Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes in München Trudering DB-Strecke 5510, München Hbf. Rosenheim DB ProjektBau GmbH Regionales Projektmanagement Lärmsanierung Bayern Dipl.-Ing. (Univ.) Alexander Pawlik 08.07.2013 1
Möglichkeiten des Lärmschutzes auf Grundlage der Lärmvorsorge Lärmschutz beim Neubau und wesentlicher baulicher Änderung von Verkehrswegen Lärmsanierung Lärmschutz an bestehenden Schienenwegen des Bundes ohne wesentliche bauliche Änderung oder Neubau 2
Unterscheidung zwischen Lärmvorsorge und Lärmsanierung Lärmsanierung keine rechtliche Verpflichtung des Bundes, freiwillige Leistung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel durch aktive und/oder passive Schutzmaßnahmen 3
Finanzierung Bund (BMVBS) 100 Mio. (Bundesmittel/Jahr) Bauherr DB Netz AG Projektumsetzung DBProjektBau GmbH 4
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Gesamtkonzept zur Lärmsanierung Veröffentlicht im April 2005 Strecke 5503 München Augsburg Strecke 5560/ 5561 Güterumgehung 6
Rechtliche Grundlagen zum Lärmschutz Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) aus dem Jahr 1974 (gesetzl. Grundlage für Lärmschutz; 41 43 BImSchG befassen sich mit Verkehrslärm) in Verbindung mit der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) aus dem Jahr 1990 (Angabe von Grenzwerten) 7
Richtlinie für die Förderung von Lärmsanierungsmaßnahmen an Schienenwegen des Bundes, veröffentlicht 2005 Die Förderungsfähigkeit ist gegeben, wenn, das Wohngebäude vor Inkrafttreten des Bundes- Immissionsschutz-Gesetzes (BImSchG) am 01.04.1974 errichtet wurde oder der Bebauungsplan, in dessen Geltungsbereich das Wohngebäude errichtet wurde, vor dem 01.04.1974 rechtsverbindlich wurde 8
Wo entsteht der Schienenlärm? DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), Alexander Pawlik, 24.01.2013 9
Wo entsteht der Schienenlärm? DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), Alexander Pawlik, 24.01.2013 10
Warum Berechnung und keine Messung 11
Welche Schallschutzmaßnahme aus dem Lärmsanierungsprogramm werden gefördert? Förderfähig sind Aktive Maßnahmen Lärmschutzwände und -wälle 12
Welche Schallschutzmaßnahme aus dem Lärmsanierungsprogramm werden gefördert? Förderfähig sind Aktive Maßnahmen Lärmminderung an Brückenbauwerken Hochelastische Schienenbefestigung Schwellensohlen Unterschottermatte 13
Welche Schallschutzmaßnahme aus dem Lärmsanierungsprogramm werden gefördert? Förderfähig sind Passive Maßnahmen Der Einbau von Lärmschutzfenstern 14
Welche Schallschutzmaßnahme aus dem Lärmsanierungsprogramm werden gefördert? Förderfähig sind Passive Maßnahmen Der Einbau von Wandlüftern mit Schalldämmung 15
Welche Schallschutzmaßnahme aus dem Lärmsanierungsprogramm werden gefördert? Förderfähig sind Passive Maßnahmen Verbesserungen an Rollladenkästen, Wänden und Dächern 16
Richtlinie für die Förderung von Lärmsanierungsmaßnahmen an Schienenwegen des Bundes, veröffentlicht 2005 Für aktive Maßnahmen ist der Nutzen-Kosten-Vergleich (NKV) > 1 nachzuweisen. Aktive Maßnahmen werden zu 100 % vom Bund finanziert Bei passiven Maßnahmen werden 75 % der umgesetzten Maßnahmen vom Bund finanziert, die restlichen 25 % sind vom Gebäudeeigentümer zu tragen. 17
