Ergebnis des Projektes Therapeutische Berührung bei Früh- und Neugeborenen von drogenabhängigen Müttern

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Transkript:

Ergebnis des Projektes Therapeutische Berührung bei Früh- und Neugeborenen von drogenabhängigen Müttern (Neonatales Entzugssyndrom NAS) Projektdauer 30. April 2007 30. April 2008 Kurzbeschreibung 32 Kinder wurden in dem oben genannten Zeitraum mit der Diagnose NAS ins Preyer sche Kinderspital transferiert. Die Probanden wurden randomisiert und in Versuchs- und Kontrollgruppe eingeteilt. Die Einteilung erfolgte nach dem Zufallsprinzip jedes Kind, das in den ersten vier Lebenstagen ins Preyer`sche Kinderspital transferiert wurde, erhielt zusätzlich zur Standardtherapie die Methode Therapeutische Berührung (TB). Die Kontrollgruppe (Kinder, die nach dem 4. Lebenstag zutransferiert wurden) erhielt keine Anwendung der Pflegeintervention TB neben den standardmäßigen Therapien. Von den 32 Kindern erhielten nun 16 die Pflegeintervention TB. Diese wurde jeden 2. Tag für die Dauer des stationären Aufenthaltes durchgeführt. Zwei Kinder mussten ausgeschieden werden (Datenmangel), so dass letztendlich 30 Kinder in der Auswertung sind. Die Datenerhebung erfolgte mittels des modifizierten Finnegan Scores, der 2mal täglich von den Pflegeschwestern erhoben wurde. Die ermittelte Punkteanzahl wurde quantitativ ausgewertet und Kontroll- sowie Versuchsgruppe miteinander verglichen. Die Hypothese war, dass Kinder mit NAS, die die Therapeutische Berührung erhielten, einen verbesserten Allgemeinzustand in der stationären Entzugsphase aufweisen. Der entspannende Effekt der Therapeutischen Berührung sollte helfen den Schlaf- Wachrhythmus zu normalisieren, sowie die Atmungsparameter zu verbessern. Auch die Verbesserung der abdominellen Symptomatik sollte sich in einer reduzierten Punkteanzahl im Score zeigen. 1

Auswertung Die Grundlage der Datenerhebung und Datenauswertung ist der Finnegan-Score. Er dient bei der Arbeit mit Säuglingen von drogenabhängigen Müttern zur Einschätzung des Ausmaßes der Entzugssymptomatik. Die Antwortmöglichkeiten sind im Score vorgegeben und mit Zahlen versehen. Nach Variablen unterschiedlich können zwischen 1 und 5 Punkte vergeben werden. Es gab Antworten welche außerhalb der vorgesehenen Antwortmöglichkeiten waren. Diese sind in der Auswertung mit einem Fragezeichen versehen und können nur bedingt interpretiert werden, da nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wie eine Nennung in diesem Punkt zu werten ist. Entsprechend der Forschungsfrage im Projektantrag beabsichtigte die Intervention eine Verbesserung in den Variablen bezüglich Verdauung (Erbrechen, Stuhlkonsistenz, Stuhlhäufigkeit, Gesäß, Blähungen), Atmung (Atmung über 60/min), Schlaf-Wach-Rhythmus (Schreien, Schlafen zwischen den Mahlzeiten) und Muskelspannung (Myoklonie in Ruhe, Myoklonie bei Störung, Muskeltonus). Im Folgenden werden diese Ergebnisse dargestellt. Schreien Ja 119 121 häufig 116 131 ständig 3 7 gesamt 238 259 Differenz: 8 % Die Variable Schreien fällt in der Kontrollgruppe mit einer Summendifferenz von 8 % geringfügig besser aus. Die große Anzahl der Nennungen in der Kategorie 1, welche im Score im Grunde nicht vorgesehen ist, ist erwähnenswert. Sie wurde hier als ein Ja interpretiert, was wiederum die Frage aufwirft welcher Säugling nie schreit und wo somit der Unterschied zu einem gesunden Säugling zu finden ist (fragliche Validität im Umgang mit dem Instrument). 2

