Ausgewählte Ergebnisse der Bestands- und Bedarfsanalyse zur Situation am Übergang Schule Beruf in der Stadt Fürth

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Transkript:

Ausgewählte Ergebnisse der Bestands- und Bedarfsanalyse zur Situation am Übergang Schule Beruf in der Stadt Fürth Zur Methodik: Um den Handlungsbedarf eines koordinierten regionalen Übergangsmanagements in Fürth aus Sicht der Akteure zu erfassen, wurden zwischen Februar und Mai 2011 insgesamt 60 halbstandardisierte Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern der operativen und administrativen Ebene aller relevanten Institutionen und Einrichtungen der beruflichen Bildungsund Integrationsarbeit durchgeführt und anonymisiert ausgewertet. Ergänzt wurden die persönlichen Befragungen durch die Auswertung 110 standardisierter Fragebögen zur Bekanntheit und Wirkungseinschätzung der im vergangenen und aktuellen Schuljahr verfügbaren berufsintegrativen Hilfen und Angebote in Fürth. Verteilt wurden im April insgesamt 140 Fragebögen an Lehrkräfte der Mittel- und Förderschulen, JaS und Mitarbeiter/innen der Jugend(berufs)hilfe, d.h. der Rücklauf war erfreulich hoch. Einheitlicher Tenor: Überraschend ist der einheitliche Tenor, mit dem die bisherigen Arbeitshypothesen und die in der RÜM Auftaktveranstaltung Anfang Dezember 2010 benannten Handlungsbedarfe in der Expertenbefragung bestätigt werden. Die Auswahl der hier präsentierten Ergebnisse akzentuiert die mehrheitlich identifizierten Bedarfslagen und Handlungsempfehlungen. Diejenigen Ideen, die von den Kooperationspartnern des Vertrauensnetzwerkes Schule-Beruf in ihren jeweiligen Handlungsbezügen zumindest mittelfristig gestalt- bzw. veränderbar erscheinen, sollen in der Netzwerkkonferenz am 28. Juni diskutiert werden. Ziel ist es, das weitere gemeinsame Vorgehen abzustimmen und die nächsten Aktivitäten und Arbeitsschwerpunkte der Koordinierungsstelle RÜM Fürth festzulegen. Eine ausführliche Dokumentation aller Ergebnisse inklusive einer zielgruppendifferenzierten Situationsbeschreibung, der genannten best-practice-kriterien für berufsintegrative Angebote und Kooperationsbeziehungen sowie der gesamten Palette der Handlungsempfehlungen erscheint im Herbst 2011 als 3. Heft der Schriftenreihe Regionales Übergangsmanagement der Stadt Fürth. Stolpersteine: Als größte Hemmnisse bzw. Stolpersteine auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit wurden unabhängig davon, ob die Befragten für Schüler/innen oder Schulentlassene zuständig sind, genannt (Mehrfachnennungen möglich): 1. fehlende Unterstützung im Elternhaus oder von anderen Erwachsenen wie Lehrkräfte (90 %) 2. fehlende Ausbildungsreife, v.a. schulische und soziale Kompetenzen, unzureichende berufliche Orientierung und Berufswahlkompetenz, d.h. die Jugendlichen kennen zu wenig Berufe, wissen nicht, welche tatsächlich zu ihnen passen oder haben falsche Vorstellungen von der Arbeitswirklichkeit (75 %) 3. fehlende Motivation (Nach der Formel Motivation = Ziel multipliziert mit Glauben an Erfolg darf kein Faktor Null sein) und Systemferne, die sich aus dem Jugendalter/der Pubertät, anderen Lebenswelten/Hartz-IV-Familien/peer group und/oder psychosozialen Problemen ergibt (70 %) 4. wachsende Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt und fehlende Ausbildungs- bzw. Arbeitsstellen für Leistungsschwache oder gering Qualifizierte (55 %)

