Ökologie. Die Lehre vom Haus

Ähnliche Dokumente
Ökologie. Die Lehre vom Haus

Ökologie. Biotop, Biozönose. Abiotische Umweltfaktoren Biotische Umweltfaktoren Ökologische Nische

Verdauung. Oberflächenvergrößerung. Enzym. Atmung

Vom Rahmenlehrplan zum Schulinternen Lehrplan in der Sekundarstufe II

Biologie - Schulkurrikulum Gymnasium Ettenheim

Herzlich willkommen zum. Seminar Ökologie SS 2018

Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel (RGT-Regel): Allgemein kann man sagen : Oder als Formel : Temperatur + 10 C = Reaktionsgeschwindigkeit x2-x3

Anpassung ans Klima (vgl. 22.7)

Box. Biologie. Fotosynthese und Angepasstheiten grüner Pflanzen. Fotosynthese Morphologische und physiologische Angepasstheiten grüner Pflanzen

Wiederholung: El Nino

Geplanter Verlauf. Einführung Beurteilung nach biotischen Faktoren Pause Beurteilung nach abiotischen Faktoren Auswertung und Diskussion

Graureiher und Stockente Anpassungen von Wassertieren an ihren Lebensraum S 2. Die Lebensweise der Stockente unter der Lupe

DOWNLOAD. Vertretungsstunde Biologie 9. 7./8. Klasse: Wechselbeziehungen von Pflanzen und Tieren. Corinna Grün/Cathrin Spellner

Kohlenhydrate Eiweiße/Proteine Fette Vitamine, Mineralstoffe, Wasser und Ballaststoffe Senken der Aktivierungsenergie aktivem Zentrum

Unterrichtsentwurf für den 1. Unterrichtsbesuch im Fach Biologie

3, 2, 1 los! Säugetiere starten durch!

Dieses Heft gehört Ein Physikprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Klagenfurt

Wirbeltiere. Kennzeichen der Fische. Kennzeichen der Amphibien (Lurche) Kennzeichen der Reptilien

biotischen Umweltfaktoren im Ökosystem Wald (Auswahl) Gewässer als Ökosysteme Projekt: Der See als Ökosystem gewusst gekonnt...

Grundbegriffe der Ökologie Ökologie, Art, Population, Biozönose, Ökosystem, Biotop; biotische und abiotische Faktoren am Beispiel des Ökosystemes Wald

Robert Koch-Gymnasium Deggendorf GRUNDWISSENKARTEN. Biologie. 10. Jahrgangsstufe

wir-sind-klasse.jimdo.com ist die gesamte Wissenschaft zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen den Organismen untereinander und ihrer Umwelt.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Inhaltsverzeichnis. ihr Einluss auf das Leben. Einlüsse der belebten Natur

Schulcurriculum Fachbereich Biologie Jg. 7/8

Aufgabe: Laborgeräte II Angepasstheit der Vögel

Die Klimazonen der Erde

Keimung. Fotosynthese. Nach Wasseraufnahme (= Quellung) entwickelt sich der Embryo zum Keimling. ( 6. Klasse 21 / 22 )

Geplanter Verlauf. Einführung Beurteilung nach abiotischen Faktoren Pause Beurteilung nach biotischen Faktoren Auswertung und Diskussion

Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem

Prozessbezogene Kompetenzen

Grundkurs Q 1: Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie. Inhaltliche Schwerpunkte: Basiskonzepte:

Tiere in Polarregionen

Biologie. Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Bonn schulinternes Curriculum. Unterrichtsvorhaben: Materialhinweise:

Schulinterner Kernlehrplan Biologie Q1: Ökologie

M 5 Ein Leben in den Baumwipfeln Anpassungen im Körperbau des Eichhörnchens. Voransicht

Nährstoffe. Enzyme. Essentiell bedeutet, dass der Körper diese Stoffe nicht selbst herstellen kann.

Verdauung. Enzym. Atmung. Diffusion

VORSCHAU Freder/E+ zur Vollversion. Ökosystem Teich Stoffkreislauf zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Das Wichtigste auf einen Blick

Leistungskurs Q1: Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie. Inhaltliche Schwerpunkte: Basiskonzepte:

- beschreiben ein ausgewähltes Ökosystem im Wechsel der Jahreszeiten.

