Public Management-Reformen in Österreichs Städten erste Erkenntnisse Public Management-Tagung 28. März 2011 Peter Biwald

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Transkript:

Zentrum für Verwaltungsforschung Managementberatungs- und WeiterbildungsGmbH Public Management-Reformen in Österreichs Städten erste Erkenntnisse Public Management-Tagung 28. März 2011 Peter Biwald Themen Projektziele, methodische Vorgehensweise Erste Ergebnisse Schwerpunkte der PuMa-Reformen und Reformerfolge Wirkungen und Effekte der Reformen Erfolgsfaktoren Erste Schlussfolgerungen Zwischenresumée Künftige Handlungsfelder 2

Ziele des Evaluierungsprojekts Etappen der Modernisierung in den Städten von Mitte der 90er-Jahre bis heute herausarbeiten Stand der Modernisierung (NPM-System und Public Governance) festhalten Rolle der Politik in den Reformen/Zusammenspiel Politik und Verwaltung Anforderungen/Erfordernisse an künftig bessere Integration von Politik und Verwaltung in die Verwaltungsreformen Evaluierung der Ergebnisse im Licht der fortgeschrittenen Modelle von Public Management und Governance der einschlägigen wissenschaftlichen Debatte sowie internationaler praktischer Beispiele einschließlich kritischer Aspekte Ziehen von Schlussfolgerungen für die Beteiligten und für die Städtebundpolitik 3 Methodische Vorgehensweise Unterlagenanalysen der teilnehmenden Gemeinden zu zentralen Aspekten der Verwaltungsmodernisierung Umfragen, Befunde und andere Materialien des Städtebundes Prüfberichte des RH und von Landesrechnungshöfen sowie Fallstudien zu einzelnen Städten Qualitative Evaluierung in acht Städten 2 LH-Städte, 4 Bezirksstädte, 2 Städte im Ballungsraum Querschnittsbetrachtungen (z.b. Orientierung an BürgerInnen und Interessensgruppen, Stärkung von Public Governance, Ergebnisund Wirkungsorientierung) Modernisierung der Gesamtorganisation Befragung der Städtebund-Mitglieder zu Erfolgen und Misserfolgen bei den Public Management-Reformen Diskussion und Abstimmung der Ergebnisse mit einer Gruppe städtischer ReformexpertInnen 4

Aktueller Projektstand Befragung der Städtebund-Mitglieder erfolgt Rücklaufquote von mehr als 40 Prozent Detailauswertung im Laufen Evaluierung in den acht Städten in Abschlussphase Evaluierungsworkshops tw. noch im April 2011 Evaluierungsberichte in Ausarbeitung Gesamtbericht in Ausarbeitung Präsentation der Gesamtergebnisse am Österreichischen Städtetag 2011 5 Evaluierungsperspektiven und -kriterien Entwicklungsstand der einzelnen Reformmaßnahmen Evaluierungskriterien Wirkungen/Effekte der realisierten Maßnahmen Organisation, z.b. Strukturveränderung, Prozessmanagement Innovation und Wettbewerb, z.b. Mitwirkung an Leistungsvergleichen Learning Erfahrungswissen bezogen auf den Prozess Steuerungskonzept Ergebnis-/Wirkungsorientierung, z.b. Art und Umfang des Zielsystems Bürger- und Kundenorientierung, z.b. strukturelle Maßnahmen (Bürgerbüro) versus Anpassungen bei Leistungen (Servicelevel) Qualität und Transparenz der Leistungen, z.b. Leistungsbereichte und Leistungsstandards Personalmanagement und Mitarbeiterorientierung, z.b. Mitarbeitergespräch, mittelfristige Personalplanung 6

Evaluierungsperspektiven und -kriterien Entwicklungsstand der einzelnen Reformmaßnahmen Wirkungen/Effekte der realisierten Maßnahmen Evaluierungskriterien Learning Erfahrungswissen bezogen auf den Prozess Wirtschaftlichkeitseffekte (z.b. Kostenreduktion) Performance-Effekte (z.b. höhere Zufriedenheit der BürgerInnen) systemische und kulturelle Effekte (z.b. veränderte Arbeits- oder Sichtweisen) 7 Reformschwerpunkte aus politischer Sicht EDV/E-Government Leistungs-/Servicequalität Wirtschaftlichkeit Kommunikation mit den BürgerInnen Verbessertes Budgetieren Umfangreicher Ansatz 0 10 20 30 40 50 60 70 Anteil an Gesamtnennungen Viele Maßnahmen 8