5. das Schulsystem, das soziales Lernen als voneinander Lernen durch zu frühe Selektion verhindert, ganzheitliche Fördermöglichkeiten durch fehlende (rhythmisierte) Ganztagesbeschulung ungenutzt lässt und die Jugendlichen nach der 9. Klasse zu früh in die Arbeitswelt entlässt (50 %) 6. fehlende Bewerbungskompetenz, d.h. die Jugendlichen bewerben sich zu spät, mit wenig aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen und in Berufen, in denen sie keine Chancen haben; sie können sich im Vorstellungsgespräch nicht überzeugend präsentieren und/oder scheitern in Auswahl- bzw. Einstellungstests/Assessments (35 %) 7. Systembrüche, d.h. die jungen Menschen finden den Weg von der Schule in ein Berufsvorbereitungsangebot und/oder in ein weiterführendes Hilfsangebot nicht ohne Unterstützung (30 %) Die Angebotslandschaft für Mittelschüler/innen - ein Luxusproblem? Der Konsens unter den Akteuren an Mittelschulen lautet: Problematisch ist weniger die Quantität oder Qualität der einzelnen Angebote, sondern vielmehr deren effektive Nutzung. Die Mittelschüler/innen können ab der 7. Klasse knapp 30 verschiedene Angebote nutzen - in Augen vieler ein Luxusproblem. Angebote für Schüler/innen 30 25 3 20 15 10 5 0 25 Angebote für Schüler/innen gesamt schulische Hilfen 1 2 3 1 sozialintegrative Hilfen 21 berufsintegrative Hilfen speziell für Migranten/Innen Legende: Schulische Hilfen: sozialintegrative Hilfen berufsintegrative Hilfen Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe, Sprachförderung ganzheitlich orientierte Hilfen zum Ausgleich besonderer Benachteiligungen mit Zielschwerpunkt Stabilisierung und soziale Integration Zielschwerpunkt Vorbereitung auf und Integration in Ausbildung oder Alternativen wie Berufsvorbereitung 55% der Angebote finden in der Freizeit statt, 16% im Rahmen des Unterrichts, 28% in Kombination. Angebotslücken: Dennoch benennen die Experten/innen Angebotslücken, vor allem im präventiven Bereich, die in der Visualisierung der Angebotslandschaft bestätigt werden: 1. Sprachförderung und Schulische Hilfen (ab der Grundschule) 2. Erlebnispädagogik & Soziales Kompetenztraining ab Klasse 5-8 3. Profiling und Bewerbungstraining für Klasse 8

4. offene Bewerbungshilfen/Jobcafe ab Klasse 8 5. Weniger Projekttage/-wochen, mehr langfristiges Integrationscoaching Berufsintegrative Hilfen 25 20 15 10 5 0 8 Laufzeit mind. 1 SJ 13 Projekttage, -wochen 1 BWT 5 BO 3 BO/BWT 4 SKT/BWT 1 offene BWH 1 BB 1 BO 5 Integrationscoaching berufsintegrative Angebote Projekttage, -wochen Laufzeit mind. 1 SJ Legende: BO: BWT BO/BWT: SKT/BWT: Integrationscoaching BB: offene BWH: Berufliche Orientierung Bewerbungstraining BO in Verbindung mit BWT Soziales Kompetenztraining in Verbindung mit BWT Einzelfallbezogene, ganzheitlich orientierte Unterstützung inklusive BO, BWT, Ausbildungsstellensuche, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche, Einstellungstests, Organisation von schulischen u. a. weiterführenden Hilfen, Konfliktmanagement, Nachbetreuung Berufsberatung Bewerbungshilfen mit niedrigschwelligem Zugang, d. h. für alle Schüler/innen, auch ohne Terminvereinbarung Effektivität: Die Effektivität der verfügbaren Angebote wird durchwegs als gut (Ø 2,3) eingeschätzt (70 % gut mit Bewertung zw. 1,6 2,4, 30 % befriedigend mit 2,5 3,1). Allerdings wird betont, dass die Effektivität abhängig ist von 1. passgenauem Zugang, d. h. kommen die Jugendlichen in den Angeboten und Maßnahmen an, die für sie geeignet und hilfreich sind (Problem: Nicht oder Fehlzuweisungen aufgrund fehlender Kenntnis der sozial- und berufsintegrativen Infrastruktur) 2. Motivation/Kontinuität der Nutzung, d. h. nehmen die Jugendlichen das Angebot regelmäßig und aktiv wahr (Diskussion Freiwilligkeit) 3. Multiplikatoren wie Lehrkräfte/Eltern, d. h. unterstützen Erwachsene die Nutzung, z. B. indem sie mit den Jugendlichen Inhalte und Ergebnisse reflektieren, an Termine erinnern, Motivationslöcher überwinden helfen (Problem: Abbrüche und Verpuffen der Lernerfahrungen) 4. Arbeitsweltbezug und Echtheitscharakter, d. h. je höher, desto erfolgreicher die berufliche Orientierung 5. Dauer/Laufzeit der Angebote, d. h. handelt es sich um einen Projekttag/eine Projektwoche, oder umfasst das Angebot mindestens ein ganzes Schuljahr, idealerweise noch die Zeit danach (Nachbetreuung)

6. Intensität der sozialpädagogischen Begleitung, d. h. je enger, länger und individueller, desto effektiver die Angebotsnutzung und höher der Integrationserfolg 7. Qualifizierung des Personals und regionale Verankerung des Trägers, d. h. je qualifizierter und erfahrener das Personal und der Träger, desto effektiver das Angebot (Problem: befristete Laufzeiten, Träger- und Personalwechsel, vor Ort unerfahrene bzw. unbekannte Anbieter) Fitt für die Ausbildung noch während der Schulzeit Handlungsbedarfe Vor dem Hintergrund der benannten Stolpersteine und Effektivitätsfaktoren wurden von den Akteuren an Schulen neben der Reform des Schulsystems - als Handlungsbedarfe genannt: 1. Prävention und Deckung der Angebotslücken, vor allem Sprachförderung und schulische Hilfen, frei zugängliche Bewerbungshilfen und langfristige, einzelfallbezogene Unterstützung ( Berufseinstiegsbegleitung für (fast) alle) 2. konsequente Einbindung der Erziehungs verantwortlichen ab dem Kindergarten 3. Lehrkräfte als Multiplikatoren stärken und BO und Berufswahl als Querschnittsaufgabe ab der 7. Klasse transparent machen 4. Arbeitsweltorientierung in Kooperation mit Bildungsträgern, Berufsschulen und Wirtschaft fördern 5. Systemkonvergenz und Kooperationskultur zwischen Schule und Externen inklusive Wirtschaft fördern 6. Transparenz und Koordination der Angebote schulintern und extern fördern 7. Übergabemanagement verbessern Die Angebotslandschaft für Schulentlassene quantitativ ausreichend, aber wenig flexibel und attraktiv Der Tenor der Akteure, die mit jungen Menschen im Übergangssystem arbeiten, lautet: Die berufsintegrative Unterstützungslandschaft für Schulentlassene ist quantitativ zwar ausreichend, d. h. jeder beschäftigungslose Jugendliche findet ein Angebot - so er denn will, nur leider ist es oft nicht das individuell passende. Angebotslücken: Weniger als 20% der befragten Praktiker/innen, die mit schulentlassenen jungen Menschen arbeiten, halten ihr Angebot für ausreichend und geeignet, die Bedarfslagen der Zielgruppe zu decken. Mehr als 80 % konstatieren einen Spagat zwischen den in den Konzepten formulierten Zielen und Methoden und dem tatsächlichen Unterstützungsbedarf eines Großteils der Teilnehmenden.