Aufgabe: abiotische und biotische Faktoren im Ökosystem Wald Stand:

Lernen mit Karteikarten: Anleitung

Ökosystem Flusslandschaft

Markl Biologie 1 ( ) für Gymnasien in Baden-Württemberg Stoffverteilungsplan Klassen 5/6 Autor: Sven Gemballa

Qualifikationsphase 1: Inhaltsfeld 5: Ökologie

THEMENFELD 4: PFLANZEN, TIERE, LEBENSRÄUME. Folie 1

Ökologie Klausurfragen WS 2012/13


Sicher experimentieren

Ökologie. basics. 103 Abbildungen 52 Tabellen. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart

Unterrichtsraster der Unterrichtsvorhaben Qualifikationsphase Q1 Biologie

1 Ökologie. 1.1 Begriffe. 1.2 Arbeitsbereiche. 1.3 Arbeitsmethoden. 1.4 Bedeutung

Grundwissenkarten Gymnasium Vilsbisburg. 6. Klasse. Natur und Technik. SP Biologie

2. Warum kommt der Bär in Europa so selten vor?

Schulinterner Lehrplan Gymnasium Lohmar Biologie Klasse 7. Prozessbezogene Kompetenzen - Erkenntnisgewinnung (EK) - Kommunikation (K) - Bewertung (B)

Artbegriff (biologisch)

Inhaltsverzeichnis Methode: Methode: Methode: Streifzug: Die Zelle Grundbaustein Die Zelle Grundbaustein Pinnwand:

Zeitliche Zuordnung (Vorschlag) Kompetenzen Wissen.Biologie Seiten

Box. Biologie. Fotosynthese und Angepasstheiten grüner Pflanzen. Fotosynthese Morphologische und physiologische Angepasstheiten grüner Pflanzen

FRÜHBLÜHER IN WALD UND GARTEN. Autorin: Heike Rösgen

Schulinterner Lehrplan. für das Fach. Biologie. (Sekundarstufe I Kurzversion)

Internet-Akademie. Streifzüge durch die Naturwissenschaften. Serie. Ökologie, Teil 3. Folge 11. Autor: Hans Stobinsky

Mögliches Beispiel für ein Fachcurriculum Naturwissenschaften Variante I

Inhaltsfelder Fachliche Kontexte Konzeptbezogene Kompetenzen*

Salz und Natur Lehrerinformation

Lebewesen bestehen aus Zellen kleinste Einheiten

Mögliches Beispiel für ein Fachcurriculum Naturwissenschaften Variante III

Inhaltsfeld: Energiefluss und Stoffkreisläufe Jahrgangsstufe 8

Naturwissenschaften im Kontext

Die Ökologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen abiotischen und biotischen Faktoren.

Materialien- Handbuch Kursunterricht Biologie

Tiere in ihren Lebensräumen (Stand: September 2015) Jahrgang 5

"Ökosystem I" (Biologie Sek. I, Kl. 7-9)

Klassenarbeit - Die Erde

S Primärproduktion >> Watt für Fortgeschrittene Naturschule Wattenmeer

EINFÜHRUNG. Schau die folgenden Bilder an. Was stellen diese Fotos dar?

Jahreszeiten. Ist es immer dunkel, wenn du schlafen gehst, und hell, wenn du aufstehst?

Aufnahme der Nährstoffbausteine vom Darm in die Blutbahn durch Diffusion und aktiven Transport

TH emeneft. Klima und Klimawandel. Kohlendioxid das besondere Gas. Aufgaben:

Inhaltsverzeichnis Ökologie-Leistungskurs

Hinweise zur Vorbereitung auf die Abiturprüfung 2013 Prüfungsschwerpunkte Biologie

Hinweise zur Vorbereitung auf die Abiturprüfung 2012 Prüfungsschwerpunkte Biologie

Zu welcher Jahreszeit blüht Duftkraut? Zu welcher Jahreszeit blüht Stichgras? Zu welcher Jahreszeit blüht Rankerich?

