Allgemein bildendes Gymnasium

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Transkript:

Bildungsplan 2004 Allgemein bildendes Gymnasium Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG VOM BEDÜRFNIS ZUM KONSUM Klasse 6 Standardkommission Wirtschaft April 2004 Baden-Württemberg MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT

Vorbemerkung Liebe Kolleginnen und Kollegen, in den Umsetzungsbeispielen zu den Bildungsstandards Wirtschaft finden Sie Materialien, die Ihnen helfen sollen die angestrebten Kompetenzen im Unterricht zu erreichen. Die Vorschläge stellen eine Möglichkeit dar, den Unterricht zu gestalten, selbstverständlich sind didaktischmethodische Alternativen möglich. Die Standardkommission nimmt gerne Anregungen bzw. weitere Unterrichtsvorschläge entgegen, um diese möglichst einer Vielzahl von Kollegen und Kolleginnen zugänglich machen zu können. Ich wünsche Ihnen im Namen der Standardkommission Wirtschaft viel Erfolg im Unterricht! Hartwig Riedel (Vorsitzender der Standardkommisssion Wirtschaft) Kontakt: Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Stuttgart II Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Seite 2

Umsetzungsbeispiel: Klasse 6 Bezug zu den Bildungsstandards Die Schülerinnen und Schüler können das Spannungsverhältnis zwischen Bedürfnissen und begrenzten Gütern und damit die Knappheit als Grundlage wirtschaftlichen Handelns verstehen. Kompetenzen im Einzelnen: Schülerinnen und Schüler können die Begriffe Bedürfnis, Bedarf, Konsum definieren; können Bedürfnisse und Güter unterscheiden und klassifizieren; können an einem Beispiel das Spannungsverhältnis von begrenzten Gütern und theoretisch unbegrenzten Bedürfnissen erklären. Methodische Hinweise: Zu M 1: Schlaraffia führt zur Frage, warum wir wirtschaften bzw. führt zu einer Beschreibung des Begriffs Wirtschaften (vgl. dazu auch M4). Die Knappheit als Grundlage jeglichen Wirtschaftens kann mit Hilfe der Materailien anschaulich vermittelt werden. Das Bildmaterial kann auch Ausgangspunkt für eine Phantasiereise zur Galaxie sein, in der alle Wünsche erfüllt werden. Methode Phantasiereise: Der Aufbau einer Phantasiereise ist meist dreiteilig. In der Hinführung in die Entspannung werden die Zuhörer von der Außenwelt abgeholt und auf den Weg in die Innenwelt geführt. Abholen heißt, zunächst die äußeren Wahrnehmungen der Zuhörer aufzugreifen ( du sitzt..., du liegst..., du hörst... ), damit ein Gefühl von Sicherheit und Kontakt mit der Umgebung vermittelt wird. Den äußeren folgen innere Wahrnehmungen; die äußeren treten nach und nach in den Hintergrund ( du spürst, wie du allmählich ruhiger wirst,... wärmer wirst,...schwerer wirst ). Nun folgen die alle Sinne ansprechenden Vorstellungsbilder des Zielortes der Reise. Es werden visuelle ( du siehst... du betrachtest... ), auditive ( du hörst..., es klingt..., es spricht... ), kinästhetische ( du fühlst..., du spürst..., es ist warm... ), olfaktorische ( es duftet..., du riechst... ) und gustatorische ( es schmeckt..., du kostest..., dir läuft das Wasser im Munde zusammen... ) Reize gesetzt. Wichtig ist, dass die Übergänge logisch und fließend sind ( während, dabei ). Es sollen positive Bilder statt Negativformulierungen verwendet werden ( neugierig betrittst du... statt du hast keine Angst ). Um die Bilder zu entwickeln oder Vorstellungsbilder nachzuvollziehen, braucht der Zuhörer ausreichend Zeit. Das Tempo in geleiteten Phantasien ist langsam und entspannt. Die Rückholung soll langsam und behutsam erfolgen. Es soll ausreichend Zeit gelassen werden, um sich von dem Ort zu verabschieden und allmählich in der realen Unterrichtssituation wieder anzukommen. Die Aufmerksamkeit wird von den inneren Wahrnehmungen zu den äußeren gelenkt. Mit der Rückholung wird der Entspannungszustand aufgehoben. Dehnungsübungen ( streck dich ein wenig, vielleicht möchtest du gähnen etc.) leisten dabei Unterstützung. Zu M2 Im Anschluss an die Kontrastierung von Bedürfnislagen anhand des Bildmaterials lässt sich die Frage: Was bedeutet eigentlich glücklich sein? in Form einer Mindmap durch Schüler(innen) behandeln. Dies führt zu einer weiteren Reflexion eigener Wünsche und leitet über zu den Stufenleitern der Bedürfnisse (M3) bzw. zu einer Klassifikation von Bedürfnissen. Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 3