Als Zielgruppen, deren Bedarfslagen durch die Angebote nicht abgedeckt werden, werden genannt 1. Fitte, d. h. ausbildungsreife, schulisch gut qualifizierte Jugendliche - außer EQ kein attraktives Angebot, in den übrigen Angeboten sind sie unterfordert und gelangweilt 2. schulisch Schwache wie ehemalige Förderschüler/innen ohne Rehastatus und Abgänger/innen aus Klasse 7 oder 8 - in den Regelangeboten chronisch überfordert 3. Arbeitsmarktferne und junge Menschen mit multiplen Problemlagen eine kaum zu bewältigende Herausforderung für die Zuständigen in den Regelangeboten 4. schwer Aktivierbare trotz vielfältiger Bemühungen kaum zu erreichen und zu motivieren 5. (Allein-)Erziehende unbeliebt bei Arbeitgebern und mit den Herausforderungen des Alltags mehr als ausgelastet Effektivität: Die Effektivität der verfügbaren Angebote wird als befriedigend (Ø 2,6) eingeschätzt (30 % gut mit Bewertung zw. 1,6 2,4, 70 % befriedigend mit 2,5 3,4). Abhängig ist die Effektivität von 1. passgenauer Zuweisung, d. h. können die Jugendlichen die mit dem Angebot verbundenen Ziele tatsächlich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Methoden in der vorgesehenen Zeit erreichen (Problem: Fehlzuweisungen aufgrund unzureichenden Profilings oder fehlender Alternativen) 2. Motivation/Kontinuität der Nutzung, d. h. nehmen die Jugendlichen das Angebot regelmäßig und aktiv wahr bzw. sind sie dazu überhaupt in der Lage (Diskussion Freiwilligkeit, Problem Aktivierbarkeit und Leistungsfähigkeit) 3. Kompromissbereitschaft des Auftraggebers, d. h. Bereitschaft, die Buchstaben des Gesetzes im Rahmen des Machbaren großzügig auszulegen und individuellen Lösungen abweichend vom Auftrag/Konzept zuzustimmen (Problem: Personen- und Institutionsabhängig, insgesamt jedoch hoch) 4. Ausstattung/Ressourcen und Gestaltungsspielraum, d. h. stehen ausreichend Personal, Sachmittel wie Räume, PC, Arbeitsmaterialien zur Verfügung, um flexibel auf individuelle oder gruppendynamische Bedarfslagen reagieren zu können 5. Bewilligungszeitraum/Laufzeit, d. h. 1. entspricht die vorgesehene Teilnahmedauer dem tatsächlichen Förderbedarf und 2. erlaubt die Laufzeit Nachbetreuung zur Sicherung des Übergangs in weiterführende Beschäftigung, Ausbildung etc. 6. Qualifizierung des Personals und Verankerung des Trägers vor Ort, d. h. je qualifizierter und erfahrener das Personal und der Bildungsträger vor Ort, desto effektiver das Angebot (Problem: befristete Laufzeiten, Träger- und Personalwechsel, ortsfremde Anbieter) 7. Verfügbarkeit weiterführender Angebote & Hilfen inkl. Praktika- und Arbeitsstellen, d. h. stehen individuell passende Praktika- oder Arbeitsstellen, nötige Vor- bzw. Nachschaltmaßnahmen und/oder ergänzende bzw. weiterführende Hilfen zur Verfügung bzw. werden diese bewilligt (Problem: sozialintegrative Hilfen für Jugendliche ab 16 und junge Volljährige, Arbeitsstellen für Leistungsschwache und gering Qualifizierte, sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitsmarktferne) Übergangssystem attraktiver und lückenloser gestalten Handlungsbedarfe Vor dem Hintergrund der benannten Stolpersteine und Effektivitätsfaktoren wurden von den Akteuren des Übergangssystems neben der Bedarfsdeckung der oben genannten Zielgruppen - als Handlungsbedarfe genannt:

1. Attraktivere Ausgestaltung der Angebote 2. Teilnahmedauer individuell nach Zielerreichung ermöglichen und Sommerloch an Berufsschulen schließen 3. Spagat zwischen Konzept und Ausstattung/finanziellen Ressourcen schließen 4. Engere Vernetzung der Akteure, die mit Schulentlassenen arbeiten (Kenntnis der sozialund berufsintegrativen Infrastruktur zur Sicherung des Ankommens, Verbesserung des Übergabemanagements und Vermeidung von Nicht- oder Fehlzuweisungen und Doppelungen) 5. Sozialintegrative Hilfen, v. a. Gesundheit und Wohnen, Lebenseinstiegsbegleiter 6. Arbeitsstellen, sinnvolle bzw. wertstiftende Beschäftigungsmöglichkeiten für nicht Vermittelbare schaffen Strukturelle Herausforderungen was können wir vor Ort überhaupt tun? Der Tenor der befragten Akteure lautet: Viele Probleme sind strukturell bedingt und von den Akteuren vor Ort kaum zu beeinflussen. Mehrheitlich benannt werden neben dem bayerischen Schulsystem in diesem Zusammenhang: 1. unterschiedliche Zuständigkeiten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene schränken regionale Gestaltungsmöglichkeiten ein 2. leere Kassen und getrennte Zuständigkeiten nach Rechtskreisen (SGB III, SGB II, SGB VIII, BayEUG) erschweren strategische Planung und Umsetzung bedarfsorientierter Förderketten 3. konkurrierende Förderprogramme unterschiedlicher Ministerien erschweren die Entwicklung eines bedarfsorientierten, kohärenten Übergangssystems (jedem Bildungsträger steht es frei, sich an Ausschreibungen zu beteiligen; beantragt wird, wofür es Geld gibt, nicht, was vor Ort gebraucht wird) 4. der viel beklagte Ausschreibungswahnsinn kostet nicht nur unnötige Ressourcen, sondern bedingt auch den viel beklagten Maßnahmedschungel 5. fehlende Planungssicherheit für alle Beteiligten durch befristete Finanzierungen, Anschubfinanzierungen und Innovations- bzw. Experimentierzwang in den Förderrichtlinien statt Sicherung bewährter Angebote Umso wichtiger ist es nach Meinung der Experten/innen, sich auf das Machbare zu konzentrieren und eine Verantwortungsgemeinschaft zu bilden, in der alle Beteiligten ihren Beitrag im Rahmen ihres Einflussbereichs zum Wohle der jungen Menschen in Fürth leisten. Hinsichtlich der Kooperationsstrukturen scheint Fürth hierbei auf einem guten Weg zu sein: Die Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Kooperationspartnern wird sowohl auf operativer, als auch auf administrativer Ebene durchwegs als gut (Ø 2,2) bezeichnet (75% sehr gut bis gut, 15% befriedigend, knapp 10% ausreichend, nur 2% mangelhaft) Die Vernetzung der Akteure an Schulen ist sehr hoch, nicht zuletzt durch das Forum Vertrauensnetzwerk Schule-Beruf Mit dem Projektbüro für Schule und Bildung besteht eine kommunale Koordinierungsstelle, die den Informationsfluss im Netzwerk moderiert und von Schulen und Trägern als Anlauf- und Auskunftsstelle genutzt werden kann Zwischen den Verantwortlichen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, der Agentur für Arbeit und des Schulamts, sowie zwischen Schulamt, Schulleitungen und Bildungsreferat finden regelmäßig Planungs- und Abstimmungstreffen statt

Die Modularisierung der erweiterten vertieften Berufsorientierung an Schulen (e)vbo bietet die Chance, die Berufsvorbereitung an Schulen zu standardisieren und bedarfsorientiert und planvoll zu steuern Der AK Hubik Haupt- und Berufschule in Kooperation und der AK Schule und Wirtschaft bieten Lehrkräften von allgemeinbildenden Schulen, Berufsschulen und Wirtschaftsvertretern ein Austauschforum Das Pädagogische Seminar bietet Lehrkräften die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen des Fachbereichs Berufsorientierung und Berufswahl zu informieren Jede Mittelschule hat eine/n verantwortliche/n Koordinator/in für den Fachbereich BO, der als Informationsdrehscheibe nach innen und außen wirken kann Darstellung der in den Interviews