Grundzüge der Internationalen Beziehungen

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Transkript:

Grundzüge der Internationalen Beziehungen Einführung in die Analyse Internationaler Politik

Konflikttheorie

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 19.4. 1 Einführung Thomas Jäger 1 26.4. 2 Grundbegriffe I Thomas Jäger Czempiel (1996), 2 Frei (1973) 03.5. 3 Grundbegriffe II Thomas Jäger Waltz (2003) 3 10.5. 4 Realismus/ Neorealismus Thomas Jäger Lynn-Jones (1999), Bull (1977) 4 17.5. 5 Interdependenz und Institutionalismus Kai Oppermann Keohane (1989) 5 24.06.2010 Konflikttheorie 3/34

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 31.5. 6 Liberalismus Rasmus Beckmann Moravcsik (2008) 6 07.6. 7 Weltöffentlichkeit Henrike Viehrig Manheim (1994) 7 14.6. 8 Weltpolitik der USA Alexander Höse Lake (2003) 8 21.6 9 Intelligence- Kooperation Anna Daun Westerfield (1996) 9 28.6. 10 Konflikttheorie Thomas Jäger Czempiel (1975), 10 Link (1979) 24.06.2010 Konflikttheorie 4/34

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 05.7. 11 Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle Mischa Hansel Buzan/Herring (1998) 11 12.7. 12 Globalisierung, Transnationalisierung, Internationalisierung Thomas Jäger Jäger/ Beckmann (2007) 12 19.7. 13 Analysen internationaler Politik Thomas Jäger 13 24.06.2010 Konflikttheorie 5/34

Gliederung der Sitzung (1) 1. Literatur der Sitzung 2. Konflikttheorie 2.1. Liberale Konflikttheorie 2.2. Neorealistische Konflikttheorie 3. Sicherheit 24.06.2010 Konflikttheorie 6/34

Literatur der Sitzung Czempiel, Ernst-Otto (1975): Friede und Konflikt in den Internationalen Beziehungen, in: Helga Haftendorn (Hg.): Theorie der Internationalen Politik. Gegenstand und Methode der Internationalen Beziehungen, Hamburg, 89-95 und 108-110. Link, Werner (1979): Überlegungen zum Begriff 'Konflikt' in den internationalen Beziehungen - Versuch einer Begriffsklärung, in: Politische Vierteljahresschrift (PVS), 20(1), 33-50. 24.06.2010 Konflikttheorie 7/34 1. Literatur der Sitzung

Liberale und Neorealistische Konflikttheorie Ausgangspunkt beider Konflikttheorien ist die Einsicht von Kenneth Boulding, dass Konflikt als Wettbewerbssituation definiert ist, in der sich beide Seiten über die Unvereinbarkeit potentieller zukünftiger Positionen im klaren sind und in dem jede Seite eine Position einnehmen will, die mit den Wünschen der anderen unvereinbar ist. 24.06.2010 Konflikttheorie 8/34 2. Konflikttheorie

Liberale Konflikttheorie (1) Der normative Bezugspunkt der liberalen Theorie ist der Frieden. Czempiel definiert Frieden als Prozessmuster des internationalen Systems, in dem die Gerechtigkeit als Gleichheit der Entfaltungschancen des einzelnen zunimmt und die Gewalt als Einschränkung seiner Freiheit sich mindert. 24.06.2010 Konflikttheorie 9/34 2.1 Liberale Konflikttheorie

Liberale Konflikttheorie (2) Diese Konflikttheorie ist: a) prozessual angelegt und kann über die Messung von Gewalt bzw. sozialer Gerechtigkeit die Friedensleistung von Reform und Revolution differenzieren b) in der Lage, die Friedensleistung einzelner politischer Systeme zu messen c) über die inhaltliche Definition und die Einsicht in den Prozess in der Lage, den Konfliktbegriff zu operationalisieren 24.06.2010 Konflikttheorie 10/34 2.1 Liberale Konflikttheorie

Konfliktsysteme und Prozessmuster Jede soziale Beziehung stellt ein Konfliktsystem dar Für die zwischengesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Beziehungen können sechs Prozessmuster unterschieden werden 24.06.2010 Konflikttheorie 11/34 2.1 Liberale Konflikttheorie

Die sechs Prozessmuster 24.06.2010 Konflikttheorie 12/34 2.1 Liberale Konflikttheorie