Randbedingungen und Auflagen der Eisenbahn-Bundesamt (EBA) Zentrale Bonn für die Festlegung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen (Stand Herbst 2008) die Überstandslänge einer Lärmschutzwand beträgt max. 50 m vom letzten förderfähigen Gebäude. Wände mit einer mittleren Pegelreduzierung kleiner 3 db(a) gelten als schalltechnisch wenig wirksam und werden nicht gefördert. Die Wandhöhen betragen im Regelfall 3,00 m über Schienenoberkante (SOK). Wanderhöhungen werden nur gefördert, wenn ein entsprechender Nutzen-Kosten-Nachweis erbracht werden kann. 18
Randbedingungen und Auflagen der Eisenbahn-Bundesamt (EBA) Zentrale Bonn für die Festlegung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen (Stand Herbst 2008) Transparente Wandelemente sind grundsätzlich nicht förderfähig Ausnahmen: Auf Brücken, im Bereich von sehr nahen Gebäuden sowie zur Steigerung des Personensicherheitsgefühls in Bahnhöfen sind diese im Einzelfall in Abstimmung und Genehmigung durch das EBA Bonn möglich. Gemäß 906 BGB in Verbindung mit der 16. BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) darf die vorhandene schalltechnische IST-Situation durch den Bau von Lärmschutzmaßnahmen nicht verschlechtert werden. Alle Lärmschutzwände sind in planungsbegleitenden Abstimmungen mit dem EBA Bonn abzuklären und zu genehmigen. 19
Einsatz von Transparenten Wandelementen bei aktiven Lärmschutzmaßnahmen Transparente Wandelemente sind grundsätzlich nicht förderfähig, der Einsatz ist je Einzelfall in Abstimmung und Genehmigung durch das EBA Bonn zu beantragen, diese sind... auf Eisenbahnüberführungen ab 2 m über Schienenoberkante auf Grund von Schotterflug und der Instandhaltung der Strecke. im Bereich vom Bahnsteigen zur Wahrung wichtiger Sichtbeziehungen als auch zur Steigerung des Sicherheitsgefühls von Fahrgästen. bei exponierten sehr bahnnahen Wohnbebauungen zur Vermeidung einer Verschattung des Hauses (Fenster), nicht der Außenbereiche Gemäß 906 BGB in Verbindung mit der 16. BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) darf die vorhandene schalltechnische IST-Situation durch den Bau von Lärmschutzmaßnahmen nicht verschlechtert werden. 20
Innovative Lärmschutzmaßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes Zahlreiche innovative Lärmschutzmaßnahmen wurden im Rahmen des Konjunkturprogramm II des Bundes erprobt. Es liegen derzeit keine allgemeinen Zulassungen für diese innovativen Lärmschutzmaßnahmen vor. Wann entsprechende Zulassungen vorliegen, kann zu jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden. Die innovativen Lärmschutzmaßnahmen können die herkömmlichen Lärmschutzwände nicht ersetzen, Sie können diese sinnvoll ergänzen. 21
Anti-Graffiti-Beschichtung auf Lärmschutzwänden Alle Lärmschutzwände werden beidseitig mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung hergestellt. Ein festes Intervall für die Reinigung der Lärmschutzwände ist von Seiten der DB AG nicht vorgesehen. Fremdenfeindliche Beschriftungen werden umgehend entfernt. Der durch den Zugverkehr entstehende Bremsstaub brennt sich in die Elemente ein, dieser kann nicht mehr entfernt werden. Bei transparenten Lärmschutzwandelementen ist eine Anti-Graffiti-Beschichtung nicht möglich (werden blind). 22
