästigung

Zwischenfazit (1) Faktisch starke Überschneidung von gewaltbetroffenen und psychisch beeinträchtigten Frauen (Gruppen in hohem Maße deckungsgleich) Psychische Erkrankung und Sucht als kurz- und langfristige Folge von Gewalt erhöhtes Gewaltrisiko (und größere Schwierigkeit der Beendigung von Gewalt) aufgrund von psychischen Beeinträchtigungen/psychischer Erkrankung Frauenunterstützungssystem für gewaltbetroffene Frauen für die Zielgruppe gleichermaßen zuständig wie psychiatrische/ psychotherapeutische Einrichtungen/Angebote und Suchthilfe Alle Teilsysteme Auftrag, Zielgruppe adäquat zu unterstützen (Beendigung von Gewaltsituationen, Schutz vor erneuter Gewalt, Beratung und Unterstützung, Aufarbeitung/Heilung).

2. Aktuelle Versorgungssituation (Frauenhäuser/Frauenberatungsstellen) Quellen: Europäisches Daphne-Projekt 2013-2015 zur Unterstützungssituation gewaltbetroffener Frauen mit Behinderung Studie zur Bedarfsermittlung zum Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder in Bayern, StMAS 2016

Alle Publikationen (auch als Audiodateien) als Download unter: http://women-disabilities-violence.humanrights.at/de/countries/germany

Häufigkeit der Beeinträchtigungen (Daphne-Studie / bundesweit)

Wie barrierefrei und zugänglich ist Ihre Einrichtung für? (Daphne-Studie bundesweit)

Internet: www.stmas.bayern.de Stichwort: stmas Frauen

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015)

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (1) Frauen mit Suchterkrankungen Probleme bei der Unterstützung der Zielgruppe? 64% ja 25% teilweise 6% nein 6% keine Angabe

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (1) Frauen mit Suchterkrankungen Was fehlt für die Unterstützung der Zielgruppe? spezifische / geeignete Unterstützungsangebote, die intensive Betreuung (der Frau und ihrer Kinder) sowie Schutz vor akuten Gewaltsituationen gewährleisten In den Frauenhäusern: abgetrennte Appartements, um Überforderung der übrigen Bewohnerinnen und ihrer Kinder zu vermeiden und Schutz der anderen Hausbewohner/innen zu gewährleisten. Stellenschlüssel und Fortbildungen, um die Frauen adäquat zu betreuen und zu unterstützen. Weitervermittlungsmöglichkeiten Kapazitäten für Vernetzung

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (1) Frauen mit Suchterkrankungen Erforderlich sind u.a.: geeignete Zufluchtsmöglichkeiten für die Zielgruppe (niedrigschwellige Schlafplätze, Notschlafstätten) Gewalt im Suchthilfebereich stärker zu integrieren andere Unterstützung als sie im Frauenhaus geleistet werden kann

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (2) Psychisch kranke Frauen Probleme bei der Unterstützung der Zielgruppe? 61% ja 33% teilweise 0% nein 6% keine Angabe

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (2) Psychisch kranke Frauen Was fehlt für die Unterstützung der Zielgruppe? vor allem akut psychisch kranke Frauen stellen ein Problem dar, da die benötigte Betreuungsintensität mit den vorhandenen Stellen nicht gewährleistet werden kann Es fehlt an personeller Kapazität und an (therapeutischem) Fachpersonal. Mehr Kooperationen mit entsprechenden Fachärzt/innen erforderlich Ähnlich wie bei der Zielgruppe der suchtkranken Frauen werden Frauenhäuser in ihrem derzeitigen Konzept als ungeeignet für Frauen mit (schweren und akuten) psychischen Erkrankungen betrachtet (Probleme im Zusammenleben mit anderen Frauen / keine adäquate fachliche Unterstützung)

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (2) Psychisch kranke Frauen Was wird benötigt? eigene spezialisierte Schutzeinrichtungen mit therapeutischer Unterstützung für die Zielgruppe Unterkunftsmöglichkeiten, Zufluchtsmöglichkeiten, Einrichtungen für psychisch kranke Frauen, die nicht so krank sind, dass sie in die Psychiatrie müssen. Sicherheit in bestehenden psychiatrischen Einrichtungen / Wohnunterkünften Rund-um-die-Uhr-Betreuung Erhöhte Stellenkapazitäten

Befragung Unterstützungssystem Bayern (2015) (3) Abweisung von Frauenhäusern Über 300 Frauen jährlich (ca. 7% der Abgewiesenen) müssen aufgrund von Sucht (N=95) oder psychischer Erkrankung (N=207) von Frauenhäusern abgewiesen werden Zielgruppe erhält bislang nicht den erforderlichen Schutz und die benötigte Unterstützung im spezialisierten Frauenunterstützungssystem

Vernetzung/Kooperation mit anderen Einrichtungen Wenig regelmäßige Vernetzung mit Einrichtungen für psychisch und Suchtkranke bzw. mit medizinisch-therapeutischen Einrichtungen

Vernetzung/Kooperation mit anderen Einrichtungen Wenig regelmäßige Vernetzung mit Einrichtungen für psychisch und Suchtkranke bzw. mit medizinisch-therapeutischen Einrichtungen

Zwischenfazit (2) Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen können Bedarf der Zielgruppe(n) nicht decken Ausbau spezialisierter Angebote für gewaltbetroffen Frauen (auch in klinischen Kontexten) erforderlich spezialisierte Betreuung sowie Kooperationen mit Entzugseinrichtungen, Suchtberatungsstellen, Psychiatrien und Beratungsstellen für seelische Gesundheit sinnvoll (Rund um die Uhr) Angebote für Zielgruppen und spezifische betreute Wohnformen (Schutzaspekt!) Plätze in Tageskliniken erforderlich Öffentlichkeitsarbeit, um die Zielgruppe überhaupt zu erreichen. Mehr Vernetzung und Kooperation.

3. Handlungsempfehlungen Es bedarf verantwortlicher und vernetzter Strategien unterschiedlicher Akteur/innen, um die (auch quantitativ) hoch relevante Zielgruppe gewaltbetroffener Frauen mit Sucht-/psychischen Erkrankungen vor Ort fachlich adäquat zu unterstützen und zu versorgen. Dazu: (1) Zuständigkeiten der Unterstützungssysteme klären (2) Ausbau/Qualifizierung bestehender und neuer, spezialisierter Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten (3) Klare Struktur der Weitervermittlung und Versorgung der Zielgruppe vor Ort entwickeln (Hilfepläne) (4) Einbezug der Zielgruppe(n) bei der Konzeptentwicklung (5) Öffentlichkeitsarbeit, um Betroffene zu erreichen (6) Politik/Verwaltung: Finanzierung und Unterstützung des Auf- und Ausbaus spezialisierter Angebote und der wechselseitigen Vernetzung/Qualifizierung; personelle Ausstattung bereitstellen.

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