als wichtigste Kooperationspartner genannten Einrichtungen und Institutionen. Die Größe entspricht der Häufigkeit der Nennung. An einem Strang ziehen - Handlungsbedarfe Wir müssen alle an einem Strang ziehen und alle Verantwortlichen müssen ihr Möglichstes dazu beitragen, damit die Integration unserer jungen Menschen in Fürth bruchloser und nachhaltiger gelingt unter diesem Motto lassen sich die in den Interviews genannten strukturellen Handlungsbedarfe zusammenfassen: 1. Verantwortungstransparenz an den Nahtstellen SGB III, SGB II, SGB VIII und BayEUG herstellen (Zuständigkeiten, Angebote und (Finanzierungs-)Möglichkeiten, Entscheidungswege, -kriterien und -verfahren) 2. Systemkonvergenz und Kooperationskultur zwischen Jugendamt, Arbeitsagentur, Jobcenter, Bildungseinrichtungen und Jugendhilfeträgern fördern 3. kommunale Jugendintegrationsstrategie entwickeln (gemeinsame Zielentwicklung und Ressourcenplanung auf Grundlage der ermittelten Bedarfslagen, wer kann und will welchen fachlichen und finanziellen Beitrag für welche Zielgruppe leisten)

4. kommunale/regionale Koordinierungsstrategie zur Bändigung des Förderdschungels entwickeln 5. Strukturen schaffen, die trotz fehlender Kontinuität in der Bildungslandschaft und häufigem Träger- und Personalwechsel Kooperation und Vernetzung sowie Qualitätsentwicklung zulassen Ausgewählte Handlungsempfehlungen: Verbesserung der Beruflichen Orientierung - Handlungsfeld Schule: Der Tenor der befragten Akteure an Schulen lautet: Zwar hat sich die Angebotslandschaft in Fürth für Mittelschüler/innen in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt, doch nach wie vor bestehen Lücken, die angesichts knapper Haushaltskassen in absehbarer Zeit kaum zu schließen sein werden. Umso wichtiger ist es, die bestehenden Ressourcen zu sichern und sich darauf zu konzentrieren, deren Effektivität zu erhöhen. Empfohlen wird in diesem Zusammenhang: 1. Entwicklung und Veröffentlichung eines BO-Konzeptes an jeder Schule mit Meilensteinen und Maßnahmen, um Lehrkräfte als Multiplikatoren zu stärken und den Fachbereich Berufliche Orientierung und Berufswahl als Querschnittsaufgabe ab der 7. Klasse schulintern und extern bewusst und transparent zu machen. Vorteile: Lehrkräfte erhalten einen Roten Faden als Orientierungshilfe Standards sind dokumentiert und können neuen Kollegen/innen, externen Partnern/innen leicht vermittelt werden Eltern und Schülern/innen wird die Bedeutung der BO und Berufswahl als zentrale Herausforderung ab der 7. Klasse bewusst Externe Bildungsanbieter können sich informieren, was an den Schulen bereits umgesetzt wird, und Doppelungen vermeiden Eltern und Schülern/innen, aber auch Wirtschaft wird die zentrale Rolle der Berufsvorbereitung an Mittelschulen als Alleinstellungsmerkmal bewusst, Imagegewinn 2. Einführung der Projektarbeit nutzen, um den Arbeitsweltbezug in der Unterrichtsgestaltung zu erhöhen und das Profiling an Schulen zu verbessern, z. B. durch Fächer übergreifende berufsbezogene Verknüpfungen des Lehrstoffs und die vermehrte Bewertung berufsbezogener Kompetenzen analog zur Praxisklasse Vorteile: Motivationsfördernd, da Schülern/innen die praktische Verwertbarkeit des theoretischen Lernstoffs bewusst wird Erweiterung und Vertiefung berufsspezifischer Kenntnisse und Anforderungen wie nebenbei, ohne zusätzliche zeitliche Ressourcen Förderung einer realistischen Berufswahlentscheidung, da die Schüler/innen die eigenen Fähigkeiten und Stärken im fachtheoretischen Bereich auch außerhalb des gewählten Profilbereichs entdecken bzw. gespiegelt