Bepflanzung von Lärmschutzwänden Eine Lärmschutzwand ist eine technische Einrichtung innerhalb des Betriebsweges der DB AG und unterliegt der EBO (Eisenbahn-Betriebs-Ordnung). Alle aus der EBO resultierenden Sicherheitsauflagen müssen eingehalten werden. (Regelinspektion alle 5 Jahre) Bepflanzungs- und Rankhilfen an der Lärmschutzwand dienen als Aufstiegshilfen und sind daher nicht zugelassen. Die vorhandene Vegetation wurde für die Bauarbeiten auf Stock gesetzt, die ursprüngliche Vegetation treibt wieder aus. Punktuell können Bepflanzungen erfolgen, Mindestabstand zur Lärmschutzwand > 1,5 m 23
Näheres Informationen finden Sie im Internet unter http://www.bmvbs.de/dokumente/-,302.920060/artikel/dokument.htm 24
Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchung in München Trudering DB-Strecke 5510, München Hbf. Rosenheim DB ProjektBau GmbH Regionales Projektmanagement Lärmsanierung Bayern Dipl.-Ing. (Univ.) Alexander Pawlik 08.07.2013 1
Gesamtkonzept zur Lärmsanierung Veröffentlicht im April 2005 Strecke 5510 München Rosenheim 2
Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes Ortsdurchfahrten der Strecke 5510 München - Rosenheim 3
2 Bürgermeister-Keller-Str. Lehrer-Götz-Weg 1 Kilihofstr. 4
Kilihofstraße 5
Am Moosfeld: Bistritzer Weg/ Thomas-Hauser-Straße 6
Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes 7 Am Moosfeld: Heltauer Straße/ Xaver-Weismor-Straße
Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes 8 Bürgermeister-Keller-Str./ Lehrer-Götz-Weg
Auszug aus dem Schallgutachten - AiT, Rimpar: 9
Auszug aus dem Schallgutachten - AiT, Rimpar: 10
Auszug aus dem Schallgutachten - AiT, Rimpar: 11
175 Gesamtanzahl der untersuchten Gebäude 67 Gebäude mit Überschreitung der Immissionsgrenzwerte 150.000 Euro Gesamtkosten (Übernahme durch den Bund) 67 Gebäude müssen zusätzlich passiv saniert werden 12
Passive Umsetzung der Lärmsanierung in München Trudering DB-Strecke 5510, München Hbf. Rosenheim DB ProjektBau GmbH Regionales Projektmanagement Lärmsanierung Bayern Dipl.-Ing. (Univ.) Alexander Pawlik 08.07.2013 1
Umsetzung passiver Maßnahmen In der Ortsdurchfahrt München Trudering sind trotz der Lärmschutzwände zusätzliche passive Maßnahmen an zahlreichen Wohneinheiten zu überprüfen (in Abhängigkeit von der Wandhöhe): Die Umsetzung der passiven Maßnahmen in Bereichen mit Lärmschutzwänden kann erst beginnen, wenn der Planfeststellungsbeschluss vorliegt und die Mittel bereit stehen. Der Planfeststellungsbeschluss liegt vor, die Umsetzung der passiven Maßnahmen hat begonnen. DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 2
Nutzung der Räumlichkeiten nach Angabe des Eigentümers Dachgeschoss: Lager / Penthouse 2. Obergeschoss: Wohnen / Lager 1. Obergeschoss: Zahnarzt / Wohnen Erdgeschoss: Büro / Laden Keller: Lager / Einlieger DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 3
Überprüfung der Förderfähigkeit Dachgeschoss: Lager / Penthouse 2. Obergeschoss: Wohnen / Lager 1. Obergeschoss: Zahnarzt / Wohnen Erdgeschoss: Büro / Laden Keller: Lager / Einlieger DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 4
Schutzbedürftige Räume gemäß Richtlinie Tag Nacht Wohnräume Schlafräume Kinderzimmer Gästezimmer Praxisräume Wohnräume Schlafräume Kinderzimmer Gästezimmer Praxisräume DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 5
Schutzbedürftige Räume gemäß Richtlinie Tag Nacht Wohnräume Schlafräume Kinderzimmer Gästezimmer Praxisräume Wohnräume Schlafräume Kinderzimmer Gästezimmer Praxisräume DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 6