Konfliktbearbeitung Da beide Parteien stets widerstreitende Positionen handlungsleitend einnehmen (= Voraussetzung: Jede soziale Beziehung ist ein Konfliktsystem), setzt die Bearbeitung der Konflikte an den Mitteln und Instrumenten des Konfliktaustrags an. 24.06.2010 Konflikttheorie 13/34 2.1 Liberale Konflikttheorie

Neorealistische Konflikttheorie Die neorealistische Konflikttheorie erweitert den liberalen Wettbewerbs-Begriff 1. Bewusstheit der Positionsdifferenz 2. Handlungsleitender Wille des Akteurs um ein drittes Kriterium der Definition 3. Kritische Wirkung auf den Akteurszusammenhang Somit kann Wettbewerb (1+2) von Konflikt (1+2+3) unterschieden werden. 24.06.2010 Konflikttheorie 14/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Konflikte in den ib Konflikte in den internationalen Beziehungen sind soziale Konstellationen, innerhalb derer den beteiligten Akteuren ihre Positionsdifferenz bewusst und handlungsleitend wird und sie in der Lage sind, die sie umschließende Ordnung potentiell oder wirklich zu gefährden. 24.06.2010 Konflikttheorie 15/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Diese Definition ermöglicht Differenzierungen: 1. Welche Ordnung ist gefährdet? (internationaler, lokaler Konflikt) 2. Welche Beziehungszusammenhänge sind gefährdet? (politischer, militärischer, ökonomischer, kultureller Konflikt) 24.06.2010 Konflikttheorie 16/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Konflikt-Typologie 24.06.2010 Konflikttheorie 17/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Über die Veränderung der Mittel des Konfliktaustrags hinaus (gewaltsam, nicht gewaltsame Mittel) kann die Konfliktlösung an der Gestaltung der internationalen Ordnung ansetzen, indem die Beziehungen zwischen den Akteuren neu geordnet werden. - Akteur A setzt sich durch und gestaltet die jeweilige Ordnung neu. - Zwischen den Akteuren wird ein symmetrischer oder asymmetrischer Kompromiss gefunden. 24.06.2010 Konflikttheorie 18/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Die Neuordnung der Beziehungen Die Neuordnung der Beziehungen kann erfolgen durch: a) Regression (eine Verringerung des Organisationsgrades der Beziehungen) b) Integration (eine Erhöhung des Organisationsgrades der Beziehungen) c) Revolution (grundlegende Neugestaltung des Beziehungszusammenhangs) d) Isolation/Dissoziation (unfreiwilliges oder freiwilliges Ausscheiden aus dem Beziehungszusammenhang) 24.06.2010 Konflikttheorie 19/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Konfliktlösung Konfliktlösung setzt nicht nur an der Wahl der Mittel des Konfliktaustrags an, sondern auch an der Gestaltung der Beziehungen zueinander. 24.06.2010 Konflikttheorie 20/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Wettbewerbs- und Konflikt-Typologie 24.06.2010 Konflikttheorie 21/34 2.2 Neorealistische Konflikttheorie

Sicherheit Sicherheit ist die physische Unversehrtheit eines Landes und seiner sozio-politischen Identität. Richard Löwenthal hat dies als Freiheit der gesellschaftlichen Eigenentwicklung formuliert. 24.06.2010 Konflikttheorie 22/34 3. Sicherheit

Machtbildung Zur Erlangung von Sicherheit streben Staaten interne und externe Machtbildung an: 1. Interne Machtbildung: Aufbau autonomer politischer, militärischer, ökonomischer, kultureller Fähigkeiten 2. Externe Machtbildung: Allianzbildung durch balancing bzw. bandwagoning 24.06.2010 Konflikttheorie 23/34 3. Sicherheit

Analyseebenen von Sicherheit (1) 1. Nationale Sicherheit: Fähigkeit von Staaten, ihre Souveränität zu wahren, und Bedrohungen der vitalen Werte abzuwehren 2. Regionale Sicherheit: Sicherheitspolitische Arrangements einzelner Regionen, die durch eine besonders hohe, nach außen abnehmende Interaktionsdichte definiert werden 24.06.2010 Konflikttheorie 24/34 3. Sicherheit

Analyseebenen von Sicherheit (2) 3. Internationale Sicherheit: Sicherung des Überlebens unter der Bedingung gegenseitig möglicher nuklearer Vernichtung 4. Globale Sicherheit: Vereinbarung gemeinsamer Normen und Regeln in allen Politikbereichen des erweiterten Sicherheitsverständnisses 24.06.2010 Konflikttheorie 25/34 3. Sicherheit

