Institut für Verbundstudien der Fachhochschulen Nordrhein-Westfalens IfV NRW Verbundstudiengang Technische Betriebswirtschaft Master of Business Administration Prof. Dr. W. Hufnagel / Dipl. Betriebsw. Sylvia Brinkbäumer Klausur Internes Rechnungswesen Fachhochschule Bochum Hochschule für Technik und Wirtschaft Datum : 03.03.07 Uhrzeit : 12.30 14.00 Uhr Hilfsmittel: Taschenrechner Name: Matrikelnummer: Note : Verbundstudiengang TBW: Master of Business Administration Aufgabe 1 2.1 2.2 3.1 3.2 4.1 4.2 Gesamt zu erreichende Punkte 10 15 15 15 15 10 10 90 erreichte Punkte Wichtige Hinweise zur Klausurbearbeitung: (1) Bitte prüfen Sie die Klausurunterlagen zu Beginn auf Vollständigkeit (9 Seiten incl. Deckblatt). (2) Nehmen Sie die Eintragungen der Lösungen nur in den dafür vorgesehenen Freiräumen vor. (3) Schreiben Sie bitte auf das Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. (4) Schreiben Sie deutlich und machen Sie eindeutig kenntlich (klare Streichung), welcher Text nicht gewertet werden soll. (5) Bei der Beantwortung der Aufgaben sind auch Stichworte ausreichend, soweit damit der Sinnzusammenhang deutlich wird. (6) Je zu erreichendem Punkt haben Sie im Durchschnitt eine Minute Zeit zur Bearbeitung. (7) Die Benutzung von Bleistiften sowie Rotstiften ist unzulässig. (8) Bitte denken Sie daran, dass wir im Interesse einer fairen Prüfung gezwungen sind, Täuschungsversuche (Abschreiben vom Nachbarn, unerlaubte Hilfsmittel) bis hin zum Ausschluss aus der Klausur (Klausur nicht bestanden!) zu ahnden. (9) Falls Sie in der letzten Viertelstunde vor Ende der Klausur fertig werden, sollten Sie auf Ihrem Platz sitzen bleiben, um Ihre Kommilitonen nicht in der Endphase der Klausur zu stören. Viel Glück!!!
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 2 Aufgabe 1 (Kostenarten: 10 Pkt.) Eine betriebliche Kostenstelle produziert 100 Leistungseinheiten zu gesamten Durchschnittskosten von k= 40. Die Grenzkosten dieser Kostenstelle sind konstant und belaufen sich auf KI = 20. Wie lautet die Gesamtkostenfunktion dieser Kostenstelle?
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 3 Aufgabe 2.1 (Kostenstellen: 15 Pkt.) In die Kostenstellenrechnung eines Industriebetriebes gehen für den Monat Dezember folgende Zahlen der Kostenrechnung ein: Kostenart insgesamt Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Hilfsstoffe 162.500 3.500 145.200 4.500 9.300 Betriebsstoffe 17.650 2.800 9.000 4.200 1.650 Hilfslöhne 152.800 13.400 121.400 8.200 9.800 Gehälter 199.400 18.500 33.400 108.900 38.600 Soz. Abgaben 153.500 9.800 89.700 32.600 21.400 Betriebssteuern 90.500 71.600 18.900 Büro/Werbung 70.800 6.800 23.400 31.500 9.100 Miete 120.000 (siehe unten) Versicherung 31.200 (siehe unten) Die Miete wird nach der beanspruchten Fläche und die Versicherungsbeiträge werden nach den entsprechenden Anlagenwerten der Kostenstellen verteilt. Ferner sind kalk. Abschreibungen und Zinsen zu berücksichtigen. Die Verhältniszahlen sind in der folgenden Tabelle dargestellt: Fläche Anlagenwerte Verhältniszahlen (m²) ( ) Abschreibung Zinsen Material 2.000 200.000 1 1,5 Fertigung 6.000 1.200.000 6 5 Verwaltung 1.200 400.000 2 2 Vertrieb 800 200.000 1 1,5 Jährliche Abschreibungen: auf Betriebsgebäude : 1,5% der Anschaffungskosten von 2,4 Mio auf technische Anlagen/Maschinen : 15% der Wiederbeschaffungskosten von 1 Mio auf Betriebs-/Geschäftsausstattung : 10% der Wiederbeschaffungskosten v. 0,54 Mio Jährliche Zinsen: 6 % vom betriebsnotwendigen Kapital in Höhe von 4,6 Mio.