Silur und Devon Die Eroberung des Landes durch Pflanzen und Tiere

Themenunterschiedliche Gruppenarbeit zu einzelnen abiotischen Ökofaktoren. eingeführtes Schulbuch. Informationstexte

PHYSIKTEST 3A 19. Dezember 2016

Stundenthema Inhaltliche Kompetenzen Prozessbezogene Kompetenzen Material

Kultur- und Lebensräume

Ökologie Bioindikatoren Zeigerorganismen

4.3 Unterrichtsmaterialien

Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen

Übersichtsraster des Zooschul-Curriculums für die Sekundarstufe I

T11. Constanze / Dani. Pflanzen am Standort Lebewesen Amaranthaceae (Fuchsschwanzgew.) 2.2/16. Pflanzen am Standort Klima 1.

4. DAS WETTER UND DAS KLIMA

AUSSCHREIBUNG UND ANMELDUNG ZUM LEHRGANG FISCHEREIAUFSEHER BLOCK August August 2014 in Landquart (deutschsprachiger

Dossier Klimawandel. Nachdem ihr nun zu zweit (oder alleine) die gegebenen Fragen diskutiert habt, sollt ihr eure Antworten

Schulinterner Lehrplan Biologie

Konzeptbezogene Kompetenzen (SF, E, S)

Transkript:

Ökologie Die Lehre vom Haus

Übersicht Ökologie 1. Welche Voraussetzungen braucht es für Leben: a. Abiotische Faktoren (Wo findet Leben statt?) b. Biotische Faktoren (Wie beeinflussen sich Lebewesen gegenseitig; Zusammenleben) 2. Nahrungsbeziehungen in Ökosystemen (Fressen und gefressen werden) 3. Stoffkreisläufe auf der Erde (Spaceship Earth; nichts geht verloren) 4. Beispiele für Ökosysteme: Der Wald, Der See...

Grundbegriffe der Ökologie Aufgabe: - Lies den Einführungstext zur Ökologie. - Schreibe die folgenden Begriffe heraus und definiere sie: Ökologie, Biosphäre, Ökosystem, Biotop, Biozönose, abiotisch, biotisch - Erstelle ein kleines Concept Map. Bringe die folgenden Begriffe miteinander in Verbindung und beschrifte die Verbindungspfeile. Wenn dir zusätzliche Begriffe (z.b. aus dem Text) einfallen, baue sie mit ein: Ökologie, Faktoren, biotische (mit Beispiel), abiotische (mit Beispiel), Mensch, Ökosysteme (mit Beispiel, Umweltschutz, Stoffkreisläufe (mit Beispiel), Nahrungsbeziehungen

Abiotische Faktoren oder Wo auf der Erde kommt Leben vor?

Einstieg Bergbach Welche abiotischen Faktoren wirken auf die Lebewesen?

Abiotische Faktoren oder Wo auf der Erde kommt Leben vor? Die drei grossen abiotischen Faktoren sind: Wasser, Licht (Sonne), geeignete Temperatur Weitere Faktoren können sein: Vorhandensein bestimmter Gase (O2und CO2), was u.a. von der Temperatur und dem Druck abhängt, Vorhandensein von Mineralien (Böden), Druck, Magnetismus, Mond Beispiele für die Vielfalt der Ökofaktoren.

Alles Leben hängt von der Sonne ab Nur die Pflanzen sind in der Lagen Energie aus dem Sonnenlicht in chemische Energie umzuwandeln. Man nennt sie auch Primärproduzenten. Wir Menschen (Omnivoren) und auch alle anderen Pflanzenfresser (Herbivoren) nutzen diese Energie indirekt. Man nennt sie Sekundärproduzenten oder Konsumenten (verschiedene Ordnungen in Abhängigkeit von der Stellung in der Nahrungskette). Reine Fleischfresser (Carnivoren) ernähren sich von Pflanzenfressern. Man nennt sie Tertiärproduzenten. Von welchen Faktoren hängt das Vorhandensein von Primärproduzenten an Land und im Wasser ab?

Was bedeutet Vitalität? Wie müsste die x-achse beschriftet werden?

Vorkommen hängt von Faktoren ab

Einstieg Toleranz und Potenz Versuche die Begriffe Toleranz und Potenz auf die beiden Kurven anzuwenden.

Toleranz und Potenz Lebewesen sind auf passende Temperatur angewiesen, können aber in einem Toleranzbereich (Min. und Max.) mit Optimum gedeihen (breiter Bereich = hohe Potenz).