Erweiterung des Sicherheitsbegriff (1) Erweiterung des Sicherheitsbegriffs in den 90er Jahren: 1. Auflösung der Konzentration des Sicherheitsbegriffs auf das Militärische, Einbeziehung demographischer, ökonomischer, ökologischer, kultureller, sozialer Sicherheit 2. Auflösung der Konzentration des Sicherheitsbegriffs auf Staaten, Einbeziehung regionaler Sicherheitsarrangements einerseits, ethno-nationaler und anderer sozialer Konflikte andererseits 24.06.2010 Konflikttheorie 26/34 3. Sicherheit

Erweiterung des Sicherheitsbegriff (2) Erweiterung des Sicherheitsbegriffs in den 90er Jahren: 3. Auflösung der Konzentration des Sicherheitsbegriffs auf die anarchische Grundstruktur, Einbeziehung der Analyseebene globale Gesellschaft 4. Private Militärakteure 24.06.2010 Konflikttheorie 27/34 3. Sicherheit

Sicherheitsgemeinschaft (nach K.W. Deutsch) Wenn Bevölkerung und Eliten die Erwartung haben, dass zwischen unterschiedlichen Staaten und Gesellschaften ein dauerhaft gewaltfreier Umgang im Wettbewerb miteinander bestehe, spricht man von einer Sicherheitsgemeinschaft. Erkennbar ist die, wenn keine organisierten Vorbereitungen für oder zur Abwehr von Gewaltanwendung getroffen werden. 1. Pluralistische Sicherheitsgemeinschaft: Kooperation ohne gemeinsame Institutionen 2. Integrative Sicherheitsgemeinschaft: Ausbildung gemeinsamer Institutionen 24.06.2010 Konflikttheorie 28/34 3. Sicherheit

Systeme kollektiver Sicherheit Systeme kollektiver Sicherheit basieren auf drei Prinzipien: 1. Der Status quo darf nicht gewaltsam verändert werden, sondern nur im Konsens 2. Die Normen der Gemeinschaft SkS werden festgelegt und müssen von allen beachtet werden; ein Bruch dieser Norm wird geahndet und ihre Befolgung erzwungen 3. Staaten müssen Vertrauen zueinander ausbilden, um die Sicherung ihrer Eigenheit nicht selbst zu organisieren, sondern dem Kollektiv zu überlassen 24.06.2010 Konflikttheorie 29/34 3. Sicherheit

Die anarchische Grundstruktur der ib (1) Auch nach dem Ende des Ost-West-Konflikts blieb die anarchische Grundstruktur der internationalen Beziehungen bestehen. 24.06.2010 Konflikttheorie 30/34 3. Sicherheit

Die anarchische Grundstruktur der ib (2) 1. Die Staaten versuchen weiterhin in veränderter Umwelt ihre Sicherheit zu gewährleisten 2. Nationale Sicherheitspolitik steht deshalb in Spannung zu regionalen, internationalen und globalen Sicherheitsarrangement 3. Für die Gewährleistung der Sicherheit ist die relative Position zu anderen Staaten wichtiger als internationale Institutionen 4. Internationale Institutionen können weder das Problem der Täuschung noch das der relativen Gewinne kooperationsstabilisierend lösen 24.06.2010 Konflikttheorie 31/34 3. Sicherheit

Neue Sicherheitsgefährdungen: 1. Zerfall von Staaten (Gewaltmonopol) 2. Entwicklung von Gewaltmärkten (Bürgerkriegsökonomien) Ökonomisierung und Privatisierung von Gewalt 3. Proliferation von Massenvernichtungswaffen 4. Terrorismus 24.06.2010 Konflikttheorie 32/34 3. Sicherheit

Weiterführende Literatur Boulding, Kenneth E. (1962): Conflict and Defense, New York: Harper and Row. Czempiel, Ernst-Otto (1981): Internationale Politik. Ein Konfliktmodell, Paderborn et al.: Ferdinand Schöningh. Link, Werner (Hg.) (1988 2 ): Der Ost-West-Konflikt. Die Organisation der internationalen Beziehungen im 20. Jahrhundert, Stuttgart u.a.: W. Kohlhammer. 24.06.2010 Konflikttheorie 33/34

Literatur für die nächste Woche Buzan, Barry/Herring, Eric (1998): The Arms Dynamic in World Politics, Boulder/London: Lynne Rienner. (hier 75-86 und 101-109) 24.06.2010 Konflikttheorie 34/34