Schlafen zwischen den MZ 3 Stunden 232 230 2 Stunden 131 133 1 Stunde 15 17 gesamt 378 380 Differenz: 0,5 % Bei der Variable Schlafen zwischen den Mahlzeiten gibt es im Grunde keinen nennenswerten Unterschied zwischen Kontrollgruppe und Interventionsgruppe (Differenz der Summe der absoluten Zahlen 0,5 %). Alle drei Kategorien sind in etwa ausgewogen. Es gibt keine Nennungen außerhalb der vorgegebenen Kategorien. Myoklonie in Ruhe zwei Punkte 1 3 Ja 19 4 gesamt 20 7 Differenz: 186 % Die Variable Myoklonie in Ruhe fällt in der Interventionsgruppe signifikant (Mann- Whitney-U-Test) besser aus. Die Differenz zwischen den beiden Gruppen beträgt 186 %. Auffällig ist, im Vergleich zu anderen Punkten, die geringe Anzahl der Nennungen bei diesem Punkt, wobei zusätzlich 4 Nennungen außerhalb der vorgegebenen Antwortmöglichkeit liegen. 3

Myoklonie bei Störung 1 Punkt 2 3 Ja 344 375 3 Punkte 3 gesamt 346 381 Differenz: 10 % Die Variable Myoklonie bei Störung fällt mit einer Differenz von 10 % zu Gunsten der Kontrollgruppe aus, was relativ gering ist. Zu beachten sind die insgesamt acht Nennungen außerhalb der vorgegebenen Kategorie Ja. Muskeltonus ein Punkt 2 1 erhöht 376 397 gesamt 378 398 Differenz: 5 % Die Variable Muskeltonus weist lediglich eine Differenz von 5 % zwischen Kontrollgruppe und Interventionsgruppe auf. Auch hier wiederum drei Nennungen außer der Norm. 4

Atmung über 60/min 2 Punkte 14 8 2 2 gesamt 16 10 Differenz: 60 % Die Variable Atmung fällt mit einer Differenz von 60 % deutlich zu Gunsten der Interventionsgruppe aus. Auch hier ist eine sehr geringe Anzahl der Nennungen zu bemerken. Erbrechen 1 Punkt 1 5 leicht 22 18 3 Punkte 1 4 Punkte 1 im Guss 6 gesamt 31 23 Differenz: 72 % Die Variable Erbrechen weist eine Differenz von 72 % auf. Die Interventionsgruppe schneidet in diesem Punkt signifikant besser ab. Hier ergibt sich die Differenz hauptsächlich in der Kategorie 5 / im Guss mit 6:0 Nennungen. Neun Nennungen außerhalb der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. 5

Stuhlkonsistenz 1 Punkt 1 2 2 Punkte 1 4 dünn 23 10 wässrig 2 gesamt 27 16 Differenz: 93 % Die Variable Stuhlkonsistenz fällt in der Interventionsgruppe signifikant besser aus. Die Differenz der Summe der absoluten Zahlen beträgt 93 %. Der Unterschied liegt hier in erster Linie in der Kategorie 3 / dünn, bei welcher die Kontrollgruppe mehr als die doppelte Anzahl der Nennungen aufweist. Der Unterschied ist signifikant. Acht Nennungen außerhalb der vorgegebenen Kategorien. Stuhlhäufigkeit 5 x 15 7 6 x 1 3 7 x 1 1 8 x 1 gesamt 17 12 Differenz: 42 % Die Variable Stuhlhäufigkeit schneidet in der Interventionsgruppe besser ab. Die Differenz der absoluten Zahlen beträgt 42 %. Die Differenz liegt hier hauptsächlich der Kategorie 1 / 5x. Hier sind in der Kontrollgruppe mehr als doppelt so viele Nennungen als in der Interventionsgruppe. Keine Nennungen außerhalb der vorgegebenen Kategorien. 6