Zu M3: Möglich ist, den 5 Bedürfnisarten Beispiele zuordnen zu lassen oder umgekehrt, Beispiele den Begriffen zuordnen zu lassen. Ferner könnte man die Bedürfnisarten durch die Schüler selbst illustrieren lassen. Andere Klassifizierungen sind möglich: z. B. Existenzbedürfnisse/Kulturbedürfnisse/Luxusbedürfnisse Zu M4 und M5 Text M4 leitet über zur Feststellung, dass nicht alle Bedürfnisse wirtschaftlich bedeutsam sind. Nur die Bedürfnisse, die durch den Einsatz von Mitteln (in der Regel Geld) befriedigt werden, haben eine wirtschaftliche Bedeutung und werden Bedarf genannt. Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 4

M1 1567 Pieter Bruegel Andromeda Galaxie 2.300.000 Lichtjahre von der Erde entfernt Das Leben auf dem Planeten Schlaraffia Millionen von Lichtjahren von der Erde entfernt befindet sich der Planet Schlaraffia. Die Menschen im Schlaraffenland kennen keine Arbeit, alles was sie brauchen ist im Überfluss vorhanden. Wenn sie hungrig sind, öffnen sie ihre Münder, und schon fliegt die leckerste Speise in ihren Rachen. Sind sie durstig, fließt das köstlichste Getränk ihre Kehle hinunter. Das Klima ist so ausgeglichen, dass die Menschen weder Bekleidung noch Behausung benötigen. Da es keine gefährlichen Tiere gibt, benötigen sie auch keinen Schutz vor ihnen. Das Faulenzen ist im Schlaraffenland eine Tugend, deshalb sieht man viele Schlaraffianer unter schönen Bäumen liegend. Hartwig Riedel, in: Politik & CO. Sozialkunde und Wirtschaft für das Gymnasium, C.C: Buchners, Bamberg 2003 Arbeitsauftrag: 1. Würdet ihr gerne auf Schlaraffia leben? 2. Überlegt, warum auf der Erde ein solches Leben nicht möglich ist. Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 5

M2 Hartwig Riedel, in :Politik & CO. Sozialkunde und Wirtschaft für das Gymnasium, C.C: Buchners, Bamberg 2003 Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 6

M3 Die Stufenleiter der Bedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Behausung, Schutz bei Alter, Krankheit usw. Grundbedürfnisse Essen, Trinken Schlafen, Bewegung Soziale Bedürfnisse Verständigung, Freundschaft, Liebe, Zuneigung Entwicklungsbedürfnisse Sei, der Du bist!, eigene Vorstellungen verwirklichen Wertschätzungsbedürfnisse Anerkennung durch andere, Verantwortung tragen und übertragen bekommen Hartwig Riedel (nach Maslow) Arbeitsauftrag: Bringe deine eigenen Wünsche in eine Rangfolge vom wichtigsten Bedürfnis zu den weniger wichtigen Bedürfnissen. Ordne anschließend deine Bedürfnisse den einzelnen Stufen zu. Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 7

