Du gehörst nicht dazu und das lassen wir dich spüren Mobbing frühzeitig erkennen und helfen eine Kultur des wertschätzenden Umgangs miteinander zu finden Vortrag GS Baar-Ebenhausen 19.03.2014 1
Mobbinginterviews CD II ab 26:38 oder CD II 4:36 2
Mobbing ein Wort in aller Munde to mob s.o. = über jemanden herfallen Im Englischen ist eher das Wort bullying gebräuchlich to bully s.o. = jemanden einschüchtern; einen Kleineren oder Schwächeren bedrohen oder ihm Angst machen 3
Mobbing Systematische Schikane über einen längeren Zeitraum (aj) nicht jede Bosheit ist Mobbing aber Mobbing ist immer Gewalt und Gewalt ist nicht in Ordnung 4
Mobbing, was ist das? Kennzeichen von Mobbing Kräfteungleichgewicht zwischen dem Opfer und dem Täter / den Tätern Drangsalierung findet häufig statt (mindestens einmal pro Woche) die Handlungen erfolgen über einen längeren Zeitraum mehrere Personen sind aktiv oder passiv beteiligt Markus Kotulla - Caritas-Zentrum Pfaffenhofen 5
Mobbing-Ebenen verbal körperlich Übergriffe auf das Eigentum Zerstören von Beziehungen mit Online-Medien Markus Kotulla - Caritas-Zentrum Pfaffenhofen 6
Mobbing ist kein Konflikt Konflikt/Streit Unterschiedliche Interessen Mobbing Gruppendynamisches Phänomen meist zeitlich begrenzt lang andauernder Prozess mit Steigerungspotential in der Regel zwischen zwei oder wenigen Personen alle Personen einer Gruppe sind in irgend einer Weise involviert 7
Befunde Mobbing findet in Zwangskontexten statt Mädchen und Jungen sind gleichermaßen betroffen Mobbing findet sich in allen Schulformen gehäuft tritt Mobbing in der Altersgruppe der 12- bis 14-Jährigen auf; das Phänomen ist aber nicht auf eine Altersgruppe beschränkt Mobbing findet in der Schule in der Regel außerhalb der Unterrichtszeiten statt 8
Irrtümliche Annahmen Falsch ist: der Täter ist sozial inkompetent Mobbingopfer sind selbst schuld an ihrer Misere Mobbing hat in den letzten Jahren zugenommen nur die unsicheren, aggressionsgehemmten SchülerInnen werden Mobbingopfer 9
Rollen im Mobbinggeschehen 10
Über die Schwierigkeit Mobbing zu erkennen Mobbing findet im Geheimen statt, weil Mobbingopfer outen sich nicht, da Opfersein ehrenrührig ist und/oder sie die Erfahrung gemacht haben, dass dadurch alles nur schlimmer wird 11
Typische Reaktionen der Erwachsenen Wenig hilfreich ist die Verleugnung des Problems die Schuld beim Opfer suchen Ratschläge geben wie du musst die wehren geh zum Lehrer mit den Eltern des Täters reden Vorwürfe der Schule machen 12
Was kann ich als Elternteil tun wenn mein Kind Opfer ist? Zuhören und ihr Kind ernst nehmen entlasten und betonen, dass es selbst keine Schuld trägt gemeinsam überlegen, wen der Schüler / die Schülerin von dem Schulpersonal ins Vertrauen ziehen kann (Selbstwirksamkeit) bei Grundschülern braucht das Kind hier konkret Unterstützung das Problem muss in der Schule und von der Schule bearbeitet werden 13
Intervention bei Mobbing Verschiedene Methoden: Anti-Bullying-Konzept Farsta-Methode Shared Concern No Blame Approach 14
No blame Approach Ein Weg dem Opfer zu helfen setzt auf die kooperativen Anlagen des Menschen ohne Strafen für den Anführer und die Assistenten lösungsorientiert (keine Analyse, warum es zum Mobbing kommt) Markus Kotulla - Caritas-Zentrum Pfaffenhofen 15
No blame Approach Schritte 1. Einzelgespräch mit dem Opfer 2. Organisation eines Gespräches mit der Gruppe der Unterstützer 3. Problem klären 4. keine Schuldzuweisung 5. Gruppe nach hilfreichen Ideen fragen 6. Verantwortung der Gruppe übergeben 7. Einzelgespräch mit dem Opfer und den Mitgliedern der Unterstützergruppe Markus Kotulla - Caritas-Zentrum Pfaffenhofen 16
Mobbing-Prävention Was kann getan werden um Mobbing zu verhindern? keine Angst vor Mobbing soziale Kompetenzen fördern prosoziales Verhalten positiv verstärken Selbstwertgefühl fördern Kultur der Toleranz fördern 17
Kultur der Toleranz fördern Vorbildfunktion des Lehrers Projekte zum Thema Miteinander Wir sind ein Team thematische Bearbeitung des Themas im Unterricht Klassenregeln gegen Mobbing 18
Klassenregeln gegen Mobbing Ein Beispiel wir reden miteinander - nicht übereinander wir verzichten auf kränkende Spitznamen und Schimpfworte wir lachen andere nicht aus wir sehen hin und helfen, wenn anderen Unrecht geschieht wir bilden keine Gruppe gegen Einzelne 19
Hilfreiche Adressen www.mobbing- schluss-damit.de www.no-blame-approach.de www.klicksafe.de Schulpsychologin Susanne Schauer Tel.: 0178 / 9142127 Caritas Amberger Weg 3, Pfaffenhofen und in unserer Außenstelle, Schulstraße 21, Manching Tel.: 08441 / 8083700 20
Literaturverzeichnis Karl E. Dambach: Mobbing in der Schulklasse. München 1998 AKJS Schleswig-Holstein e.v.(hg.): Sonst bist du dran. Kiel/Bad Oldesloe 2010 Heike Blum Detlef Beck: Seminarmaterial No Blame Approach-Mobbing- Intervention ohne Schuldzuweisung. Köln 2011³ Heike Blum & Detlef Beck: No Blame Approach Mobbing-Intervention in der Schule Praxishandbuch. Köln 2010² Mustafa Jannan: Das Anti-Mobbingbuch Gewalt an der Schule vorbeugen, erkennen, handeln. Weinheim und Basel 2010³ Mobbing beenden Wie Eltern ihre Kinder unterstützen können. Hg.: Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.v. & Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen 2013 Mobbingfreie Schule Gemeinsam Klasse sein 2007, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) der Behörde für Bildung und Sport, Hamburg; Techniker Krankenkasse, Hamburg. 21
Filmmaterial aus dem Anti-Mobbing Koffer 2007, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) der Behörde für Bildung und Sport, Hamburg; Techniker Krankenkasse, Hamburg. 22
Danke für Ihre Aufmerksamkeit 23