Gesäß gerötet 309 322 wund 21 2 offen 6 1 gesamt 336 325 Differenz: 3 % Die Variable Gesäß weist in der Differenz der absoluten Zahlen mit 3 % lediglich eine geringe Tendenz in Richtung Interventionsgruppe aus. Auffällig ist hier die deutlich höhere Anzahl der Nennungen in den Kategorien 2 / wund und 3 / offen. Dieses Item fällt somit signifikant zu Gunsten der Interventionsgruppe aus. Ebenfalls keine Nennungen außerhalb der vorgegebenen Kategorien. Blähungen 1 Punkt 2 leicht 313 274 stark 42 41 gesamt 355 317 Differenz: 12 % Die Variable Blähungen fällt in der Interventionsgruppe um 12 % besser aus als in der Kontrollgruppe. Die Kategorie 3 / stark wird in beiden Gruppen nahezu gleich oft genannt (42:41). Ein Unterschied von 39 Nennungen gibt es in der Kategorie 2 / leicht. Zwei Nennungen außerhalb der Norm. 7

Die folgenden Variablen sind ebenfalls Teil des Finnegan-Scores. Die angewandte Intervention zielte jedoch nicht darauf ab hier Einfluss zu nehmen. Der Vollständigkeit wegen werden sie hier dennoch dargestellt. Erwähnenswert dabei ist, dass eine dieser Kategorien in der Interventionsgruppe signifikant besser ausfällt als in der Kontrollgruppe. Es handelt sich dabei um die Kategorie Saugen. Hautabschürfungen Ja 8 14 2 Punkte 2 gesamt 10 14 Differenz: 40 % Krämpfe entfällt keine Nennungen! Schwitzen in Ruhe 1 Punkt 6 3 Ja 72 90 gesamt 78 93 Differenz: 19 % 8

Temperatur 1 Punkt 1 1 Ja 12 32 gesamt 13 33 Differenz: 154 % Marmorierte Haut Ja 77 60 2 Punkte 1 gesamt 78 60 Differenz: 30 % 9

Gähnen Ja 36 44 gesamt 36 44 Differenz: 22 % Verstopfte Nase 1 Punkt 4 3 Ja 54 81 gesamt 58 84 Differenz: 45 % 10

Niesen Ja 230 274 2 Punkte 1 6 gesamt 231 280 Differenz: 21 % Saugen 1 Punkt 1 leicht 184 199 stark 196 120 gesamt 380 320 Differenz: 19 % 11

Trinkschwäche 1 Punkt 2 Ja 46 68 gesamt 48 68 Differenz: 42 % 12

Zusammenfassung Zusammenfassend ist zu sagen, dass die entspannende Wirkung der Pflegeintervention TB in einer reduzierten Atemfrequenz sichtbar wurde. Auch bezüglich der Verdauung konnten die Variablen Erbrechen, Stuhlhäufigkeit, sowie Stuhlkonsistenz zu Gunsten der Interventionskinder verbessert werden. Beim Schlaf- Wachrhythmus bestätigte sich die Hypothese nicht, jedoch gab es beim Item Saugen ein signifikantes Ergebnis für die Interventionskinder. Da das verstärkte Saugbedürfnis bei NAS Kinder auch Ausdruck starker Unruhe ist, lässt dieses Ergebnis den Schluss zu, dass vielleicht die Pflegeintervention, die jeden 2. Tag durchgeführt wurde, täglich durchzuführen wäre, um den Schlaf-Wachrhythmus positiv zu beeinflussen. Diese Theorie wird durch den Umstand gestützt, dass sich der entspannende Effekt bei der Variable Myoklonie in Ruhe ebenfalls positiv auswirkte. Wünschenswert wäre für diese Patientengruppe eine tägliche zusätzliche Pflegeintervention für die Dauer des stationären Aufenthaltes. Ein zusätzlicher Hinweis dafür, dass eine tägliche Behandlung noch bessere Ergebnisse bringen könnte ist, dass die Kinder in der Interventionsgruppe an den interventionsfreien Tagen vermehrt, zuzüglich zu ihrer Basis-Morphium-Therapie, einer Zusatzmedikation (Chloralhydrat) bedurften. Es wäre interessant zu untersuchen, ob sich dieser Umstand bei täglicher Intervention positiv beeinflussen ließe. 13