M4 Das wirtschaftliche Grundproblem Um leben zu können, braucht der Mensch ausreichende Nahrung, Kleidung, Behausung und Ausbildung. Zur Befriedigung solcher Grundbedürfnisse benötigt der Mensch Güter bzw. Mittel, die ihm von der Natur in der Regel nicht frei, d.h. ausreichend und konsumreif, zur Verfügung gestellt werden. Man spricht deshalb von knappen Gütern. Im Mittelpunkt des Lebens steht deshalb die Aufgabe, sich Güter zur Bedürfnisbefriedigung zu beschaffen. Die Grundlage dafür ist die menschliche Arbeit. Da die Güter zur Bedürfnisbefriedigung knapp sind, muss der Mensch sich die vorhandenen Mittel einteilen. Wirtschaften heißt insofern angesichts knapper Güter/Mittel zur Bedürfnisbefriedigung eine möglichst optimale Verwendung der vorhandenen Mittel anzustreben man nennt diesen Zusammenhang auch das ökonomische Prinzip. In unserer heutigen Gesellschaft spielt neben der Befriedigung der Grund- oder Existenzbedürfnisse eine Vielzahl weiterer Bedürfnisse eine immer wichtigere Rolle. Denken wir an den Wunsch nach modischer Kleidung, schönen Einrichtungsgegenständen, besonderem Essen, Musikhören, Konzerte besuchen, Urlaubsreisen etc.. Wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden, empfinden wir dies als Mangel. Unser Bestreben ist es, diesen Mangel zu beseitigen, indem wir das Bedürfnis befriedigen. Grundsätzlich empfindet jeder Mensch Bedürfnisse unterschiedlich dringlich. So verwendet ein Jugendlicher sein Taschengeld hauptsächlich für CDs während ein anderer ein Großteil seiner Mittel für seinen Lieblingssport ausgibt. Riedel 2004 Bedürfnisse des Menschen (theoretisch unbegrenzt) Knappheit Verfügbare Güter/Mittel auf der Erde sind begrenzt, endlich Notwendigkeit zu Wirtschaften, Mittel möglichst wirksam (effizient) einsetzen ( das ökonomische Prinzip ) Riedel 2004 Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 8

M5 Nach einem langenschulvormittag haben Petra und Hans Hunger und Durst. Am liebsten würden sie irgendwo ausgiebig Mittagessen und anschließend in die Eisdiele gehen. Bedürfnis = Mangelempfinden Vielfältige individuelle Wünsche Da jeder nur 3 Euro zur Verfügung hat, gehen sie zur naheliegenden Bäckerei und überlegen, was sie sich für ihr Geld kaufen können. Bedarf Bedürfnisse, die mit vorhandenen Mitteln tatsächlich befriedigt werden können Sie kaufen 2 Getränke und einige belegte Brötchen. Konsum = Nachfrage Die Ausgaben stellen eine Konsumnachfrage in Höhe von 6 Euro dar. Hartwig Riedel, in :Politik & CO. Sozialkunde und Wirtschaft für das Gymnasium, C.C: Buchners, Bamberg 2003 Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 9

Wirtschaft im Fächerverbund GWG Klasse 6 Inhaltliche Verknüpfung der Standards Geographie und Wirtschaft Die Bildungsstandards Wirtschaft lassen sich in die Standards Geographie integrieren. Angestrebt wird ein Ansatz, der wirtschaftliche Themen mit wirtschaftsgeographischen Lerninhalten verknüpft. In Klasse 6 bieten sich folgende Verknüpfungen mit den Geographiestandards an: Fachspezifische Methodenkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können Erkundungen vor Ort durchführen: Informationen sammeln, auswerten und Ergebnisse in angemessener Form präsentieren (z. B. einfache Kartierungen) Fachkompetenzen Themenfeld: Ausgewählte Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume in den Großlandschaften Deutschlands Die Schülerinnen und Schüler können für jeweils eine Landschaft Baden-Württembergs und Deutschlands dominante Oberflächenformen, Naturereignisse und Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf diese Räume beschreiben und damit zusammenhängende zukunftsfähige Handlungsperspektiven entwickeln Ausstattung und Funktionen eines ausgewählten Verdichtungsraumes verstehen Themenfeld: Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume in Europa Die Schülerinnen und Schüler können an Hand von Betriebsbeispielen Zusammenhänge der landwirtschaftlichen Produktion in ihrer Abhängigkeit von Naturfaktoren, Produktionsfaktoren und Märkten erklären sowie mögliche Umweltgefährdungen durch die Nutzungen und zukunftsfähige Lösungswege darstellen, exemplarisch die Grundzüge von Produktionsketten und einer damit verbundenen Arbeitsteilung zwischen Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Konsum (Nutzung) beschreiben, am Beispiel eines ausgewählten Wirtschaftsraumes die Grundvoraussetzungen und den Wandel wirtschaftlicher Produktion aufzeigen, die Bedeutung des Tourismus als bestimmenden Wirtschaftsfaktor und die daraus resultierenden Problematiken in einer ausgewählten Region Europas darlegen. Umsetzungsbeispiel für Wirtschaft im Rahmen des Fächerverbundes GWG Klasse 6 Seite 10