bekommen Schüler/innen sind besser auf Auswahl- und Einstellungstests vorbereitet, da ihnen die berufsbezogenen Verknüpfungen der Aufgabenstellungen vertraut sind 3. Kooperationsmöglichkeiten zwischen Schule, Berufsschule und Betrieben vor Ort konkretisieren und für interessierte Schulen realisierbare Konzepte entwickeln, um den Arbeitsweltbezug der BO an Schulen zu erhöhen und die Ressourcen und Kompetenzen dieser zentralen Institutionen der Berufsausbildung stärker als bisher zu nutzen. Vorteile: Mit Hubik besteht bereits eine Grundlage, die noch viel Entwicklungspotential bietet

Win-win-Situation für alle Beteiligten: Kostengünstig, Institutionen der Berufsausbildung werden Jugendlichen noch in der Schulzeit vertraut, Profiling von Profis unter realen Bedingungen, Betriebe können Azubis akquirieren, Lehrkräfte lernen den Ausbildungsmarkt inklusive Berufsbilder und Anforderungen kennen 4. BO-Koordinatoren/innen konsequent als Informationsdrehscheibe an jeder Schule implementieren, um die Transparenz und Koordination der BO-Angebote zu sichern und die Systemkonvergenz und Kooperationskultur zwischen Schule und externen Partnern sukzessive zu fördern. Vorteile: Feste Ansprechpartner/innen für Lehrkräfte und externe Anbieter, die über die Angebotslandschaft und Bedarfslagen der jeweiligen Schule informieren können Der Informationstransfer zwischen Lehrkräften und externen Anbietern wird koordiniert, Lehrkräfte können sich aus einer Hand über klassenspezifisch sinnvolle Angebote informieren, die Passgenauigkeit des Zugangs der Schüler/innen in individuell sinnvolle Angebote kann verbessert werden bestehende Orientierungshilfen wie die Hilfen für Mittelschüler/innen werden bekannter, gehen weniger in der Flyerflut im Lehrerzimmer unter Evaluations- und Feedback-Prozesse können kontinuierlich moderiert werden, die Qualität der Angebote sukzessive verbessert werden Weitere häufig genannte Empfehlungen, die von den Verantwortlichen berücksichtigt werden sollten: Den schulischen Auftrag, auf die Berufswahl vorzubereiten, stärker als bisher in der Verteilung von Deputatsstunden, aber auch in der Ausbildung der Lehrkräfte berücksichtigen Bei der Akquise von Geldmitteln Sprachförderung und Nachhilfe berücksichtigen Geldmittel für Projekttage, -wochen einsparen, statt dessen langfristige, einzelfallbezogene Unterstützung finanzieren Eltern einbeziehen Konzept ist in Arbeit Übergabemanagement verbessern Pilotversuch Schule Berufsschule Hand in Hand" läuft Keiner darf verloren gehen - Handlungsfeld Übergangssystem: Der Großteil der von den befragten Akteuren des Übergangssystems genannten Empfehlungen zielt auf eine Verringerung des Spagats zwischen den Bedarfslagen der Zielgruppe und den Zielsetzungen des Konzepts bzw. der finanziellen Ausstattung der berufsvorbereitenden Angebote. Als hilfreich genannt werden in diesem Zusammenhang häufig mehr Finanzmittel für Personal und Arbeitsmittel, um den Bedarfslagen der Zielgruppe methodisch gerecht werden zu können (z. B. Teamteaching, Arbeit in Kleingruppen, kontinuierliche soziale Gruppenarbeit/Soziales Kompetenztraining, psychologische Hilfen, Exkursionen, Zeit und Raum für Einzelcoaching, aufsuchende Arbeit, erlebnisorientierte Ansätze) Profiling und Zuweisungspraxis bzw. Auswahl- und Aufnahmeverfahren dahingehend verbessern, dass tatsächlich nur die Jugendlichen in das Angebot münden, die die Ziele auch tatsächlich in der vorgesehenen Zeit erreichen können oder individuelle Laufzeitverlängerungen ermöglichen, da jede Kündigung/ jeder Abbruch eine Verschwendung der ohnehin knappen personellen Ressourcen bedeutet Zielgruppendifferenzierte Angebote für Fitte (z. B. ehemaliger Grundausbildungslehrgang mit Möglichkeit, für Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verwertbare Zertifikate/ Teilqualifizierungen zu erwerben) und für Leistungsschwache, die auf soziales und berufliches Lernen in festen Gruppen wie im ehemaligen BBE setzen