Versuche das Diagramm (mit Toleranzfläche) der Überlebensrate der Garnele Crangon septemspinosa zu verstehen? Wovon, neben der Temperatur hängt das Gedeihen noch ab? Die Garnele unternimmt Wanderungen im Wattenmeer, wo das Wasser sehr unterschiedlich salzig ist. Sie überlebt in einem breiten Bereich (hohe Potenz). Sie ist euryök oder eurypotent.

Toleranz und Anpassung Einige Lebewesen, kommen an Orten mit sehr unterschiedlichen Bedingungen vor. Man nennt sie euryök (auch eurypotent; Gegenteil: stenök/ stenopotent). Wie unterscheiden sich ihre Toleranzkurven? Für die Besiedlung unterschiedlichster Gebiete haben sich zwei Strategien entwickelt: ständige Anpassung oder Aufrechterhaltung eines inneren Optimums.

Konformer und Regulatoren Wechselwarme Tiere (Eidechse) passen ihre Körpertemperatur der Umgebung an (poikilotherm). Sie nehmen Energie durch äussere Quellen aus (Exothermie). Sie sind Konformer. Gleichwareme Tiere (z.b. Säugetiere; homoiotherm) halten, unter hohem Energieaufwand, ihre Körpertemperatur konstant hoch (Endothermie). Sie sind Regulatoren.

- Welche der beiden Pflanzenarten hat die breitere Toleranzkurve bezüglich der Wasserversorgung? - Welche Strategien nutzen homoihydrische Pflanzen in trockenen Phasen? - Welche anderen poikilohydrischen Pflanzegruppen kennst du? - Wieso sind die allermeisten Landpflanzen Regulatoren?

Neues CM Baue ein neues Concept Map. Starte mit dem Begriff Faktoren. Baue die neu gelernten Fachwörter ein. Für die Beschriftung der Verbindungen, versuche ganze Sätze zu bilden! (z.b. Regulatoren haben eine breite Toleranzkurve für den Faktor Temperatur. oder Stenöke Lebewesen besitzen eine geringe ökologische Potenz. )

Pinguine und der Ökofaktor Temperatur Wo kommen sie auf der Erde vor (Breitengrad)?

Warum spielt die Temperatur überhaupt eine Rolle? Was passiert mit Lebewesen bei zu hoher oder zu niedriger Temperatur? Wie sind Lebewesen an die verschiedenen Temperaturen angepasst?

Klimaregeln 1. RGT-Regel: Die Geschwindigkeit der Lebensprozesse verdoppelt sich, wenn die Temperatur um ca. 10 C steigt. 2. Allensche Regel: Abstehende Körperteile, wie Ohren, Schwänze und die Gliedmassen, bei verwandten gleichwarmen Tieren, sind bei den Formen, die in kalten Gebieten leben kleiner. Aber: Wozu können grosse Ohren noch gut sein? 3. Bergmannsche Regel: Die Grösse gleichwarmer, verwandter Tiere nimmt vom Äquator zu den Polen zu, da mit der Grösse die Oberfläche im Vergleich zum Volumen weniger stark zunimmt. Aber: Welche Vorteil haben kleine Tiere noch?

Pflanzen und Temperatur Pflanzen haben den grossen Nachteil, dass sie ihren Standort nicht wechseln können. Sie müssen daher besonders gut an die wechselnden Temperaturen angepasst sein. - Ihre jahreszeitliche Entwicklung wird meist durch sich ändernde Temperaturen geregelt. - In Gebirgen findet man eine Höhenzonierung, welche von der Temperatur abhängt (s. Folie 9) Pflanzen haben Gefrierund Verdunstungsschutzeinrichtungen. - Pflanzen bilden Überdauerungsorgane (auch Anpassung an wenig Wasser).

Ökofaktor Licht 1. Das Vorhandensein von (Sonnen)licht ist vor allem für die Pflanzen, die Primärproduzenten wichtig. An Land ist Licht fast immer vorhanden, im Meer beginnt ab ca. 200m unter der Oberfläche die aphotische Zone. 2. Die Richtung, aus der das Licht kommt, dient einigen Lebewesen als Orientierungshilfe. 3. Da die Sonne in verschiedenen Rhythmen (Tag und Nacht; Jahreszeiten) unterschiedlich viel Licht bereit stellt, ist für sehr viele Organismen das Licht ein wichtiger Taktgeber(z.B. Vogelsang, Ausfliegen von Fledermäusen...) --> Lies den Infotext zu den circadianen Rhythmen.