Passiver Schallschutz Förderungsvoraussetzung, Raumnutzung...Schutzbedürftig sind alle Räume, die zum nicht nur vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind und in denen der der Raumnutzung entsprechende Tag- bzw. Nachtimmissions-grenzwert überschritten ist. Dabei ist für den Schutz von Schlafräumen die Überschreitung des Nachtwertes maßgeblich, für sonstige Wohn- und Arbeitsräume hingegen die des Tagwertes.... DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 7
Dachaufbau Fenster und Rollladenkästen 65 db(a) 27 db(a) Schlafraum Heizkörper- Nische 38 db(a) DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 8
Passiver Schallschutz Fördermöglichkeiten Verbesserungen des Schallschutzes an den Fenstern (Einbau neuer Fenster, Austausch der Scheiben,...) Verbesserungen an Rollladenkästen und Heizkörpernischen Sanierung von Innenverkleidungen in Dachräumen Einbau von Lüftern in Schlafräumen und Wohnräumen mit sauerstoffverzehrenden Energiequellen 75% der Kosten übernimmt der Bund 25% der Kosten trägt der Eigentümer DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 9
Wohnungsbegehung zur Bestandsaufnahme in jeder betroffenen Wohneinheit - Feststellung der Raumnutzung - Ermittlung der Raumgrößen - Bestimmung der Fensterflächenanteile, Heizkörpernischen und Rolllädenkästen etc. - Ausführungsart der vorhandenen Fenster - Ausführung von Dachaufbauten in Dachräumen - Ermittlung der Wandstärken und des Wandaufbaus DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 10
Ablauf Passiver Schallschutz Teil 1 Ermittlung der vorhandenen Bauschalldämm-Maße Berechnung der erforderlichen Schalldämm-Maße Festlegung der erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen Vereinbarung mit dem Eigentümer über die Kostenerstattung und Durchführung der Maßnahmen Einholen und Prüfen von 3 Angeboten und Feststellung des Erstattungsaufwandes durch das Ingenieurbüro Zusammenstellen der Ergebnisse, und der schalltechnischen Objektbeurteilung. Leistungen sind für Eigentümer kostenfrei! Leistungsbeschreibungen für die durchzuführenden Lärmschutzmaßnahmen DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 11
Ablauf Passiver Schallschutz Teil 2 Beauftragung der Maßnahmen durch den Eigentümer Nach Beendigung der Bauarbeiten (Fertigmeldung durch Eigentümer) Überprüfung auf ordnungsgemäße Ausführung durch das Ingenieurbüro Erstellung eines Protokolls der Mittelverwendung Gesonderte Rechnungsstellung an die Bahn AG (75%) sowie an den Eigentümer (25%) Rechnungsprüfung jeweils durch das Ingenieurbüro DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 12
Das Wichtigste in Kürze für passive Maßnahmen Freiwillige Maßnahme des Bundes Die DB kommt auf die Betroffenen zu gegebener Zeit direkt zu, es brauchen derzeit keine Anträge gestellt werden. Gutachten für Eigentümer kostenlos 25% Kostenbeteiligung Eigentümer bei Durchführung der passiven Maßnahmen Lüftereinbau dringend empfohlen zur Vermeidung von Schimmelpilzbildung und Bauschäden Keine Verbesserungsmöglichkeit, wenn ausreichender Lärmschutz am Gebäude vorhanden Gebäude, die nach dem 01.04.1974 (in den alten Bundesländern) errichtet wurden, können am Lärmsanierungsprogramm nicht teilnehmen. DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 13
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Näheres Informationen hierzu finden Sie im Internet unter http://www.bmvbs.de/dokumente/-,302.920060/artikel/dokument.htm DB ProjektBau GmbH, I.BV-W-P(Ä4), 08.07.2013 14