Speziell im Kontext der Berufsschulen wurde mehrfach empfohlen die kooperativen Berufsvorbereitungsmaßnahmen mindestens für 2 Jahre und unbedingt mit einer Laufzeit bis Mitte September statt bisher Ende Juli auszuschreiben, da der jährliche Trägerwechsel nicht nur unnötige Ressourcen für Kontaktaufnahme und Kooperationsaufbau kostet, sondern auch für einen sehr späten Start der Trägerarbeit Ende Oktober führt und eine Nachbetreuung bzw. Nachvermittlung der Teilnehmenden im Sommer verhindert oder die kooperative Form wieder abzuschaffen und mit den eingesparten Kosten JaS an Berufsschulen zu finanzieren, was neben einer klaren Maßnahmestruktur mit weniger Nahtstellen, an denen Reibungsverluste auftreten können (Bildung an einem Ort und Hilfen aus einer Hand) eine bedarfsorientierte Nachbetreuung ermöglichen würde JoA abzuschaffen zugunsten der Einführung eines verpflichtenden 10. Schuljahres sei es an der allgemeinbildenden Schule, in Form einer Praxisklasse oder an der Berufsschule als BVJ Gestaltbar für die Partner des Vertrauensnetzwerkes scheint die vielfach geforderte bessere Vernetzung der Akteure des Übergangssystems, die im Gegensatz zu der der Akteure an Schulen relativ gering ist. Empfohlen wird hier die Kenntnis der sozial- und berufsintegrativen Infrastruktur in Fürth bei allen Einrichtungen und Trägern sicher zu stellen, um Nicht- oder Fehlzuweisungen zu vermeiden Kooperations- und Übergabestandards zu entwickeln, um das Ankommen in ergänzenden bzw. weiterführenden Unterstützungsangeboten zu sichern, fallbezogene Absprachen bzw. Fallkoordination in größeren Helfersystemen zu ermöglichen und Arbeitsdoppelungen bzw. widersprüchliche Förderplanungen zu vermeiden. Verantwortungstransparenz & gemeinschaft Handlungsfeld strukturelle Ebene: Die mehrheitlich formulierten, strukturellen Handlungsempfehlungen sind regional bzw. mittelfristig kaum zu beeinflussen. Sie zielen auf 1. Prävention, Prävention, Prävention unter dem Motto Familien brauchen Unterstützung 2. Konzertierte Aktion Bildung unter dem Motto Geld für Bildung statt Banken als politischer und gesamtgesellschaftlicher Auftrag 3. die Ablösung des dreigliedrigen Schulsystems mit Ganztagesbetreuung durch eine rhythmisierte Ganztages-Gesamtschule mit 10 Pflichtjahren und weiterführenden Bildungszweigen Hilfreich und vor Ort zumindest mittelfristig realisierbar wäre nach Ansicht der Expertinnen und Experten ein Steuerkreis Integration mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern/innen der schulischen und beruflichen Bildung, Jugendhilfe und Arbeitsförderung in Fürth, der 1. die oben genannte Verantwortungstransparenz an den Nahtstellen SGB III, SGB II, SGB VIII und BayEUG herstellt und eine kommunale Jugendintegrationsstrategie entwickelt 2. ein konstantes Entscheidungsgremium bildet, in dem über die Bewilligung von Kooperations- oder Förderzusagen für Landes- bzw. Bundesprogramme anhand standardisierter Kriterien entschieden wird, um angesichts der offenen Bieterlandschaft eine nachhaltige Implementierung von Qualitätsstandards in der beruflichen Bildung in Fürth sicher zu stellen. Carola Pfaffinger Projektbüro für Schule und Bildung, RÜM Fürth