AD(H)S in Schule und Schulberatung 1
Die Problematik aus der Sicht des Lehrers Lehrer erleben das betroffene Kind häufig eingeschränkt im Beziehungsaufbau zu Erwachsenen und anderen Kindern in der Verhaltenssteuerung in... der Konzentration in... der grobmotorischen Koordination in... in... der feinmotorischen Koordination der Planung der eigenen Arbeit und der Anwendung von Problemlösestrategien 2
Die Problematik aus der Sicht der Mitschüler Die Mitschüler erleben das betroffene Kind als eingeschränkt in... seiner Gefühlsstabilität Es ist einerseits sehr freundlich und kontaktfreudig, will aber oft im Mittelpunkt stehen und wechselt ggf. schnell seine Stimmungen, wird dann auch aggressiv. seiner Einordnungsfähigkeit: Es will oft bestimmen, akzeptiert nicht die getroffenen Regeln, stört den Ablauf. Folge: Die Mitschüler lassen das betroffene Kind nicht mitspielen, grenzen es aus. seiner Autonomie Zunächst wirkt das betroffene Kind sehr selbständig und mutig gegenüber Erwachsenen, nimmt aber dann schnell eine Sonderrolle ein. Der Lehrer widmet ihm viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit als den anderen Kindern. 3
Die Problematik aus der Sicht der betroffenen Familie Das Eltern-Kind-Schule-Verhältnis ist geprägt von... Kräfte zehrenden Interaktionen auch innerhalb der Familie Forderungen an die Eltern, dass sie sich kümmern müssen negativen Vorerfahrungen im Kindergarten und in diversen Gruppen Häufigen Beschwerden der Schule über: störendes Verhalten des Kindes schwache oder schwankende Leistungen miserable Hausaufgaben 4
Die Problematik aus der Sicht des betroffenen Kindes Das betroffene Kind erlebt sich selbst als... unrealistisch in der Selbsteinschätzung und daher oft erfolglos anders als die Anderen oftmals abgelehnt und ausgestoßen ungerecht behandelt zerrissen, weil sie wollen und nicht können misserfolgsorientiert und chancenlos permanent schuldig 5
Die Gesamtsituation des betroffenen Kindes in der Schule Die familiäre Situation wirkt sich wiederum auf das Verhalten in der Schule aus. mit den Lehrern Das Kind hat überall Probleme Das Lehrer-Schüler- Verhältnis wirkt sich auf die Situation in der Klassengemeinschaft aus. mit der Familie mit den Mitschülern Das Selbstbild wirkt sich auf das Verhalten und die Interaktionen in der Familie aus. mit sich selbst Das Verhältnis zu den Mitschülern wirkt sich auf das Selbstbild und Selbsterleben aus. 6
Wie kann Schule dem Kind helfen? 1. durch die Lehrkräfte als erste Kooperationspartner Wissen über das Störungsbild AD(H)S Akzeptanz für individuelle Bedürfnisse Schaffung von hilfreichen Rahmenbedingungen Pflege einer positiven Beziehung Zusammenarbeit mit dem Elternhaus Beispiele Übersicht behalten: Rituale einführen, konsequent in immer gleicher Weise reagieren, Beziehung erhalten: Systematisch beobachten. Was war heute positiv? Was hat funktioniert? Aufzeichnungen machen und Rückmeldungen geben. Ursachenzuschreibung überprüfen: Das Kind will mich nicht persönlich ärgern, es verhält sich einfach so, weil es nicht anders kann. 7
Wie kann Schule dem Kind helfen? 2. durch die Beratungsfachkräfte (Beratungslehrer, Schulpsychologen) Vermittlung von Wissen über das Störungsbild AD(H)S Persönliche Gespräche mit den Betroffenen (Eltern, Kinder, Lehrer) Aufklärung und Unterstützung bei der Schaffung von hilfreichen Rahmenbedingungen Informationen über diagnostische und therapeutische Angebote im Einzugsbereich Unterstützung bei der Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus Aber Beratungsfachkräfte sind keine Therapeuten und können auch keine psychiatrische Diagnostik durchführen. 8
Literatur zum Thema AD(H)S und Schule Aufmerksamkeitsgestörte, hyperaktive Kinder und Jugendliche im Unterricht, Handreichung, Auer Verlag, kommt im März 2010 neu heraus dazu: unter demselben Titel, DVD mit Beispielen Doris Nathrath, Dr. Edith Wölfl: Erfolgreicher Schulanfang mit ADHS- Kindern, Care-Line Verlag 9
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 10 10