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 4 Erstellen Sie den BAB und ermitteln Sie ferner die Zuschlagssätze. Tragen Sie die Ergebnisse Ihrer Berechnungen in den folgenden BAB ein. Kostenart insgesamt Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Hilfsstoffe Betriebsstoffe Hilfslöhne Gehälter Soz. Abgaben Betriebssteuern Büro/Werbung Miete Versicherung Kalkul. AFA Kalkul. Zinsen
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 5 Aufgabe 2.2 (Kostenstellen: 15 Pkt.) Die Produktion eines Herstellers von Aluminium-Hohlprofilen benutzt zur Erbringung ihrer Leistung ein eigenes Elektrizitäts- und Wasserwerk als Hilfskostenstellen. Deren monatlichen primären Kosten und Leistungen entnehmen Sie der folgenden Tabelle: E-Werk W-Werk Primäre Gemeinkosten 49.600 72.000 Leistung 124.100 Kwh 511.000 l Abgabe an E-Werk 200 Kwh 0 l Abgabe an W-Werk 25.000 Kwh 1.000 l Abgabe an Hauptkostenstelle 1 80.000 Kwh 360.000 l Abgabe an Hauptkostenstelle 2 20.000 Kwh 150.000 l a) Ermitteln Sie die innerbetrieblichen Verrechnungspreise nach dem Anbauverfahren. b) Ermitteln Sie die innerbetrieblichen Verrechnungspreise nach dem Stufenleiterverfahren. Begründen Sie die Reihenfolge, in der sie die Hilfskostenstellen abrechnen. c) Ermitteln Sie die innerbetrieblichen Verrechnungspreise nach dem simultanen Gleichstellungsverfahren.
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 6 Aufgabe 3.1 (Kostenträger: 15 Pkt.) Die Hella GmbH kalkuliert die Selbstkosten ihrer Glühbirnen nach folgenden Kennzahlen: Einzelkosten je Sorte: Sorte Produktionsmenge /Stck. Fertigungsmaterial / Fertigungslöhne / 40 W 500.000 90.000 75.000 60 W 700.000 140.000 119.000 100 W 300.000 66.000 57.000 296.000 251.000 Die Gemeinkosten, die in den Kostenstellen in einer Summe erfasst wurden, werden nach folgenden Äquivalenzziffern auf die Produkte verteilt: Gemeinkosten je Sorte: Kostenart 40 W 60W 100 W MaterialGK 149.000 0,8 1,0 1,3 FertigungsGK 159.000 0,9 1,0 1,2 Verw.GK (fix) 90.000 1,0 1,0 1,0 Vertr.GK (fix) 135.000 1,0 1,0 1,0 533.000 Ermitteln Sie die Selbstkosten je Sorte, wenn die gesamte Produktion verkauft wird.
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 7 Aufgabe 3.2 (Kostenträger: 15 Pkt.) Eine Fabrik für Fahrradschlösser hat 30.000 Schlösser eines bestimmten Typs gefertigt. Dabei fielen im vergangenen Monat folgende Kosten an: Fertigungsmaterial 42.000 Fertigungslöhne in der Fertigungshauptkostenstelle I 12.000 Fertigungslöhne in der Fertigungshauptkostenstelle II 8.800 Fertigungslöhne in der Fertigungshauptkostenstelle III 6.400 Die Zuschlagssätze betragen: Material 10 % Fertigung I 180 % Fertigung II 180 % Fertigung III 160 % Verwaltung 15 % Vertrieb 8 % Gewinn 19 % Berechnen Sie die Selbstkosten insgesamt und den Bar- bzw. Zielverkaufspreis sowie den Nettoangebotspreis, falls zwar kein Skonto gewährt, aber für diesen Großauftrag ein Rabatt von 7 % eingeräumt wird.
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 8 Aufgabe 4.1 (Kostenrechnungssysteme: 10 Pkt.) Eine Unternehmung steht vor der Entscheidung, welche Produkte sie langfristig eliminieren sollte und welche besonders durch Absatzsteigernde Maßnahmen unterstützt werden sollten. Alle relevanten Ausgangsdaten sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Produkt A Produkt B Produkt C Produkt D Produktionsmenge 3.000 4.000 5.000 2.000 14.000 Verkaufserlöse 190.000 170.000 140.000 280.000 780.000 Variable Kosten 100.000 90.000 80.000 225.000 495.000 Fixe Kosten 85.000 90.000 60.000 35.000 270.000 Welche Strategie würden Sie verfolgen? Ermitteln Sie ihre Vorschläge auf der Basis der Voll- und Teilkostenrechnung und zeigen Sie die jeweiligen Ergebnisauswirkungen auf.
Internes Rechnungswesen am 03.03.07 Seite 9 Aufgabe 4.2 (Kostenrechnungssysteme: 10 Pkt.) Folgende Kosten- und Erlössituation sei für das Jahr 2003 gegeben: Produkt A B 20,- 35.000 600.000 240.000 p ( /Stück) x (Stück) K ( /Periode) davon K F 10,- 40.000 360.000 160.000 In 2004 wird mit einer erheblichen Absatzsteigerung in Folge eines Joint Ventures gerechnet. Von A und B dürfte jeweils eine Absatzmenge von 50.000 Stück realisierbar sein. Welche Ergebnisauswirkungen würde ein Vollkostenrechnung und welche eine Teilkostenrechnung prognostizieren?