Reformschwerpunkte Sicht der Leitenden Bediensteten Wichtigkeit von Reformbereichen Weiterentwicklung der Bürger- und Kundenorientierung Verbesserung der Qualität und Transparenz der Leistungen Ausbau des Personalmanagements und der Mitarbeiterorientierung Förderung von Innovation und Vergleichen mit anderen öffentlichen Einrichtungen Ausbau der Bürgerbeteiligung und Bürgerpartizipation Wichtigster Bereich Zw eitw ichtigster Bereich Drittw ichtigster Bereich Weiterentwicklung der Organisation Quelle: KDZ, 2011 Ausbau des Steuerungssystems keine Antwort 0 10 20 30 40 50 60 70 80 9 Reformmaßnahmen - 1 Strategie/Führung Strukturen/Prozesse Jährliche Strategieklausuren Lfr. Entwicklungsziele für alle Leistungsbereiche Zielvorgaben zu Ergebnissen und Wirkungen Einbindung von Bürgergruppen in Strategieplanung Qualitätsmanagement Aufbauorganisation orientiert sich an Bedürfnissen der KundInnen Prozessoptimierung Interkommunale Kooperation Anpassung Strukturen an strategische Erfordernisse 10

Reformmaßahmen - 2 Personalmanagement Ressourcensteuerung Stellenbewertungen ZV mit MAG Standards für FK-Arbeit Aus- und Weiterbildungskonzept Einbindung von MA in Konzepterstellung PE-Konzept Gesundheitsmanagement Mittelfristige Ressourensteuerung Produktsteuerung Bestandteil der Budgetplanung Kennzahlenbasierte Berichtswesen und Steuerung 11 Reformmaßnahmen - 3 Kundenorientierung Bürgerbeteiligung Anliegenmanagement Erreichbarkeit Information Befragungen Beteiligung in Zukunftswerkstätten Beteiligung bei Entwicklungskonzepten Koordination Ehrenamt und Sozialkapital 12

Reformmaßnahmen - 4 Wirkungen Innovationen Controlling von Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit Regelmäßige Produktkritik Wirkungsaspekte in der politischen Planung Leistungsvergleiche/ Benchmarking Interne Förderung von Ideen Teilnahme an Qualitätswettbewerben 13 Reformerfolge aus politischer Sicht Verbesserung des Bürgerservice Einrichtung eines Bürgerbüros, Erweiterung der Leistungen/Services, Vereinfachung von Wegen für die BürgerInnen aber auch Maßnahmen der Bürgerbeteiligung Verwaltungsreorganisation durch Optimierung von Strukturen und Abläufen Ausgliederungen von Aufgaben/Leistungen in private Organisationsformen Finanzmanagement veränderte Budgetsteuerung und Konsolidierung Personalmanagement 14

Wirkungen und Effekte der Reformen Wirtschaftlichkeitseffekte Personaleinsparungen Wirtschaftlichkeitsverbesserung Performance-Effekte Kundenservice Kundenzufriedenheit Systemische/kulturelle Effekte Kostenbewusstsein bei Politik/Verwaltung Innovationsbereitschaft 15 Anforderungen zur Intensivierung der Reformen Bewusstseinsbildung, Einstellungswandel Nutzen der Reformen sichtbar machen Wie auch Folgen der Nicht-Reform Gesetzliche Änderungen Finanzausgleich und Aufgabenreform Reformprozesse optimieren Umsetzung stärken in den Mittelpunkt nehmen Reformklima auf allen Ebenen schaffen Gebietskörperschaftsübergreifend ohne/wenige Tabus mehr Bewegung bei Bund und Ländern Mit guten Beispielen vorangehen Verantwortlichkeit der EntscheidungsträgerInnen einfordern Mehr Mut der Politik Forcieren von Gemeindekooperationen Strukturveränderungen 16

Erfolgsfaktoren und Ursachen für das Scheitern Klare Reformziele Gemeinsame Suche nach dem passenden Reformweg Umsetzungsorientierung der Führung auch in Krisen Umfassende Analysen vor Festlegung der Maßnahmen Professionelle Projektorganisation und steuerung Veränderungsbereitschaft und wille in der politischen Führung Unterschätzen des Reformaufwands Mangel an Personalressourcen zur Umsetzung Komplexität des Public Management-Ansatzes 17 Künftige Handlungsfelder Ergebnis- und wirkungsorientierte Steuerung ausbauen Zielvereinbarungssysteme Mit der Budgetsteuerung verknüpfen in das Haushaltswesen integrieren Qualitätsmanagement forcieren QM-Systeme (z.b. CAF) einführen und verankern Einheitliche Standards definieren Innovation, Lernen und Kooperationen Zukunft heißt Region Modelle entwickeln Unterstützungsnetzwerke bilden Bürgerbeteiligung ausbauen 18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mag. Peter Biwald KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung Guglgasse 13 1110 Wien biwald@kdz.or.at +43 1 89 23 492-15 19